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Man muss nicht, aber besser ist das schon.
Ich habe letztes Jahr gekalkt und im Früling besonders verschmutzten Ecken nachgebessert.
Desinfektionsmittel sind gifftig, man kann die sprühen, aber gut ist das nicht.
Wo zu dann eigene Lebensmittel erzeugen, wenn die genau so veseucht sind, oder sogar mehr bei unprofesionelen Anwendung, wie im Suppermarkt?
Hallo dawischa!
Das Kalken ist eine jahrhundertealte und bewährte Methode der natürlichen Desinfektion und Prävention. Warum also die chemische Keule schwingen, wenn es nicht nötig ist? Zudem ist der Sack Kalk (du musst ja jetzt keinen 10 Jahre gereiften Luxus-Sumpfkalk nehmen) sicher billiger als der Kanister Desinfektionslösung.
Gruß
Markus
Gut Ok, das das Desinfaktionsmittel nicht die Inteligenteste Idee war geb ich zu :biggrin:
Aber wie geht das mit dem Klaken? Kauf icjh mir Weiße Farbe und kippe Kalk rein und schmier es an die Wände?
Hallo!
Der Nutzen beim Kalken beruht auf der stark alkalischen Wirkung der wässrigen Lösung.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, vor zu gehen.
Den Eimer Farbe vergiss aber erstmal... zumindest den Inhalt...
... den Eimer selbst kannst du ja noch zum Mischen gebrauchen... :P
Zum einen kannst du dir im Baumarkt (vielleicht auch Baustoffhandel, weil besser sortiert) Branntkalk holen. Aber Vorsicht, der ist doppelt gefährlich, wenn falsch angewandt (starke Temperaturentwicklung)! Daher immer: erst das Wasser!!
Die andere, (etwas) harmlosere Variante ist die, schon einen Kalk zu nehmen, der diese heftige Reaktion mit Wasser schon hinter sich hat. Das macht die Industrie und trocknet diesen Kalk dann wieder. Dazu fragst du dann entsprechend nach Löschkalk oder Weißkalkhydrat. Gibt's ebenfalls beim Baujogi deines Vertrauens.
Fertig gelöscht und bestens gereift gibt es dann noch die 3. Variante. Dazu kaufst du dir im Fachhandel (für Restauration und dergleichen) sogenannten Sumpfkalk. Das ist eine Kalkmischung, die mehrere Tage, Wochen oder auch Jahre reift, um die Konsistenz zu verbessern - man spricht hier vom Einsumpfen. Je länger der Reifeprozess, umso hochwertiger und teurer wird der Kalk. Das wird schon ewig so gemacht und die alten Römer haben das in ihren Kalkbrennereien mühsam perfektioniert.
Zum Selbstanrühren einen Eimer mit Wasser füllen. Nicht zu voll, dass du noch gut nachher rühren kannst und dann solange unter Rühren langsam Kalk zugeben, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Die Konsistenz sollte wie Quark sein. Manche mischen auch noch zur Verbesserung selbigen mit ein. Verbessert wird die Konsistenz ebenfalls, wenn du die Mischung 1 Tag ruhen lässt - Stichwort: Sumpfkalk.
Wichtig bei allen Varianten: das Zeug ist ätzend (starke Laugenwirkung)! Also bei der Arbeit schon ab dem Anrühren (auch der Staub in die Augen wird alkalisch ätzend) Handschuhe, Schutzbrille und evtl. ein einfacher Mundschutz (wegen Spritzern) nicht vergessen!
Und dann gut mit einem Pinsel auftragen und trocknen lassen, bevor du den Stall wieder einräumst bzw. die Huhnis wieder reinlässt.
Im Forum findest du aber auch noch zahlreiche weitere Anleitungen und Erfahrungen rund um dieses Thema.
Gruß
Markus
@ Rabenglück
Danke für die genaue Anleitung. Ich werde es wohl mal mit Weiß- oder Löschkalk versuchen.
Ich hoffe nur das das Zeug dann auch an den Wänden Pappt, da der Stall bis vor Kurzem noch ein Ziegen und Schafstall war sind die Wände ziemlich Fettig.
Lg
Hallo!
Das wirst du dann beim Auftragen merken, ob's geht. Vielleicht klappt es ja, evtl. 2x streichen. Kannst du nur probieren. Falls es nicht hält, würde ich sonst einfach mal so die Hühner einziehen lassen. In 1 Jahr haben die dann vielleicht so viel Staub an die Wand gebracht, dass es dann deckt.
Gruß
Markus
Hallo Markus,
ich habe da mal im Kalk-Laden geguckt. Ich brauche den Kalk für Holz-Paneele als Untergrund. Ob da der Sumpfkalk auch drauf hält, denn es steht in der Beschreibung "für mineralische Untergründe"? Oder greife ich lieber zu der Kalkfarbe für Kleintierställe, in der Reihe darunter, das ist definitiv für Holz geeignet? Hast Du (oder jemand anders) da Erfahrungswerte?
Hallo Waldfrau!
