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Zu 1: Ja, auch Hybriden müssen nicht dauerhaft ausschließlich von Legemehl ernährt werden.
Zu 2: Legemehl reicht aus, da braucht es kein zusätzliches Protein.
Ich füttere am Vormittag Legemehl/Pellets, das muss komplett aufgefressen werden. Meine Hühner lassen niemals auch nur einen Krümel Legemehl oder Pelltes (egal welche Marke) übrig. Am Nachmittag gibts immer noch Weizen/Mais gemischt, den Rest suchen sie sich zusammen.
Ich halte deine Fütterung für ausreichend. Ich würde mich an deiner Stelle nicht so verrückt machen lassen.
@Dylan: Danke dir! Endlich beantwortet mal einer konkret meine Fragen :jump
Über die Frage, wie man "richtig" füttert, könnten wir jetzt seitenlang streiten.
Ich kann nur berichten, welche Erfahrungen und Beobachtungen ich gemacht habe und welchen Weg ich für mich gefunden habe.
Alle ausgestallten Hybriden bekommen bei mir anfangs Legemehl ad libitum. Gleichzeitig biete ich aber vom ersten Tag an auch eine Körnermischung an. Die streue ich zunächst im Stall, später im Auslauf großflächig aus. Die Neugierde, das angeborene Scharrverhalten und dann auch das Vorbild der anderen Hühner sorgen sehr schnell dafür, daß die Körner angenommen werden. Auch Grünzeug und Obst gibt es von Anfang an. Gerade auf Salat geiern sie eigentlich alle sehr schnell. Es gibt auch ziemlich bald tierische Komponenten zum Futterangebot. Die pimpe ich anfangs mit einer Mineralstoffmischung auf. Irgendwann stelle ich fest, daß die Alternativen zum Legemehl ganz selbstverständlich nachgefragt werden, dann fange ich damit an, immer weniger davon hinzustellen, bis auf eine kleine Menge.
Die Umstellung an eine neue Umgebung ebenso wie die Futterumstellung kommen der Mauser eigentlich eh schon entgegen. Fällt dann das "pushen" der Eierproduktion durch das Hochleistungsfutter Legemehl weg, stehen die Chancen für eine ordentliche Mauser und eine Legepause gut.
Später steigere ich die Menge des angebotenen Legemehls selbstverständlich wieder. Die Nachfrage ist aber sehr schwankend. Regulär füttere ich Körnermischung satt und Legemehl soviel, daß bis zur nächsten Mahlzeit noch ein kleiner Rest übrig bleibt. Ist gar nichts mehr übrig, fällt die nächste Portion größer aus, ist viel übrig, gibts eben weniger.
Daß die Hennen nach dieser Legepause Rieseneier legen, habe ich ganz, ganz selten. Meist werden die Eier kleiner, die Schalenqualität besser. Die allermeisten dieser Hennen mausern im Jahr darauf, so sie noch leben, von selbst.
Ich muß aber auch dazusagen, daß nicht jede ausgestallte Hybridhenne sich in eine Mauser führen läßt. Leider sind das die Kandidatinnen, die nicht mehr lange überleben.
Eben weil ich festgestellt habe, daß Hennen, die ohne Pause weiterlegen, ganz selten länger als ein Jahr noch durchhalten, versuche ich dieses sanfte in die Mauser führen. Mit einer Zwangsmauser in gewerblichen Betrieben, die oft mit einer sehr krassen Futterumstellung eingeleitet wird, hat das nichts zu tun.
Vielleicht ein Zeichen das sie mehr Legefutter wollen/benötigen?
Warum nicht ad lib? Den Weizen und Mais werden sie ggf. trotzdem fressen.
Im übrigen hatte ich geschrieben das ich auch bei eierlegenden Nicht-Industriehühnern zu mind. 17% RP rate.
Kann man sich ja leicht selbst überlegen wie man das erreicht.
Und zu Frage 2: wo steht denn das man das müsste?
Sie haben einen Trittfutterautomaten im Stall mit Legekorn. Aber davon wird sehr wenig gefressen, also erwähne ich den nicht extra.
Da Hühner einen Kropf und damit einen natürlich Speicher haben, benötigen sie meiner Meinung nach kein Futter rund im die Uhr.
Noch einmal auf die Eier zurück zukommen, ich würd die ersten 4-5 Eier zurück verfüttern, aber nur aus dem Grund, weil die ersten noch nach nichts schmecken.
Wenn sie dann mal zu dem Legemehl ihre Körner, Kräuter und sonstiges Grün gefressen haben und im Licht draußen sind, werden die Eier besser schmecken und enthalten z. B. Vitamin D.
Würde ich auch so machen.
Zuviel Protein auf Dauer (nur Legemehl) und vielleicht noch Proteine dazu erscheint mir wenig ratsam, obwohl zugegebermaßen meine Erfahrungen auf Hobbyhybriden beschränkt sind ... aber das sind ja auch Hybriden. Hier bei zu viel Protein Durchfall, Rieseneier, Doppeldotter; das passierte leider auch bei saisonalem Regenwurmüberangebot. Damit begünstigt man nur weiter Legedarmvorfälle und Mangelernährung. Die Rassehühner hatten übrigens mit alledem nie ein Problem.
Den Hybriden würde ich dauerhaft einen Tränkezusatz geben (Calcium, B-Vitamine, Aminosäuren) und das Legemehl (nach einer Eingewöhnungsphase von ~2 Wo) mit 1/3 Körnern strecken (Mais, Weizen, ggf Hirse und KEIN Hafer, KEINE Gerste).
Eine Mauser würde ich nicht extra einzuleiten versuchen, wenn die Genetik das nicht hergibt. Schon gar nicht am Anfang, wenn die eh ausgemergelt sind und gar keine Kraft dafür haben.
Was ich interessant finde: Als wir langsam Rassehühner in die Hybridgruppe integrierten, mauserten auch die Hybriden mehr (nicht alle, aber einige). Hormonelle Gruppeneinflüsse?
@Schwanzfeder: Das ist eine interessante Beobachtung. Bei uns wird es ja andersrum laufen: Die Hybriden kommen in die bestehende Rassehuhngruppe.
Ich werde einfach nach einer Woche oder so das Legemehl allmählich strecken und schauen, was passiert. Tränkzusatz wurde mir auch schon gesagt, das besorge ich für den Anfang auf jeden Fall.