Entglucken....aus Sicht der Henne

Jetzt möchte ich einfach mal eine „Gegendarstellung“ zum „Tagebuch einer Glucke“ erstellen. Hier der Leidensweg einer „Möchtegernglucke“ auf dem Weg zu keinen Küken aus der Sicht meiner Henne Rhana die eine solche Behandlung überhaupt nicht gewöhnt ist.


der 1.Tag: Es ist so richtig tolles Wetter, aber irgendwie möchte ich gar nicht draußen bleiben. Schau doch mal wie gemütlich dämmrig es in der Nestecke ist. Sicher ist es dort auch nicht so heiß wie hier. Einmal hingehen und schauen... Oh, jetzt muss ich aber gleich auch mein Ei ablegen. Wie gemütlich das hier ist, ein wenig Stroh nach hier und dort verschieben, einmal mit dem Po wackeln und setzen. Wie gut es sich hier sitzt und es ist gar nicht so heiß wie draußen. Endlich hat man mal seine Ruhe, kein Hahn der mich nervt, niemand den ich hacken muss weil sie versucht mein Futter schneller zu bekommen.
Ahh, jetzt das Ei. Fühlt sich das gut an. Aber hier ist es noch eine Spur zu hart unter dem Bauch. Moment: Wozu hat man denn Federn? Am Bauch fällt es doch nicht auf wenn da so ein, zwei Federn fehlen. Außerdem: Eine schöne Henne kann doch nichts entstellen oder? Und ich bin eine schöne Henne!!!!!!!!!!
So fühlt sich das toll an. Oben kühl, unter mir warm und nicht so grell hell. Da kann ich doch ein wenig die Augen schließen....
He das ist mein Ei! Lass das, mein Ei, mein Ei, ich hack dich, wirklich ich hack dich! Jetzt nimmt sie mir doch wirklich mein Ei weg. Neeeeeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiin, nicht aus dem Nest auf die Stange.

der 2. Tag: Ich geh nicht raus, nein ich geh nicht raus. Ich möchte wieder lange, lange auf dem Nest bleiben und auf Eiern sitzen. Meine letzten Kinder sind immerhin schon 12 Wochen alt. Nein, ich geh hier nicht mehr runter. „Hallo, halloooo, leg dein Ei hier hinein, ich rutsche auch ein wenig zur Seite.“ Nun ist sie fertig und will nicht weg? Na aber jetzt: „ich hack dich raus“. „He Kleine! Ja, du. Du willst ein Ei legen? Komm her zu mir, schau mal ich hab das Nest sogar mit meinen Federn gepolstert.“ Prima, jetzt hab ich schon 2, mal sehen ob ich noch mehr kriegen kann. Ich will viele, viele Eier haben. „Was? Du willst mir die Eier wegnehmen? Lass das, nimm deine Finger weg, nimm sie weg sag ich! Hilfe, Hilfeeeee, die Futterfrau nimmt mir die Eier weg!“
Da sieht man`s wieder: Wenn man die Kerle braucht! Der blöde Hahn schaut ja nicht mal hin. Dabei nimmt sie mich jetzt auch noch aus meinem gemütlichen Nest. Dann versuch ich jetzt mal mit lieben verschmusten Blick. Na also: sie wird schwach, sie lässt mich runter. Hurra, gewonnen!!!!!!!!!
Wie bitte? Das ist nicht mein Nest. Noch nicht mal Stroh auf dem blöden Boden. Und jetzt auch noch ein Käfig drüber? „Das kannst du doch mit mir nicht machen, ich bin doch deine liebste und schönste Henne! Nein, nicht weggehen.“ Sie geht weg, ich kann es nicht fassen. Ah, da kommt sie wieder. Jaaaaaaaaaa, sie macht den Käfig auf. Sie weiß ja auch: ich brüte immer die schönsten Kinder aus. Wasser? Was soll ich mit Wasser? Ich will Eier, viele, viele, viele Eier. Und Stroh, Moment da liegt ja ein Halm, mein zu!!!! Jetzt hat sie es eingesehen da: Sie macht wieder den Käfig auf. Körner? Ist das alles? Wo geht sie denn jetzt hin? Die glaubt doch nicht das ich so schnell aufgebe?! Na, die wird schon sehen!

