Suche Alternative zum Masthuhn/Broiler

Hallo zusammen,
ich weiß es werden immer und immer wieder die gleichen Fragen gestellt. Vermutlich gehört auch meine dazu. :cool:
Aber ich habe nun einige Threads durchstöbert und zwar einiges über Masthähnchen gefunden und auch einiges über Fleischhuhnrassen etc. Leider muss ich aber trotzdem extra fragen, da ich die Antwort auf meine Frage nicht wirklich gefunden habe und jetzt ehrlich gesagt auch die Lust verloren habe! ;)
Ich bin momentan dabei meinen Hof von den ganzen überzüchteten Masttieren und Hybriden wegzubringen. Hühner und Enten ist dies bereits passiert! Jetzt suche ich nach ner guten Alternative zu den Masthähnchen/Broilern. Ich habe es bereits mit Rhodeländern versucht, aber die hatten kaum Brustfleisch und das Fleisch im allgemeinen war nicht besonders zart. (Garzeit war mehr als genug :-) Gibt es denn überhaupt Hühnerrassen, die wie Masthähnchen richtig gut Brustfleisch ansetzen und die auch wirklich ähnliche Fleisch"qualität" haben als Masthähnchen?
Ich denke momentan über Brahma nach.... sollen angeblich auch sehr schwer werden. Aber schwer allein ist erstmal nicht alles.... :-)

Ich freu mich auf eure Empfehlungen.

Bresse weis!!!

Ich bin gerade am ausprobieren.
Brahma sollen sehr langsam wachsen ( 9Monate bis zu schlachten) und viel fressen, das kann ich soweit bestätigen.
Sehr gut entwickeln sich Bielefelder, Amrocks, Bresse und die Sulmtaler, bleibt abzuwarten wie die sich dann in der Küche machen.

Schau dir mal Indische Zwergkämpfer an.Da ist gut was dran.

ganz klar: sulmtaler(zum beispiel)

Ich maste gerade paar Bresse Hähnchen. Der grösste Hahn wiegt mit 12 Wochen 3kg. Geschmack wird voraussichtlich nächste Woche getästet.

Die Brahmas als Mastrasse kannst Du vergessen, weil die sind wirklich nur gross. Das heisst sie bestehen aus langen Ständer, viele Federn und darunter gibts viel Knochen, die das Gewicht bringen, aber Fleisch haben sie nicht viel.
Dann sind sie natürlich auch unwirtschaftlich wenn sie bis sie Grösse und Gewicht erreichen 9 Monate dazu benötigen.
Ich bin auch der Meinung, zu den besten Fleischhuhn bzw. Zweinutzungsrassen zählen vorne weg die Bresse-Hühner.
Die Masttiere sollen dann auch noch ein schmackhaftes Fleisch liefern und da fällt die Wahl wieder auf die Bresse, kann man nur empfehlen.
Selbst halte ich einen Brahma-Mischlingshahn, die ich mit Bresse und anderen kräftigen Mischlingshennen kreuze um fleischiges Geflügel mit reichem Eiersegen, zu bekommen.

Lachshühner, Bresse weiß hatte ich auch schon, die lohnen auf alle Fälle einen Versuch. Haben aber unterschiedliches Fleisch (Bresse eher dunkler, und kräftiger im Geschmack, Lachse etwas heller, fast wie Masthähnchen, die ich auch schon ausprobiert habe.
Im Moment habe ich Sundheimer-Junghühner, die sind den Lachsen im Körperbau sehr ähnlich, mal sehen, wie sie dann im Herbst schmecken.
Außerdem versuche ich auch grade Kraienköppe, die sollen auch recht fleischig sein, aber im Moment sind die Sundis noch breiter gebaut und die KK schlanker.

"Echte" Fleischrasse (aber auch mit guter Legeleistung!) wären noch Mechelner, sind aber sehr selten und schwer zu bekommen, glaube ich.

Richtig viel Brustfleisch, wie die Broiler, kannst Du aber von Rassehühnern nicht erwarten, die Broiler sind ja extra drauf gezüchtet worden. Auch das zarte Fleisch ist bei Rassehühnern nicht so zu erwarten, weil sie ja meist etwa 5-6 Monate brauchen um schlachtfertig zu sein. Sie laufen ja auch viel mehr herum als die Broiler und schon deswegen ist das Flesich viel fester. Ich finde es allerdings gut, weil es nach was schmeckt, im Gegensatz zu den Masties.;)

Am ehesten kamen noch die Lachhühner mit den Broilern mit, die Hähne hatten schon ganz schönes Brustfilet.

Ich habe mehrere Rassen ausprobiert (Australorps, Rhodeländer, Indische Kämpfer in groß und Zwerg, Plymouth Rocks weiß, Mechelner). Von der Menge des Fleisches her waren natürlich die Indischen Kämpfer nicht zu schlagen. Wenn man jedoch von dieser Rasse eine größere Anzahl an Küken haben möchte, braucht man viele Hennen, da die Rasse wenig legt und kleine Stämme (1 Hahn und 2 Hennen), damit die Befruchtung gut ist. Bei den Zwerg-Indern ist die Legeleistung und Befruchtung etwas besser. Auch die Fleischqualität ist bei groß und klein sehr gut. In der Praxis sind die Mechelner, nach meiner Erfahrung am besten. Sie wachsen ausgesprochen schnell, haben sehr viel Brustfleisch und relativ kurze, dicke Keulen. Außerdem setzen sie so gut wie kein Fett an. Mit einer Legeleistung von um die 160 Eier im Jahr und einer guten Befruchtung sind die Mechelner meine Empfehlung für Selbstversorger. Ich habe einige Küken an einen Freund weitergegeben, der Sulmtaler züchtet. Laut seiner Aussage können die Sulmtaler mit den Mechelnern, was das Wachstum, die Bemuskelung und die Fleischqualität angeht, nicht mithalten.

Man könnte auch ausprobieren, ob man nicht ein Rasse-Mix zum Mästen nimmt, denn dann kommt der Heterosis-Effekt ins Spiel, der auch die Hybriden (natürlich in Extremform) so leistungsfähig macht. Ich hatte z. B. letztes Jahr einen Mix aus Marans-Hahn und Sussex-Huhn, und die Kinder sind größer als die Eltern geworden. Die Hähne habe ich mit 4,5 Monaten geschlachtet, sie wogen 1,4 und 1,7 kg ausgenommen. Die Hennen sind seeeehr groß geworden, die verbliebene legt äußerst fleißig. Wenn man jetzt statt dem Marans zu den Sussex noch eine Fleischrasse dazu nehmen würde, meinetwegen Lachshühner, könnte das doch einen guten Mix ergeben.