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http://www.presseportal.de/story.htx?nr=845230
06.07.2006 - 17:39 Uhr, CDU/CSU - Bundestagsfraktion [Pressemappe]
Berlin (ots) - Zur heutigen Anhörung im Ausschuss für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz zum Thema "Impfstrategie zur
Bekämpfung der Geflügelpest?" erklären der Vorsitzende der
Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB und der zuständige
Berichterstatter, Johannes Röring MdB:
Nach aktuellem Stand der Wissenschaft ist das prophylaktische
Impfen von Hobby- oder Nutzgeflügelbeständen weiter keine adäquate
Option für die deutsche Agrarwirtschaft zur Bekämpfung der
Geflügelpest. Diese Position der CDU/CSU-Fraktion wird sowohl von
Wissenschaftlern als auch von Vertretern der Geflügelwirtschaft
gestützt.
Trotz großer Forschungsbemühungen, vor allem des
Friedrich-Löffler-Institutes (FLI) ist noch kein Wirkstoff am Markt
verfügbar, der das Ausscheiden und die Übertragung des hoch
pathogenen H5N1-Virus an andere Nutztierbestände wirksam verhindern
könnte. Außerdem sind Möglichkeiten zur Unterscheidung geimpfter und
erkrankter Tiere nur ansatzweise vorhanden. Ein so genannter
Markerimpfstoff ist noch nicht praxisreif. Die Erfahrungen aus
partiellen Impfungen in den Niederlanden sind nur teilweise auf die
Situation in Deutschland übertragbar. Wichtig ist es daher, die
Forschung an Wirkstoffen zu intensivieren, die zu vertretbaren Kosten
in größeren Beständen appliziert werden können.
Bis zur Verfügbarkeit solcher Impfstoffe muss der Schwerpunkt
weiter auf einer Optimierung des Risikomanagement liegen, um wie
bisher schnell auf einen Seuchenausbruch reagieren zu können. Die
Aufstallung ist immer mit großen Belastungen für Tiere und Halter
verbunden. Im Krisenfall gibt es dazu jedoch derzeit keine
überzeugende Alternative, insbesondere aufgrund der großen Gefahr des
Vogelgrippevirus auch für den Menschen. Dennoch müssen die
Überlegungen für eine Impfstrategie voran gebracht werden.
Bei der Bekämpfung der Schweinepest verfügt man durch die
Möglichkeit eines direkten Erregernachweises durch die so genannte
PCR-Methode über eine erweiterte Bekämpfungsstrategie im Falle eines
Ausbruches. Das massenhafte Töten gesunder Tiere ist wirtschaftlich
nicht mehr vertretbar und findet in der Gesellschaft keine Akzeptanz
mehr. Die Erfahrungen bei der Entwicklung neuer
Bekämpfungsmöglichkeiten im Seuchenfall bei Schweinen durch das FLI
sollten Eingang in die Überlegungen im Geflügelbereich finden.
Auf Ebene der EU muss außerdem erreicht werden, dass sowohl bei
Geflügel als auch bei Schweinen das Fleisch geimpfter Tiere handelbar
bleibt.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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Klingt ja besch***, aber ich vernehme da den Hauch dessen, daß da möglicherweise eine Partei langsam Angst hat, daß ihr die Wähler weglaufen?
Weiter so mit unseren Demos... :prot
Das in Langenselbach war klasse, Seehofers Grimasse auf dem einen Bild zeigt deutlich, daß ihm sein Pokerface langsam wegrutscht, auch wenn er das Gegenteil vorgibt. Der Mann schwächelt. :P
Bessere Mißstimmung bei ihren Wählern kann die CDU/CSU doch gar nicht mehr erzeugen, sogar hartnäckige Wähler haben inzwischen meiner Erfahrung nach endgültig die Faxen dicke. Ihr Kreuzchen machen die inZukunft woanders...
