Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was tun mit einem blinden Huhn?
Trotz des schönen Spruchs, dass ein blindes Huhn auch mal ein Korn findet, findet meine MEZK leider genau das nicht mehr.....
Seit zwei Tagen schläft meine rangniedrigste Henne im Legenest - ich vermutete, dass ihr die Hybriden mit ihrem allabendlichen Gezicke auf der Stange zusetzten und sie deswegen auswich.
Vorgestern kam sie aber nicht aus dem Stall und sogar Nudeln hat sie verschmäht.
Dafür legt sie ihren Kopf schief an und ist extrem ängstlich.
Selbst für ein Mauserhuhn eine ungewöhnliche Reaktion.
Also die Henne in's Haus gepackt und dort nochmal untersucht. Die Pupillen reagieren nicht auf Licht und Handbewegungen am Kopf ignoriert sie.
Führt man den Schnabel an's Futter, frisst sie gierig. Scheinbar sieht sie noch schemenhaft auf einem Auge.
So......was nun?
Separiert halten, erlösen, weiterleben lassen?
Joachim04
13.09.2017, 11:16
Das kann man ganz pragmatisch sehen:
Hast du die Zeit, dich darum zu kümmern?
Ich würde es niemandem verübeln, solch ein Tier zu schlachten.
Die Antwort kannst nur du selbst dir geben...
Kommt auf die Möglichkeiten bzgl. Stall und Haltung an. Wenn sie in einer stabilen Gruppe lebt, Futter und Wasser immer an gleicher Stelle für sie auffindbar ist und keine akrobatischen Kletterkünste für das Erreichen aller wichtigen Dinge nötig sind, dann findet sich auch ein (fast) blindes Huhn ganz gut zurecht. Alternativ könntest Du sie mit einem älteren oder ruhigen Gesellschaftstier in einem kleineren Stall halten.
Fakt ist jedoch, dass dieses Huhn immer mehr Aufmerksamkeit, Aufwand und Zeit von Dir benötigen wird, es der potentielle erste Kandidat für Fressfeinde ist und trotz Fürsorge immer mit gewissen Einschränkungen leben muss.
Schwierige Entscheidung....
Ich persönlich würde eine gewisse Zeit abwarten und das Huhn gut beobachten. Evtl. handelt es sich bei der Sehstörung um ein vorübergehendes Phänomen. Sollte es jedoch blind bleiben und sichtbare Probleme bei der Futteraufnahme und mit Sozialkontakten haben und kann nicht sichergestellt werden, dass mehrmals täglich nach dem Tier geschaut wird und ihm ggf. beim fressen/trinken geholfen wird, dann würde ich es eher erlösen.
Zeit ist natürlich ein Faktor - rational betrachtet habe ich die nicht, emotional ist das wieder etwas anderes......:kein
Stall und Auslauf wären da - aber ich habe in der Gruppe fünf braune Hybriden. In der Blüte ihres Lebens und mit den bekannten "liebenswürdigen" Manieren. Die gesunden MEZK können gut Contra geben; bei ihr wäre das aber definitiv nichts.
Ich bin am überlegen, ihr ein abgetrenntes Auslaufabteil mit ebenerdigem Häusschen anzubieten. Oder zwei Boxen des Kaninchenstalls; wären dann 2m² Platz ohne Wettereinflüsse aber in Hörweite der anderen Hühner. Momentan ist sie zu unsicher, als dass sie viel läuft. Sollte der Zustand so bleiben. Und ich mein rationales Hirn abschalte......
