Guten Morgen zusammen,
sicherlich ist es richtig, das bei der Rassegeflügelzucht im Endergebnis im Ausstellungskäfig nur eine Bewertung nach dem Phänotyp, dem Erscheinungsbild, erfolgt.
Aber was nutzt mit dieser einmalige Erfolg wenn ich ihn nicht reproduzieren kann.
Als Folge davon gehören langfristige Erfolge in der Rassezucht immer mit einer Selektion auf Leistung zusammen.
Auch wenn (leider) nicht jeder erfolgreiche Züchter Mitglied des jeweiligen Zuchtbuches seines Landesverbandes ist, machen im Endergebnis doch alle Aufschreibungen und führen so ein persönlcihes Zuchtbuch.
Legeleistung ist selbstverständlich wichtig. Bei den von mir gezüchteten Rassen sind die Ergebnisse der langjährigen Aufschreibungen bereits mehrfach Grundlage für die Legeleistungstabelle des BDRG gewesen. Hennen die nur wenige Eier legen, unförmige Eier legen bzw. deren Schalen Deformationen aufweisen sind nicht zuchttauglich - sie kommen entweder gar nicht erst in den Zuchtstamm oder, sofern ich vorher dieses Merkmal übersehen haben sollte, überleben sie in der Regel noch nicht einmal die Zuchtsaison. Das gleiche gilt für Hähne die - bei mehreren Hennen (mancheinmal liegt es schließlich auch an der Dame) keine vernünftige Befruchtungsquote bringen. - Die Nachzucht aus diesen Linien wird ggfls. nochmals im darauf folgenden Jahr auf Leistung kontrolliert - keine zufriedenstellende Leistung und die Linie wird an der Stelle beendet.
Diese Grundlagen werden bereits bei den Küken gelegt. Nur wer munter und vital ist, ein normales Wachstum zeigt, der erlebt auch den Sommer - Kümmerlinge wandern rechtzeitig in die Kühltruhe. Ein Asyl für Behinderte und nicht zuchttaugliche habe ich nicht - dafür fehlt mir, d.h. nein nicht mir sondern den guten Tieren - dann der Platz.
Leistung und Schönheit können sich im Ergebnis nicht widersprechen, der Schönheitserfolg der sich nicht wiederholen lässt ist lediglich mit einem Strohfeuer zu vergleichen.
Ob es nun meine Seidenhühner und Zwerg-Haubenhühner sind oder Rainer's Emprdanesa, es kommt aufs Gleiche raus.
Reiner, es ist doch logisch das du von deinen Empordanesa nicht die gleiche (Lege-)Leistung erwarten und bekommen kannst wie von einer entsprechenden Hybriedhenne - aber deren Legeleistung gehört ja auch nicht zu den Rassemerkmalen der von Dir gezüchteten Rasse und kann daher auch nicht Grundlage bei der Bewertung des Begriffes "Leistung" sein.
Ohne Aufschreibungen geht da natürlich nichts, man kann sich nicht alles merken und dann auf Dauer im Hinterkopf behalten.
Und: Zur Leistung gehört auch immer das passende Umfeld. Also eine Tier- und Rassegerechte Stallanlage + Auslauf und natürlich eine passende Fütterung.
Wie heißt es doch so schön: "Wenn man oben nichts rein tut, kann hinten nichts rauskommen."
Ind diesem Sinne:
Nicht "Seefahrt tut Not" sondern " Ohne Zuchtbuchführung geht auf Dauer nichts"
viele Grüße
Günter Droste