Wir sollten nicht lockerlassen, sonst macht diese Methode der Volksverdummung noch Schule :stop
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Aber wenn ich solche Sachen lese, habe ich das Gefühl sie entscheiden über unsere Köpfe hinweg, als wären wir unmündige, kleine Kinder. Langsam deprimiert es mich so wenig Erfolg zu sehen.... :(
gg
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http://www.taz.de/pt/2006/07/07/a0147.1/text
Alle wollen impfen, aber der Stoff fehlt
Anstatt zehntausende Tiere zu töten, wäre eine flächendeckende Vorsorge gegen Vogelgrippe der bessere Weg. Allerdings steht der notwendige Impfstoff erst in etwa fünf Jahren zur Verfügung. Anhörung im Agrarausschuss des Bundestages
VON DANIEL BÖHM
Egal ob Parteien, Verbände oder Experten: Alle würden Geflügel im Krisenfall gegen die Vogelgrippe impfen. Leider aber fehlt der passende Impfstoff. Darum ging es gestern vor dem Agrarausschuss des Bundestags. Die Virusexperten des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) informierten die Abgeordneten über den neuesten Stand der Forschung. Erst in ungefähr fünf Jahren, so die Prognose des FLI, wird ein brauchbarer Impfstoff zur Verfügung stehen.
An der Notwendigkeit einer langfristigen Impfstrategie zweifelt derzeit niemand. "Wir favorisieren die Impfungen - auch um Massentötungen zu verhindern", sagte CDU-Landwirtschaftsexpertin Julia Klöckner. Ihr Kollege von der SPD, Wilhelm Priesmeier, sieht das ähnlich: "Zumindest für Freiland- und Hobbygeflügelhaltung brauchen wir unbedingt eine Impfstrategie", erklärte er gegenüber der taz.
Auch die Verbände sprechen sich mehrheitlich für eine solche Maßnahme aus. Der Deutsche Tierschutzbund (DTB) klagt, dass die Impfung gegen die Geflügelpest in der EU nach wie vor verboten ist. "Durch dieses Verbot, das der EU-Strategie ,Töten statt Impfen' entspricht, wurde die Entwicklung von Impfstoffen verschlafen", sagt Steffen Seckler vom DTB. Trotzdem fordern die Tierschützer den sofortigen Einsatz von Impfstoffen im Seuchenfall. "Auch um Massentötungen zu vermeiden", ergänzt Seckler. Der Deutsche Bauernverband argumentiert ähnlich. "Seit 2002 gilt bei uns die Losung Impfen statt Töten", sagt deren Sprecher Michael Lohse. Das Vogelgrippevirus kommt die Bauern teuer zu stehen: Neben dem gesunkenen Vertrauen der Kunden sind es vor allem Sofortmaßnahmen wie Massentötungen oder die ausgedehnte Stallpflicht, die den Geflügelhaltern Sorgen bereiten. "Wir brauchen einen Impfstoff, der dann auch weltweit genehmigt werden sollte", forderte Lohse.
Im Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems wird derzeit an zwei solchen Markerimpfstoffen gearbeitet. Dank der Markerimpfstoffe lassen sich geimpfte Tiere von den infizierten unterscheiden. "Um gegen die Krankheit immun zu werden, trägt ein geimpftes Tier stets eine veränderte Version des Virus in sich. Der muss dann vom gefährlichen Feldvirus leicht zu unterscheiden sein", sagt Elke Reinking vom FLI. Mit den bisherigen Stoffen sei dies aber kaum möglich.
Zwar wird in Holland bereits Geflügel geimpft - allerdings nur auf freiwilliger Basis und mit den herkömmlichen Mitteln. "Die Trennung zwischen geimpften und kranken Vögeln ist dort sehr aufwendig", erklärt Reinking. Das mache die Anwendung für größere Betriebe äußerst schwierig. Die Impfungen beschränken sich auf Zootiere und die kleineren Bestände von Hobbyhaltern.
Später soll mit neuen Stoffen alles einfacher werden. In welchem Umfang die Substanz dann eingesetzt werden könnte, sei aber noch nicht klar, heißt es beim Loeffler-Institut. "Das muss alles erst noch diskutiert werden", so FLI-Mitarbeiterin Reinking.
taz vom 7.7.2006, S. 7, 106 Z. (TAZ-Bericht), DANIEL BÖHM
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http://www.berlinonline.de/berliner-...ik/566585.html
Streit über Impfstoffe gegen Vogelgrippe
Experten warnen vor unbemerkter Ausbreitung
Daniela Zinser
BERLIN. Die Vogelgrippe-Gefahr in Europa wird nach Ansicht von Experten im Herbst wieder zunehmen. Mit einem geeigneten Impfstoff könnte eine Ausbreitung der Seuche ebenso verhindert werden wie das vorbeugende Töten ganzer Geflügelbestände. Ob die derzeit verfügbaren Impfstoffe allerdings für eine breite Schutzimpfung taugen, darüber waren sich deutsche und niederländische Experten gestern im Agrarausschuss des Bundestages uneins.
