Zitat von
Roksi
Also wenn man wegen der Leistung die Gesundheit des Tieres auf der Strecke bleibt - klar, ist man nicht besser, als der Hybridenhersteller. Da muss man natürlich mehr über die Genetik und Vererbung wissen, bevor man wild etwas verpaart. Ich persönlich hätte z.B. keinen blassen Schimmer, was da bei Orpis und Sundheimern rauskommen könnte.
Generell würde ich sagen, jeder vernünftiger Hobbyzüchter sollte sich Gedanken machen, ob er denn Zwienutzungshühner züchten möchte oder nicht. Bis jetzt sieht es nach meiner Beobachtung so aus, dass es mehr die Anfragen der Art: "Wir wollen Hühner nur für Eier" kommen, und da sollte man sich schon darauf irgendwie einstellen.
Solche Neulinge sind dann in der Regel von "großen Eiern" der großen Rassen begeistert, ohne zu wissen, dass nach 2-3 Jahren nicht nur die Legeleistung nachlässt, sondern auch die Gesundheit dieser Hühner selbst.
In diesem Zusammenhang wäre ich persönlich z.B. bereit, mich auf "alte" Rassen der Zwienutzungshühner komplett zu verzichten, die im Großen und Ganzen eben sowieso irgendwann nach ein Paar Jährchen kränklich sind. Ich hätte nichts dagegen, wenn sie aussterben. Das ist ja keine natürliche Schöpfung, die in der Natur an irgendeiner Ecke ihre Daseinsberechtigung hatte. Sondern sie diente ausschließlich dazu, Gaumen des Menschen zu verwöhnen. Den Hype über die Panik wegen der "aussterbenden" Rassen teile ich deswegen nicht. Da gucke ich zuerst, was genau denn an dieser Rasse in erster Linie gut für das Tier ist. Bis jetzt gibt es durchaus jede Menge guter Legerassen, die gesund und robust sind und als I-Tüpfelchen auch noch wirtschaftlich "ausgenutzt" werden können. Dass sie "nicht so viel Fleisch auf den Rippen" haben, ist ja auch kein Problem: jede Menge Hähne dieser Rassen warten sowieso auf ihre "Verwertung" und schmecken zudem sicherlich nicht schlechter, als ihre Zwienutzungsbrüder.