... aber nur unter guten Bedingungen und vermutlich nur zeitweise. Weidelgras kann ganz schön mimosig sein :-X
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Moin Rainer und Rohana :)
Ja, beides kann sein. Ich habe recht unterschiedliche Böden hier (Moränenregion). Eher kalkarm. Aber ich werde die Saat ja an diversen Stellen ausbringen. Da wird schon hier und da Erfolg zu verzeichnen sein. Da es eine Mischung ist, werden sich die Gräser wohl unterschiedlich durchsetzen. Wichtig ist, daß ich darauf achte wann ich mähe und dann nicht zu kurz abmähe, damit es weiter gedeiht - wie ich jetzt weiß. Habe mich letzte Nacht mal auf Youtube schlau gemacht. Und mit der Trockenheit habe ich hier nicht ganz so zu kämpfen, bisher.
Wenn's "nur für Hühner" ist, wird das alles kein Problem sein, sogar wenn sich das Weidelgras stellenweise verdünnisiert. Ist ja nicht so dass du von deiner Wiese grossartige Erträge willst, oder? :laugh
So isses - und besser gesagt, gar keine Erträge im Sinne von Gewinn. Ich kann ja schon froh sein, daß meine paar Kunden mehr oder weniger gern die vier Euro für die Packung bezahlen :) Selbst meine schwierigste Kundin ist mittlerweile froh, überhaupt solche Eier zu bekommen, auch wenn da immer mal ein oder zwei kleine dabei sind (42 - 48 g) :roll :)
Kann mir eigentlich mal jemand erläutern, was Gras ernährungsphysiologisch so wertvoll macht gegenüber anderem Grünzeug wie Endivien z.B. oder anderes? Hühner haben keine Pansen und keinen Blinddarm mit Mikroorganismen, die das Gras verwerten können. Bei guten Eierlegern kann zuviel Gras einen Mangel an Eiweiß verursachen.
Was also ist so toll am Gras, ausser dass es Hühner gerne mal zupfen?
Frank, ich bräuchte nicht unbedingt nachsäen. Ich möchte aber die Lieblingsgräser möglichst gut verteilt im Gelände haben. Wichtig ist mir ein abwechslungsreicher Bestand, in dem auch Kräuter wachsen. Aber am allerwichtigsten sind mir die Wiesenflächen auch für die Wildtiere, und dafür, daß meine Hühner Insekten und Spinnen darin finden. Wiesen sind mindestens genauso wichtig wie Wald und Buschland. Für die Insekten das Wichtigste überhaupt. Da reicht ne öde Rasenfläche nicht.
Wozu sind denn dann die beiden Blinddärme der Hühner gut? Ich meine, meine Hühner fressen ja Gras. Es ist im Kropf. Im Magen ist immer noch reichlich Fasermaterial, vermutlich überwiegend das Gras. Aber im Kot kommt kein unverdautes Gras raus. Also müssen sie es ja schon vedauen.
Es wird ja im Muskelmagen klein gerieben. Aber Hühner haben doch keine Darmflora wie Pferde oder Rinder, die das Gras ernährungsphysiologisch aufarbeitet.
Edit:
Und selbst wenn, was ist der Vorteil von Gras gegenüber anderen Grünfutterquellen?
Ich würde jetzt mal sagen, ohne mich da wirklich eingelesen zu haben, das es um den Wassergehalt geht. Ich kann Graupen kaufen und ordentlich aufquellen lassen oder ich kann die Gerste auch direkt füttern.
Ende vom Lied wird sein, dass die gewässerten Graupen zwar gefressen werden aber ich niemals die Menge an Nährstoffen in das Huhn bekomme als wenn ich die Gerste einfach so ins Huhn gebe. Das gleiche wird bei Anderem Grünzeug wie Endivien zum Beispiel der Fall sein.
Welche für das Huhn verwertbare Nährstoffe hat denn Gras?
Keine Ahnung in welcher Rangfolge die Süßgräser stehen. Es ist schnabelfreundlich, weich, in Mengen vorhanden, Ballaststoff. Gegenfrage: Wo liegen die Vorteile anderer Grünfutterquellen ? Ich denke, daß Gras sehr gesund ist. Immerhin haben auch Menschen dank Gräser oft überleben können.
Es wird ja zum Teil hier die absolute Wichtigkeit einer grünen Wiese für die Hühnerhaltung proklamiert. Und es wird mit der Ernährung argumentiert. Aber das muss man doch sachlich begründen können. Es ist ja definitiv möglich, Hühner gesund ohne Gras zu ernähren. Deswegen frage ich mal einfach konkret, was denn den Vorteil von Gras überhaupt ausmacht.
Ich kann es nicht beurteilen, ob Hühner tatsächlich ohne jegliche Süßgräser gesund leben. Ich vermute aber, daß auch grüne Kräuter es ermöglichen. Für mich haben Wiesen, oder wiesenähnliche Stellen im Gelände eine vielfache Funktion für die Hühner und Wildvögel, etc. Das Grün an sich als Futter, und die Insektenvielfalt darin. Im Boden finden sie zwar auch ohne Grünbewuchs das Eine oder Andere; aber ein Grünbewuchs hält die Erde besser lebendig und gesund. Ich wundere mich auch, daß man über die Inhaltsstoffe von Gräsern kaum etwas findet. Ich suche weiter :)
Ich finde es auch schön, wenn die Hühner Gras haben. Bisher bin ich aber nicht überzeugt, daß sie das unbedingt brauchen, weder für die Ernährung noch um ein zufriedenes Hühnerleben zu führen.
In einem Auslauf bei uns ist ein Teil mit Gras und ein Teil ohne. Ins Gras gehen sie schon gerne, es wird auch das eine oder andere Gras oder Kräutchen gezupft. Aber wenn ich ihnen zusehe, sind sie kaum jemals wirklich am Gras fressen. Sie schauen, scharren, jagen nach Insekten, Käfern, Spinnen, Würmern.... Deckung haben sie dort genug, denn dort stehen viele Aroniabüsche und noch einiges andere. In dem stallnahen Teil haben sie das Gras vernichtet, aber auch dort halten sie sich gerne auf. Weil an den Büschen doch auch Insekten zu finden sind, und dort kann man schön baden, wenn nicht gerade Matschwetter ist. In den Grasteil machen sie immer wieder gruppenweise Ausflüge. Danach ist aber wieder stundenlang kein einziges Huhn im Gras unterwegs, weil sie unter irgendwelchen Büschen chillen und baden.
Sehr beliebt bei meinen Hühnern ist ein Auslaufteil, der früher Pferdemisthaufen war. Inzwischen ist das ganz lockere Erde, so wie krümelige Blumenerde. Da sind sie stundenlang am Scharren, graben, jagen, baden. Dort verbringen sie viel mehr Zeit als im Gras. Schlecht ist aus meiner Sicht, wenn Hühnerausläufe nur nackte harte Erde sind. Nichts wo sie erfolgreich scharren können. Das ist langweilig für die Hühner. Wenn meine Hühner abstimmen könnten, ob sie lieber auf das Gras oder auf die lockere Erde verzichten würden, würden sie die lockere Erde behalten und auf das Gras verzichten, da bin ich mir ziemlich sicher. Dort verbringen sie viel mehr Zeit. Dort haben sie schon ganze Berge abgetragen, mehrere Kubikmeter Erde hangabwärts gescharrt im Lauf der Jahre.
Einige meiner alten Hennen gehen gar nicht mehr weit weg vom Stall, treiben sich lieber in der Voliere herum. Wenn es irgendwie paßt mähe ich für sie ein Stück und bringe ihnen den Grasschnitt. Der wird untersucht, auf links gedreht (könnte ja ein Käfer drin versteckt sein), ein paar Halme werden gefressen und das meiste bleibt liegen. Ich gebe ihnen das weniger als Futter, eher als Beschäftigungsmaterial und weil es ihnen Spaß macht.
