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Ich finde die Idee mit dem Ponton für Hausenten ehrlich gesagt nicht soooo prickelnd ...
Man sieht das wohl hin und wieder in Tierparks, aber meines Wissens nicht als Schlafhäuschen, sondern eher als Brutnester.
Was ich mich frage:
1. Wie will man den Stall da drauf sauberhalten? Enten sind Meister im Rumschweinderln. Einen Entenstall sauber zu halten ist wesentlich mehr Arbeit und Mühe als bei einem Hühnerstall. Klar, man kann den Dreck einfach drinlassen bis die Enten mit den Köpfen an der Decke anstoßen. Aber ich würde den dann nicht mehr rausräumen wollen.
2. Wie will man da kontrollieren, ob die Enten nachts sicher verwahrt sind? Enten bleiben, wenn sie können, abends lange draußen und sind morgends schon früh wieder unterwegs. Dabei bleiben sie nicht unbedingt auf dem Wasser, sondern suchen in flachen Uferbereichen und auf den Wiesen nach Nahrhaftem. Zumindest bei mir hier würde sich der Fuchs so eine Gelegenheit nicht entgehen lassen.
3. Wie will man da regelmäßig die Eier absammeln? Die Hausentenrassen, die ich kenne, legen zwischen 40 und 80 Eier pro Jahr, die brüten sie niemals alle aus. Wenn man sie liegen läßt bis eine Ente sich mal erbarmt und brütet, können zum einen gar nicht alle gewärmt werden, zum anderen sind vielleicht schon welche vergammelt und verpesten alle anderen. Vielleicht werden auch frisch geschlüpfte Küken zwischen den Eiern zerdrückt. Bleiben die dann liegen und verwesen vor sich hin, bis man den Ponton mal wieder an Land zieht?
4. Enten müssen zugefüttert werden. Ich mach das spätnachmittags im Stall, auch als Anreiz für die Enten, sich da hin zu bewegen und nicht irgendwo in der Pampa den Abend zu vertrödeln.
5. Manchmal muß man eine Ente fangen, das geht am Besten und am Stressfreiesten im Stall. Schon aus dem Grund würde ich keinen schwimmenden Stall wollen.
5. Angenommen, man hat tatsächlich Kükennachwuchs, wie will man gewährleisten, daß die Entenmutter mit ihren Küken auch wirklich zum Schlafen in den Ponton-Stall geht, bzw braucht man unbedingt eine kükenfreundliche Lösung zum Einstieg.
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Noch vergessen: Bei vielen Hausenten muß man zum Schlupf und zur Kükenaufzucht die Erpel von den Küken trennen. Die können nämlich extrem rabiat auf den Nachwuchs reagieren bis hin zum Töten der Kleinen.
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Und im Winter steckt der schwimmende Stall im Eis. Ich halte den schwimmenden Stall für keine so gute Idee. Wenn dann höchstens für den Sommer. Und auch da wird das ganze nicht praktisch sein, Sil hat schon geschrieben warum.
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Da muss ich sil absolut recht geben -schwimmende Ställe als Nistplätze für wilde Enten, die ein Gelege legen, dann brüten und bald weiterziehen sind eine nette Sache. Ich habe solche Bauanleitungen auf Youtube auch schon gesehen. Wenn Enten allerdings dauerhaft darin leben, mehrmals stündlich ins Wasser und wieder in den Stall gehen, dann ist das eine eher durchnässte unhygienische Angelegenheit.
Wenn möglich, dann würde ich Enten Futter und Wasser im Freien anbieten. Das Futter wird bevorzugt mit viel Wasser eingeweicht und durch die Gegend geschlabbert :rotwerd. Die Enten watscheln auch gerne mal mit dreckigen/ schlammigen Paddeln durch und über die Tränken. Dass der Boden um Tränken und Badegelegenheiten innerhalb kürzester Zeit großflächig nass ist, ist nicht die Ausnahme sondern die Regel :laugh
Nichtsdestotrotz liebe ich meine Paddelchen:laugh. Bei Wassergeflügel ist eben viel Wasser im Spiel -daher muss alles leicht zu säubern sein, und jegliche Wasserstelle sollte in ausreichender Entfernung zum Schlaf- bzw. Nistplatz sein (und/ oder man behilft sich, wie sil vorschlägt, mit Paletten -oder bspw. GFK-Gittern).
