Ich hatte an das Ministerium der Frau Hendricks eine Mail geschrieben und mein Bedauern über die gescheiterte Kampagne bezüglich der Bauernregeln zum Ausdruck gebracht. Hier die Antwort:
Sehr geehrte Frau xxx,
haben Sie vielen Dank für Ihre Zuschrift vom 11.02.2017 an Frau Umweltministerin Dr. Barbara Hendricks zur Kampagne „Gut zur Umwelt. Gesund für alle.“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB).
Mit dieser Kampagne haben wir eine öffentliche Debatte angestoßen, die teilweise sehr kontrovers geführt wurde. Unser Ziel war, den Blick auf Fehlentwicklungen in der Landwirtschaft zu lenken. Unbestreitbar ist beispielsweise der Rückgang der Artenvielfalt in Regionen intensiver Landwirtschaft oder die Belastung des Grundwassers durch die Überdüngung der Böden. Hier müssen wir besser werden: um die biologische Vielfalt zu erhalten, unsere Böden und Gewässer zu schützen und auch für mehr Tierwohl. Landwirte und Naturschützer können das nur gemeinsam erreichen, dafür müssen wir eng zusammenarbeiten und kooperativ nach Lösungen suchen.
Die von uns bisher nur im Internet und in den sozialen Medien veröffentlichten Motive mit neuen „Bauernregeln“ haben auf unkonventionelle, frische und fröhliche Art auf ein wichtiges Thema aufmerksam gemacht. Wie können wir Landwirtschaft und Umwelt besser zusammenbringen? Dass dies ein Thema ist, das viele Menschen beschäftigt, lässt sich auch daran ablesen, dass sich die „Bauernregeln“ in Windeseile verbreitet haben – ohne dass ein einziges großes Plakat aufgehängt werden zu werden brauchte.
Wir sind weiterhin überzeugt, dass unsere Bauernregeln nicht dazu angetan sind, jemanden zu beleidigen oder in seiner Ehre zu verletzen. Die Ministerin nimmt aber zur Kenntnis und respektiert, dass dies von Vielen ganz anders empfunden wurde und wird. Sie hat öffentlich bedauert, dass solche Empfindungen ausgelöst wurden. Deshalb haben wir entschieden, die Bauernregeln im Rahmen der weiteren Kampagne nicht mehr einzusetzen.
Das Thema ist und bleibt der Bundesumweltministerin aber sehr wichtig. Jetzt geht es darum, die Aufmerksamkeit, die wir im ersten Schritt für dieses wichtige Thema erzeugt haben (auch dank der „Bauerregeln“), für einen konstruktiven Dialog zu nutzen – mit Landwirten, Verbrauchern und Naturschützern. Wir setzen uns auch weiterhin für eine Agrarwende in Deutschland ein: Dazu gehört nicht nur, dass Landwirtschaft sozialer und ökologischer werden muss. Wir wollen auch, dass die Agrarfördermittel aus Brüssel umweltgerechter verteilt werden. Bäuerinnen und Bauern sollen faire Preise bekommen – für ihre Produkte und für Leistungen, die sie im Interesse der Gemeinschaft für den Natur- und Landschaftsschutz erbringen. Wie wir diese Ziele erreichen können, dazu wollen wir einen breiten gesellschaftlichen Dialog anstoßen.
Die Kampagne führen wir aber weiter, denn das Thema ist und bleibt wichtig. Der inhaltliche Kern unserer „Bauernregeln“ wurde bisher auch nicht ernsthaft angezweifelt oder widerlegt. Wir nutzen die bis jetzt erreichte Aufmerksamkeit eines großen Teils der Öffentlichkeit für das Thema und gehen einen nächsten Schritt hin zu unserem Kernanliegen: Wir treten in einen breiten Dialog.
Auf der Kampagnenwebsite
www.bmub.bund.de/DialogLandwirtschaft besteht die Möglichkeit, sich an der Diskussion zur Landwirtschaft der Zukunft zu beteiligen. Die Beiträge werden wir auswerten. Auf Themen, die besonders intensiv diskutiert werden, gehen wir direkt im Forum ein. Zudem werden wir im Nachgang der Kampagne die Beiträge analysieren und die Ergebnisse in die Erarbeitung der Positionen des BMUB zur zukünftigen Ausgestaltung der Landwirtschaftspolitik einfließen lassen. Die Ergebnisse werden auch der interdisziplinär besetzten "Kommission Landwirtschaft" beim Umweltbundesamt (UBA) zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wird es Online-Umfragen sowie die Fortsetzung des Dialoges auf den Social Media-Kanälen des BMUB geben, etwa in Form von Live-Formaten auf Facebook und Twitter mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und Staatssekretär Jochen Flasbarth. Darüber hinaus sind öffentliche Veranstaltungen geplant, an denen die Bundesumweltministerin und/oder andere Mitglieder der BMUB-Leitungsebene teilnehmen werden.
Alle aktuellen Termine der Ministerin in diesem Zusammenhang sind ebenfalls der Kampagnenwebsite zu entnehmen:
www.bmub.bund.de/DialogLandwirtschaft.
Für weiterführende Informationen möchten wir Sie an dieser Stelle auch gern auf die folgenden Links hinweisen:
· Alle Fragen & Antworten zur Kampagne:
www.bmub.bund.de/faq-dialoglandwirtschaft
· Das Statement der Bundesumweltministerin:
www.bmub.bund.de/P4561/
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Ihr Bürgerservice im BMUB
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz,
Bau und Reaktorsicherheit
Stresemannstraße 128 - 130
10117 Berlin
service@bmub.bund.de