@Okina
Wenn ich die Bilder von deinem Grundstück richtig deute sind dort ziemlich überall Büsche zu sehen, oder täuscht das? Vielleicht mußt du einfach mal etwas auslichten, damit das Gras wieder mehr Chance hat?
LG
Mara
Die Frage kann man so nicht beantworten da sie sehr ungenau ist. Gras als solches ist ja nur der Sammelbegriff verschiedener Gräser. Welches davon meinst du denn jetzt? Unterm Strich werden alle Gräser die gleichen Nährstoffe enthalten aber nur eben in unterschiedlicher Menge.
Aber um ehrlich zu sein kann ich dir auch nicht 100%ig sagen ob da jetzt Endivien oder Gras besser ist. Es ist wie gesagt nur eine Vermutung. Ich denke aber auch das Gras für Hühner notwendig ist. Sonst wüsste ich nicht warum da soviel Gras im Magen ist wenn man da mal dreinschaut.
Ob Hühner viel oder wenig Gras fressen, hängt sicher auch damit zusammen welches Gras sie vorfinden. Wenn ich die Hühner mal nicht in den Freilauf lassen kann, und ihnen dafür ganze Näpfe von kleingeschnittenes, weiches und junges Gras mit Löwenzahn und Giersch reinstelle, ist das in allen Gruppen am Nachnittag restlos gefressen. Kein rumgesaue was neben den Näpfen liegen würde.
Ich habe auch vergessen wieso Löwenzahn so begehrt ist, und noch nie gewußt, warum ganz junger Giersch ihnen gut schmeckt. Die Hühner selbst wissen es. Bisher hat mir das gereicht ;D Mir selbst schmeckt der junge Giersch ebenfalls leidlich.
Quelle:Zitat:
Als Parasiten treten bei Legehennen vor allem Magen-Darm-Würmer auf. Ein Befall mit Spulwürmern (Ascaridia galli) und Pfriemenschwänzen (Heterakis ssp.) ist weit verbreitet. Bei den Untersuchungen hatten die Hühner umso weniger Würmer, je länger ihre Zugangszeiten zum Grünauslauf pro Tag waren. Die Forschenden führen dies darauf zurück, dass der Kot der Hennen im Grünauslauf über eine größere Fläche verteilt wird als im Stall oder dem Winterauslauf. Erneute Infektionen durch die Aufnahme von Wurmeiern können somit reduziert werden. Zudem sind die Bedingungen für die Entwicklung der Wurmlarven im Freiland meist ungünstiger als im Stall. Die direkte Sonneneinstrahlung und die niedrigeren Temperaturen hemmen die Entwicklung von Eiern beziehungsweise Wurmlarven.
https://www.oekolandbau.de/landwirts...-und-tierwohl/
Frank, vielleicht muss man anders herum denken:
Durch eine Wiese, in der die Hühner herumlaufen und hier und da picken, verringert sich der Parasitendruck.
Durch eine gleichwertige Fütterung (mit oder ohne Grünzeug) an einem Fütterungsplatz bleiben sie mehr an einem Ort stehen.
Der gesundheitliche oder ernährungstechnische Nutzen könnte dann nicht im Gras begründet sein, sondern am Anreiz, mehr herum zu laufen, uns sich das Grünzeug selbst zusammen zu suchen.
Bei etlichen Hühnerhaltern, die ich kenne, fällt Wiese weg, da nicht soviel Platz für die Hühner ist. Im Vergleich zu meinen Hühnern muss ich zugeben, dass die anderen sogar mehr Eier legen und mindestens ebenso gesund sind.
Aber brüten tun meine sehr viel öfters. Nicht selten bin ich diejenige, die Glucken verleiht.
