Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wer könnte der Mörder sein?
Hallo Hühnerfreunde,
gestern war der schwärzeste Tag ever. Zwischen 8.30 Uhr und 10.00 Uhr hat irgendein Tier 14 meiner 30 Hühner getötet. Unter ihnen waren 2 erwachsene und ein halbwüchsiger Hahn. Der Freilauf ist ca. 1500 qm groß und mit einem 1.10 meter hohem Zaun umfriedet. Die Tiere hatten wenige bis nur ein Loch (wie Einstichstellen) im Rücken. Die großen Hähne hatten gar keine sichtbaren Verletzungen. Die toten Tiere waren auf dem gesamten Areal verteilt. Kein Huhn wurde angefressen und auch keines mitgenommen. Die sich in den Stall gerettet hatten, haben überlebt. Noch als Info: wir haben schon seit 4 1/2 Jahren Hühner und hatten noch nie so etwas schlimmes erlebt. Hat jemand von Euch schon mal von so etwas gehört? Bin für jeden Tipp dankbar. Hühnis sitzen jetzt in großer Voliere und Wildkamera hängt. Ist nur schade für den schönen Freilauf.
LG Assi.
Mein allererster Gedanke: Hund.
Liegen Federn im Auslauf?
Achja, und Willkommen hier im Forum
Das ist sehr traurig, Assi. Solche Sachen machen ein vollig fertig.
Ich tippe auch auf Hund - oder einen Fuchs der gestört wurde und deshalb kein Huhn mitgenommen hat.
Bei dem Massaker, das der Fuchs bei uns angerichtet hatte, sah man an den meisten toten Tieren äußerlich auch kaum Spuren. Es lagen auch keine Federn bei den meisten toten Tieren.
So hats vor vielen Jahren bei mir auch mal ausgesehen, als der unerzogene Jack Russel vom Schmied, der bei den Nachbarn arbeitete, vorbeikam. Unglücklicherweise war keiner da, sondern ich ertappte den Hund erst später auf frischer Tat, als er erneut vorbei kam. Alle Hühner mit kaum sichtbaren Verletzungen, teils wie durch Schock gestorben. Das war ganz grausam für mich, viele Lieblingstiere starben damals...
LG, Sonja
Mein Tip wäre auch Hund, der bei all dem Flattern und Wegrennen um ihn herum so richtig aufgedreht hat. Da werden die Opfer oft totgeschüttelt, und die Verletzungen sind nicht so sichtbar.
Ich hoffe, ihr findet noch raus, wessen Tier das war. Mein Beileid habt ihr allemal - sowas Schlimmes wünscht man wirklich niemandem!
Ich hatte auch schon Opfer durch den Nachbarshund, die sahen völlig unverletzt von außen aus..
Wenn es ein Hund war, und danach sieht es ganz aus, dann war es ein Mörder, weil unterforderte Hunde auch mal gerne aus Lust/ Triebbefriedigung töten.
Wäre es ein Fuchs gewesen, wäre es kein Mörder gewesen, weil der zum Leben tötet. Hilft Dir zwar nicht, aber die Differenzierung ist wichtig, und ein Fuchs hätte auf 1500 m² niemals so viele erwischt und mindestens eines auf jeden Fall mitgenommen, weil er ja Kohldampf hatte.
Das war zu 100 % ein Hund, und ich darf jetzt gar nicht sagen, was es für einen geschlagen hätte, den ich metzelnd mitten in meinen Hühnern und wichtiger noch, auf meinem Grundstück wiederfinden würde, das auch für den blindesten Hund klar als abgegrenzt zu erkennen wäre :skywalker...
Den Freilauf kannst Du weiterhin nutzen!
Solltest aber erstmal schauen gehen, ob Du irgendwo ein Schlupfloch am Boden findest (lose auf dem Boden aufliegendes Stück Zaun reicht zum hochbiegen und drunter durch quetschen) oder nicht, und dementsprechend handeln.
Bei ebenerdigem Eindringen außen eine Stromlitze auf Am Boden schnupper- Höhe anbringen, also etwa 5- 10 cm hoch, Warnschilder für Menschen an den Zaun, und dann ordentlich Saft drauf.
