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Wellnesshuhn
Ich habe letzten Winter Weizen- und Roggenkeime angesetzt und nie ein Problem mit Schimmel gehabt, auch ohne Apfelessig. Hatte die Plastikschalen mit Deckel auf der Küchenfensterbank stehen. Nach 12-24 Stunden Einweichen, 1x tägl. spülen und nach 4-5 Tagen verfüttern. War alles prima.
Allerdings war der junge Hahn, den wir im Februar geschlachtet haben, seeeehr fett!
Ich mache seit einiger Zeit Tests mit Keimgetreide.
Ich lasse Gerste keimen, weil ich die hier vor Ort einfach bekommen kann.
Meine Intention war:
Was mache ich im Winter, wenn Schnee liegt und die Hühner ihren Grünfutterbedarf durch die Weide nicht decken können?
Da fiel mir die Keimung ein. Allerdings will ich Sprossen, so 5 bis 8cm lang, soll ja Gemüseersatz sein.
Elegant wäre es, wenn ich mir für diesen Zweck eine Keimkiste bauen würde, werde ich auch noch, aber zu testzwecken reichen mir jetzt erst einmal große Einmachgläser.
Der Zufall kam mir da zur Hilfe: Eine bekannte Familie erwarb ein Eigenheim und in dem Keller waren noch, ich weiß nicht genau wieviele, aber so an die 80 mit Obst gefüllte 2-3Liter große Einmachgläser, aus den Jahren 1992-2006.
Die konnte ich mir holen; Den Inhalt (die Gläser sind immer noch dicht) verfüttere ich jetzt an die Hühner.
Ich habe verschiedene Behältnisse ausprobiert, am funktionalsten haben sich die Einmachgläser herausgestellt.
Ich gehe so vor:
In ein 3Liter Einmachglas gebe ich 500ml Gerste.
Die weiche ich über Nacht ein (Wassertemperatur=Zimmertemperatur).
Am nächsten Tag seie ich das Einweichwasser ab und spüle ein mal mit frischem Wasser durch, was dann auch wieder abgeseit wird.
Dann kommt der Deckel drauf und wird weg gestellt.
Was ich dann jeden Tag einmal machen muss ist das Glas mit aufliegendem Deckel zu wenden und zu drehen, damit sich beim Keimvograng kein Filz bildet. Sonst würde ich das Keimgut später nicht so ohne weiteres aus dem Glas herausbekommen.
Alles muss also irgendwie locker gehalten werden ohne das die Keime oder Würzelchen abbrechen.
Durch das Drehen und Wenden wird auch die anfänglich hohe Feuchtigkeit gleichmäßig verteilt und durch den Deckel wird die Verdunstung niedrig gehalten.
Die am ersten Tag durchs Spülen verbleibende Feuchtigkeit reicht für die gesamte Keimdauer von 10 Tagen.
Schimmel oder Verdorbenes kann ich nicht erkennen. Das kann allerdings auch daran liegen, dass das Gerstenkorn per se schon ein Antischimmelmittel mitbringt. Wie das bei anderen Getreidearten ist weiß ich nicht.
Zur Ergänzung einmal eine von mir zusammengesuchte Inhaltstoffliste verschiedener Getreidesorten und Bilder von der Keimzucht.
Ich habe für Keime nur Angaben über Roggen und Weizen gefunden, Hafer und Gerste würde mich auch sehr interessieren, falls mal jemand darauf stößt.
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hühnerling
@ Haitu: Ein tolles "Erbe" mit beeindruckendem Inhalt ;D
Eine Frage habe ich: Weshalb keimt Du unter Luftabschluß? Während des Keimvorgangs wird ja Wärme entwickelt, die ohne Frischluftzufuhr ggf. zu überhöhten Temperaturen führen kann.
Der Luftabschluss ist eigentlich nicht meine Absicht, aber wenn ich einen Deckel drauf mache, reicht die beim Einweichen gezogene Feuchtigkeit für die gesamte Keimdauer aus. Ansonsten müsste ich nachfeuchten.
Ich komme aber vom Keimen im Einmachgläsern wieder weg. Eine bessere Methode sind wohl lange schmale Behälter.
Anhang 115071Anhang 115072Dies ist der einzige seiner Art, aber ich bin schon auf der Suche nach geeigneten Behältnissen.
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hühnerling
Insbesondere im Winter, zur Vorbereitung der Elterntiere und während des Bruteiersammelns ist die Verfütterung von Gekeimtem sehr zu empfehlen. Allerdings ist meines Wissens für das Verhältnis der durch die Keimung entstehenden Vitamine und des Aminosäurengehaltes etc. der optimale Zeitpunkt am 4. Tag erreicht. Auf die jeweilige Temperatur und das verwendete Keimgut (Weizen, Gerste, Mais, Erbsen etc.) kommt es für die optimale Keimentwicklung natürlich auch noch an.
Ich habe mich in der letzten Woche viel mit Keimen beschäftigt und kann sagen, dass die Literatut deine Aussage bestätigt.
Was ich auch gefunden habe ist, dass Roggen den Eiweißgehalt beim Keimen von 12,2 auf 45,7% erhöht. Das macht den Roggenkeim evt. als Zusatzfutter für die Mast interessant.
Leider habe ich keine Aussage darüber gefunden, bei welchem Keimtag die Spitze der Eiweißproduktion erreicht ist. Ich denke auch, dass es der dritte oder 4 Tag ist.
Das keimen lassen von Roggen teste schon einmal. Diesmal in meinem Keimgerät.
Anhang 115073Anhang 115074Anhang 115075
Gerstenkeime wie ich sie verwende sollen aber einen anderen Zweck erfüllen. Für die Hühner in der kalten Jahreszeit möchte ich für mehr Grünzeug sorgen. Darum lasse ich sie mindestens 8 Tage keimen. Dann ist das Korn auch erschöpft.
Zur Gerste habe ich auch noch einige Bilder.
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