der Fuchs war da....

Lass die Hühner erst mal im Stall-
Besser eine Zeitlang beengt als tot.
Du kannst ihnen das Eingesperrtsein etwas erträglicher machen, indem Du für Beschäftigung sorgst. Z.B. Stroh einstreuen und ein paar Körner darauf verteilen, Äpfel aufhängen etc.
Bevor die Voliere nicht hundertprozentig sicher ist, würd ich die Hühner (und auch die Enten) nicht rauslassen. So ein Fuchs hat viel Zeit, sämtliche Schwachstellen auszubaldowern, und jeder neue Erfolg gibt ihm recht und macht ihn klüger.
Unterschätze auch nicht die Findigkeit und die Wendigkeit, einem Fuchs reicht ein 10 cm hoher Durchschlupf, zur Not klettert er auf Bäume oder springt einfach aus dem Stand über mehr als 1 Meter. Strom bringt nur etwas, wenn bereits der erste Kontakt damit und alle weiteren eindrücklich genug sind. Es braucht entweder einen elektrifizierbaren Zaun, oder mehrere Litzen, die erste mit weniger als 10 cm Abstand vom Boden, mindestens zwei weitere in maximal 10 cm Abstand darüber, eine gute Erdung und regelmäßige Kontrolle.
Auf dieser Seite https://www.weidezaun.info/info/ratgeber ist gut beschrieben, worauf man achten sollte.

Du kannst zusätzlich mit dem Hund mehrmals täglich zu unregelmäßigen Zeiten Hühner- und Entenstall aufsuchen, wenn möglich auch mal den Hund ein bißchen Stöbern lassen. Auch das kann dem Fuchs den Besuch bei Euch weniger attraktiv erscheinen lassen.

Zitat:

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Zitat von Hühnchen_Mimi

Der Fuchs war da. (Gibt es da noch mehr zu sagen?)

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Ja, dazu gibt es noch etwas zu sagen.

- 18.02.21 Marder hat einen Hahn mitgenommen.
- 19.02.21 Huhn verwundet, wurde vom Fuchs attakiert.
- 07.03.22 Fuchs war da, ein Huhn tot, vier Hühner verletzt.

Du solltest die Sicherheit Deiner Hühnerhaltung verbessern und rasch reagieren, bevor noch mehr Unheil passiert.

Du kannst auch zusätzlich "Vogelscheuchen" aufstellen. Dazu kann man alles mögliche nehmen.

Altes Hemd an einem Pfahl oder Ast flattern lassen
Plastiktüte aufhängen und flattern lassen
Das Rot-Weiße Markierungsband flattern lassen
Auch eine normale Vogelscheuche aufstellen
Papiertüte im Wind flattern lassen und und und
CDs oder Dosendeckel am Bindfaden aufhängen und flattern lassen

Alles was auffällt und sich vielleicht auch noch bewegt ist gut!

Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt - wichtig ist nur, alle 7-10 Tage oder noch öfter einiges verändern. Sonst gewöhnt sich der Fuchs daran und Veränderungen mag kein Fuchs - es könnte ja gefährlich für ihn sein oder werden.

Mich würde interessieren, wie du die Verletzten Hühner nun behandelst. Bei dem mit dem Flügel fällt mir ein Fall wieder ein, wo der Hahn der Henne aus Versehen den Flügel gebrochen hatte Punkt ich habe den Flügel mit Klebeband und verbandmaterial hochgebunden und am Körper fixiert. Die Henne wurde natürlich separiert.nach 3 Wochen war alles verheilt...

Zitat:

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Zitat von Vinny

Mich würde interessieren, wie du die Verletzten Hühner nun behandelst.

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Mich auch. Hast Du die Hühnchen komplett durchgesucht? Hat es verteilte Zahn-Spuren nebst den Verletzungen an Brust und Rücken? Sind die Wunden sauber? Hast Du Blauspray vom Tierarzt draufgesprüht (nicht der vom DIY-Laden!)
Fuchs-Bisse geben oft ganz gemeine Wund-Geschichten.
Sollte sich was an den Wunden negativ verändern, dann bitte Tierarzt aufsuchen. Dann sind Antibiotika angesagt.

Die Huhns würde ich jetzt auch ein paar Tage nicht rauslassen - wenn es irgendwie geht.
Der kommt garantiert wieder gucken, das "Buffet" hat er jetzt gefunden. - Leider.

"Mein" Fuchs war jetzt auch im Abstand von wenigen Tagen wieder da. Er hatte kein Glück - ich war lauter :)

Als der Fuchs bei uns war, hab ich die nächsten Abende Kieselgur um den Stall gestreut. So konnte ich seine Fußspuren sehen. Und ich habe eine Steckdose mit Bewegungsmelder versehen und daran eine Lampe und einen Kassettenrekorder angeschlossen. Auf der Kassette war feinster Deutschpunk :D mochte er offenbar nicht. Er kam nur ein Mal wieder.