Scheint der Täter eher drüber geklettert zu sein, oben und unten Litze. Und scheint er drüber gesprungen zu sein, am besten sowohl oben entlang eine Litze sowie innen ca. 1 m vor den Zaun einen Schaf, oder auch Geflügelzaun setzen, auf den man Strom setzen kann. So dass es in jedem Fall ein bleibendes Andenken gibt- und mit der Weidezaunbatterie nicht sparsam sein, der Effekt soll ja nachhaltig sein....
Hätte man einen Hund nicht hören müssen!?
Die machen dabei doch nen ordentlichen Radau...
Und es ist wirklich so, dass man äußerlich an den Tieren nichts sieht? Ausser einem "Löchlein" hier und da?
(Ganz ehrlich...mein erster Gedanke war, "da hat jemand drauf geschossen".....:-X)
Es tut mir aufrichtig leid um deine Tiere...sowas ist einfach nicht fair....:-X...und so sinnlos....
Andreas, selbst wenn der Hund ganz klar Deine Abgrenzung erkennen kann - seine ist es nicht. Hunde haben im Normalfall kein Verständnis für "Zaun" oder "Mauer" - das sind ganz einfach Hindernisse. Da gibt es für Hunde nur die Überlegung: Komm ich drüber, drunter her oder irgendwo durch? Hunde kennen kein Grundbuch, keinen Katasterauszug und keinen "Landfriedensbruch".
Würde ich einen Hund bei meinen Hühnern erwischen, würde ich ihn einfangen, den Schaden (so schlimm das auch ist) dokumentieren, die Polzei einschalten und Anzeige gegen den Halter/Unbekannt erstatten. Den Hund würde ich ins Tierheim bringen.
Verprügeln würde ich nur den Halter wollen - obwohl man auch das nicht immer sagen kann. Kein Mensch ist vollkommen, jeder macht Fehler und mir sind auch schon Hunde ausgebüxt - darunter auch eine Hühnerkillerin die zum Glück aber keinen Schaden angerichtet hat.
@Wurli, das hängt vom Hund ab. Unser Terrortier war mit Spur-/Hetzlaut unterwegs, die Herdenschützerin hat völlig lautlos gekillt.
Klar, ist nicht seine- aber er sollte eigentlich wissen, wo er was zu suchen hat und wo nicht- selbst meine Hühner wissen, wo sie hingehören, auch wenn ihnen das dann und wann mal gerade egal ist. Ihr bei meinem Erscheinen sofortiges zielstrebiges Flitzen zu ihrem jeweiligen Schlupf(meist das nächste Katzen-)loch im Zaun zeigt, dass sie wissen, wo sie hingehören, und wo sie nix zu suchen haben... Da kann das ein Hund bitte erst recht!
Sorry, ich für meinen Teil wünsche mir, dass ich niemals in so eine Situation komme. Kenne ich den Halter, kann ich ihm den noch vor freudiger Erregung hechelnden Möter und die toten Hühner mit einem Guten Appetit- Wunsch in die Hand drücken und anschließend meine aufhalten, für Schadenersatz.
Kenne ich den Kläffer aber nicht, und er sieht nicht schleunigst zu, dass er Land gewinnt, bzw. er ist echt so dummdreist, irgendwann später nochmal wieder zu kommen, sehe ich es als Schicksal, von wegen der alte Spruch "Wer sich in Gefahr begibt..." :kein. Ich bete, dass das nie passieren wird, und es sollte mir da auch keiner einen Strick draus drehen, denn wenn man hierzulande auch schon so gut wie entmündigt ist- mein Eigentum darf ich immer noch verteigigen, wenn es die Notlage erfordert!
PS: Passiert übrigens geflitzten Hühnern außerhalb was, ist es ihr Pech. Sie wissen, wo sie hingehören, und wenn ihnen das gerade mal egal ist und sie über/ durch den Zaun machen, sind sie selber schuld. Aber auf meinem Grundstück ist es für Nicht- Wildtiere tabu, an das meine zu gehen, rundum punktum!
er Freilauf ist ca. 1500 qm groß und mit einem 1.10 meter hohem Zaun umfriedet.
bei der geringen Höhen könnte es auch ein kleinerer Hund gewesen sein und die sind meist nicht so laut!