Vorerst gibt es Hausarrest und vitaminreiches Futter.
zickenhuhn
13.09.2017, 13:45
Also meine Blinde macht mir keine Zusatz arbeit und mer zeit muß ich auch nicht investieren,Sie kommt sehr gut zurecht,geht auch immer noch in den Auslauf (Garten mit sehr viel Sträucher und Pflanzen)Futter und Wasser müssen allerdings immer auf dem selben Platz stehen,wenn es extra Töpfe gibt,orientiert sie sich nach Gehör an den anderen,vieles ertastet sie mit dem Fuß.Wenn sie Zuviel auf die Mütze von den anderen bekommt,schreitet der Hahn ein,(was aber nicht oft nötig ist)Mancmal rennt sie panisch weg,jedoch, ausser mich ,hat sie noch nie was umgerannt.Ic stehe ihr am meisten im Weg und werde dann gnadenlos ins Bein gepickt.Solange sie sich wohlfühlt,lasse ich meine auch bei der Herde.Am Anfang hatte sie es auch sehr schwer,weil die anderen sie alle weggejagt haben(sie ist ziemlich rangtief),da hat sie sich auch kaum bewegt,blieb meistens im Stall und wurde betütelt.Aber das ging ihr schnell auf den Nerv,also raus und unter den Stall gehockt.Und da sie nicht dumm war,hat sie sich immer in der Nähe des Chefhahn gehalten (der ist noch nie auf ihr drauf),und so langsam und sicher sich in die Herde zurückgekämpft.
Wenn Du deine jetzt extra hältst, dann wird es schwierig,Henne kennt das Gebiet nicht und ist alleine oder muß sich mit neuen zusammen finden,was ja auch erst wieder rangfolgekämpfe mit sich bringt,oder hat sie aus der alten Truppe jemand,wo sie gut parat kommt.?
Wenn sie sich nicht wirklich zurecht findet, würde ich persönlich sie Schlachten..
Frage mal hier: http://www.huehner-info.de/forum/member.php/27790-Blindenhuhn
Mit einem Auge würde ich sie lassen, komplett blind nicht. Wäre ein zu großer Aufwand und das Huhn stark gefährdet, wg. Räubern und Artgenossen. (und ich schlachte eh, das spielt bei so einer Entscheidung ja auch mit)
Puuuhhhh, wenn man sonst keine Probleme hat.......
Schlachten bzw. Euthanasie (bekennde Nicht-Schlachterin und Nicht-Huhn-Esserin.....ich kann's einfach nicht......:rotwerd) wäre letzte Option und wenn sie wirklich nicht zurecht kommt. Dann hat's ja auch keinen Wert.
Ich denke, ich werde mal Eure Ratschläge befolgen und sie wieder in den (abgesteckten) Auslauf zu den anderen bringen.
Notfalls bekommt sie mit der zweitrangniedrigsten MEZK ein Separée. Oder jemand hat noch ein gesellschaftsfähiges Tier übrig.....Seidis sollen ja auch nicht so flott unterwegs sein......:roll
Blindenhuhn
13.09.2017, 15:04
Jemand nach mir gerufen????? :)
Tja, wie mein Nick schon sagt, mit Blindenhühnern kenn ich mich aus. Wir hatten ja auch mal so eine kleine "Fast-Blinde". Zuerst hab ich sie separiert, gepäppelt und jeden Tag mit ihr gymnastische Übungen gemacht, weil sie auch noch zusätzlich zur Sehschwäche nicht mehr stehen und gehen konnte. Es hat sich gelohnt, nach einigen Monaten :o war sie wieder "wie neu". Legte auch wieder ein paar Eier und "verfolgte" uns auf Schritt und Tritt. Sie kam gut mit ihrer Behinderung zurecht. Zu den anderen konnte ich sie nicht mehr geben, da wurde sie böse gehackt. Es schien ihr nicht viel auszumachen, Hauptsache sie hatte uns. Ich würde sie (noch) nicht töten, solange sie offensichtlich Freude am Leben hat, frisst, trinkt und keine Schmerzen hat.
Kamillentee
13.09.2017, 15:05
Wie erscheint sie denn insgesamt?
Die Blindheit kommt ja nicht von ungefähr, vielleicht ein Schlaganfall,
oder hat sie was Giftiges gefressen.....
Insgesamt noch in der Mauser, aber sonst fit.
Frisst, kotet und zeigt sonst keine Ausfälle.
