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RE: Info Vogelgrippe
Bayern für Vogelgrippeausbruchs gerüstet
- 11.01.2006
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München (aho) - Für den Fall eines Vogelgrippeausbruchs in den
bayerischen Geflügelbeständen hält Bayern geschultes Personal,
eingespielte Organisationsabläufe und vor allem effektive, mobile
Tötungsanlagen bereit, was ein äußerst schnelles Eindämmen des
primären Infektionsherdes garantieren soll. Denn aus epidemiologischer
Sicht ist bei Ausbruch einer Seuche ''Schnelligkeit Trumpf''. Dafür
hat nach Auskunft des Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und
Verbraucherschutz der Freistaat im Jahre 2005 zum Preis von 60.000
Euro eine mobile Elektrotötungsanlage angeschafft, die pro Stunde bis
zu 4000 Tiere rasch und schmerzfrei tötet. Außerdem stehen seit
längerem drei weitere mobile CO2-Einschläferungsanlagen mit einer
Kapazität von rund 500 Tieren pro Stunde bereit. Mit den landesweit
verteilten Tierkörperbeseitigungsanstalten ist Bayern außerdem dafür
gerüstet, die Kadaver rasch zu entsorgen.
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RE: Info Vogelgrippe
Backhaus: Abgestimmtes Handeln von Bund und Ländern bei Vogelgrippe notwendig
- 12.01.2006
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Schwerin (aho) - Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (SPD) setzt
sich für eine stärkere Kontrolle des Reiseverkehrs aus den von der
Vogelgrippe betroffenen Gebieten ein. "Das betrifft die Überwachung
der Flughäfen ebenso wie den Auto- und Busreiseverkehr sowie der Bahn
und in Häfen", sagte Minister Backhaus heute in Schwerin. Am Flughafen
Rostock-Laage wurden die Kontrollen der Reisenden verschärft. Die
zuständigen Behörden der Polizei und beim Zoll wurden ebenfalls
aufgefordert, verstärkt auf Reiseverkehr aus den betroffenen Ländern
zu achten. Eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Bundesländern sei
dabei unabdingbar. "Nur durch gemeinsames und abgestimmtes Handeln ist
es möglich, das Risiko der Einschleppung der Vogelgrippe nach
Deutschland so gering wie möglich zu halten", betonte Minister
Backhaus.
Minister Backhaus geht davon aus, dass es im Frühjahr wieder zu einem
Freilandverbot für Geflügel kommen wird, wenn die Risikobewertung
durch das Friedrich-Löffler-Institut dies nötig macht. Auch kann es
wieder zu einem Verbot von Geflügelschauen kommen. "Ich würde mir
wünschen, wenn wir hier zu einer bundesweit einheitlichen Regelung
finden könnten", sagte Minister Backhaus. In Mecklenburg-Vorpommern
sind derzeit Geflügelschauen wieder möglich, allerdings mit Auflagen.
Das Wildvogelmonitoring wird in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin
durchgeführt. Bis Ende Dezember 2005 waren insgesamt mehr als 800
Proben untersucht worden. In Mecklenburg-Vorpommern wurden sieben
Gebiete als Beprobungsgebiete für Wildenten und Wildgänse ausgewiesen.
Minister Backhaus appelliert an die Bürger, weiterhin aufmerksam zu
sein und Vorkommnisse von toten Vögeln oder auffälliges Verhalten von
Geflügel zu melden. "Um eine mögliche Gefahr abzuwenden sind Bürger -
insbesondere Geflügelhalter - und Behörden gleichermaßen gefordert",
sagte der Minister.
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RE: Info Vogelgrippe
Backhaus: Abgestimmtes Handeln von Bund und Ländern bei Vogelgrippe notwendig
- 12.01.2006
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Schwerin (aho) - Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (SPD) setzt
sich für eine stärkere Kontrolle des Reiseverkehrs aus den von der
Vogelgrippe betroffenen Gebieten ein. "Das betrifft die Überwachung
der Flughäfen ebenso wie den Auto- und Busreiseverkehr sowie der Bahn
und in Häfen", sagte Minister Backhaus heute in Schwerin. Am Flughafen
Rostock-Laage wurden die Kontrollen der Reisenden verschärft. Die
zuständigen Behörden der Polizei und beim Zoll wurden ebenfalls
aufgefordert, verstärkt auf Reiseverkehr aus den betroffenen Ländern
zu achten. Eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Bundesländern sei
dabei unabdingbar. "Nur durch gemeinsames und abgestimmtes Handeln ist
es möglich, das Risiko der Einschleppung der Vogelgrippe nach
Deutschland so gering wie möglich zu halten", betonte Minister
Backhaus.