Würde über eine Erhöhung des Zaunes ernsthaft nachdenken und evtl. gleich noch 1-2 Litzen Strom!
Kenne ich den Kläffer aber nicht, und er sieht nicht schleunigst zu, dass er Land gewinnt, bzw. er ist echt so dummdreist, irgendwann später nochmal wieder zu kommen, sehe ich es als Schicksal, von wegen der alte Spruch "Wer sich in Gefahr begibt..." :kein. Ich bete, dass das nie passieren wird, und es sollte mir da auch keiner einen Strick draus drehen, denn wenn man hierzulande auch schon so gut wie entmündigt ist- mein Eigentum darf ich immer noch verteigigen, wenn es die Notlage erfordert!
Trotzdem gilt der Tierschutz auch für Hunde. Ich sehe keinen Unterscheid darin, ob jetzt der Marder zuschlägt oder ein Hund. Beide folgen ihren naturgegebenen Trieben.
Nur hat man beim Hund eben einen für diesen Verantwortlichen, den man dann zur Rechenschaft ziehen muss, weil er seiner Aufsichtspflicht nicht nachgekommen ist.
Und nein, du kannst eben auf deinem Grund und Boden auch nicht alles verteidigen, wenn es gegen Gesetze verstößt...
Sonst würde ja wieder jeder Habicht abgeknallt..das ist nämlich der Sache nach das Gleiche.
Trotzdem gilt der Tierschutz auch für Hunde. Ich sehe keinen Unterscheid darin, ob jetzt der Marder zuschlägt oder ein Hund. Beide folgen ihren naturgegebenen Trieben.
Nur hat man beim Hund eben einen für diesen Verantwortlichen, den man dann zur Rechenschaft ziehen muss, weil er seiner Aufsichtspflicht nicht nachgekommen ist.
Und nein, du kannst eben auf deinem Grund und Boden auch nicht alles verteidigen, wenn es gegen Gesetze verstößt...
Sonst würde ja wieder jeder Habicht abgeknallt..das ist nämlich der Sache nach das Gleiche.
Ja, das ist sicher vollkommen richtig und okay.
Sollte aber tatsächlich mal ein wildernder Kater, Hund, Fuchs, Wolf, Löwe, etc. auf die Idee kommen in meinem gut gesicherten, umzäunten übernetzten Grundstück/Hühnerauslauf Tier oder Mensch anzufallen und nicht das Weite zu suchen, würde ich in diesem emotionalen Augenblick vermutlich meinem naturgegebenen Trieb folgen...
magda1125
07.11.2017, 17:55
Hallo Hühnerfreunde,
gestern war der schwärzeste Tag ever. Zwischen 8.30 Uhr und 10.00 Uhr hat irgendein Tier 14 meiner 30 Hühner getötet. Unter ihnen waren 2 erwachsene und ein halbwüchsiger Hahn. Der Freilauf ist ca. 1500 qm groß und mit einem 1.10 meter hohem Zaun umfriedet. Die Tiere hatten wenige bis nur ein Loch (wie Einstichstellen) im Rücken. Die großen Hähne hatten gar keine sichtbaren Verletzungen. Die toten Tiere waren auf dem gesamten Areal verteilt. Kein Huhn wurde angefressen und auch keines mitgenommen. Die sich in den Stall gerettet hatten, haben überlebt. Noch als Info: wir haben schon seit 4 1/2 Jahren Hühner und hatten noch nie so etwas schlimmes erlebt. Hat jemand von Euch schon mal von so etwas gehört? Bin für jeden Tipp dankbar. Hühnis sitzen jetzt in großer Voliere und Wildkamera hängt. Ist nur schade für den schönen Freilauf.
LG Assi.
moin assi,
wo wohnst du denn?
hier in mv/brandenburg sind viele waschbären unterwegs..
schau mal:https://www.youtube.com/watch?v=vhMmrqoYNDU
Vielen,vielen Dank für Eure lieben Worte und Meinungen. Es bestätigt meinen Verdacht, dass es ein Hund war. Auch ein Jäger, den mein Mann kennt, tippt auf Hund . Nun habe ich einen konkreten Verdacht, aber in der Nachbarschaft ist das, ohne Beweise, schwer anzusprechen. Lieber Wurli um auf Deine Frage zu antworten: ich glaube, wenn ein Hund jagt, bellt er nicht, sonst würde die Beute ja gewarnt. Ist aber nur eine Vermutung.
