Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hühnerpocken
Nachdem ich nun ⅔ meines Bestandes an die Mischform der Hühnerpocken verloren habe, möchte ich aber nicht 1,5 Jahre warten bis die letzten Viren verschwunden sind, um mir neue Tiere zuzulegen. Mein TA meint, Impfstoff kann er nur in Riesenportionen ordern, das würde sich für meine 8 Tiere nicht lohnen.
Ich habe nun alles desinfiziert im Stall und meine verbliebenden Überlebenden sind dabei die letzten Borken zu verlieren.
Meine Frage ist nun ob die offiziellen Hühnerhändler ihre Tiere gegen Pocken geimpft haben? Und hat jemand Erfahrung mit diesen Pocken gemacht im Zusammenhang mit dem Zukauf von Hühnern? Und überhaupt bin ich dankbar für jeden guten Ratschlag!
Saatkrähe
31.10.2017, 22:08
Mal hochschieb...
Ich weiß es nicht - glaube aber nicht, daß gegen Pocken geimpft wird. Hast Du eine Ahnung, wie es dazu gekommen ist ?
Ich glaube durch Spatzen übertragen, die treiben sich hier massenhaft umher.
Saatkrähe
31.10.2017, 23:42
Was meint denn der TA zum baldigen Zukauf neuer Hennen ? Wie lange sind Deine Überlebenden noch ansteckend ? Du könntest ja schon mal telefonisch erfragen bei den jeweiligen Händlern, ob sie gegen Pocken impfen. Ansonsten würde ich penibel die Haltungsempfehlungen beachten (Belüftung, Trockenhaltung der Einstreu, vitaminreiche Fütterung). Also kein Sägemehl oder Stroh, sondern Hanf- oder Leinstreu. Gibt nichts Besseres. Und Keimgläser anschaffen und Weizen, Sonnenbl.kerne, Hirse, etc. auch gekeimt anbieten.
Nun hat sich einiges getan seit dem Tod meiner Hühnchen durch die Pocken. Außer uns hat es niemand weiter getroffen und es scheint vorbei zu sein. Unser TA ist 70 Jahre alt und hat so eine aggressive Form noch nicht erlebt.
Die neuen Hühnchen sind in einem anderen Stall und haben keinen Kontakt zu den Überlebenden. Das soll auch so bleiben bis die Sonne die Viren tötet. Der TA ist der Meinung, das es sich wie bei Grippeviren verhält. Also Mutationen, gegen die das übliche Serum nicht voll immun macht.
Ich hätte die restlichen drei töten können, aber die Viren sind ja auch im Boden, da alle das Grundstück zur freien Verfügung hatten. Aber wir haben es auch nicht übers Herz gebracht, zumal der Hahn als einziger gar nicht krank wurde.
Wenn jemand in diesem Forum Interesse hat, oder selbst betroffen ist, würde ich dann weiter berichten.
nero2010
10.11.2017, 18:20
Hallo olerich
bitte berichte weiter ist sehr interessant.
Und viel Glück , dass es jetzt so bleibt
Huhnihunde
10.11.2017, 19:44
Hallo Olerich,
sowas kann doch jeden von uns treffen.. Spatzen, Wildvögel what ever sausen bei vielen durch die Botanik.
Also bitte weiter berichten.... hoffe nur Positives, im Sinne von Erfreulichem!
:blume
Saatkrähe
10.11.2017, 20:12
Hallo Olerich - wie beruhigend, daß es vorbei ist. Ist das erste Mal, daß ich von einem akuten Fall hörte/las. Trotzdem ist es sehr interessant und vor allem wichtig zu erfahren wie es weiter geht. Darum wäre auch ich Dir dankbar, wenn Du hier weiter berichten würdest :) Alles Gute für Deine Hühner und viel Glück !!
Hier die neuesten Nachrichten:
Nach dem Zukauf neuer Junghennen, die ich separat in einem provisorischem Stall unterbrachte, versuchte ich nun einen Weg zu finden um die Überlebenden und die Neuen zusammen zu bringen.
Ich wand mich an das Veterinärinstitut in Stuttgart, das sich 2014 mit den Hühnerpocken beschäftigte, als diese dort vermehrt in Großanlagen und bei Kleintierhaltern auftraten. Sofort bekam ich eine detaillierte und leicht verständliche Auskunft. Kann ich übrigens nur empfehlen als Ansprechpartner für Geflügelseuchen. Für mich war das Ergebnis der Anfrage allerdings niederschmetternd. Die Viren verbleiben Monatelang im Boden, bis die Sonne hoch am Himmel steht. Es hilft nur impfen.
Mein TA fand keinen Weg um das Serum für eine kleine Herde zu beschaffen. Nur Chargen von 1000 Portionen sind zu haben. Ich müsste alle kaufen für meine 6 Hühner. Das Medikament würde für mich ca. 200 € kosten. Da sind noch keine Behandlungskosten dabei.
