@Franky: magst du schreiben, warum du im Winter brütest?
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@Franky: magst du schreiben, warum du im Winter brütest?
Aber gerne doch.. :)
1. Ich habe mehr Zeit für die Küken, weil draußen auf dem Gelände weniger Arbeit anfällt.
2. Die Hennen fangen noch vor dem Winter mit dem Legen an und legen im Winter durch.
3. Ich hab im Sommer länger Zeit, die Hähne im Sozialverhalten zu studieren, um die richtige Auswahl zu treffen.
4. Ich empfinde Winterbrut, so wie ich sie mache, nicht als defizitär.
(5. Tradition: Meine ersten Bruteier hab ich im Januar ersteigert.... ;)) nicht so ernst gemeint..
In dem Punkt Anfänger gebe ich dir natürlich recht, besonders wenn sie niemandem mit Erfahrung an der Seite haben.
Ich habe Silvesterküken, jetzt also 6 Wochen alt.
Mit 3 Wochen habe ich sie mit Platte in einen gemauerten Stall ( frostfrei )ausgesiedelt. Hat ihnen keinesfalls geschadet.
Ich muss jetzt mal vorsichtig nachfragen: Ab welcher Temperatur dürfen die Kunstbrutküken denn nach draußen?
Ich frage mich oft, ob die Umgebungstemperatur wirklich so hoch sein muss.
Bei Kunstbrut kann ich nicht wirklich mitreden, habe nur Naturbrut. Deswegen frage ich hier.
Ich habe schon mal eine Henne bei Eiseskälte im Winter brüten lassen, die Küken haben sich prächtig bei einer durchschnittlichen Umgebungstemperatur von - 3 bis +3 Grad entwickelt. Die sind bei 0 Grad fröhlich rumgelaufen. Klar mussten sie öfters unter die Glucke schlüpfen, um sich zu wärmen, aber ich hatte den Eindruck, dass ihnen die trockene Kälte viel weniger ausgemacht hat, als ich befürchtete. Ich habe halt darauf geachtet, dass sie nicht nass wurden.
Bei den Menschen ist es doch ähnlich - manche werden am Äquator geboren, andere in Sibirien. Manche im Sommer, manche im Winter. Die Winterbabys kommen auch weniger raus, als die Sommerbabys. Je nach Härte der Mutter....
alle Babys werden irgendwie groß, man arrangiert sich halt.
Deswegen glaube nicht, dass es ein Problem darstellt, wenn die Küken die ersten zwei Monate mehr drinnen sind. Dafür haben sie als Teenager länger was vom Sommer.
Die Glucke ist übrigens mit ihren Küken an Tag zwei schon nach draußen, bei 0 Grad. Ich habe mir damals Sorgen gemacht, war völlig unbegründet.
Ich habe mal nachgesehen: Schlupf war am 10. Mai. 4 Wochen später, am 10. Juni habe ich den Mobilstall auf die Wiese gefahren und die Voliere aufgebaut und die Hinkels rausgelassen. Das zu sehende Foto entstand am 02. Juli, da waren sie genau 7 Wochen und 3 Tage alt und keine 10 Wochen. Alle 2 Tage habe ich den Mobilstall und die Voliere auf frisches Grün vorgezogen. Die Voliere umfasst 24,40 qm plus 7,1 qm Stall. Mit etwa 9 Wochen habe ich die Hinkels zu den Alten gelassen.
Die "Optik des Bildes" ist die Realität und somit können sie ihre artspezifischen Verhaltensweisen adäquat ausleben. Die von dir erwähnten Haltungsbedingungen hinsichtlich Hygiene werden nach meinem Begriff hinreichend damit erfüllt, weil sie alle 2 Tage auf frisches Grün mit 24 qm Fläche kommen und bei dieser Fläche eine im Rahmen befindliche Besatzdichte vorhanden ist. Bei der Fütterung sehe ich auch keine Defizite, zumal du die 7,5 Wochen alten Küken schon für 10 Wochen alt befindest.
Meiner Meinung nach passt die Temperatur dann, wenn sich die Küken draußen eine Zeit lang frei bewegen können. Sprich, wenn sie sich nicht ständig aufwärmen müssen.
Vielleicht müssen wir auch mal "drinnen" definieren.
Ich meine damit wirklich "drinnen", sprich innerhalb von Wohnräumen. Dort sind mMn Küken nur vorübergehend gut aufgehoben. Zwei Monate fände ich sehr lange, zumal wenn man sich ansieht, wie weit Küken in diesem Alter bereits entwickelt sind. Ein geeigneter Stall mit entsprechender Ausstattung ist wieder was anderes. Aber auch hierbei sollten sie so früh wie möglich nach draußen können.
Die Altersschätzung resultiert aus meinen Erfahrungen mit New Hampshire, sowohl Kunstbrut als auch Naturbrut. Mit 7,5 Wochen haben meine Küken immer noch Kükenflaum am Hals und die Schwanzbefiederung ist so auf Halbmast.
Was die Hygiene angeht, bezog sich das auf die Indoor-Haltung. Im Freien ist das doch eh kein so großes Problem.
Natürlich muss man die Kleinen zusammenhalten und schützen. Ohne Glucke sind ja sogar Krähen ein Risiko...
In der Tat. Küken sind für zig umherschleichende und -fliegende Räuber ein leichtes Opfer. Die vorbesagte Voliere ist übernetzt und sonst alles ringsum dicht, so dass ich bzw. die Familie schon mal beruhigt für einige Stunden ausser Haus sein können. Der kritische Punkt kommt immer dann, wenn ich die Kleinen zu den Großen mit ca. 9 Wochen setze. Wenn auch der Geflügelzaun stromgesichert ist, so lag mein Argwohn immer gegenüber den Krähen und Elstern (Habicht sowieso). Aber all die Jahre ist dahingehend noch nichts passiert. Ich habe bislang auch noch keine Krähen und Elstern mitten in der Hüherschar gesehen und denke mal, dass die Krähen/Raben/Elstern die direkte Nähe zu den Hühnern und somit praktischerweise zu den dazwischen laufenden Küken meiden.
Ich setze meine Küken nach 1-2 Wochen nach draußen. Ob das Januar oder April ist. Erstmal in einen Kükenstall, der offen ist, jedoch trocken und windgeschützt. Unter der Wärmeplatte gibt es keine Zugluft. Auch bei tieferen Temperaturen sind sie meistens am herumwuseln und sind eigentlich selten unter der Platte. Nach ca. einer Woche sind sie dann geschickt genug, dass sie über eine Kükentreppe in ihre eigene Voliere können. Die ist ca. 15m² gross. Diese grenzt an die Voliere der erwachsenen Tiere. Somit haben sie von Anfang an Sichtkontakt. Anfangs muss ich die meisten abends einsammeln und in den Stall nach oben bugsieren, aber das lernen sie dann relativ schnell. In der Voliere steht zur Sicherheit auch noch eine Wärmeplatte, aber die benutzen sie eigentlich nie. Küken sind viel robuster, als man denkt.
Mit ca. acht Wochen - je nach Rasse und Grösse - muss ich dann nur die Verbindung zur Voliere der Alten öffnen und die Gruppen vermischen sich. Anfangs schlafen die Küken noch in ihrem Stall, allmählich ziehen sie dann um und schlafen auf den Stangen mit den Großen.
Der Kükenstall ist so konzipiert, dass er an der Front drei Gitterpanele hat. Diese kann ich ganz einfach durch Bretter ersetzen, wenn es in der Nacht ganz kalt sein sollte.