Ich bin froh,dass ich mich hier registriert habe, weil soviel Zuspruch hilft.
LG Assi.
Hallo Assi!
Manche Hunde haben schon einen sogenannten Spurlaut, bei dem sie dann freudig jaulend durch die Pampa stieben. Und den sie auch gar nicht groß unterdrücken können. Gibt aber auch das Gegenteil des völlig lautlos jagenden und nur wegschaffenden Wauzgetiers :kein.
Hallo Magda 1125
wir wohnen in Niedersachsen, nahe Bremen.
Ich wundere mich, wie schnell ihr euch alle auf einen Hund einschießt. Es KANN natürlich ein Hund gewesen sein. Aber genau so ein Gemetzel hat bei uns mal ein Fuchs angerichtet. Auf ca. 2000 qm Garten verteilt 20 tote Hühner, sogar im Stall lagen welche, da muß er auch drin gewesen sein. Mittem am Vormittag, so ca. um 10 Uhr. Bei manchen Tieren sah man ein oder zwei Löcher von den Fangzähnen, bei vielen sah man garnichts. Federn lagen nur vereinzelt welche herum. Was macht euch so sicher, daß es hier kein Fuchs war? Ich bin mir sicher, daß es bei uns einer war. Und einen 1.10m Zaun kann ein Fuchs mindestens genauso leicht überspringen wie ein Hund.
Was ein Waschbär anstellen würde weiß ich nicht, die gibt es hier meines wissens noch nicht. (hoffe das bleibt auch so).
Ich stimme zu, ein Fuchs kann sowas auch!
Gockie2012
07.11.2017, 20:16
Leute, mir ist ganz schlecht-ich glaube die zwei erwachsenen Hähne waren von mir...:heul
Gockie2012
07.11.2017, 21:36
Ich habe eben Bestätigung bekommen....machts gut Caruso und Brownie, ihr ward tolle Jungs! :heul:heul
Stimmt Kerstin, es waren tolle Jungs.
Zu Mara 1: Woher weißt Du, dass es ein Fuchs war? Das ist nur eine Frage, kein Angriff.
LG Assi
Orpington/Maran
08.11.2017, 04:22
Es tut mir unglaublich leid für Dich und deine Hühner!!! Ist ein Horrorszenario, was ich nie erleben will ! Waschbären haben wir hier zuhauf, die flössen , in die Enge getrieben ,sogar grossen Hunden Respekt ein! Hühner haben die zum fressen gerne, ob die aber so ein Massaker veranstalten?! Und mein Hund bellt/kläfft nicht, sondern kommt auf Samtpfoten angehetzt und greift einmal zu :o , wehe , wenn jemand den dösenden „Teddybären“ für harmlos hält , der ist von 0 auf 100 in 1 Sekunde ohne Ton! Mein Hundetrainer hat gesagt, die lautlosen sind die Gefährlichen, alleine durch bellen/knurren wird „Trieb“ abgelassen ...
leotrulla
08.11.2017, 08:05
Hallo Assi,
tut mir wirklich leid für Dich und Deine Tiere. Was das Raubgesindel anbelangt, bin ich mir sehr sicher, dass es sich um einen Hund handelt. Kein Fuchs begibt sich in Gefahr, um dann ohne die bereits erlegte Beute abzuziehen. Solange ihn die Beute nicht behindert (z.B. eine schwere Gans oder ein großes Zicklein), wird er diese auch nicht preisgeben. Wie komme ich auf so etwas? Ich wohne mit zwei Grundstücksgrenzen am Wald und wann immer ich ein totes Tier habe, entsorge ich das über den Zaun, um u.a. Meister Reineke dabei zu beobachten, wie er den Fund wegschleift. Schwere Kaninchen (Dt. Riesen) lässt er auf der Flucht fallen, Hühner hingegen schleppt er mit.
Die Tatsache, dass Dir kein Tier abhanden gekommen ist, lässt mich den Fuchs ausschließen. Ebenso das ganze Marderpack, welches nicht tagaktiv ist.