Minister Backhaus geht davon aus, dass es im Frühjahr wieder zu einem
Freilandverbot für Geflügel kommen wird, wenn die Risikobewertung
durch das Friedrich-Löffler-Institut dies nötig macht. Auch kann es
wieder zu einem Verbot von Geflügelschauen kommen. "Ich würde mir
wünschen, wenn wir hier zu einer bundesweit einheitlichen Regelung
finden könnten", sagte Minister Backhaus. In Mecklenburg-Vorpommern
sind derzeit Geflügelschauen wieder möglich, allerdings mit Auflagen.
Das Wildvogelmonitoring wird in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin
durchgeführt. Bis Ende Dezember 2005 waren insgesamt mehr als 800
Proben untersucht worden. In Mecklenburg-Vorpommern wurden sieben
Gebiete als Beprobungsgebiete für Wildenten und Wildgänse ausgewiesen.
Minister Backhaus appelliert an die Bürger, weiterhin aufmerksam zu
sein und Vorkommnisse von toten Vögeln oder auffälliges Verhalten von
Geflügel zu melden. "Um eine mögliche Gefahr abzuwenden sind Bürger -
insbesondere Geflügelhalter - und Behörden gleichermaßen gefordert",
sagte der Minister.
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Vogelgrippe: Bayern rüstet sich für Seuchenfall +++ 30.000 Legehennenbetriebe im Land
- 12.01.2006
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Obererding / München (aho) - Bayern begrüßt die von
Bundesverbraucherschutzminister Horst Seehofer und den Ländern
vorgenommene Koordination der Vogelgrippe-Vorsorgemaßnahmen; auch dass
den Forderungen Bayerns Rechnung getragen wurde, bereits bis Ende
Januar die Aufstall-Risikoanalyse vorzunehmen. Dies betonte Bayerns
Verbraucherminister Werner Schnappauf heute in Oberding (Lkr. Erding).
Bayern, so Schnappauf weiter, behält sich aber ausdrücklich vor,
gegebenenfalls schon vor dem 1. März eine Stallpflicht anzuordnen,
sollten die wissenschaftlichen Vogelzug-Experten dies befürworten.
Denn wegen der Klimaerwärmung setzt der Hauptvogelzug möglicherweise
schon Mitte Februar ein.
Nach Ansicht Schnappaufs müssen nicht nur die Vorsorgemaßnahmen
ausgeweitet, sondern auch die Vorbereitungen für mögliche
Bekämpfungsmaßnahmen bei Seuchenausbruch intensiviert werden, betonte
der Minister bei der Vorstellung der vier im bayerischen Oberding
stationierten mobilen Anlagen zur Tötung von infiziertem Geflügel.
Zusätzlich zu den innerbayerischen Bekämpfungsmaßnahmen erklärt sich
Bayern im Interesse der bundesweiten Solidarität bereit, den Aufbau
eines mobilen Tierseuchen-Bekämpfungszentrums mit Sitz in
Niedersachsen mitzufinanzieren: Denn vor allem finanziell weniger
leistungsstarke Bundesländer, die sich eine eigene Tierseuchen-''task
force'' nicht leisten können, profitieren von dem mobilen
Bekämpfungszentrum. Ziel ist es, dass das ca. 3 Millionen Euro teure
mobile Containerdorf bis zum Jahresende in Niedersachsen einsatzbereit
ist. Bei Ausbruch einer Tierseuche kann es dann zügig über Lkws an den
Ort des Geschehens verlagert werden und fungiert dort als Krisen- und
Einsatzzentrum. Das Containerdorf ist vollständig eingerichtet und
arbeitet autonom; es kann auch für Übungs- und Trainingszwecke
verwendet werden.