Mir hat letzten Sommer eine Fuchsfähe samt Nachwuchs nach und nach fast alle Hühner geholt. Nach dem ersten Besuch fehlten abends mehrere Hennen und etliche Jungtiere, ohne daß ich irgendetwas Auffälliges mitbekommen hätte. Da habe ich die Hühner erst mal im Stall gelassen und Wildkameras aufgestellt. Nachdem ich einige Tage keinen Nachweis mehr auf der Wildkamera hatte, durften die Hühner in einen umzäunten, mit Stromlitze gesicherten Bereich. Es ging rund zwei Wochen gut, dann fehlten an einem Abend mehrere ca 3 Monate alte Küken. die hatten wohl gelernt, durch den Zaun zu schlüpfen.
Also alle Küken eingeknastet, die Erwachsenen im Zaun blieben unbehelligt, obwohl die aufgestellte Wildkamera und auch die Hunde während der ersten Woche immer wieder Fuchsbesuch (tagsüber wohlgemerkt) verrieten. Etwa drei Wochen später entwischten mir die Küken beim Saubermachen. Weil ich sie nicht einfangen konnte (sie versteckten sich im Unterholz), ging ich so oft es möglich war mit den Hunden kleinere und größere Runden um den Stall. Der Fuchs muß gelernt haben, daß, wenn mein Auto vom Hof fährt, auch die Hunde weg sind, denn als Nachmittags mein Sohn mit meinem Auto wegfuhr, ohne die Hunde, brauchte es keine 10 Minuten und die im Haus gebliebenen Hunde machten Radau. Als ich die Haustür öffnete, sah ich grade noch eine rotweiße Rutenspitze davonhuschen. Einer der Terrier wischte an mir vorbei und nahm die Verfolgung auf. Ich nahm den anderen an die Leine und ging mit ihm zum Hühnerstall. Dort lagen verstreut mindestens 10 tote Küken. Der Hund zog deutlich in eine Richtung, also lies ich mich von ihm ein Stückweit führen. Dann kehrte ich um, um die toten Hühner zu verräumen. Es war keines mehr zu finden.
Soviel zur Teamarbeit von Füchsen.
Um es kurz zu machen: es überlebte ein einziges Küken.
Etwa eine Woche darauf gab es nocheinmal einen Eindringversuch. Die Wildkamera zeigt einen Fuchs, der sich durch einen Schlupf unter dem E-Zaun durchzwängt, grade groß genug daß eine Maurerfaust durchgepasst hätte. Unmittelbar zuvor war wiedereinmal mein Auto ohne mich und die Hunde vom Hof gefahren. Auch diesesmal machten die Hunde wieder Radau, ich sofort raus. Drei Hennen im Auslauf tot.

Das war der letzte Zwischenfall. Die jungen Füchse sind dann wohl abgewandert und die Fähe wurde anderweitig satt. Seit Oktober laufen alle Hennen wieder frei.

@ sil , einfach Wahnsinn. Ich habe auch vor paar Wochen Klappe geschlossen ohne Kontrolle ob alle drinnen sind.
Das musste meine kleine Zwottihenne mit ihrem Leben bezahlen. Ich darf gar nicht mehr daran denken, weil sonst muss ich mich ohrfeigen.

Danke erstmal für die vielen Antworten!
(Ich tippe das jetzt schon zum 4. Mal, weil mein Computer sich die ganze Zeit geweigert hat das zu speichern. Deshalb fasse ich mich ein wenig kürzer)
Ich habe jetzt erstmal einen Elekrozaun vorbestellt (ich hole ihn am Freitag ab), ein Radio, das den ganzen Tag Helene Fischer rauf und runter spielt, in den Hühnerauslauf gestellt, ein engmaschigeres Netz um den Zaun gespannt und verbringe jeden Feierabend bei den Hühnern (man bemerkt so einiges, wenn man mal 3 Stunden am Stück mit Hühner beobachten verbringt: Ente Donald ist wohl doch eher eine Donaldine). Bringt es eigentlich etwas, wenn ein Fuchs sich nur einmal elektrisiert?

Zitat:

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Mich würde interessieren, wie du die Verletzten Hühner nun behandelst.

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Naja, ich desinfiziere jeden Tag die Wunden und schmiere sie mit Jod-Salbe ein und gebe Zinkspray drauf. Sie fressen alle mittlerweile wieder (bloß meine grünen Brei will niemand , dabei wäre er doch so gesund. Mehlwürmer essen aber alle gern), deshalb glaube ich, dass, wenn sich ihr Zustand nicht verschlechtert, sie nicht zum TA müssen. Ich habe versucht den Flügel zu fixieren, aber das wollte die Henne nicht und ist die ganze Zeit weggerannt.

Zitat:

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Das musste meine kleine Zwottihenne mit ihrem Leben bezahlen.

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Das tut mir leid, ich fühle mich auch immer furchtbar schuldig, wenn ein Huhn stirbt.

Zitat:

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Du solltest die Sicherheit Deiner Hühnerhaltung verbessern und rasch reagieren, bevor noch mehr Unheil passiert.

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Ich versuche es, aber ich wohne in einem Wald mit mehreren Mardern und der Fuchsbau ist sehr groß und geht genau unter dem Hühnerstall durch. Ich kann den Stall vom Haus aus nicht sehen, er ist eher weiter weg. Ich kann eigentlich nur hoffen, dass der Fuchs es nicht drauf anlegt.
Der Fuchs hat übrigens die tote Henne ausgebuddelt und mitgenommen, hoffentlich reicht ihm das jetzt mal...

Er kommt wieder, fühle dich nicht sicher. In Fuchsbauten wurden schon so viele tote Hühner, Enten und Wildtiere gefunden , dass man es gar nicht glauben mag.
Mitnehmen heisst nicht, dass er sich sofort satt frisst. Der bunkert für seine Junge und für schlechte Zeiten.
Nach dem Motto: man kann nie zuviel Vorrat haben.
Sei also auf der Hut !