Original von Mariechen
Zitat:
Original von Saatkrähe
Mariechen, das ist alles richtig. Aber viele Deiner Vorschläge erfordern z.B. ein Auto. Wer wirklich kein Geld hat, wie beispielsweise alleinerziehende Städter, haben kein Auto - geschweige denn ein Grundstück. Und wenn überhaupt, dann vielleicht einen viel zu kleinen Balkon, oder einen der nach Nordost liegt. Um Geld zu sparen, brauchst Du Geld in diesem System.
Die Leute von denen DU sprichst, sind noch lange nicht unten angekommen ;) Ich kaufe z.B. meinen Honig kistenweise. Kartoffeln nur zentnerweise. Ebenso Hirse und Nackthafer, etc. Dafür muß ich aber auch viel Geld auf einmal hinlegen. Das können sich Menschen mit wenig Geld nicht leisten.
Es ist doch nun nichts Neues.. wer Geld hat kann sparen, wer zu wenig hat, muß teuer bezahlen.
Nun, ich bin da ein gebranntes Kind. Ich selber könnte mir Fertigessen, Restaurant, und alles mögliche leisten, wirtschafte aber so sparsam weil ich z.B. keinen Sinn darin sehe, warum ich Apfelsaft im Supermarkt kaufen soll, während hier das Fallobst vergammelt. Aber diejenigen, die wirklich kein Geld haben, tun das alles nicht. Was ist das Ursache, und was ist Wirkung?
Mit meinen Vorschlägen ernte ich da nur Widerstand. Eins aber kann mir niemand sagen. Daß man zu arm ist, um sich ein Haushaltsbuch zu führen. So ein Heft kostet 50Ct, und reicht dir zwei Jahre. Alle die ich kenne, die arm gelten, führen
kein Haushaltsbuch! Es wird also keine (Finanz-)Planung gemacht, und die Ausgaben werden nicht kontrolliert. Es wird planlos ausgegeben, bis jeweils das bittere Ende kommt, oder das Konto gar in die Miesen rutscht.
Sodann rede ich von einer Harz-IV Familie in einer Kleinstadt, mit geräumiger Wohnung und dazu einem wunderschönen Garten. Auch ein PKW war vorhanden, jedoch wurde der nicht für die von mir aufgezählten Dinge verwendet. Der Garten (mit eigener Hand aufwendig geschmackvoll gestaltet) wurde lediglich zur Freizeitgestaltung genutzt. Keine Chance für etwas Gemüse oder Kleinsttierhaltung. Auch nicht um z.b. eine Gemüsemiete im Freien anzulegen.
Ein Zentner Einkellerungskartoffeln kostete im Herbst rund 14 Euro, da kannst du mir nicht sagen, das kann sich eine 5köpfige Harz-IV Familie nicht leisten. Sie können es sich dann aber leisten, bei Edeka die kg-Beutel für 1,30 €/kg zu kaufen? Die Ersparnis pro 50kg beträgt dann ganze 51 Euro, für den Sack gegenüber dem Beutel.
Nein, schau doch mal in den Einkaufswagen von Menschen, die zu dieser sozialen Schicht gehören. Ich bin zum Schluß gekommen, daß es ihnen meistens nicht an Möglichkeiten oder an Geld mangelt, sondern an der Nutzung der Möglichkeiten und an der Verwaltung ihres Geldes. Könnte man sagen: dann müssen wir diese Menschen beraten. Nein, das ist nicht gewünscht. Denn das würde bedeuten, von liebgewonnenen Gewohnheiten Abstand zu nehmen.