Der Freistaat rüstet sich für den Fall eines Vogelgrippeausbruchs in
den bayerischen Geflügelbeständen: Geschultes Personal, eingespielte
Organisationsabläufe und vor allem effektive, mobile Tötungsanlagen
garantieren ein äußerst schnelles Eindämmen des primären
Infektionsherdes. Denn aus epidemiologischer Sicht ist bei Ausbruch
einer Seuche ''Schnelligkeit Trumpf''. Bei Seuchenausbruch muss mit
hohen Infektionszahlen gerechnet werden: Bayern hat rund 30.000
Legehennenhaltungen mit insgesamt 4,3 Millionen Legehennen, 650
Masthühnerhaltungen mit 31 Millionen Masthühnern, 150 Putenhaltungen,
über 1000 Entenhaltungen und rund 500 Gänsehaltungen.
Die von Bayern für 60.000 Euro hierfür angeschaffte
Elektro-Tötungsanlage ist zwischenzeitlich in der
Tierkörperbeseitigungsanlage in Oberding eingetroffen. Die mobile
Anlage kann innerhalb von Stunden an jedem Ort in Bayern verbracht und
einsatzbereit sein. Sie ist in der Lage, in Übereinstimmung mit den
Tierschutzschlachtverordnung schnell und schmerzfrei bis zu 4000
Hühner in der Stunde zu töten. Drei weitere mobile
CO2-Einschläferungsanlagen stehen ebenfalls in Oberding zur Verfügung,
die eine Kapazität von 500 Hühnern in der Stunde haben.
Darüber hinaus hat der mobilen Veterinärdienst Bayern bereits eine
bayernweit einheitliche Vorgehensweise festgelegt. Diese
Handlungsanleitung im Seuchenfall ist für alle Veterinärämter
verpflichtend. Tritt der Verdacht auf Vogelgrippe in einem Betrieb
auf, läuft folgendes ab:
· Der Geflügelhalter und der Tierarzt melden den Verdacht dem
Amtstierarzt beim Landkreis.
· Bejaht der Amtstierarzt einen begründeten Verdacht, wird der Hof
gesperrt.
· Proben der Tiere werden beim Landesamt für Gesundheit und
Lebensmittelsicherheit (LGL) analysiert und parallel an das Nationale
Referenzlabor, das Friedrich-Löffler-Institut auf der Insel Riems
versandt, an dem die Influenza-Stämme festgestellt werden. 2007 soll
diese Abklärung auch am LGL möglich sein.
· Um den betroffenen Geflügelhof wird ein Sperrbezirk mit einem Radius
von drei Kilometern gezogen. Für alle Geflügelhalter in diesem Umkreis
gilt eine so genannte Verdachtssperre: Kein Tier darf rein, keines
darf raus. Gleichzeitig werden alle Kontaktbetriebe mit dem
betroffenen Geflügelhof ermittelt, um eine schnelle Aussage über den
möglichen Ausbreitungsweg des Erregers zu erhalten.
· Spätestens wenn sich der Vogelgrippe-Verdacht durch eine
Untersuchung beim FLI (Insel Riems) und dem EU-Referenzlabor in
Weybridge (Großbritannien) bestätigt, werden alle Tiere des
betroffenen Bestandes getötet. Bei eindeutigen Anzeichen sind Tötungen
bereits in allen früheren Phasen möglich. Gleiches gilt für Geflügel,
das mit dem betroffenen Bestand unmittelbaren Kontakt hatte
(Ansteckungsverdacht).
· In einem Umkreis von 10 Kilometern wird ein Beobachtungsgebiet
eingerichtet, in dem alle Bewegungen von Geflügel ''eingefroren''
werden (sog. stand still).
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RE: Info Vogelgrippe
13.01.2006, 09:40 Uhr
Bauernpräsident will erneut bundesweite Stallpflicht
Berlin (dpa) - Auch Bauernpräsident Gerd Sonnleitner kann sich eine neue bundesweite Stallpflicht für Geflügel vorstellen. Jedoch erst dann, wenn die Gefahr der Vogelgrippe-Übertragung durch Zugvögel wieder größer werden sollte. Agrarminister Horst Seehofer will das aber erst Ende des Monats entscheiden. Derweil haben Forscher eine Veränderung des Vogelgrippevirus H5N1 festgestellt. Es kann leichter auf den Menschen übertragen werden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnte allerdings noch einmal vor Panikmache.
