Was war zuerst?

Hallo,

eins meiner 12 Sussex-Kueken hatte Schwierigkeiten beim Schluepfen und ich half ihm, indem ich die Schale um den Kopf herum aufmachte, nachdem es nicht selber weiterkam. Danach schluepfte es selbstandig. Am naechsten Morgen sah ich dass es Spreizbeinchen hatte, und band diese mit einem Garn zusammen. Am Abend des 2. Tages lief es normal und jetzt nach einer Woche sieht man keinen Unterschied mehr zu den anderen.
Nun meine Frage: Waren die Spreizbeinchen die Ursache dass es Schwierigkeiten hatte aus dem Ei zu kommen, oder hat der lange Schlupf die Spreizbeinchen verursacht?? Was denkt Ihr?

Lieber Gruss

Sonja

Soweit ich weiss, schlüpfen Küken erst wenn sie fertig entwickelt sind. Dein Küki war durch die noch zu weichen Hüftgelenke noch nicht fertig zum schlüpfen. Demnach wärst Du also als erstes Schuld an den Spreizbeinchen, da Du ja das Loch im Ei größer gemacht hast und das Küki somit zwangsmäßig schlüpfen mußte. Geduldig den Schlupf abwarten ist immer noch das Beste, auch wenn es mal 48 Stunden dauern sollte.

Das soll jetzt aber kein Vorwurf sein, das war nur eine reine Überlegung von mir. Ich lasse mich aber auch gerne belehren, da ich auch noch dazu lernen kann.

Da brauchst Du Dich mit Sicherheit nicht belehren lassen, Deine Überlegung ist goldrichtig.

Ungeduld beim Schlupf ist das Schlimmste, was man dem werdenden Leben antun kann.


mfg
Harry

Ja,bei Naturbrut helfen wir bei Schlüpfen fast nie und haben dann keine Spreizbeine.Die kommen oft bei spät geschlüpfte Kücken von Kunstbrut. Zu hohe oder zu niedrige T° und niedrige Feuchtigkeit in der Zeit ab 12 Stunden bis 5 Tagen Schlüpf spielt grosse Rolle bei Entwiecklung von Spreizbeinchen und Innereorganenkrankheiten,weil alles noch winzig klein ist. Spätere grosse Fehler bei Kunstbrut verursachen das auch,aber in minimale %.

Danke fuer Eure Antworten.
Das Kueken mit den Spreizbeinchen hatte als erstes ein Loch in der Schale, aber als alle anderen 11 geschluepft waren, war es immer noch nicht weiter. Deshalb half ich ihm am Abend des 22. Tages. Ich weiss, dass man moeglichst nicht helfen sollte, aber ich bereue es nicht, denn es lebt und waere sonst vielleicht gestorben, weil es sich offensichtlich im Ei nicht drehen und rundherum aufpicken konnnte.

@rodebielesumer: Die anderen 11 waren alle wohlauf. Die Bedingungen bei der Brut muessen also ok gewesen sein, denn das war das erste mal dass ich 12 von 12 befruchteten Eiern schluepfen hatte!

@die anderen: Ihr meint also, es haette keine Spreizbeinchen gehabt, wenn ich ihm nicht geholfen haette? Das leuchtet mir nicht so ganz ein.

LG

Sonja

Da kann ich, glaube ich, ein wenig aufklären.
Das Küki pickt sich durch die Eihaut in die Luftblase. Dann beginnt die Lungenfunktion. Wenn in der Luftblase nun nicht mehr genug Sauerstoff ist, dann pickt das Küki ein Loch in die Eischale damit es genügend Sauerstoff bekommt. Das mit der Lungenfunktion ist aber nicht davon abhängig, ob z.B. der Dottersack schon eingezogen oder die Knochen schon fest genug sind. Da kann also ein Küki schon mit allem in seiner Entwicklung fertig sein, das Ei anpicken und eine Stunde später schlüpfen. Andere sind eben mit der Lungenfunktion schon so weit, haben aber noch nicht den Dottersack eingezogen oder die Knochen sind noch nicht weit genug oder sonst was. Die bleiben dann eben einige Zeit - kann schon mal 2 Tage sein - im Ei mit dem Loch drinne bis alles fertig entwickelt ist. Da das Loch sehr klein ist, trocknet das Küki auch nicht an die Eihaut an.

Hallo,Summerbird. Jedes Ei ist ein Individium.Von Geflügel bekommen wir Eier in ovale,normale und längliche Form,die unterscheiden sich noch in Gewicht. So haben wir verschiedene T°auswirkungen auf Bruteier,ein bekommt mehr Wärme,andere weniger. Eierschalen können normal oder zu viel Ca Ablagerungen oder porös sein. Wir legen in der Brutkaste stark poröse Eier,dazu stellen niedrige Feuchtigkeit in der erste Tage ein. Poröse Eier verlieren ihre Wassergehalt schneller und Wasser ist Leben. Die entwieckelte Embrios sterben noch bis zum Schieren am 7te Tag ab,wer überlebt,hat später Misbildungen und Organenschädigung(auch muss nicht 100% sein).
Viren und Bakterien machen das auch.