Paneele ist ja unter Umständen schon sehr glatt von der Oberfläche her. Es kommt dann zudem noch drauf an, wie saugfähig die Flächen noch sind. Ist die Paneele irgendwie behandelt oder ist es blankes Holz?
Generell sollten auch die "normalen" Kalkfarben (Kalk + Wasser) gut auf Holzuntergründen halten - mal mehr, mal weniger. Das kommt auf die Oberfläche an, wie glatt oder rauh sie ist und wie saugfähig. Das deckt sicher nicht so gut, wie auf Mauerwerk, aber es kommt auf das Holz und die Konsistenz der Mischung an, wie gut oder schlecht die Masse hält.
Ich hab mit der Kalkkaseinfarbe zwar keine Erfahrung, könnte mir aber schon vorstellen, dass die Beimischung von Kasein und Zellulose als Bindemittel sich dort auch positiv auf das Haftverhalten auf Holz auswirkt.
Welche Flächen hast du denn zu kalken?
Ich würde wohl erstmal den "normalen Kalk" (Branntkalk, Löschkalk/Weißkalk, Sumpfkalk) probieren. Den kannst du ja schon mal mit der Zugabe von etwas Magerquark zur Kalk-Kasein-Farbe "pimpen". Das Kasein (Quark) wirkt als Bindemittel und macht die Farbe wischfester. Das ganze dann ruhig 1 Tag stehen lassen, um zu "reifen".
Ich würde dann noch ein wenig mit der Konsistenz spielen und schauen, was sich wie am besten auf dem jeweiligen Holz (abhängig von der Oberfläche und Saugfähigkeit) verarbeiten lässt.
Wenn ich oben von einer Konsistenz wie Quark gesprochen habe, meinte ich natürlich nicht so bröckelig wie Magerquark, sondern mehr cremig wie ein angerührter Quark, z.b. Fruchtquark - aber ohne die Stücke in der Farbe! :P
Ich habe aber auch schon gehört, dass manchmal mit sehr wässrigen Mischungen gestrichen wurde, zum Teil auch gespritzt und dann aber 6-8 Anstriche, um zu decken.
Da es dabei so viele Faktoren gibt, die das Ergebnis beeinflussen, muss man seine persönliche Musterlösung einfach durch Probieren ermitteln.
Ich hab zwar "nur" Mauerwerk im Stall, werde aber beim nächsten Kalken auch einfach mal probeweise versuchen, ein paar verschiedene Stücke Holz interessenhalber mit zu pinseln, um zu wissen, wie es klappt.
Gruß
Markus
Hallo Markus,
zur Zeit ist es erstmal gar nicht so viel, nämlich das Innere von dem roten Häuschen aus meinem Avatar. Da meine Hybriden nach Sibirien gegangen sind, ist es erstmal unbewohnt, und ich behandele es mit der Rauchbombe Fumicide (gestern die erste, die zweite nach 6-7 Tagen wegen der Brut). Dann soll es mit der Farbe gestrichen werden, und weil es nicht ständig bewohnt bleiben soll, hoffe ich, daß dann kräftig Kieselgur ausreicht, in Kombination mit der Farbe.
Mein neuer Stall soll "Raum im Raum" (aus Schallschutzgründen) in mein neues Gartenhaus (kommt hoffentlich diesen Herbst noch) gebaut werden. Da habe ich mir gedacht, das Teil mache ich auf Rollen und drehbar, so daß man es auch immer wieder von allen Seiten mit der Kalkfarbe behandeln kann. Ich wollte den Hauptteil aus Multiplex-Platten bauen, die haben in jedem Fall eine rauere Oberfläche als Paneele (mehr wie Sperrholz).
Dann bestelle ich jetzt mal die Sumpffarbe und versuche mein Glück. Ich kann ja dann auch mal berichten, wie es auf den Paneelen hält.
So, jetzt habe ich mein rotes Häuschen gekalkt. Ich habe die Sumpffarbe aus dem Kalk-Laden erst mal so ohne Quark probiert, und ich denke, das geht. Das Ergebnis gehört wohl eher in die Rubrik "Nicht schön, aber selten", aber den Hühnern ist es bestimmt egal. Ästhetisches Form- und Farbempfinden scheint nicht zu ihren natürlichen Instinkten zu gehören. :P
Man muß natürlich dazu sagen, daß die Paneele nicht mehr ganz so glatt wie vor 1,5 Jahren sind, als ich sie gekauft habe. Und als II. Wahl waren sie von vornherein nicht ganz so glatt wie I. Wahl.
Jetzt lasse ich es trocknen, baue die Sitzstangen umgebaut wieder rein, puste es voll Kieselgur, und dann dürfte sich die Milbenbelastung in Grenzen halten, auch wenn ich sie leider nicht völlig killen konnte (ich hatte mir von der Fumicide-Rauchbombe wesentlich mehr versprochen, dachte, der Rauch kriecht wirklich überall rein. Entweder ist er nicht überall reingekrochen oder die Viecher sind resistent).