Verdorbenes oder Giftiges fällt mir spontan keine Möglichkeit ein; die anderen Hühner sind auch unauffällig.
Eventuell hat sie aber schon immer schlecht gesehen und war deswegen das rangniedrigste Tier?
Schmerzen scheint sie auch nicht zu haben. Sie sitzt mit geschlossenen Augen bei mir auf dem Schoß und lässt sich ihre Federhülsen wegkratzen.
Sie bekommt, falls es neurologisch sein sollte, zur Unterstützung einen Vitamin -B- Komplex.
Blindenhuhn
13.09.2017, 15:27
Nur so interessehalber, welcher Farbschlag ist denn dein Blindi?
Sie ist eine goldhalsige MEZK.
Meinst Du, es ist farbschlagabhängig?
In der weiteren Umgebung bietet jemand Seidenhühnerküken an, 8 Wochen (https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/seidenhuehner-kueken/713862038-243-8373?origin=FOLLOW_AD).....wäre das eventuell ein passender Gruppenersatz? Die sollen ja auch nicht so *hüstel* flink sein....... Ich kann nur absolut nicht 100% sagen, ob das Hähne sind. Würde wegen meiner lärmenden - aber fremdlärmempfindlichen- Nachbarin nicht gehen.
Hatte auch mal eine erblindete Henne, die Kiri. - In diesem Thread beschrieben wie wir das machten:
http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/9998-Blindes-Huhn?highlight=blind+kiri
Danke für den Link, Sterni2.
Das kommt mir sehr bekannt vor......
Blindenhuhn
13.09.2017, 16:22
Sie ist eine goldhalsige MEZK.
Meinst Du, es ist farbschlagabhängig?
Ach, war nur so eine blöde Idee von mir! Mein erstes Blindi war eine schwarze Hybride und mein zweites ein schwarzes Plymouth Rock. War wohl nur Zufall.
Kurzer Zwischenstand:
Sie ist definitiv stark sehbehindert.
Mit den Füßen tastet sie im Gehege ihren Weg in's Hühnerhaus und sitzt dann dort auf einer niedrigen Stange.
Die Gruppe ist ihr zu schnell.
So ein Mist aber auch......:(
Ich frage mich gerade, ob ein Gesellschaftshuhn passen würde oder ich sie alleine lassen soll?
Versuchsweise setzte ich sie zu meiner Glucke; die wollte aber nichts von ihr wissen und meine Blinde hat zwar interessiert nach ihr gelauscht, aber das war's auch.
Und wenn "ja" zu einem Gesellschaftshuhn, was wäre ideal? Da sie eine MEZK ist, wäre wohl diese Gewichtsklasse gut.
Ginge ein Zwergseidenhuhn?
???
Ich weiß ja nicht was ein MEZK ist, aber Piaf hatte für ihre blinde Henne den idealen Partner - einen ruhigen Hahn, der sie herumführte und wieder sicher heimbrachte.
Selber würde ich ein sehr junges Tier nehmen. - Aber es muss einfach passen.
Kann genausogut mit einer alten Brahmadame gut passen .... glaub da ist die Größe nicht so wichtig, wenn ich mal annehme dass ein MEZK ein Zwerg ist.
Piaf hatte nach einem anders behinderten Huhn für sie gesucht ....
ich denke Du musst einfach intuitiv probieren.
Ich red' in Hierglyphen....:roll
MEZK ist die Abkürzung für "Moderne Englische Zwergkämpfer".
Mini-Störche mit einem sehr liebenswerten Charakter. :jaaaa:
Noch schweigt meine Intuition - bzw. beobachtet mit Sorgen, dass die Kleine sich von der Gruppe zurückzieht.
Hallo Galla,
Ich hatte bisher nur ein halbseitig blindes Huhn, die kam super zurecht und man merkte ihr eigentlich nichts an.