Ich selber habe ja auch lieber Wiese im Auslauf. Bei der Trockenheit nicht leicht zu realisieren, ich wässer mir hier seit Monaten den Wolf. Ich finde dieses Bild der "grasenden" Hühner auch richtig schön und guck ihnen gerne dabei zu.
Nur glaube ich nicht, dass es für die Hühner ein eklatanter Nachteil wäre, wenn das Grundstück nicht soviel Gras hätte.
Ich würde allerdings unter dem Anblick schon leiden.. :roll
Hab jetzt nicht alles gelesen,trotzdem gebe ich meine Senf mal dazu Meine Bande hat Wiese Mit verschiedenen grasssorten und Kräuter hinter dem Stall,vor dem Stall reines Gras fast rasen.Obststräucher,nusssträucher ihren eigenen Garten mit Thymian,Oregano etc., Am Gras selber picken sie nur das frische im Frühjahr ,an die Obststräucher nur das Obst ( Blätter ist nicht ihr Ding) Die Kräuter nehmen sie nur Kleingehackt im feuchtfutter.Wenn das Gras zu hoch ist,dann wird auch nicht gescharrt, aber wehe ich mähe,dann legen die Lochweltmeister los Es wird gebuddelt und gescharrt als wenn es kein Morgen gibt.Huhn auf Gras sieht toll aus,muss Huhn aber nicht haben.Wiese ist nur deshalb für Huhn interessant weil man dort Insekten findet.So meine Meinung.Und für Sonnenbäder ist es auch toll,da liegt man weich
Klar, über den Winter gibts ja auch kein Gras. Aber immerhin kommt dann wieder ein Frühling. Ich hatte den Anstoß-Post so verstanden, daß die Hühner so gut wie kein Grün brauchen, sondern auf nackter Erde besser zurecht kommen. May be ich habe das falsch verstanden/interpretiert. Hühner sind, wie Menschen, sehr anpassungsfähig. Die Nachteile im leidlich negativen Fall, sind wohl kaum ausreichend zu belegen.
[QUOTE=Saatkrähe;1909636]Ich hatte den Anstoß-Post so verstanden, daß die Hühner so gut wie kein Grün brauchen, sondern auf nackter Erde besser zurecht kommen. May be ich habe das falsch verstanden/interpretiert. /QUOTE]
So verschieden sind die Lesarten ;)
Denn für mich habe ich herausgelesen, daß Hühner unbedingt Gras brauchen, und auf nackter Erde leiden.
Wobei meine Überzeugung die ist, daß Hühner keine Wiesenbewohner und auch keine ausgesprochenen Wiesennutzer sind. Sie brauchen Bereiche mit lockerem, mit Kraut, Laub oder anderem zugedeckten Boden, wo sie nach Nahrung scharren können, sie nutzen gerne auch mal Flecken absolut nackiger Erde um sich zu sonnen oder Staubbäder anzulegen, Sie brauchen Deckung nach oben um zu dösen und zu ruhen. Das finden sie unter Hecken, Bäumen und Stäuchern. Haben sie die Möglichkeit, Wiese zu nutzen, tun sie das, weil sie neugierig und findig sind, aber Hühner auf eine deckungslose Wiese zu sperren ist in meinen Augen genau so wenig Hühnergerecht wie die Haltung in einem totgetrampelten kahlen Auslauf. Und zwar ganz unabhängig von dem Platz, den man ihnen zur Verfügung stellt.
Für mich ist eine hühnergerechte Haltung auch auf wenig Platz möglich, sofern sich der Halter bemüht und sich Gedanken macht., Falls dabei die Grasfläche auf der Strecke bleibt, ist das in meinen Augen nicht wirklich tragisch, denn der Bedarf an Grünzeug kann auch anderweitig ausgeglichen werden. Schlimmer fände ich, wenn kein Anreiz zum Scharren vorhanden wäre, keine geschützten Plätze zum Chilllen oder Staubbaden und keine Deckung nach oben.
