Zitat von
Lolle
Nochmal schnell zwischendurch...
Nein, man ändert die Menschen nicht. Und wie ich schon wiederholt gesagt habe, stimme ich absolut zu, das auch ein abweisender Ton nicht hilft. Eine Abgabegebühr finde ich absolut in Ordnung, schon allein wenn man sich obiges Rechenbeispiel anschaut - und die Gebühren für eine Abgabe sind in der Regel um ein Vielfaches niedriger, als Vermittlungsgebühren. Und ich finde, so viel Verantwortung kann man abverlangen, das man eine Gebühr für die Aufnahme und Unterbringung in Kauf nehmen muss, wenn man das Tier abgibt - sogar eine Einschläferung kostet Geld, jede Hundestagestätte, jede Pension. Oder? :jaaaa:
Deshalb sind wir hier aneinander geraten. Es gibt solche und solche, und blöde Erlebnisse als gut meinender Interessent sind natürlich negativ. Wenn man aber auch um die Hintergründe weis, dann ist zwar der Ton immer noch nicht besser, aber vielleicht etwas besser verständlich.
Ich hab mich auch schon furchtbar angelegt mit TH Mitarbeitern, so ist es ja nicht. Und ich weis auch wirklich genau was ihr meint! Aber ich möchte eben auch an vielen Tagen nicht mit denen tauschen müssen. Da erlebt man Sachen, die gibts "in keinem 3-Teiligen Russenfilm".
Aber es gibt auch gute Tierheime, die wirklich im Gesamtpaket stimmen. Ich hatte erwähnt das ich in einem TH hier in der Nähe beratend hinzu gezogen werde, wenn es Problemhunde gibt. Es ist ein etwas kleineres Tierheim. Personalmäßig ständig unterbesetzt - und trotzdem findet man dann eben die Zeit, mit Interessenten ausführliche Gespräche zu führen. Ist ein Tier krank, wird mit ihm in der Futterküche übernachtet, um es ständig betreuen zu können.
Es gibt feste Gassigeher für je ein oder zwei Hunde, die und deren Meinung ebenfalls in eine mögliche Vermittlung fließt. Interessenten fühlen sich auch nach einer Vermittlung gut aufgehoben, weil sie jeder Zeit Betreuung erfahren, falss sie sie brauchen.
Letzten Winter tauchte ein Obdachloser dort auf. Er käme nun in ein Männerwohnheim, und dürfe seinen 13 Jahre alten Hund dorthin nicht mit nehmen. Seine Jacke bestand mehr aus Fetzen als aus Stoff, und statt die Schuhe die er trug anzubehalten, hätte er auch gleich Barfuß gehen können. Aber sein Hund trug einen Mantel, und aus der Aldi-Tüte holte er ein paar Billigdosen Hundefutter und einen kaputten Teddy. Es war kaum auszuhalten.
Das Tierheim nahm den Hund nicht auf. Stattdessen bat man den Mann zu warten. Die TH Leitung schaltete sich ein, und telefonierte etwa 2 Stunden mit Ämtern und dem Wohnheim. In Anbetracht der Tatsache, das der alte Hund alles war, was der Mann hatte, und vermutlich nicht viel länger als noch ein Jahr zu leben hatte, wurde folgende Vereinbarung getroffen:
Das TH übernimmt alle Kosten für den Hund. Der Hund durfte bei dem Mann bleiben, sofern alle Mitbewohner zustimmen und er Niemanden stört oder belästigt. ( Das taten sie ).
1x pro Woche hat sich Futter für seinen Hund abholen dürfen. Der Hund lebte noch 6 Monate bei dem Mann, und als dann tatsächlich zu Ende war, übernahm das TH auch die Kosten für die Einschläferung.
So gehts also auch!
Es gibt sie, Tierheime die ihre Arbeit so gut machen, das man nur ehrfürchtig den Hut ziehen kann.
Wenn man aber nun auf Grund schlechter Erfahrungen auf alle Tierheime "sauer ist" , dann leiden auch die darunter, die tolle Arbeit leisten.
Und ich kann bei einem solchen Job einen unangemessenen Tonfall eher verzeihen, als bei einer Schuhverkäuferin. :jaaaa: