Hier mangelt es an Logik - oder?
die Türkei erwägt, die Freilandhaltung komplett zu verbieten? Äh, wie war das doch gleich: die ärmeren Haushalte halten das Federvieh zur Selbstversorgung im Haus und können sich keine Ställe leisten?
Was soll da das Verbot der Freilandhaltung bringen, wenn das Getier ohnehin im Haus gehalten wird?
War übrigens früher nach und während dem Krieg bei uns nicht anders: mein Opa hatte damals auch seine Hühner im Haus, im Winter im Wohnzimmer und in der Küche, wo's warm war.
Hab auch schon in anderen Ländern gelebt, wo es relativ normal ist, die 3 - 4 Hühner, die man wegen der Eier hat, bei sich in der Hütte zu haben (weil sie draußen von vierbeinigen Wilddieben geholt werden würden).
Auf der einen Seite geht man unter diesen Bedingungen ein höheres Erkrankungsrisiko in jeder Hinsicht (Viren, Bakterien etc.) ein, weil die Hygiene unter solchen Bedingungen auch nicht groß geschrieben wird - andererseits hat man aber durch den ständigen Kontakt mit Keimen ein meist gut vorbereitetes Immunsystem.
Krankt doch das Ganze nicht nur daran, daß wir mittlerweile so degeneriert sind, daß wir uns jeden Mist einfangen und wer weiß wieviel Medikamente schon über die Ernährung aufnehmen, die uns ggfs. noch anfälliger machen - denke hier nur an Resistenzenbildung bei Dauerantibiotikaeinfluß und dergleichen. Warum sind denn Bauernkinder, die öfters mal in den Dreck fallen, meist gesünder als keimfrei aufgezogene Krabbelstubenkinder?
Einiges an Infektionen muß der Mensch wohl durchmachen, um nachher dagegen gefeit zu sein.
Weiterer Logikfehler: Wenn schon Wildvögel angeblich diese Krankheit verbreiten: müssen dann ja wohl die sein, die auch umherziehen? Hier in der Gegend fliegen Falken, Habichte, Krähen und alles mögliche ganzjährig umher, die hatten sicherlich Kontakt mit Zugvögeln im Herbst (und wahrscheinlich auch einige davon verputzt) und sind jetzt noch quicklebendig. Aber meine Hühner, die weder Zugvögel gefressen haben noch sonstwas, die sollen wieder eingesperrt werden?
Ich kann gerade noch einsehen, daß ein Hof, der vielleicht wirklich an einer klassischen Einflugschneise zu einem Zugvogelrastplatz liegt, übertriebene Vorsichtsmaßnahmen betreiben muß, dann aber auch nur für einen sehr kurzen Zeitraum - obwohl ich nach wie vor bezweifle, daß ein kranker Vogel überhaupt über die Alpen kommt...
Aber wie hier bei uns, mitten im kleinen bebauten Dorf, ist es einfach hirnrissig, hier Zugvögelschwärme zu erwarten. Die Gefahr geht hier definitiv von Zweibeinern aus.
Und: steigt nicht durch das Zusammenpferchen der Tiere im Stall (ggfs. hohe Besatzdichte, Streßfaktoren als Auslöser für Krankheiten, Hygieneprobleme, Mangel an Frischluft und keimtötender Sonnenbestrahlung usw.) das Risiko des Auftretens von Krankheiten überproportional???
Wäre es da nicht einfacher, Latexhandschuhe und Mundschutz vorzuschreiben oder Impfungen zwingend gesetzlich zu verordnen? Den Impfstoff gibt's ja bereits, er muß nur flächendeckend eingesetzt werden lt. Auskunft Vet, da sich sonst nicht geimpfte Tiere am ausgeschiedenen Erreger anstecken könnten (muß dann ja wohl ein Lebendimpfstoff sein?).
Wieso ist es nicht Auflage, ein Bestandsbuch mit Impfnachweis zu führen und zu kontrollieren?
Ach so, hab vergessen, daß das bei Massenhaltungsbetrieben nicht so einfach möglich ist - aber klar, wer würde denn erwarten, daß solche Betriebe verboten werden, verdient ja einer dran, der sicherlich brav jeden Sonntag um Absolution bittet, wenn er mit dem täglichen Kadavereinsammeln (siehe bayerische Nutztierverordnung!) fertig ist...
Aber der ist ja auch nicht Stein des Anstosses, hat ja sein Getier "aufgestallt" - wir kleinen Halter, die wir im allgemeinen keine Kadaver bei unseren Lieben finden, sind die Gefahr für die Nation, weil wir auf artgerechter Haltung bestehen und damit kerngesunde, die Existenz braver Käfigbetreiber bedrohende Hühner und Eier produzieren wollen.
Was weiter unten steht, ist kein Witz: unsere Lotte ist ein hellerer Kopf als die Gestalten, die in der Politik ihr Unwesen treiben!