der 3. Tag: Sie hat mich doch tatsächlich im Käfig gelassen. Den ganzen Nachmittag hab ich mich gelangweilt. Ich habe fest gesessen, da macht mir keiner was vor. Da bin ich stur. Jetzt kommt sie. Mal sehen was sie jetzt macht. Aha ich soll hier raus! Sturheit siegt, sicher bringt sie mich jetzt zu meinem gemütlichen....“Wo willst du mit mir hin? Da geht es nicht zum Stall!“ Was soll das sein? Ein Zaun um ein Stück Wiese. Da soll ich rein? Ohne Eier? „Das kannst du nicht machen!“ Nagut, dann mach ich eben nochmal meinen lieben +ich-will-aber-Kinder-haben-außerdem-tut-mir-mein-Bein-weh-Blick+. Sie schaut mich an und geht. „Futterfrau, Futterfrau, lass mich auf mein Nest, du kannst doch nicht so gemein sein“ Doch tatsächlich sie ist so gemein....

der 4. Tag: Die Nacht hat sie mich wieder in den Käfig gesperrt. Dabei hatte ich mich schon den ganzen Nachmittag geärgert. Die Anderen laufen einfach an mir vorbei und schauen mich nicht mal an. Nicht mal der blöde Hahn ist bei mir geblieben, dabei bin ich doch seine Lieblingshenne. Dann konnte ich mir auch noch ansehen wie sich diese schamlose Araucana-Henne an meinen Hahn ranschmeißt. Die einzige, die sich um mich gekümmert hat war die Futterfrau. Sie hat mir als Erster Salat gegeben. Aber die Anderen haben das nicht mal gemerkt. Dann hatten sie sich gestritten und ich saß fest. Dabei streite ich doch so gern.
Außerdem war da so ein blöder Strohhalm in meinem Käfig, der hat mich immer wieder gepickt. Jetzt sitze ich wieder auf der Wiese und schaue den Anderen beim Scharren zu. Ich will auch! „Futterfrau, Futterfrau lass mich hier raus!“ Sie kommt und setzt sich vor den Zaun. Ob ich raus will? Was soll das für eine Frage sein? Natürlich will ich hier raus. Ich hau der Araucana-Henne eine über den Kamm dass sie wieder weiß wo sie hingehört! Erst heute Abend? Warum denn? „Lass mich doch bitte raus!“ Boh, ist die stur, sie geht einfach wieder....


der 5. Tag: Erst mal den Anderen wieder zeigen wo es lang geht. „Ich bin hier die schönste Henne! Außerdem bin ich auch viel stärker als ihr“.
Ah, wie schön die Sonne scheint. Hier ist es richtig schön. Aber in ein Nest gehe ich jetzt die nächsten 2 Wochen nicht mehr, ich lege einfach keine Eier. Wenn man wegen Nestsitzen in Einzelhaft gehen muss.... :-/


Hoffentlich hat es Euch gefallen! :)

gg

ja Gaby, eine richtig schöne gute Nacht- Geschichte.
Danke, Trudy :)

Jepp! Gefällt Super!!

jaaaaaaaaaaaaa gaby mehr davon, ;D
du hast doch gaaaaaaaaaanz viele gaggas, da hat doch bestimmt jede ihre geschichte zu erzählen ;)

:) :)Die ist süß!

.........da hat aber Deine Henne noch gute Gedanken für Dich gehabt.

Bei meiner Möchtegernglucke schnappte ich folgene Gedankengänge auf: blöde Ziege, laß mich raus, immer dieser Hühnerknast u.s.w.

Die war sehr sauer


Gruß Sabine

:roll Nu, ich bin eitel. Schließlich konnte ich bestimmen wie sie über mich denkt.... 8)
gg