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RE: Info Vogelgrippe
Heute per PN von yossy:
Hallo gaby, bei ntv oder N24 habe ich heute nacht ein lLaufband gesehen, nach dem der Vogelgrippeerreger scheinbar bereits mutiert ist. Dieser Typ soll nun leichter an eine menschliche Zelle andocken kölnnen als wie an eine Vogelzelle. Grüße Peter
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RE: Info Vogelgrippe
von Tyrael;
Nachrichten aus dem Ressort Panorama aus Ihrer Zeitung
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"Da spielen sich regelrechte Dramen ab"
Vogelgrippe erreicht türkischen Badeort an Ägäis/Zoll will am Frankfurter Flughafen Kontrollen ausweiten
Vom 11.01.2006
RHEIN-MAIN Die Gefahr einer Vogelgrippe rückt näher an die Rhein-Main-Region heran. Im Zentrum steht der Frankfurter Flughafen. Der Zoll kündigte gestern an, die Kontrollen bei Passagieren, die aus der Türkei kommen, zu erhöhen.
Von
Markus Lachmann
Die Vogelgrippe erreicht die Ägäis: Im türkischen Urlaubsort Kusadasi werden verendete Tauben und Amseln gefunden. Vier Menschen mit Verdacht auf eine Infektion müssen ins Krankenhaus. Mittlerweile sind 13 Vogelgrippe-Patienten in der Türkei aktenkundig, und auch in Deutschland steigt die Nervosität. Alleine am Frankfurter Flughafen landen jeden Tag zehn Maschinen mit hunderten Passagieren aus der Türkei. Der Zoll in Frankfurt will nun die Kontrollen der Türkeiflieger verstärken. Derzeit werden zehn Flugzeuge am Tag durchsucht. Darunter Maschinen aus der Türkei, China, Rumänien, Indonesien, Kasachstan, Kroatien oder Kambodscha. Für die Passagiere, die ihr Gepäck in einem Abfertigungsraum des Terminals 1 untersuchen lassen müssen, wird dies oft zur Nervenprobe: Bis zu drei Stunden kann die Prozedur bei einem voll ausgebuchten Flieger dauern. Flucht unmöglich.
"Da spielen sich Dramen ab", weiß Zoll-Sprecher Andreas Urbaniak. So sei es bereits zu Schlägereien zwischen chinesischen Passagieren oder zu Übergriffen auf Beamte gekommen. Vor allem bei Maschinen aus der Türkei wird der Zoll immer wieder fündig: Geflügelfleisch, Federn, selbst Entenzungen finden sich in den Koffern. Ministerien und untergeordnete Behörden im Rhein-Main-Gebiet sind gewarnt. Ein Vogelgrippe-Fall hierzulande "gewinnt an Wahrscheinlichkeit", erklärt Horst Harald Weirich, Chef des Veterinär- und Gesundheitsamtes des Kreises Mainz-Bingen. Sollte tatsächlich ein Patient Symptome des gefährlichen H5N1-Virus zeigen, werde dies vom Arzt an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet, die wiederum die Ministerien informieren müssen. Auch das Robert-Koch-Institut werde eingeschaltet. Eine Quarantäne wäre nach bisherigem Erkenntnisstand nicht nötig, meint Weirich: Es sei nicht nachgewiesen, dass das Virus von Mensch zu Mensch übertragen wird. Ein infizierter Patient müsste mit normalen Grippemitteln wie etwa Tamiflu oder Relenza behandelt werden. Das Kreisveterinäramt müsste mögliche Grippe-Vögel aufspüren und töten. Weirich rechnet damit, dass im März, wenn Zugvogel-Zeit ist, die Stallpflicht für Hühner erneut angeordnet wird. Reisen etwa in die Türkei, nach Thailand, Vietnam und China sind aus seiner Sicht unbedenklich. "Man sollte aber nicht gerade eine Geflügelfarm besuchen oder in Bussen mit herumflatternden Hühner mitfahren."
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RE: Info Vogelgrippe
Türke offenbar an mutiertem H5N1-Virus gestorben
London/Berlin (AFP) - Eines der Vogelgrippe-Opfer in der Türkei ist nach Erkenntnissen britischer Wissenschaftler an einer mutierten Form des Virus H5N1 gestorben. Dabei handele es sich um eine Form, die für den Menschen besonders gefährlich sei, teilten die Forscher in London mit. Die Bundesregierung befürchtet, dass die Maßnahmen der Türkei im Kampf gegen die Vogelgrippe unzureichend seien. Bayern forderte die schnelle Entwicklung eines Impfstoffs für den Fall einer gefährlichen Pandemie.