Der niederländische Forscher Albert Osterhaus warb für eine vorsorgliche Impfung von Geflügel wie sie bereits in den Niederlanden praktiziert wird. Dort mussten nach einem Ausbruch der Geflügelpest im Jahr 2003 rund 30 Millionen Hühner gekeult werden. Um eine solche vorbeugende Massentötung der Tiere zu verhindern, setzt das Land nun auf eine breite Impfung. Private und gewerbliche Geflügelhalter können dort entscheiden, ob sie ihre Tiere impfen lassen oder sie dauerhaft im Stall halten. "Die derzeitigen Impfstoffe reduzieren das Problem nicht auf null, aber sie bieten einen guten Schutz", sagte Osterhaus. Natürlich brauche man noch bessere Impfstoffe, die nur mit ausgefeilter Gentechnologie zu entwickeln seien.
Komplizierte Nutzung
Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts, des Bauernverbandes und der Geflügelwirtschaft sprachen sich zwar für eine Impfstrategie gegen Vogelgrippe aus, die derzeitigen Impfstoffe seien dafür allerdings nicht ausgefeilt genug. "Im Moment gibt es keine Impfstoffe, die eine unbemerkte Virusverschleppung in andere Bestände ausschließen", sagte Matthias Voss vom Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft. Es sei nicht möglich, geimpfte von infizierten Tieren zu unterscheiden. In den Niederlanden versucht man die unbemerkte Verbreitung des Virus mit Hilfe so genannter Indikatorenvögel zu verhindern, die besonders empfindlich auf das Virus reagieren. Sie werden nicht geimpft. So sollen an ihnen rasch die Symptome der Vogelgrippe erkennbar sein, sollte diese sich trotz Impfung der übrigen Vögel ausbreiten.
Die deutschen Experten kritisierten auch die komplizierte Handhabung der Impfstoffe. Derzeit müsste jedes Tier per Spritze pro Jahr zwei Mal geimpft werden. Die Kosten betragen rund 30 Cent pro Tier. In Deutschland gibt es 450 Millionen Geflügeltiere.
Berliner Zeitung, 07.07.2006
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Liebe Gaby
ich halte diese Meldungen schon für einen Erfolg,
zumindest für die Schweinezüchter, Massenhaftes Töten wird nicht mehr akzeptiert, dass das bereits bis zu denen vorgedrungen ist, klasse,
Warum sollen Schweinezüchter nicht im Ausbruchsfall impfen dürfen, und ihre Tiere behalten können.
Was endlich mal die Wahrheit ist, Impfungen von Hobbygeflügel ist für die Wirtschaftsgeflügler kein Thema, und dass ist doch schon mal eine Aussage, übrigens den Schweineimpfstoff gibt es schon sehr lange, und wenn es für die Züchter klappt, das freut mich schon.
Wir müssen halt weiterkämpfen.
Und lernen mit Seehofer umzugehen müssen wir, Seehofer nimmt Dir beide Beine und schafft es Dir noch glaubenmachen, das ist gut für Dich, und Du sagst noch Danke.
Das müssen wir wissen, wenn wir uns mit einem , wie dem einlassen.
Wir schaffen das, ich bin davon überzeugt.
LG Corinna
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RE: Liebe Gaby
mmmh, als geduldiger Mensch weiss ich das Änderungen immer sehr lange dauern, aber inormalerweise geht das langsam und stetig in die Richtung. Momentan hab ich aber das Gefühl wir kriegen einen "Brocken hingeworfen" damit wir still sind und dann machen wir wieder 2-3 Schritte zurück.
gg
So wie das hier: CDU-Fraktion: "Weiter so!" Klingt erst mal nicht schlecht, aber da steht zwar "Keine Akzeptanz mehr" aber muss nach Eu handelbar bleiben. Man hat nicht vor nach der Akzeptanz der Bevölkerung zu handeln sondern zum Wohle des EU-Handels (also keine Impfung, kein Transportverbot, weiterhin Käfighaltung usw :spei)
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@ gaby
richtig,
steter Tropfen....
immer weitermachen, weitermachen, weitermachen.