Ich mailte noch mal mit dem netten Doktor des „Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Stuttgart“ und bekam den Namen und die Herstellerfirma des Serums, sowie die hoffnungsvolle Auskunft, das der Preis auch für 1000 Portionen erschwinglich ist. Bei dem folgenden Anruf bei dem Arzeneimittelhersteller bekam ich jedoch keinerlei Auskunft zu Preis u.a. .
Nun hatte ich Preisauskünfte zwischen 30 und 200 € erhalten, für das !Medikament alleine.
Ich brauchte also nur noch einen Tierarzt, der das Medikament vorrätig hat und meine Tiere impft. Hört sich einfach an, war aber einfach Zeit- und Nervenaufwändig.
In drei Bundesländern versuchte ich einen Tierarzt zu finden, der meine Hühnchen impft.
Inzwischen waren wir auf einem Groß- und Kleintiermarkt. Wir hatten uns geschworen, keine Tiere zu kaufen, aber irgendwie fand sich nachher ein prächtiger Zwergwyandottenhahn in unserem Besitz an.
Die tagelangen Telefonate erbrachten folgende Ergebnisse: niemand ist im Besitz des Serums. Und die netten Tierärzte, denen ich leid tat, versuchten das Serum zu ordern, scheiterten jedoch am Nichtliefern des Herstellers. Und in Mecklenburg hatte es ein Institut vorrätig. Dieses hat aber keine Praxis und strenge Seuchenrichtlinien, die eine Impfung von erwachsenen Tieren auf dem Grundstück verbietet.
Nun habe ich die Tierärzte dort erweichen können, fahre also nächste Woche mit meinen 7 Zwergen von Brandenburg nach Mecklenburg und hoffe darauf, das alles glatt geht.
Drückt uns bitte alle die Daumen, das nichts dazwischen kommt!
Saatkrähe
23.11.2017, 18:16
Alle Achtung - ich verneige mich vor Deinem Elan und Durchhaltevermögen !! Und vor allem drücke ich feste die Daumen für gutes Gelingen. Wirklich toll, daß Du letztlich erfolgreich warst, bzw. hoffentlich bleibst. Aber das hört sich doch sehr sicher an ! Und herzlichen Dank für die Infos !
Es ist ja wieder mal zum heulen. Da gibt es Medikamente und man kommt nicht wirklich ran. Sehr bezeichnend und aufschlußreich.
Ja, ein Tierarzt sagte mir, dass weder die Arzneimittelindustrie noch die Politik an den kleinen privaten Tierhaltern Interesse haben. Erst wenn so ein Großbetrieb mit zig-tausend Tieren betroffen ist, setzt Hilfe ein. Ich kann den Frust der Biobauern gut verstehen.
Huhnihunde
23.11.2017, 19:02
Ja, ein Tierarzt sagte mir, dass weder die Arzneimittelindustrie noch die Politik an den kleinen privaten Tierhaltern Interesse haben. Erst wenn so ein Großbetrieb mit zig-tausend Tieren betroffen ist, setzt Hilfe ein. Ich kann den Frust der Biobauern gut verstehen.
Genauso sieht es doch auch bei anderen (Pflicht-) Impfungen wie z.B. ND aus. Wir kleinen Hobby-Büddel sind die am Ende der Kette. Aber aus den Impfungen kommen wir nicht raus und bei einem Seuchengeschehen gelten für uns auch (noch?!) die gleichen Vorschriften wie für die "Dicken"... es ist zum :spei
Drücke dir die Daumen das alles Funktioniert!:mukkies:mukkies
schrödel
30.08.2018, 18:09
Hallo,
darf ich fragen wie es weitergegangen ist?
Wurden die “Neuen” geimpft und konnten letztendlich mit den drei Überlebenden zusammen geführt werden?
LG Sandra
Ja, die Neuen und der neue Hahn wurden in Grabow (Mecklenburg) für 20€ geimpft. Ich habe sie in Transportboxen hingefahren. Das hat auch nicht lange gedauert. Nun bevölkern sie zusammen den Hühnerstall und Hühnerhof. Aber es sind halt zwei Lager, die Alten und die Neuen. Da haben sich auch keine Freundschaften entwickelt. Die von Pocken befallenden Hühner haben kahle Stellen am Kopf und Hals, wo keine Federn mehr wachsen. Und die Farbe des Kammes ist eine andere, ein ganz merkwürdiges Rot, anders als vorher. Doch wir sind sooo froh, das es überstanden ist!!!
schrödel
31.08.2018, 13:59
:) schön, das sind ja positive Nachrichten!
Freut mich das du noch geantwortet hast-Danke.
Schade, dass sie sich nicht angefreundet haben, aber das hätte ja auch passieren können wenn du einfach so andere Hühner dazu gekauft hättest. Haben alle ihren eigenen Kopf ;)
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