Die entdeckte Virusform sei bereits 2003 in Hongkong und 2005 in Vietnam festgestellt worden, sagten die britischen Forscher. Die in Hongkong gefundene H5N1-Form fixiert sich eher an menschlichen Zellen als an Zellen von Geflügel. Es sei anzunehmen, dass "der türkische Virus die gleichen Eigenschaften" habe, erklärten die Weltgesundheitsbehörde (WHO) und der Leiter des britischen Forschungsrats, John Shekel.
Die Gesundheitsexperten fürchten vor allem, dass das Vogelgrippe-Virus so mutiert, dass die Krankheit von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. In diesem Fall droht eine weltweite Pandemie mit möglicherweise Millionen Opfern. In der Türkei erkrankten bislang 18 Menschen an der Vogelgrippe; drei Menschen starben.
"Ich sehe die große Gefahr, dass die türkischen Behörden die Ausbreitung der Seuche nicht in den Griff bekommen", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Gerd Müller (CSU), dem "Münchner Merkur". In Ostanatolien seien die Strukturen "vollkommen unübersichtlich". Die Bundesregierung und deutsche Institute hätten ihre Unterstützung angeboten. Leider habe die türkische Regierung den Ernst der Lage über Wochen nicht erkannt und sei "bislang auf Hilfsangebote nicht eingegangen".
"Wir müssen in der Lage sein, die Bevölkerung wirksam schützen zu können. Die bisher vom Bund angekündigten 20 Millionen Euro für die Impfstoffentwicklung reichen nicht aus", sagte Bayerns Gesundheitsminister Werner Schnappauf (CSU) der "Passauer Neuen Presse". Die Bundesregierung hatte im Oktober angekündigt, die Forschungsarbeiten mit 20 Millionen Euro zu fördern. Hessens Verbraucherschutzminister Wilhelm Dietzel (CDU) sprach sich für ein hessisches Vogelgrippe-Sonderprogramm in Höhe von zehn Millionen Euro aus.
Die EU will nach den Worten von Außenkommissarin Benita Ferreo-Waldner 80 Millionen Euro bereitstellen. "Eine globale Bedrohung braucht eine globale Antwort", sagte sie.
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RE: Info Vogelgrippe
Seuchenexperte: Die Lage bei der Vogelgrippe ist ernst
- 13.01.2006
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Zürich (aho) - In einem Gespräch mit der NZZ (Neue Zürcher Zeitung)
weist der Veterinärmediziner Christian Griot, Direktor des Instituts
für Viruskrankheiten und Immunprophylaxe in Mittelhäusern im Kanton
Bern (Schweiz) auf Versäumnisse bei der Bekämpfung der Vogelgrippe in
der Türkei hin. Die Aussichten für eine rasche Eindämmung beurteilt er
skeptisch. Entscheidend sei nun die Information der Tierhalter.
Sie können den Beitrag aus der NZZ (12.01.06 Nr. 9 S. 2) als
PDF - Dokument von der AHO - Hauptseite unter dem Menüpunkt
"Vogelgrippe" laden.
EU-Kommission sagt 80 Mio. EUR für die Bekämpfung der Vogelgrippe in Drittländern zu
- 13.01.2006
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Brüssel (aho) - Auf der Internationalen Geberkonferenz zur Vogelgrippe
und Humangrippe-Pandemie, die am 17. und 18. Januar in Peking
stattfindet, wird die Europäische Kommission als Beitrag zur
Bekämpfung der Vogelgrippe u.a. einen Zuschuss von bis zu 80 Mio. EUR
zusagen, um die Verbreitung des Virus in den Entwicklungsländern,
insbesondere auf dem asiatischen Kontinent zu unterbinden. Das Ziel
der Konferenz ist die Mobilisierung und Koordinierung der Gebermittel,
um auf nationaler, regionaler und globaler Ebene möglichst effizient
gegen die Vogelgrippe und eine etwaige Grippepandemie vorgehen zu
können. Die bereitgestellten Gelder werden vorrangig zur Unterstützung
von integrierten nationalen Gegenstrategien in Drittländern eingesetzt
und ergänzen die erheblichen Anstrengungen dieser Länder. Der für
Gesundheit und Verbraucherschutz zuständige EU-Kommissar Markos
Kyprianou wird den von der Kommission beschlossenen Beitrag bekannt
geben. Die Finanzierung erfolgt aus den für Außenbeziehungen
eingesetzten Haushaltsmitteln und aus dem EEF. Gemeinsam mit der von
den EU-Mitgliedstaaten bereitgestellten Unterstützung werden diese
Gelder in einer Gesamtfinanzierungszusage aller Konferenzteilnehmer
gebündelt. An der Konferenz nehmen über 90 Staaten und 25
Organisationen teil, u.a. die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das
Internationale Tierseuchenamt (OIE) und die Organisation für Ernährung
und Landwirtschaft (FAO).