Ich finde beides nicht richtig, wenn es absolut gemeint ist. Hühner lieben die Abwechslung. Oder besser, sie lieben das wo sie finden was sie brauchen ;D Und das sind in erster Linie Insekten. Dann ab und an auch mal ein Häppchen Gras, wenn es die richtigen Sorten sind. Aber Huhn nimmt auch das was da ist, wenns nix besseres gibt.
Absolut - denke ich habe längst hinreichend zum Ausdruck gebracht, daß das auch mein Verständnis von Hühnerhaltung ist. Unter 'Wiese' verstehe ich auch nicht nur eine baum- und strauchlose Wiese. So eine habe ich auch gar nicht. Schon allein der Deckung wegen. Aber vielleicht ist das der Grund, warum meine Hühner sich die meiste Zeit dort aufhalten. Sie haben überall die Chance in Deckung zu gehen. Ansonsten sind sie im Wäldchen, oder scharren am Rand zwischen Wiese und Wald, oder scharren im Wald oder auf der Wiese - sie scharren überall. Wiese ist, wo wiesentypisches wächst; egal ob da auch noch Obstbäume draufstehen oder größe Wildrosenbüsche, etc. Insofern sind die Hühner hier schon ausgesprochene Wiese- und Waldnutzer. Nackte Erdflecken haben sie hier auch im Wiesengelände. Das haben sie sich alles selbst angelegt. Meist dort, wo Maulwürfe an für sie günstigen Stellen ihre Hügel aufgeworfen hatten. Gedöst wird hier fast ausschließlich in der prallen Sonne. Nur wenn es zu heiß wird, gehen sie unter die Bäume und Büsche.Zitat:
Wobei meine Überzeugung die ist, daß Hühner keine Wiesenbewohner und auch keine ausgesprochenen Wiesennutzer sind. Sie brauchen Bereiche mit lockerem, mit Kraut, Laub oder anderem zugedeckten Boden, wo sie nach Nahrung scharren können, sie nutzen gerne auch mal Flecken absolut nackiger Erde um sich zu sonnen oder Staubbäder anzulegen, Sie brauchen Deckung nach oben um zu dösen und zu ruhen. Das finden sie unter Hecken, Bäumen und Stäuchern. Haben sie die Möglichkeit, Wiese zu nutzen, tun sie das, weil sie neugierig und findig sind, ....
Selbstverständlich, keine Frage.Zitat:
.... aber Hühner auf eine deckungslose Wiese zu sperren ist in meinen Augen genau so wenig Hühnergerecht wie die Haltung in einem totgetrampelten kahlen Auslauf. Und zwar ganz unabhängig von dem Platz, den man ihnen zur Verfügung stellt.
Da stellt sich die Frage, was mit "wenig Platz" gemeint ist. Ich kenne nicht eine einzige Hühnerhaltung in einer Voliere, die auch nur annähernd hühnergerecht wäre. Aber MÖGLICH ist das allemal, sicher ;) Ich meine jetzt nicht wegen Gras ja oder nein; sondern bezüglich der Sauberkeit. Aber wie wir ja wissen, gehen die Meinungen in dieser Hinsicht in alle Richtungen. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich :)Zitat:
Für mich ist eine hühnergerechte Haltung auch auf wenig Platz möglich, sofern sich der Halter bemüht und sich Gedanken macht., Falls dabei die Grasfläche auf der Strecke bleibt, ist das in meinen Augen nicht wirklich tragisch, denn der Bedarf an Grünzeug kann auch anderweitig ausgeglichen werden. Schlimmer fände ich, wenn kein Anreiz zum Scharren vorhanden wäre, keine geschützten Plätze zum Chilllen oder Staubbaden und keine Deckung nach oben.
doch, sie haben die Darmflora. Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe Publikationen üder das Mikrobiom der Hühner, speziell auch im Blinddarm. Da wurden hunderte teils bisher völlig unbekannte Bakterien gefunden, auch solche, die Zellulose verwerten können. Damit dürften sie also auch Gras verdauen können.
