Hühnergeschichten von A bis Z
Hallo!
es ist echt irre was man alles mit Hühnern erleben kann, deshalb habe ich mir überlegt mal einen Teil davon aufzuschreiben. Ich bin mal gespannt ob ich zu jedem Buchstaben eine Geschichte finde.
Die Geschichten handeln von meinen Pflegehühnern ( sher schde dass das nicht wirklich meine sind). Sie leben auf einem Bauernhof, wo wir unsere Pferde stehn haben, in einer Scheune. Für den Bauern sind sie Tiere, die er sich nebenbei zum Angucken hält.
So dann leg ich mal los:
A wie Alienus:
Alienus hat sich im Frühjar 2009 aus dem Ei gepellt. Im Teeni Alter musste er sich dann von seinen beiden Schwestern verabschieden, die zogen nämlich auf den Nachbarhof.
Sein Name kommt daher, dass er von einem nicht wesentlich jüngeren Geschwisterpaar aufgenommen wurde und mit ihnen durch die Scheune streifen durfte. Er ist dann mit der Zeit zu einem , in meinen Augen, hübschen, orangen Halsigen, Zwerghahn herangewachsen.
Leider musste ich mich dann mit dem Gedanken anfreunden mich von einem meiner vier Herren zu trennen. Ich entschied mich dabei für Alienus, da er von allen am wenigsten anhänglich war und außerdem der Jüngste der orangen Halsigen.
Ich hatte gerade eine Anzeige im Internet und ihn auch hier im Hüfo reingesetzt, als ein andere Vogel mir einen Strich durch die Rechnung machte.
Ich kam an einem Montag Abend nach Hause, total müde, da kam mir meine Schwester entgegen und meinte: "Du musst unbedingt noch zum Stall. Der Remus wurde von seinem Bruder verprügelt und kann nicht mehr laufen." Dazu muss man wissen, dass Remus der Lieblingshahn meiner Schwster ist und ebenfalls orangenhalsig ist.
Ich bin also nocheinmal mit meinem Vater zum Stall gedüst um mir den Hahn anzugucken. Meine Schwester hatte den armen Kerl in ein Speißfass bei unseren Pferden im Stall gesetzt. Als ich ihn mir ansah fielen mir ein paar Dinge auf:
1. "Komisch seit wann hat Remus so einen großen Kamm?"
2. Kein Blut am Hals?
3: Loch in der Haut beim Oberschenkel.
4. Die Schwanzfedern sind weg!
Der arme Kerl ließ alles über sich ergehen ohne sich zu wehren. ich hab im die Verletzung desinfiziert. Stehen konnte er nicht, ich konnte aber keine Schwellung feststellen. Fressen und Trinken mochte er auch nicht.
Für mich sah das alles mehr nach einem Greifvogel-Angriff aus als nach einem Kampf zwischen Hähnen. was den kamm angign dachte ich mir nur, dass meine Schwester wohl ihren lieblings Hahn noch erkennen würde.
RE: Hühnergeschichten von A bis Z
Als ich am nächsten Tag zum Stall kam ging ich erstmal in die Scheune um die Hühner zu füttern.
Man was hab ich mich erschreckt, als ich Remus bei seinem Bruder sitzen sah. Vollkommen fit haben beide zusammen gekräht.
Bei genauerem Betrachten des verletzten Hahns und mit Unterstützung des Tageslichtes war klar, dass dies nicht Remus , sondern Alienus war. Das sagte zwar etwas darüber, wie gut meine Schwester mit ihrem lieblings Hahn vertraut war, leider verbesserte es Alienus Situation nicht.
Stehen konnte er nicht und fressen mochte er genauso wenig wie Trinken, obwohl wir ihm die tollsten Leckereien anboten. Er schien unter Schock zu stehen, wobei sein Blick sehr wach wirkte.
Der Bauer erzählte dann ,dass er gesehen hätte, wie der Habicht angegriffen hatte und das einer der anderen Hähne dann den Habicht angegriffen hatten. Das hatte Alienus das Leben gerettet. Ich machte mir jedoch Sorgen, dass das nichts bringen würde, wenn sich seine Situation nicht bessern würde.
Zuhause hab ich mich dann ihr im HüFo etwas umgelesen. Die Berrichte über Oberschenkelbrüche haben mich erschreckt. So etwas in der Art war das wohl bei Alienus auch. Für ihn sah ich nur zwei Optionen: Abwarten oder Schlachten. Eine teure Behandlung beim Tierarzt würde der Bauer nicht bezahlen, ich konnte es nicht. Die Entscheidung habe ich mir sicher nicht leicht gemacht und ich habe den ganzen Abend lang mit meiner Familie darüber diskutiert, wobei jeder eine andere Meinung hatte. Letztlich habe ich mich dafür entschieden noch drei oder zwei Tage zu warten und dann , sollte keine Besserung erkennbar sein, ihn zu erlösen.
Am nächsten Tag überzeugte Alienus uns davon, dass er Kampfgeist besaß. Meine Mutter erzählte mir, dass er am Morgen aus seinem Fass gekräht habe, außerdem fraß er wieder und er wehrte sich auch wieder beim Anfassen. Den Schock hatte er überwunden. Er schaffte es dann sogar auf einem Bein und an der Fasswand angelent zu stehen.
In den folgenden Tagen zeigte sich das Alienus ein hervoragender Patient war und das so ein rundes Fass für seinen Fall genau richtig war. So konnte er sich nämlich hervoragend auf einem Bein dran entlang hangeln. Er bakm von mir strickte Fassruhe verordnet und er hielt sich auch eine Woche lang dran. Schlachten wollten wir ihn dann nicht mehr, da er doch deutliche Fortschritte machte.
Nach einer Woche meinte er dann unsere Stallkatze, die sich für ihn keinen deut interessierte, angreifen zu müssen. Bei der Gelegenheit verließ er sein Fass. Stehen konnte er dann auch so. Von da an verließ er morgens sein Fass und sprang abends zum Schlafen wieder rein. Als er wieder recht gur lief, ließ meine Mutter morgens den Stall offen, als ich Nachmittags kam saß er in der Scheune. Etwa eine Woche lang versteckte er sich noch vor den andere. Seitdem aber, schläft er wieder bei den anderen Zwergen auf dem Dachbalken.
Ich bin mir leider heute nicht ganz sicher wie richtig meine Entscheidung war. Alienus hat ein Humpeln zurück behalten, er läuft irgendwie besoffen. wenn er rennt sieht man Nichts. Andererseits lebt er ganz normal. Er sitzt draußen in der Sonne, nimmt ein Staubbad oder scharrt auf dem Mist. Oft wünsche ich mir, ich könnte ihn fragen ob er sein Leben genießt , oder ob er Schmerzen hat.
Seine sozial Stellung hat sich jedenfalls nicht verändert, da war er schon immer ganz unten.
lg Junior 1