Benita Ferrero-Waldner, die für Außenbeziehungen und
Nachbarschaftspolitik zuständige EU-Kommissarin, begrüßte die
vereinten internationalen Anstrengungen: "Diese Konferenz ist ein
entscheidender Schritt für die weltweite Bekämpfung der Vogelgrippe.
Ich bin überzeugt, dass durch die von der Kommission bereit gestellten
umfangreichen Mittel die am stärksten hilfebedürftigen Länder in
Asien, Afrika und die Nachbarländer in Europa, im Mittleren Osten und
Nordafrika maßgeblich unterstützt und ihre Strategien zur Bekämpfung
der Vogelgrippe und zur Abwendung einer drohenden Pandemie
entscheidend gestärkt werden."
Der EU-Kommissar für Entwicklung und humanitäre Hilfe, Louis Michel,
erklärte: "Unsere Maßnahmen zur Verhinderung einer Pandemie müssen
sich auf ein globales Konzept stützen, bei dem wir vorausschauend
handeln und nicht nur reagieren. Die Europäische Kommission ist
bereit, alle Entwicklungsländer bei ihrem Kampf gegen diese Bedrohung
zu unterstützen. Ein besonderer Schwerpunkt ist für uns dabei die
Eindämmung der Seuchengefahr in Afrika, unter besonderer
Berücksichtigung der möglichen Schwächen des dortigen
Tiergesundheitssystems. "
Kommissar Kyprianou kommentierte: "Die EU leistet Hilfe wo sie am
nötigsten ist. Die Kommission wird daher zusätzlich zu den
Mittelzusagen der einzelnen Mitgliedstaaten finanzielle Unterstützung
in beträchtlicher Höhe bereitstellen. Wir müssen jedoch auch mit den
am stärksten von der Vogelgrippe betroffenen Ländern zusammenarbeiten,
um die Kontrollmaßnahmen und die Kohärenz von veterinärmedizinischen
Maßnahmen und Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu stärken, die
Notfallplanung zu verbessern und Koordinierung und
Informationsaustausch in ausreichendem Maße zu gewährleisten. So kann
es uns gelingen, die Vogelgrippe zu besiegen und zu verhindern, dass
sie sich zu einer von Mensch zu Mensch übertragbaren Grippepandemie
von möglicherweise katastrophalem Ausmaß entwickelt."
Die Internationale Geberkonferenz wird von der Regierung der
Volksrepublik China, der Europäischen Kommission und der Weltbank
kofinanziert. Gestützt auf die Ergebnisse der Konferenz in Genf vom
November 2005, bei der der Bedarf der am stärksten von der Vogelgrippe
betroffenen Länder ermittelt wurde, und um besser auf eine mögliche
Übertragung auf den Menschen vorbereitet zu sein, werden auf der
Konferenz konkrete finanzielle Vereinbarungen für das Vorgehen gegen
die sozioökonomischen sowie tier- und humangesundheitlichen
Bedrohungen durch die Vogelgrippe getroffen.
Die Teilnehmer werden auf der Konferenz klar finanzielle Zusagen für
die betroffenen oder gefährdeten Länder machen und eine "Erklärung von
Peking" verabschieden, in der die wesentlichen Grundsätze einer
langfristigen internationalen Partnerschaft zur Bekämpfung der
Vogelgrippe festgelegt sind.
Der von der Kommission zugesagte Beitrag in Höhe von 80 Mio. EUR wird
aus dem Haushalt für Außenbeziehungen (50 Mio. EUR) und aus
EEF-Mitteln (30 Mio. EUR) finanziert. Dieser aus dem EEF finanzierte
Betrag bedarf der Genehmigung durch die AKP-Staaten, die für April
2006 erwartet wird.