Es wurde auch festgestellt, das diese Blinddarm-Mikrobiome stark vom Futter abhängen. Es gibt Untersuchungen, wie Alttiere das Mikrobiom der Küken beeinflußen.
Für mich stellt sich das insgesamt so dar, das Hühner sich gut an unterschiedlichste Futtersituationen anpassen können, und dann natürlich einen Vorteil davon haben, nicht ständig ihre Futtergewohnheiten zu wechseln, sondern ihre Vorlieben für bestimmte Futtersorten an dieses etablierte Mikrobiom anzupassen.
Eine Studie, die gerade im Volltext offen war: https://genomebiology.biomedcentral....059-020-1947-1
Danke für den tollen link!
Aber da steht eben auch:
"However, despite extensive research over many decades, the quantitative importance of the caeca in chicken nutrition remains unclear "
Edit:
Nachdem ich jetzt mal verglichen habe, leistet das Mikrobiom beim Huhn ähnliches wie das des Menschen hinsichtlich der Substratproduktion. Und jetzt sag ich mal ganz frei: Ich kann gut darauf verzichten, ins Gras zu beißen. Aber wie Saatkrähe schon erwähnte, wurde in Notzeiten auch von Menschen Gras gegessen. Trotzdem kommen wir normalerweise gut ohne aus.
Und wenn das Mikrobiom des Huhnes aus Gras Vitamine, Fettsäuren etc. herstellen kann, so kann es das auch aus anderem Grünfutter. Ich sehe immer noch keinen Vorteil für Gras außer das wir es normalerweise ohne großen Aufwand einfach auf dem Grundstück stehen haben.
Kleiner Exkurs:Kein einziger Bauer hier in der Umgebung füttert seinen Kühen noch Gras als Grünschnitt.
Alle sind auf Silage umgestiegen. Die Milchproduktion ist höher, der Aufwand niedriger durch Silage. Und jetzt KANN man gar kein Gras mehr füttern, weil die Rinder aufgrund der Futterumstellung davon Durchfall bekämen.
Wir folgern daraus, dass Kühe sehr gut ohne Gras in seiner Urform auskommen.
Deswegen stimme ich Frank zu, dass auch sämtliches anderes Grünfutter das Gras für Hühner ersetzen kann. Sie können wirklich ohne Wiese leben. Ist halt die Frage, ob man das will - ich würde es nicht wollen, da es mir auch um den Wohlfühl- und Beschäftigungsaspekt geht.
Wie gesagt, ich kenne Hühnerhalter mit weniger Platz als ich ihn habe, deren Hühner bekommen halt Grünzeug (inklusive Grünschnitt) in den Auslauf geschmissen, funktioniert sehr gut.
@Mara, bei mir brütet fast jede Rasse. Den Grund dafür habe ich noch nicht rausgefunden, obs an der Wiese liegt, kann ich nun wirklich nicht sagen:)Zitat:
Wenn deine besonders gern brüten könnte es einfach an deinen Rassen liegen und nicht am Gras im Auslauf.
Ergänzend noch: Dadurch dass man das Gras komplett und zum besten Zeitpunkt schneidet und einsiliert, hat man zum einen keine Verluste (beim Grasen wird einiges zertrampelt) und die bestmöglichen Inhaltsstoffe für eine lange Zeit konserviert. Dadurch kann man mit derselben Fläche deutlich mehr Futterleistung erzielen!
Si, kann man schon, die können sich auch rück-umstellen. Nur sind abrupte(!) Futterwechsel und möglicherweise mehrere davon immer belastend für den Organismus.Zitat:
Und jetzt KANN man gar kein Gras mehr füttern, weil die Rinder aufgrund der Futterumstellung davon Durchfall bekämen.
Die Ration kann sogar komplett ohne "Gras" auskommen, sie muss aber wiederkäuergerecht gestaltet sein in puncto Rohfaser und Struktur.Zitat:
Wir folgern daraus, dass Kühe sehr gut ohne Gras in seiner Urform auskommen.