Hast Du Jack Russels oder ähnliche Rattenfresser in der Nähe? Die packen ihre Beute und schütteln diese regelrecht zu Tode und was mit Ratte oder Katze klappt, das funktioniert natürlich auch mit Hühnern, denke ich.
Gruß
Thomas
Stimmt Kerstin, es waren tolle Jungs.
Zu Mara 1: Woher weißt Du, dass es ein Fuchs war? Das ist nur eine Frage, kein Angriff.
LG Assi
Aus mehreren Gründen. In meinem Garten war noch nie ein fremder Hund, Füchse aber schon. Ein Huhn hat er wahrscheinlich mitgenommen, jedenfalls fand ich außerhalb des Zauns in Richtung Wald an einer Stelle Federn. Genau auf einem Wild-Trampelpfad, den auch der Fuchs benutzt. Als ich kurz nach dem Massacker den Zaun außen absuchte kam der Fuchs anspaziert und wollte genau in Richtung auf ein Loch im Zaun, schätzungsweise um sich wieder ein Huhn zu holen.
Ich habe die Hühner dann natürlich nicht mehr in diesen Auslauf gelassen. Da kam der Fuchs am nächsten Tag an den anderen Hühnerauslauf und versuchte, dort rein zu kommen. Dabei war er so auf die Hühner fixiert daß er nicht mal gemerkt hat, daß ich ein paar Meter daneben stand. Erst als ich mich bewegt habe ist er abgehauen.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß es ein Jungtier war, das zu der Zeit gerade dabei war, selbständig zu werden. Groß genug war er schon und auch teilweise schon allein unterwegs. Ein alter, erfahrener Fuchs hätte sich vermutlich nur EIN Huhn geschnappt und das erst mal abtransportiert. Der junge war aber gerade erst dabei, jagen zu lernen. Der ist anscheinend einfach hinter allem hergeflitzt, was sich bewegt hat. Der Nachbar hat mir dann auch noch erzählt daß er schon seit Tagen immer wieder einen jungen Fuchs gesehen hat, der sich bei seinen Schafen und unserem Hühnerauslauf herumtrieb.
Ich konnte es damals auch nicht fassen, daß ein Fuchs so etwas anrichtet. Es hat sozusagen mein Weltbild erschüttert, denn bis dahin war ich überzeugt, daß ein Wildtier nur tötet, um satt zu werden. Was will also ein 10-Kilo Fuchs mit 60 Kilo totem Huhn? Damals wurde mir hier im Forum bestätigt, daß das durchaus öfter mal vorkommt. Deswegen wundert es mich schon sehr, daß jetzt alle so sicher sind, daß es ein Hund war. Daß bei dir kein Huhn mitgenommen wurde kann einfach daran liegen, daß irgend jemand oder irgend etwas den Fuchs gestört hat. Oder daß es wie bei mir ein Jungtier war, dem es erst mal mehr um Spiel- und Jagdtrieb ausleben ging als um Beute machen.
Auch wenn ich den Fuchs nicht direkt beim töten gesehen habe, ich bin mir zu 99,9% sicher, daß es einer war. Ich habe auch in den fast 5 Jahren Hühnerhaltung hier noch nie gesehen, daß ein Hund versucht hat, in meinen Auslauf zu kommen. Füchse dagegen schon des öfteren. Und ich sehe die hier zu jeder Tageszeit herumlaufen. Bei einigen Nachbarn wurde auch schon der ganze Hühnerbestand gekillt von einem Fuchs.
Was mit deinen Hühnern passiert ist tut mir leid. Ich denke jetzt noch mit Grauen an diesen Vorfall bei uns zurück, und sowas braucht wirklich keiner. Vielleicht war es bei dir tatsächlich ein Hund. Nur ausschließen kann man einen Fuchs nicht, da bin ich mir sicher. Auch wenn ein alter Fuchs schlauer ist und nicht so ein Gemetzel veranstaltet.
Grüße
Mara
Hi, also wir haben, angrenzend an den Winterauslauf, einen Nachbarn mit einem großen jungen Hund. Seit wir die Hühner nach hinten gelassen haben, regt er sich furchtbar auf. Das ist noch kein Beweis, aber hätte er sich nicht noch mehr aufgeregt, wenn nebenan der Fuchs die Hühner jagt? Es ist ein totaler Horror. Ein Hund als Mörder wäre mir lieber, dagegen könnte man was tun (Erhöhung des Zaunes). Aber wie soll man das rausfinden?
