[QUOTE=Chabo gelb.mw.Tupfen;1048700]
Es muss jeder für sich selbst entscheiden was er unter artgerecht versteht.
Ganz so sehe ich das nicht, was dabei herauskommt sieht man ja in den Tierfabriken, die entscheiden auch selber was artgerecht ist.
Druckbare Version
[QUOTE=Chabo gelb.mw.Tupfen;1048700]
Es muss jeder für sich selbst entscheiden was er unter artgerecht versteht.
Ganz so sehe ich das nicht, was dabei herauskommt sieht man ja in den Tierfabriken, die entscheiden auch selber was artgerecht ist.
Ich würde diese Frage niemals beantworten wollen.
Wenn der zur Verfügung stehende Platz das bietet, was das domestizierte(!) Huhn braucht um seine angeborenen und fürs Wohlbefinden notwendigen Verhaltensweisen ausleben zu können und wenn genügend Futter, nicht nur quantitaviv, sondern auch qualitativ zur Verfügung steht, dann ist es eher unerheblich ob 2 oder 200 qm pro Huhn (Wobei ganz sicher mehr Hühner in der Hobbyhaltung unter falscher Fütterung leiden als unter zu wenig Platz.) Das Huhn ist zum Haustier geworden, weil es anpassungsfähig ist. Weil es in der Lage ist, mit der Umwelt, die wir ihm bieten, klarzukommen. Ganz ehrlich finde ich, dass man dem Haushuhn an sich überhaupt keinen Gefallen damit tut, indem man irgendwelche aus der Luft gegriffenen Ansprüche an deren Halter stellt. Ich persönlich freue mich grundsätzlich erst mal über jede nicht ausschließlich Leistungs- und profitorientierte Hühnerhaltung. Ich freue mich über jeden Halter, der wegkommt von den Industirie-Hybriden und zu Rassen oder deren Mixen findet.
Ich freue mich über jeden, der im Huhn mehr sieht als eine Eierlegemaschine, auch wenn die Haltungsbedingungen nicht optimal sind.
Ich habe schon viele Gespräche geführt und viele offene und interessierte Menschen getroffen, die dankbar waren für Anregungen und versucht haben, Verbesserungen umzusetzen. Aber was ich niemals tun werde ist, irgendwelche Zahlen den Leuten an den Kopf zu werfen und zu verlangen, dass sie meine Vorstellung von einer optimalen Haltung zu ihrer machen. Bloß weil etwas meinen persönlichen Vorstellungen vom Hühnerparadies nicht entspricht, muß es noch keine tierschutzwidrige Haltung sein. Bloß weil ich den Luxus genieße, auf 12 ha eigenem Grund zu wirtschaften und meinen Hühnern maximale Freiheit zu geben, habe ich nicht das Recht, andere zu verurteilen und ihnen Egoismus und was weiß ich noch alles zu unterstellen, nur weil ihre Platzverhältnisse beschränkter sind. Und eine grüne Wiese als Maßstab für ausreichend Platz zu nehmen, ist meines Erachtens mehr als kurzsichtig gedacht. Abgesehen davon, dass Hühner z.B mit der großen freien Wiesenfläche wenig anfangen können. Sie mögen es strukturiert, eher mit Deckung nach oben, ziehen den bewuchsfreien. laubbedeckten Boden zum Scharren der festen Grasnarbe unbedingt vor.
Wenn ich mich recht erinnere stand im Tierschutzgesetz, was artgerecht ist.
Bewegt sich bei 7.
ABER: 7 Tiere pro m².
Ungefähr so wars.
lg
Willi
Ich hab mal 1m2 genommen weil man das „artgerecht“ für ein (ehemaliges) Waldtier nicht in m2 Weidefläche messen kann. Ob da nun Gras ist oder nicht, dass ist für die Hühner nicht so wichtig. Das kleine Bisschen, was Gras an für Hühner verwertbaren Nährstoffen enthält, kann man auch übers Futter zusetzen. Was anderes wäre die hohe Nitratbelastung eines so kleinen Auslaufs, aber hier solls ja nur um die Fläche gehen.
Natürlich ist es schön, wenn Hühnern deutlich mehr Fläche zur Verfügung steht. Aber selbst auf 1 m2 können sie ihre angeborenen Verhaltensweisen scharren und sandbaden ausleben und dem Wandertrieb wird eh ein Ende durch den Zaun gesetzt. Davon, ob dieser Zaun nun ein bisschen früher erreicht ist oder nicht, geht die Hühnerwelt nicht unter.
Es ist doch alles relativ, 1 Huhn kann sich auf einem qm kaum bewegen, 10 Hühner haben 10qm bedeutend mehr Bewegungsfreiheit und 1oo Hühner können sich auf 100qm noch freier bewegen.
Da in der Realität die Hühner als Gruppe zusammen bleiben nutzen sie immer nur ein Teil des Auslaufs, wie soll da die Größe bewertet werden? Am Narungsangebot, an der Struktur, oder was ist Ausschlaggebend?
Ein Huhn kann auf 10 m² nicht artgerecht gehalten werden. Auch nicht auf 100 m². Erst (rasseabhängig) auf 200-300 m² fühlt sich ein Huhn wohl und kann seine Bedürfnisse ausleben. In einem Gehege gleicher Größe kann man aber auch 10 Hühner unterbringen, die sich dann zusammen noch wohler fühlen. Als Richtlinie nehme ich grundätzlich den Zustand der Grasfläche. Hühner die ihre Grasfläche gänzlich unterpflügen brauchen mehr Platz oder sind für Freilandhaltung nicht geeignet.
@Wontalla
So sehe ich das auch!
Hallo,
als Richtlinie dienen für ein Huhn 10 m² gut gepflegter Auslauf, das ist natürlich abhängig von der Rasse. Wenn die Grasfläche vernichtet wird, hat das nichts mit der Rasse zu tun, sondern der Boden ist gut mit Würmern bestückt, nach denen die Hühner gierig suchen. Den Hühnern schadet das nicht, das ist ihre natürliche Reaktion, aber leider dem Boden.
Ich bin da auch bei Wontolla, weil ich selbst bei meinen 9 Klöpsen erlebe, dass sie erst im Auslauf gute 300 qm oder im Garten ihren Übermut ausleben (Flugansätze ;D, Rennen und dabei mit den Flügeln schlagen).
In der Voliere (etwa 40qm) und im kleinen Auslauf (5,50 m x 14m)passiert das einfach nicht.
Dieser Übermut zeigt mir sehr deutlich, dass es sehr viel Platz benötigt, um ihrem Bewegungsbedarf gerecht zu werden.
MMn ist neben der Qualität des Auslaufs, auch die Größe der Fläche relevant, wenn wir annähernd artgerechte Ausläufen bieten wollen.
Hühner, die tatsächlich fliegen können, sollten für eine artgerechte Haltung, das auch tun können/dürfen; somit sprechen wir vielleicht doch eher von m³ und nicht von m² :jaaaa:.