Nein, darüber hinaus kann z.B. Stallpflicht landesweit oder in gefährdeten Gebieten erlassen werden.
Bitte nicht Stallpflicht und die VO zu den Biosicherheitsmassnahmen durcheinander werfen!
Das sind 2 Paar Schuhe!
LG
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Wenn die Anordnung Deines Landkreises noch schärfere Maßnahmen verordnet als die Bundesverordnung, dann gelten natürlich diese. Die Landkreise dürfen ja entscheiden, wo bei ihnen das Risiko so groß ist, dass schärfere Maßnahmen angeordnet werden müssen.
Die Bundesverordnung gilt derzeit für alle - auch für die Kreise, bei denen bisher noch gar nichts aufgetreten ist. Ist also sozusagen die kleinste erforderliche Maßnahme, die für alle gilt.
Das einzig Neue an der "Verordnung über besondere Schutzmaßregeln in kleinen Geflügelhaltungen" ist eigentlich nur, dass die Sicherheitsmassnahmen wie Desinfektionswanne am Stalleingang, Schutzkleidung für Besucher, erweiterte Dokumentation nun auch für die Kleinhalter wie uns gelten.
Für die "Profi-Betriebe" gilt das sowieso immer.
Nicht mehr, nicht weniger.
Die Stallpflicht wird davon separat geregelt.
LG
Wobei mich in im Hinblick auf unsere Hühnerhaltung mal die Schuhdesinfektions- und Handwaschmöglichkeiten interessieren würde:
Die Hühner sind auf einem nur über unser Hausgrundstück zu erreichenden Gelände untergebracht. Nicht von außen einsehbar und auch nicht durch Außenstehende betretbar - es sei denn, jemand betritt unbefugt unser Grundstück und von dort aus das Hühnergelände. Das wäre aber schon richtiger Hausfriedensbruch!
Der Stall ist ein reiner Schlafstall, für Menschen nicht betretbar. Das Hühnergelände betrete ich nur mit Gummistiefeln, die ich nur dort benutze und die auch nicht mit in's Wohnhaus oder auf die Straße kommen. Mit Straßenschuhen gehen wir nicht auf's Hühnergelände (allein schon aus dem einfachen Grund, weil wir keinen Hühnermist an den Straßenschuhen haben wollen...)
Ich habe am Stall keinen Wasseranschluss, ich wasche mir die Hände im Haus, sobald ich von den Hühnern komme. Wasser in einem Eimer oder einer Schüssel zum Händewaschen am Stall müsste ich aus dem Haus hintragen oder im Haus auffüllen - da kann ich mir die Hände auch gleich im Haus waschen. Zwischen Hühnern und Haus gibt es keine Zwischenstationen, die ich kontaminieren könnte.
Ich habe also weder Desinfektionswanne noch Waschmöglichkeit am Stall - wozu auch, der Stall ist ja gar nicht betretbar, ich bin immer außerhalb des Stalles. Und da wir bisher keine Stallpflicht haben, ist das auch nicht wirklich wesentlich ......... die Hühner sind ja auch außerhalb des Stalles.
Ich denke, so wie bei uns sieht es bei vielen aus ........... was ist da zu tun?
Gedanken eines Hobby-Hühnerhalters am Totensonntag
Selten in meinem Leben war ich am Totensonntag so todtraurig.
Im Rahmen der großen Panikmache zum Thema „Geflügelpest“ wird zum Halali auf uns kleine private Hobby-Hühnerhalter geblasen.
Wie fast alle von uns halte ich eigene Hühner, da ich das Tierleid in der Massentierhaltung nicht unterstützen möchte. Die Hühner sollen bei mir ein möglichst artgerechtes Leben führen an der frischen Luft, mit Sonne, Wind und Regen. Staubbaden, Insekten und Käfer fangen, nach Würmern graben usw.
Meine 9 Hühner gehören alle unterschiedlichen Rassen an, 4 davon stehen auf der Liste der vom aussterben bedrohten Rassen. Sie sind alle unterschiedliche Individuen und Charaktere, und jedes von ihnen hat einen Namen.