Hühner sind keine Wiederkäuer und viel flexibler in ihrer Ernährung, insofern nicht ganz vergleichbar. Die können auch unproblematisch ohne frisches Grün auskommen. Ob das hier in unseren Breiten sein muss, ist die andere Frage!
Ich oute mich auch mal als "Grünauslauffan".
Trotzdem denke ich inzwischen dass es für uns Halter einfach einen besseren, schöneren, idealistischen Eindruck macht als für die Hühner.
Nachdem ich die letzten Jahre bis 2017 einen stetig grünen Auslauf hatte, auch wenn meist viel Wegerich und wenig Gras, ist seit den letzten "Dürrejahren" und stetig dichter werdendem Baumwuchs, nun so gut wie kein Grünzeug (außer Brennesseln) durchgekommen.
Überbesatz um die 20 Tiere, 600m², übernetzt, würde ich ausschließen.
Die Tucken fühlen sich momentan aber mehr als wohl in dem "Hühnerwald", chillen unter den Bäumen, legen eigene Staubbäder an, etc.
Als Grünfutter bekommen sie morgens und abends je gut einen 10l-Eimer voll gerupftes Grünzeug aus dem Gewächshaus und was noch so anfällt. (Miere, Zitronenmelisse, Giersch, etc.)
So wie ich es beurteilen kann fehlt ihnen das Grün unter den Füßen nicht im geringsten wenn die Zufütterung von Grünzeugs halbwegs regelmäßig kommt.
Kommt mal einen Tag kein frisches Grün versuchen sie kleinste Sprösslinge vom Wegerich abzuweiden, da fehlt ihnen dann offensichtlich doch das Salatbuffet.
Wobei ich dann wiederum interessant fände wie sie reagieren/agieren wenn man ihnen zur üppigen Grünzeugration auch eine entsprechende Menge Körner hinstreuen würde...
Das passiert morgens wenn ich die Reste aus den Raufen im Stall nach draußen in den Auslauf schütte.
Die schmecken draußen erneut kredenzt offensichtlich besser als drinnen.
Dazu Grünkram ist von Tier zu Tier unterschiedlich.
Manche stürzen sich auf "Restkörner", andere auf Grün.
Anders sieht es aus wenn Proteine in Form von Fleisch, Mehlwürmern o.ä. dazu kommen.
Dann gibt´s dafür kein Halten mehr und alles andere wird nachrangig gefuttert.
Ja, ich kann auch Legepellets in den Auslauf streuen und es wird sich fast so draufgestürzt wie auf beliebtere Körner. :laugh
Obwohl die Pellets ja unrationiert im Stall stehen.
Und da wären wir dann beim ökologischen Fußabdruck. Verwertung von dem, was das Grundstück an Gras und Kräutern liefert, versus Gemüse vom Markt.
Ich sehe in meinem grünen Freilauf übrigens einen enormen Vorteil. Denn jetzt im Sommer fressen meine Hühner nur etwa die Hälfte der Futterration aus dem Futtertrog, die sie im Winter verspeisen.
...wobei mir zu dem Thema einfällt dass ich in den letzten Jahren noch nie so viele und hartnäckige Glucken wie dieses Jahr hatte.
Ob da die vermehrte Zufütterung von Kräutern aller Art irgendwie zuträglich ist?
Hat jemand schon mal Beobachtungen dahingehend gemacht?
Das war aber nie Thema. Es wird ja behauptet, eine grüne Wiese sei unverzichtbar für artgerechte Hühnerhaltung und zwar aufgrund der artbedingten Ernährungsphysiologie. Und das sehe ich einfach nicht.
Denn dann wäre dann ja eine artgerechte Haltung von Hühnern z.B. in weiten Teilen Südeuropas oder Afrikas schlicht nicht möglich. Und das bestreite ich nach wie vor vehement.
Ansonsten bin ich ganz bei dir. Meine eigenen Hühner stehen auf einer grünen Wiese.