Die B99, also die weißen Hybridhühner sind ja auch schon seit über 50 Jahren reingezüchtet. Was erwartet Ihr?
Dank dieses Selektionscenters wird es bald keine Diversität mehr geben.
Von jedem Farbschlag gibt es gerade mal noch jeweils ein Dutzend registrierter Züchter.
Es ist schon schizophren, dass sonstige Hybridhühner in höchster Leidenschaft schlecht geredet werden, aber bei der Inzuchtrasse in Reinform (die "B99-Hybriden" entstehen über eine vorangegangene Zweistammzucht, bei der eine Legelinie und eine Fleischlinie, die über 50 Jahre in Reinform gezüchtet wurden für die Vermarktung verpaart, "hybridisiert" werden) fordert man für die Bresse Grise genau das, also höhere Leistung und Konzentration der genetischen Vielfalt, was man bei anderen Hybriden verurteilt, die in Wirklichkeit aber eine viel höhere Heterozygosität vorweisen, als das Poulet de Bresse.
Warum gibt es denn diese Konzentration und diesen Interesseverlust an den vier Farbschläge (fünf mit den Gauloise Dorée)?
Es lohnt sich doch gar nicht mehr selbst einen Stamm aufzubauen und selbst züchterisch tätig zu werden, es ist viel leichter sich in einem Selektionscenter mit Bruteier oder Tieren zu versorgen, die Tiere dann turbomästen und dann zu vermarkten, oder einfach nur die Bruteier.
Das klappt ja auch schon ganz gut hier im Lande.
Wäre doch toll, wenn wir auch solche Selektionscenter für andere Rassen hätten, und vorallem in Deutschland was? A la Murray Mc Murray, Wernlas etc. etc.
Ganz im geheimen, die Rassen, die die vermehren, entsprechen nicht mehr unserem Rassestandard, ähnlich wirds ja auch von Linnekamp berichtet. Für mich sind das nur die letzten Anlaufstellen, wenn mir sonst keine Züchter mehr empfohlen werden. Das ist aber bis jetzt noch nicht passiert.
Dann sollte man aber auch nicht mehr gegen die Industrie wettern, das wäre so, als kämpfe man gegen die Geister, die man selbst rief.