Dein Beitrag Andreas trifft die Problematik mal wieder auf den Punkt. Es sind in den allermeisten Fällen die sich verändernden Lebensbedingungen, die Populationsdichten verändern. Meinen Beobachtungen zufolge (ich schau mir das auch schon eine ganze Weile an ;-) ) haben auch die Ringeltaubenbestände im Vergleich zu vor 20 Jahren deutlich abgenommen, nur eben nicht ganz so stark, wie die der Türkentäubchen. Das gleiche dürfte für Eichhörnchen und Grauhörnchen gelten, es ist ja nicht so, dass der ganze Wald voll davon wäre und die eine Art der anderen das Futter wegfrisst.
Meinen Beobachtungen zufolge sind es aber vor allem Elstern, die den Klein- und Singvögeln (und auch den Türkentauben) das Leben und die Aufzucht von Nachwuchs deutlich erschwert haben. "Einfache" Nester in niedrigen Nadelbäumen sind nunmal ein gefundenes Fressen für die Elstern und dort haben die Täubchen früher zumindest bei uns mit Vorliebe gebrütet.
Bezüglich skalpierter Jungvögel, Silvia, würde ich nicht unbedingt die Greifvogelbande verantwortlich machen. Auch das deutet (meinen Beobachtungen zufolge) eher auf Krähen oder Elstern hin, so jedenfalls sah schon des Öfteren das ein oder andere Enten-, Gänse- oder Hühnerküken aus, wenn so ein Vögelchen ungestört sein Werk verrichten konnte.
Du siehst, es gibt eine ganze Menge Menschen, die ihre Beobachtungen machen und es dürfte keinen Ort auf dieser Welt geben, bei dem alles genauso abläuft, wie an einem anderen Ort, dafür sind die Bedingungen einfach viel zu verschieden und lassen sich nur schwerlich übertragen. Glücklicherweise verfügt jeder Beobachter über eine eigene Schaltzentrale und kann sich entsprechend ein eigenes Bild machen. Die Beobachtungen, die ein selbsternannter Experte irgendwo gemacht haben will, gelten eben auch nur für den beobachteten Bereich und sind letztendlich auch nur eine subjektive Empfindung, genau wie mein Beitrag ;-)
Gruß Sven