Wir leisten schon einen etscheidenden beitrag zum Umdenken der Bevölkerung. Uns hätte noch vor einem Jahr keiner überhaupt nur angesehen, auf so einer Veranstaltung.
LG Corinna
PS: Auch in Deiner Gegend wird es irgendwann die gelegenheit geben zu demonstrieren. Wirst sehen.
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Ob wir dem FLI mal ne Ladung Kaffeesatz schicken, damit es genauere Prognosen treffen kann?
Die deuten ihre "wissenschaftlichen" Erkenntnisse bestimmt noch ganz altmodisch aus Vogeleingeweiden. wenn man den Mist so liest, den sie da in den genannten Artikeln von sich geben...
Ich spende freiwillig meinen Kaffeesatz von heute morgen. :P
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moz.de
Vogelgrippe-Forscher stellt Politikern neue Impfstrategie vor
Berlin (dpa) Angesichts der zunehmenden Vogelgrippe-Gefahr durch Zugvögel im Herbst hat der niederländische Forscher Albert Osterhaus eine neue Impfstrategie gegen die Seuche vorgestellt. Er warb am Donnerstag bei einer öffentlichen Anhörung vor dem Bundestags- Agrarausschuss in Berlin dafür. Eine Impfung zum jetzigen Zeitpunkt ist in Deutschland heftig umstritten, da geimpfte Vögel nicht von infizierten zu unterscheiden sind. Seit diesem Frühjahr testen die Niederlande den neuen Schutz gegen Vogelgrippe. Dabei wird für die Impfstoffherstellung nicht das auch für Menschen gefährliche Virus H5N1 verwendet, sondern der verwandte H5N9-Impfstoff. Bis Juni wurden rund 18 800 Stück Geflügel von Hobbyhaltern und etwa 14 000 Legehennen geimpft. Geimpfte und infizierte Tiere könnten über Indikatorhühner oder über Antikörper nach H5N1 und H5N9 unterschieden werden, sagte der renommierte Vogelgrippe-Forscher Osterhaus von der Erasmus Universität in Rotterdam. Geimpfte Tiere könnten mit H5N1 infiziert werden, seien aber nach zwei Wochen virusfrei. Nach Angaben des niederländischen Agrarministeriums hat nur Japan ein Importverbot für bestimmte Geflügelprodukte verhängt. Das Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit (FLI) sieht weiter die Gefahr der unerkannten Ausbreitung. Geimpfte und nicht geimpfte Tiere könnten auch bei dieser Impfstoffvariante nur schwer unterschieden werden. Ein entsprechender Antikörpertest sei umständlich, anfällig und nicht massentauglich. Osterhaus betonte dagegen, auch andere Impfstoffe seien erfolgreich. Eine großräumige Impfung in asiatischen Ländern habe gezeigt, dass Menschen danach nicht mehr erkrankt seien. Bundesagrarminister Horst Seehofer (CSU), der Deutsche Bauernverband (DBV) und die Geflügelwirtschaft warnen weiter vor Gefahren einer unbemerkten Ausbreitung der Seuche durch eine Impfung. Sie wollen zunächst weitere Forschungen abwarten. Grüne und FDP fordern dagegen eine zügige Impfung, die SPD und Linke dringen ebenfalls auf weitere Forschung. Ein Gegenargument sind mögliche Handelsrestriktionen nach der Impfung. Bundesweit wurden seit Februar mehr als 40 000 tote Wildvögel auf die Vogelgrippe untersucht. Davon wiesen rund 340 Vögel den gefährlichen Virustyp H5N1 auf, meist Wasservögel. Als Ursache vermutet das FLI Vögel, die wegen der Kälte aus Westrussland nach Südschweden bis Sizilien flohen. Seit Mai gilt eine Stallpflicht für Geflügel nur noch in Risikogebieten wie Seen. Der Bundesrat entscheidet an diesem Freitag über eine Verlängerung der Stallpflicht.