Ich kann Mara1 nur zustimmen. Deshalb hatte ich ja in meinem ersten post geschrieben Hund oder Fuchs.
Der Fuchs der bei uns (bis auf 2) alle Hühner getötet hat (38 ) hat, hat genau so ein Bild hinterlassen wie Du es beschreibst.
Der erste Angriff war nachts (da war jemand in unseren Hühnerstall eingebrochen und die Tür war auf) und trotzdem lagen die Hühner im ganzen Auslauf (1200 m2) verstreut - kein totes Tier im Stall. Einige hatte er verschleppt, eines im Auslauf unter der Hecke vergraben.
Alle anderen lagen tot rum, keine äußerlichen Verletzungen, kaum rumliegende Federn.
Der zweite Angriff war ein paar Tage später am Abend - es war noch fast hell. Wieder das gleiche Bild - die 18 toten Hühner (die beim ersten Angriff in einem anderen Stall waren) wieder im ganzen Auslauf verteilt. Diesmal haben wir ihn gestört - er hat nur eines mitgenommen.
2 hatten sich versteckt und haben wenn auch verletzt überlebt. Und ich weiß, dass es der Fuchs war. Ich hab ihn gesehen und mein Mann, der den Rest der Nacht in der Wiese Wache geschoben hat (zum Glück für die 2 Versteckten), hat ihn mehrmals verjagt.
Beim dritten Mal kam er um 10:30 Uhr am Vormittag. Meine Nachbarin sah in durch die Gärten kommen und rief mich an.
Wir wohnen mitten im Ort, rundherum ist Bebauung, überall sind Menschen, hinter unserer Hühnerwiese ist ein nachts hell beleuchteter Weg (Hundegassistrecke), direkt neben dran der Parkplatz eines Verbrauchermarktes. Das hat den Fuchs nicht gestört.
Ich vermute, es war eine Fähe mit Jungen im Bau - die Zeit würde passen. Mitte Mai fressen die schon ganz ordentlich was weg. Deshalb der "Overkill" - töten was man erwischt und bunkern. Ein Jungtier war es bei uns definitiv nicht.
Gegen Fuchs und Hund hilft zuverlässig nur eines: Strom
Was die Absicherung betrifft ist es fast egal ob Hund oder Fuchs. Was einen Hund sicher draußen hält, hält auch einen Fuchs draußen, und umgekehrt. Unser Auslauf gleicht nun einem Fort-Knox, aber dafür sind wir vor weiteren Fuchsbesuchen verschont geblieben.
Hund kann drüber springen, untergraben oder sich durch eine Lücke quetschen - genau wie ein Fuchs eben auch. Nur am Zaun hoch klettern wie auf einer Leiter macht eher ein Fuchs.
Wenn so ein junges ungestümes Hundetier nebenan wohnt fällt der Verdacht natürlich zuerst mal auf den, das verstehe ich. Wie ist dein Verhältnis zu dem Nachbarn? Ist der Hund oft allein im Garten? Könnte mir vorstellen, wenn es der Hund war, hätte der Besitzer das wohl mitgekriegt. Ob der sich dann wegduckt und abstreitet oder kommt und sagt was los war ist halt eine Frage des Charakters. Aber du könntest ihn ja mal fragen, ob er etwas gesehen oder gehört hat, ganz ohne den Hund zu beschuldigen.
Wenn der Hund gerade im Haus war ist es nicht gesagt, daß der das mitgekriegt hat. Wir hatten unsere Hunde damals im Haus und die haben nichts gemeldet. Der Hühnerstall ist nur ein paar Meter vom Haus weg. Wären sie im Hof gewesen hätten sie sicher losgetobt. Aber so - keine Meldung durch die Hunde.
wenn es der besagte Hund war dann hätte er schon wieder bei den Huhns vorbeigeschaut, der wüsste ja jetzt wo/wies geht!
Dorintia
08.11.2017, 12:45
Habt ihr mal die ganze Umfriedung abgelaufen und kontrolliert?