Ich würde dir folgenden Vorschlag machen (ohne die räumlichen Gegebenheiten genau zu kennen): baue deinen Stall etwas entfernt vom Teich auf einem Untergrund, den du fest einzäunen kannst. Die Einzäunung muss nicht allzu groß sein, wenn sie allerdings raubtiersicher ist, dann ist das eine praktische Sache ( ich denke da an Urlaub, den ein oder anderen Abend an dem es vielleicht mal später wird, der Weiher zugefroren ist...). Am Anfang stellst du eine kleine Badegelegenheit (ausrangierte Duschwanne, Kindersandspielmuschel o.Ä.) in den Auslauf und hältst die Enten so lange im eingezäunten Bereich, bis sie zumindest "futterzahm" sind (scheue Enten auf einem Weiher einzufangen ist eine quasi unmögliche Aufgabe). Wenn sie an dich, den Stall und ihr Zuhause gewöhnt sind, dann kannst du sie auf den großen Weiher lassen und das Badeprovisorium entfernen.
Und unbedingt berücksichtigen: entweder die Enten sind absolut sicher eingesperrt (Stall oder Voliere/ raubtiersicherer Auslauf) oder sie können sich auf ein ausreichend großes und tiefes Gewässer flüchten, sonst werden sie vermutlich nicht allzu alt.
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Danke fuer eure tollen und sehr hilfreichen antworten. so ein schwimmendes haus ist tasaechlich nur was zum ansehen aber nichts dauerhaftes. habt ihr denn mal bilder von festen entenhaeusern, aussen und innen ansichten??
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mit Bildern kann ich dienen.
nicht unbedingt schön aber brauchbar und schnell sauber gemacht:
Der Liewerlstall in der Voliere.
https://up.picr.de/45007539yx.jpg
https://up.picr.de/45007541ij.jpg
Fast fertig. Obenauf liegt jeweils ein Rahmen mit Volierendraht
https://up.picr.de/45007542en.jpg
Im Liewerlstall in der Voliere (ca 100x80) schläft, so er nicht von Ente mit Liewerl belegt ist, "irgendwer".
Der linke Schlafstall im Schuppen ist Sockes Stall, der rechte der der Warzen und während des Brütens muss HerrWarzerich ausziehn. Tut er feiwillig, denn irgendwann gibts Prügel von ihr. Nach dem Schlupf zieht die erste spätestens am 2. Tag sofort mit ihren Liewerln in den Liewerstall um.
Die Schlafhäuser sind, da die Voliere raubtiersicher ist, erst wenn alle sie aufsuchen, also meist bei zweistelligen Minusgraden, zu.
Im Gegensatz zu sil kann ich über die "Muttertauglichkeit" meiner Enten nix negativ sagen.
FrauWarzi und meine WarzenMixEnte brüten gut und zuverlässig, selten vor Mai (also1x), und führen dann ca. 6 Wochen, wobei die Jungenten bis in den Herbst hinein mit den beiden mitlaufen.
Frau RounenClair würde im Jänner schon anfangen und im Oktober das 4. mal brüten. Geführt wird 4-5 Wochen, dann ist Schluss mit lustig und die Liewerl werden verjagt und sofort ein neues Nest gebaut und bestückt. IdR dürfen sie sich ihre Mixentchen, nach einigen Prügeln der Warzenenten, dem Warzenhauffen anschließen.
Meine Ungarnente brütet, wie die meisten Ungarnenten, nicht, ist aber eine zuverlässige Legeente.
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Das Ungarnenten nicht brüten würde ich nicht beschreien, meine hat es getan, und sie ist ja eine Tochter von meiner
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dann wollen wir sagen: die Brutlaune ist eher gering, es brütet nicht jede.
Das war die Aussage von magduci. Die Ungarn wurden über lange Zeit hinweg auf Legeleistung selektiert.
Jedenfalls bin ich froh, dass ich zwei "vernünftige" Brüterinnen. Das Brutmonster Clair reicht.