Und nun kommt also „von ganz oben“ die Anordnung, ich muss meine Hühner auf ungewisse Zeit in den Stall sperren. Alternativ eine Voliere bauen, die oben dicht ist und auch an den Seiten gegen das Eindringen von Wildvögeln gesichert ist. Habe ich nun mit Plane versucht, aber die Plane bewegt sich im Wind, und meine Hühner fürchten sich davor und hocken trotzdem im Stall – verängstigt und eingeschüchtert, schon nach wenigen Tagen.
Vor den Stall muss ich eine Desinfektionswanne stellen, ungeachtet dessen, dass wir Hobby-Halter meist nur sehr kleine Ställe (z.T. nicht mal begehbar) haben, diese Wanne somit im Freien steht bei Regen, Eis und Schnee… Ebenso die Anweisung ich muss „bestandseigene Schutzkleidung“ tragen, diese muss im Hühnerstall verbleiben. Kaum praktikabel. Stattdessen Einmal-Schutzanzüge und Schuh-Überzieher – mindestens 3x täglich? – sehr umweltfreundlich…
Das wirklich schlimme daran ist, dass noch nie eine Gefahr von der kleinen Hobby-Hühnerhaltung ausgegangen ist. Die Ursachen liegen ziemlich sicher in der Massentierhaltung und den Keimen, die von dort über Gülle und Mist in die freie Natur gelangen. Aber das wird totgeschwiegen, denn die Geflügel-Multis haben eine sehr große und starke Lobby und eine Menge Mitspracherecht in der Politik!
Weiterhin ist es schlimm, dass diese Panikmache bei so vielen Menschen ungefiltert auf offene Ohren stößt, und sie einfach immer noch glauben, was da über die Medien verbreitet wird. So müssen viele Hobby-Hühnerhalter auch noch befürchten, von Nachbarn oder Passanten angeschwärzt zu werden wenn diese glauben, sie würden sich nicht an die Vorschriften halten.
Und am allerschlimmsten ist die völlige Auswegslosigkeit dieser ganzen Situation: Halte ich mich nicht an die Anweisungen, drohen mir hohe Bußgelder, z.T. wird schon Hobby-Haltern mit Zwangs-Schlachtung ihrer Tiere gedroht.
Halte ich mich an die Anweisung, habe ich erstens unglückliche, gestresste und verschreckte Tiere, die unter der Situation leiden, weil sie es nicht gewohnt sind. Und dennoch bin ich damit keineswegs in Sicherheit. Wenn im Umkreis auch nur ein verendeter Vogel gefunden würde, der nach Schnelltest ein H5-Virus in sich trägt, dürften die Behörden alle meine GESUNDEN und geliebten Tiere einfach umbringen. Ob es sich dann bei dem toten Vogel überhaupt um das H5N8-Virus gehandelt hätt,, wird erst in einer 2.Probe untersucht – bis dahin wären meine Hühner aber bereits getötet worden – so wie jetzt schon zigtausende Hühner, Puten und Gänse in den Großbetrieben „vorsichtshalber“ gekeult wurden. „Auf Verdacht“. „Als Vorsichtsmaßnahme“. Das macht mich so wütend, so traurig und sooo hilflos! Ich liebe meine Hühner genauso wie meine Katzen!
Mir legen ständig die verdammten Katzen die von ihnen erlegten Vögel in den Garten. Abgesehen davon, dass ich nicht weiß in welchem Zustand der Vogel vor seinem Tod war, stell ich mir die Frage warum diese Wurmeierverteiler nicht auch lieber sicherheitshalber auf Grund der Vogelgrippe weggesperrt werden sollten.
Also für mich gilt ab Montag:
die Eilverordnung des Bundes.
die allg. Verfügung des Landes vom 9.11.
die erweiterte des Landes vom 16.11. dazu gibt es einen Anhang Verhaltensregeln für Kleinbetriebe.
die Verfügung des Landkreises Schleswig-Flensburg.
und es genügt, wenn in einem dieser Pamphlete steht, dass ich Desinfektionswannen haben muss.