Es hat sozusagen mein Weltbild erschüttert, denn bis dahin war ich überzeugt, daß ein Wildtier nur tötet, um satt zu werden. Was will also ein 10-Kilo Fuchs mit 60 Kilo totem Huhn?
Macht er ja auch nur... Was er mit 60 Kilo Huhn will? Bunkern, für schlechte Zeiten. Machen Hunde auch mit Eiern, Wiesel mit Mäusen, Polarfüchse mit Wildganseiern und -küken und und und...
Spontane Überangebote sind in der Natur eine hochseltene Erscheinung, und da wird dann natürlich gerafft, was geht, denn nur allzu schnell sind solche Mega- Gelegenheiten eigentlich wieder vorbei. Wie zB ein Leopard oder zwei Löwen in einer Serengeti- Doku, als die Gnus über den Fluß kommen. Das passiert zweimal im Jahr, ansonsten ist in diesen Revieren direkt am Fluß das restliche Jahr über so ziemlich Schmalhans der Küchenmeister, und man muss sich mit Klein- und Standwild über Wasser halten.
Da hat der Leopard erst einen Gnujährling gegriffen und war ihn am Abwürgen, während direkt neben ihm die Gnus das Ufer hochströmten, als dann ein zweiter direkt auf ihn zuhielt. So ließ er vom ersten Opfer ab und schnappte sich den zweiten Jährling.
Oder die Löwen: Insgesamt sicher 7 Gnus gegriffen und abgewürgt, wovon nur zwei durch den Eifer des plötzlichen und rasch wieder verschwindenden Segens wieder hochkamen und abhauen konnten. Was sie haben, haben sie erstmal!
Und bei den beiden ist es dasselbe Prinzip wie beim Fuchs, der erstmal alles niedermacht, was er kriegt.
Normalerweise nimmt der Mäuse. Von denen kann er in guten Jahren auch ausschließlich leben, nur geht die intensive Landwirtschaft inzwischen auch, man glaubt es kaum, den Mäusen an den Kragen, weil ja kaum noch ein Korn liegen bleibt- von der fehlenden Deckung ganz zu schweigen.
Jedenfalls wiegt ein Huhn von etwa 2,5 Kilo etwa 100 Mäuse auf. Und wie bei allen Räubern gelingt weit nicht jeder Beutezug auf Anhieb. Pro Maus muss der Fuchs also sicher 5x jagen, wenn es nur wenige Mäuse gibt, kommt noch die Suche nach denen hinzu, die auch zeitraubend ist.
So verplempert er oft einen kompletten Tag bzw. seine komplette Aktivitätszeit, um seine Tagesportion von 15- 20 Mäusen (also etwa 500 g) zusammen zu kriegen. Und hat für die wer weiß wieviele Kilometer unter die Hufe genommen und etwa 100 x gejagt.
Und da kommt er an einem vor Leben vibrierenden Hühnerhof vorbei... Wo er nur 1x jagen muss, und gleich Futter für Wochen einheimsen kann! 10 Kilo Huhn würden ihm dabei schon drei Wochen das Leben versüßen, bei einem gelungenen 60 Kilo Huhn- Coup müsste er mit Glück (zB wenn es gerade Winter ist und sich das Fresschen also hält) erst nach viereinhalb Monaten wieder jagen gehen. Spart also ungeheure Energie ein, bekommt dafür kiloweise Kalorien, und genau das ist es, wovon jeder Fleischfresser träumt.
1x Jagen und Risiko = 60 Kilo Huhn = Futter für zumindest einige Wochen vs. 60x ein einzelnes Huhn holen... Wo schon wieder Fehlschläge einzukalkulieren sind, und das Risiko pro Beutezug zwar nur sehr gering ist, sich in der Summe aber erheblich potenziert.
1x Klarschiff machen im Gegensatz zu 60x potentiell die Figur voll Schrot- jeder mit auch nur einem Ansatz Grips wüsste, für welche Option er sich entscheidet, wenn die Notzeit pressiert ;)!
Was übrigens auch für unsereinen gilt- für Eichhörnchen und ähnliches Kleinzeug muss ein Jäger jeden Tag raus und unter schwersten Bedingungen etliche Kilometer unter die Beine nehmen, damit er sich und die Familie satt kriegt. Schießt er hingegen 'nen Elch oder stösst auf eine Karibuherde, hat er mit einem Mal für den kompletten Winter ausgesorgt. Und haargenau dasselbe ist es beim Fuchs!
