Haben meine Hühner Kalkbeine?

Servus,

meiner Zwergseidenhenne ging es heute sehr schlecht. Am Dienstag wurde meine 15 jährige Hybridhenne vom Habicht geschlagen. Er hat dann sogar noch versucht die Zwergi mitzunehmen, sie ist ihm allerdings aus den Krallen geflutscht und aus knapp 2m Höhe auf den Boden gefallen. Außer ein paar Federn und dem Schock hat sie allerdings bei der Aktion nichts gelassen.

Auch in den darauf folgenden Tagen war die Truppe sehr entspannt.

Heute morgen allerdings saß die kleine mit eingezogenem Kopf auf der Stange und als ich fühlen wollte, ob sie schon gefrühstückt hatte, fiel sie nach hinten um.

Sie lief sehr unbeholfen, fast schon als wäre sie betrunken, fraß und trank aber eifrig. Als ich 10 min später in den Stall kam, hatte sie sich runter ins Nest bewegt, in das sie weitere 20 min ein Ei legte.
Die Apathie blieb aber auch nach dem Eier legen. Das Ei war perfekt geformt und hatte eine feste Schale.

Ich habe dann festgestellt, dass ihre, sowie die Füße des Hahns, voller weißer/gelber Schuppen sind. Das war mir zwar am Anfang auch aufgefallen, da dachte ich aber noch, das sei normal bei dieser Rasse und war zu dem Zeitpunkt auch noch nicht so ausgeprägt.

Bilder, der beiden Fußpaare habe ich mal angehängt. Sind das Kalkbeine?

Hey, Hallo und Servus,

Das sind Kalkbeine!!!
Das kann enorm schmerzhaft für die Tiere sein. Also - sofort Behandlung starten.
Ich persönlich habe Kalkbeine bei zugkauften Tieren mit Balistol Spray täglich behandelt - mindestens eine Woche, dann jeden zweiten Tag für eine weitere Woche und im Nachgang noch zwei-dreimal die Woche für etwa drei bis vier Wochen.
Es reicht das ganz normale Balistol - muß nicht Balistol Animal sein - ist sowieso fast das gleiche.
Balistol ist ein Kriechöl und die Milben, die in den Hautschuppen leben und für die Kalkbeine verantwortlich sind können dann nicht mehr atmen und sterben ab.
Was auch gut funktioniert ist die Beine in einen Becher mit Öl - z.B. Salatöl - täglich für kurze Zeit zu tauchen. Öl kann ruhig etwas warm sein dann dringt es schneller und besser ein. Anschließend kann man die Beine noch mit warmer Vaseline einschmieren.
Wenn die Milben abgestorben sind und die Hautschuppen sich zu lösen beginnen können warme Kernseifenbäder helfen die geschädigten Hautschuppen sanft aufzuweichen und abzulösen. Das kann ev. auch mal leicht bluten wie bei einer Schürfung.
Grundsätzlich würde ich auch die restlichen Hühner mitbehandeln um einer Ausbreitung entgegen zu wirken. Zumindest die augenscheinlich gesunden zwei - dreimal die Woche mit einsprühen.
Wichtig ist auch die Federn an den Bauch zu drücken um das gesamte Bein zu erreichen.
Wenn der Befall immer wieder auftritt sollte man darüber nachdenken den Boden mit Brantkalk zu desinfizieren.
Wünsche viel Erfolg!!!


Liebe Grüße

Volker

Ja, das sind Kalkbeine und ja, die müssen behandelt werden, wie equisport ja schon sehr gut beschrieben hat. Trotzdem kommt mir das komisch vor, daß es ihr jetzt deswegen urplötzlich so schlecht gehen sollte, das hat sie doch schon länger. Der Habicht hat sie also in die Luft gehoben und wieder fallenlassen?! Es kann sehr schwierig sein, die kleinen, punktförmigen Verletzungen von Habichtkrallen im Federkleid zu finden. Mein Verdacht wäre, daß sie aber solche hat und die jetzt eitern und das ihr Allgemeinbefinden herabsetzt. Schnupper doch mal gründlich am ganzen Huhn - riecht es irgendwo komisch?
Sie könnte auch vom Sturz innere Verletzungen haben. Wenn er ihre Lungen punktiert hätte, würde sie schon nicht mehr leben, denke ich.

Tut mir leid wegen Deiner anderen Henne. Was für ein Schicksal, mit 15 vom Habicht erwischt zu werden :(

Hallo, ja, die Bilder zeigen Kalkbeine. Dazu ist schon alles gesagt.

Deine Henne wird sich wohl durch die Habichtkrallen Infektionen geholt haben. Da hilft nur ein Besuch beim TA und AB. Sonst verlierst Du sie. Das muss auch schnell gehen, denn ihr geht's schon sehr schlecht.

Mfg Rocco

Danke für eure Antworten. Direkt nachdem ich den ersten Beitrag gelesen habe, bin ich raus und hab die Beine aller Tiere mit Ballistol eingepinselt.

Was die kleine Henne angeht; der geht es schon deutlich besser. Hatte sie nach der Eiablage im Stall eingesperrt damit sie sich besser erholen konnte ohne fürchten zu müssen, vom Gickel besprungen zu werden.
Als ich etwa nach einer Stunde dann das nächste mal nach ihr sah, kam sie mir schon mit wehenden Fahnen entgegengelaufen und wollte direkt raus und hat dort gepickt, gescharrt und den Auslauf inspiziert.

Was ich vergaß zu erwähnen ist, dass das Ei (was übrigens erst ihr 5. Ei überhaupt war), hellbraun war, alle davor eher cremefarben/weiß.

Danke für den Tipp mit den Krallen, kann mich noch wage erinnern, dass es bei einem anderen meiner Hühner, dass einen Fuchsangriff überlebte, ähnlich war. Bei ihm sah man auch nur einen kleinen Cut in der Haut, die Tierärztin wies mich aber darauf hin, dass die Haut nicht fest mit dem darunterliegenden Fleisch verbunden sei und fand eine kleine Schnittwunde im Fleisch.

Bei Zwergseidenhühnern ist das aber so eine Sache. Durch das dicke "Fell" auf der dunklen Haut nach kleinen Löchern zu suchen, gleicht der Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Jedenfalls werde ich morgen sehr früh nachschauen wie es ihr geht. Sollte sich ihr Zustand wieder verschlechtert haben, gehts zum TA.

Zitat:

---

Zitat von Bohus-Dal

Tut mir leid wegen Deiner anderen Henne. Was für ein Schicksal, mit 15 vom Habicht erwischt zu werden :(

---

Ja, das ist echt hart. Wenn ich überlege, dass sie mich über 2/3 meines Lebens begleitet hat. Hatte gehofft, sie würde einen friedlicheren Tod sterben.

Zitat:

---

Zitat von Bohus-Dal

Schnupper doch mal gründlich am ganzen Huhn - riecht es irgendwo komisch?

---

Gerochen habe ich ebenfalls nichts :-X