Aber zu den ZSH = Zwergseidenhühnern, flink sind die durchaus, betüddeln aber auch gerne. Eine meiner Hennen nimmt sich immer der Küken anderer Glucken an wenn diese nicht lange genug führen aus ihrer Sicht. Ich habe derzeit 4 Hähne und auch die sind alle sehr sozial. Mein Weißer würde jedes Küken aus Kunstbrut adoptieren und geht dafür sogar über einen Zaun um zu diesen zu gelangen. Er verhält sich den Kleinen dann absolut ruhig gegenüber, zeigt ihnen alles und ist deten Klettergerüst. Krähen tut davon nur einer etwas mehr des morgens mal. Ansonsten alle eher friedlich und sehr sozial.
Hoffe du findest eine Lösung für deine Kleine.
Bohus-Dal
17.09.2017, 10:11
Hier ist noch der Thread zu piafs Elfriedchen (http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/81335-sie-war-so-traurig). Auch Nutellabrot und Hühnerfarm21 hatte mal ein blinde Hühner.
Ich nehme meinen alten Faden mal wieder auf.....es hat sich etwas getan.
Nach etlichen Monaten meldete sich jemand auf meine Suchanzeige nach einer ebenfalls behinderten Zwerghenne.
Zwergsulmtaler-Mix mit wohl schlecht verheilter Beinfraktur. Foto gab es nicht. Sie belaste das Bein nicht.
Mmmmhhh...ok.
Ich habe die Henne am nächsten Tag abgeholt.
Kommentare, Urteile, Anmerkungen, Hilfen, etc. überlasse ich Euch.
Und Bilder sagen mehr als tausend Worte:
202700 202701
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Man möge mir die bescheidene Qualität nachsehen; mit einer Hand habe ich fotografiert, mit einer halben das Tier gehoben und mit der anderen halben Hand die Federlinge auf mir erschlagen.
Sie hüpft auf einem Bein umher/steht.
Ich habe keine Ahnung, ob hier eine Fraktur oder etwas anderes vorliegt.
Der kranke Fuß wird mit eingerollten Zehen am Körper positioniert. Da sind die Sehnen wohl irreparabel verkürzt.
KerstinU
10.04.2018, 18:14
Was ist denn das " Gelbe " ? Kalkbeine ?
Tja, gute Frage.....
Kalkbeine auf jeden Fall - massiv.
Das Gelbe könnten auch aufgestülpte/wuchernde Schuppen sein......
Hier brauch' ich auf jeden Fall Schwarmwissen.
Blindenhuhn
10.04.2018, 19:15
Oh mein Gott, das arme Ding! Gut, dass sie jetzt bei dir ist.
Für mich sieht das auch nach massiven Kalkbeinen aus, da kann sie ja nicht mehr richtig laufen.
Ist das "verkrümmte" Füßchen nass?
Armes Ding trifft es sehr gut.
Schon beim Abholen musste ich schlucken. Da war klar, dass das ein weiterer Pflegefall wird.
Nass ist das Füßchen nicht, nur gut eingeschmiert mit Ballistol.
Am gesunden Fuß habe ich auch geschmiert. Die Lauffläche war eine komplette Sohle aus Dreck/Kot.
Die ging ganz gut weg; am Knöchel allerdings auch ein gutes Stück Schuppen. Einmal gerubbelt, halbes Bein in der Hand.......uhhhhh.....
Ich bin mir sehr unsicher, was denn nun die Ursache/Diagnose am kranken Fuß ist.
Vom Knöchel an ist es stellenweise sehr verdickt. Entweder wirklich eine Fraktur oder Stauungen durch Milben?
Der gesamte Kopfbereich ist weiß geschuppt, teilweise schon federlos und es wuselt nur so von Federlingen.
Da bin ich mir auch unsicher, ob alles auf die Federlinge zurückzuführen ist oder sogar ein Pilz mit im Spiel ist.
Am Körper werde ich sie wohl mal mit Pilzshampoo baden, aber am Kopf?
Für noch mehr Schwarmwissen habe ich die "Problemhenne" in einen eigenen Thread ausgelagert:
http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/101756-Einbeiniges-Huhn-mit-Kalkbein
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