Durchaus auch beim Wolf und damit beim Hund, der jedoch durch Domestikation meistens einfach nur noch aus Spaß oder Triebstau um sich metzelt, wenn er mal in irgendeine Herde bewältigbarer Tiere reingerät...
Der Fuchs sieht dann zu, dass er seine "Ernte" so schnell wie möglich unter 's Laub und in die Winkel der Umgebung kriegt, dem Hund ist das dann erstmal egal, weil er ja nur Trieb rauslassen musste.
Ich glaub' übrigens, Assi wird schon gemerkt haben, ob da Hühner fehlten oder noch alle da waren- da einfach mal zu meinen, da fehlt ja sicher eins, ist vielleicht etwas leichtfertig geurteilt ;)!
brittchen
08.11.2017, 13:24
Moin, ich kenne das Szenario schon sehr gut. ich hatte gleich zweimal das Vergnügen. Ich denke es war ein Fuchs. Bei mir kam eine Fähe mit 2 Jungtieren und hat denen mal gezeigt wies geht( Wildkamera) und das am hellichten Tag! Die klettern über einen 2m Zaun. Ich denke da hilft nur Strom und zwar mit 3 Litzen...die kommen immer wieder....leider. Tut mir sehr Leid für dich...ich kann dir alles nachfühlen:troest
@Okina
Im Prinzip ist mir das mit dem Bunkern schon klar. Steckt ja sogar im Hund noch drin, daß er z.B. überschüssige Knochen vergräbt für schlechte Zeiten. Auch wenn ein deutscher Durchschnittshund noch nie schlechte Zeiten erlebt hat steckt das noch drin. Nur es war halt im August, totes Huhn hält da sicher keine 3 Monate, nicht mal 3 Wochen. Also wenn Reinecke nicht irgendwo eine Gefriertruhe stehen hat war es ein ziemlich sinnloses Gemetzel. ... aber ist mir natürlich schon klar, daß man so eine Überlegung von einem Fuchs nicht erwarten kann.
Nachdem die erste Wut mit Mordplänen meinerseits verraucht war habe ich mir dann auch überlegt, daß schließlich wir Menschen es sind, die durch eine unnatürliche Situation erst so ein Blutbad möglich machen. In freier Wildbahn wird ein Fuchs gar nicht in Versuchung kommen, so viele Tiere zu töten. Selbst wenn mal viele auf einem Haufen versammelt sind erwischt er wenn überhaupt nur 1, vielleicht auch mal 2 oder drei, aber sicher nicht 20. Und was Fuchs nicht frißt frißt dann auch sowieso irgendwer anders. Nur wir Menschen machen solche Verschwendung möglich. Erstens durch viele Tiere auf engem Raum, dann noch nicht wirklich flugtauglich, Fluchtmöglichkeiten sehr begrenzt. Und was der Fuchs nicht fressen kann wird dann auch noch entsorgt, was in der Natur andere sicher noch gefressen hätten.
Nach solchen Überlegungen habe ich diese sinnlose Aktion des Fuchses wieder in etwas anderem Licht gesehen - ein im Grunde sinnloses Verhalten, aber halt aus einer vom Menschen geschaffenen Situation heraus. Also habe ich dann meine Mordgedanken mit den Hühnern begraben und dafür den Auslauf besser gesichert...
Nur im ersten Moment steht man halt erst mal völlig neben sich, wenn einem so etwas mit den eigenen Hühnern passiert.
Die Hühnis sind seit dem Vorfall in einer gesicherten Voliere. Darum hätte der Hund, falls er es war, keinen Reiz über den Zaun zu springen. Wir sind den Zaun abgegangen. Er war nicht unterwühlt und ansonsten intakt. Die Besitzer waren zur Arbeit und der Hund im Garten. Es wird sich wohl nie klären. Ich würde allerdings meinen, dass der Fuchs wiederkäme. Er weiß ja auch wo was zu holen ist. Die Wildkamera hat aber,weder tags noch nachts, etwas gefilmt.
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