Tja, das sind schon völlig andere Bilder als jene, die ich täglich an meinem Arbeitsplatz sehe (Bodenhaltungs-Legebetrieb). Da ist die Besatzdichte um ein Vielfaches höher. Ja, unsere Hennen haben vergleichsweise blasse Wickelkämme und es kommt gelegentlich vor, dass eine Henne regelrecht skalpiert wird. Das sind im Moment vorrangig die Spätentwickler, die Herde ist jetzt 26 Wochen alt und die Legeleistung fährt noch hoch. Ich habe jetzt angefangen, Silberspray draufzutun, wo die betroffene Henne noch lebt und Lebenswillen zeigt (sich wehren, Futter und Wasser aufnehmen wenn ich sie hinhalte). Bisher sind drei zerpickte Hennen versilbert der Nottötung entgangen, und ich habe keine davon später doch noch raustragen müssen. Gleiches mache ich mit anderweitigen kleinen Wunden, deren rote Farbe sonst zum Picken anregen würde, soweit ich der entsprechenden Henne habhaft werde. Unsere Damen bekommen Ytongsteine und Pickschalen zum Schnabelwetzen sowie Eierkartons zum Zerlegen, Muschelschrot in Säcken zum rausfummeln, und haben unter der Anlage Staubbade- und Scharrraum. Wenigstens sowas sollte ein Elterntierbetrieb und auch ein Leistungsprüfer schon können. Dann gäbe es weniger Kannibalismus aus Langeweile.