Bettelverhalten eines Huhnes

[talpini]

Tach auch,

am Nachmittag baute eines der Hühner sich vor mir auf und pickte, mit geöffnetem Schnabel, in die Luft. Ich habe dann, außer der Reihe, noch Futter ausgegeben. Das Huhn nahm die Körner auf - und Ruhe war.

Angenehmen Aufenthalt auf der Erde
talpini

[cliffififfi]

Gewusst wie.....dumm sind sie ja nun wirklich nicht.

[legaspi96]

Auf der Weide trage ich meistens Croccs und wenn die Hühner Hunger haben picken sie durch die Löcher in meine nackten Füsse. Dann streue ich eine extra Portion Weizen breit auf die Weide und es geht richtig ab bei den Hühnern. Ne, dumm sind sie wirklich nicht!
Grüße
Monika

[cliffififfi]

Meine stehen um mich rum wenn sie was haben wollen und meckern lauthals. Klappt auch....

[KaosEnte]

schön zu lesen, wie gut ihr von eueren Huhns erzogen seid ;D .

nein,nein, meine Enten betteln gar nicht - ein bisserl - - ab und an - - - - na guuuuut, die betteln auch. Bauen sich in geschlossener Front vor mir auf, hoch aufgerichtet wird dann losgequakt: "jetzt rück schon was raus!"

[Dorintia]

Ja, egal ob man nu ne Schüssel in der Hand hat oder nicht. Heut war auch lustig... hab Eierschalen im Fleischwolf gemahlen und wollte die in einer kleinen Schüssel (viel kleiner und anders als die wo sonst ihr Weichfutter drin ist) in den Stall bringen.
Hühner ließen mich natürlich kaum den Weg lang gehen, hab ihnen gesagt das das nur Eierschalen sind, aber trotzdem... hab mich dann gebückt und die Schüssel in Reichweite der Hühnerschnäbel gehalten. Ein vorwitziger Orpihahn hat direkt reingepickt und zwei von den Hybriden auch. Der Orpihahn hatte dann Eierschalenbrösel am Schnabel hängen und hat es nicht nochmal gemacht.
Aber grundsätzlich wars denen erstmal egal was in der Schüssel ist.

[Huhnihunde]

Betteln? Meine doch nicht...* Lach* ... Die haben irgendwo eine kleine Uhr versteckt. Jeden Abend zwischen halb sechs und sechs stehen sie auf der Terrasse und blöken nach ihrem Abendleckerchen - Hackfleisch- Jammi!
:eat

[Okina75]

Um Futter betteln hat nix mit Intelligenz zu tun- das ist nicht viel anderes als konditioniertes Verhalten bzw. als der berühmte pawlowsche Reflex bei Hund und Katz'. Denen man eine gewisse Zeitlang erst 'ne Glocke vorbimmelt und sie dann füttert. Und irgendwann bimmelt man nur noch, die fangen aber trotzdem an zu sabbern, obwohl et gar kein Futter gibt, sie erwarten es nur... Und das ist alles andere als intelligent!
Erst wir selbst erfüllen deren Hoffnung- wenn wir also nichts aus der Schüssel lassen, erfährt diese "intelligente" Handlung null Bestätigung und entlarvt sich somit selbst.
Selbst Guppys und andere Aquarienfische betteln, wenn sich der Besitzer vor die Scheibe stellt, und denen spricht nun sicherlich keiner quasi- einsteinsche Geistesgaben zu, oder ;)?!?

[Saatkrähe]

Meinst Du nicht, daß es doch Intelligenz ist ? Denn es ist ja ein erlerntes Verhalten. Wenn sie es nicht aus Erfahrung gelernt hätten, das wäre doof. Ich verstehe den Begriff Intelligenz als ein anderes Wort für Überlebensfähigkeit im weitesten Sinne.

[Okina75]

Dann wäre aber alles und jedes intelligent, selbst Pflanzen.
Überlebensfähigkeit basiert meiner Meinung nach zu großen Teilen auf der Intaktheit der Instinkte, die man nicht erlernen muss. Lernerfahrungen/ Intelligenz untermalen und erweitern das ganze vorteilhaft, aber Intelligenz per se vorauszusetzen, hmmm, da bin ich nicht so sicher!

Intelligent ist auf jeden Fall der japanische Nachtreiher, der sich gemerkt hat, dass Fische nach ins Wasser geworfenem Brot schnappen. Weswegen sie sich ebenfalls ein Stück Brot oder auch eine weiße Feder etc. holen, auf's Wasser werfen und sich dann den danach schnappenden Fisch reinpfeifen. Der Fisch hat sicherlich auch gelernt, dass auf's Wasser geworfenes Brot leichte, energiereiche Kost ist. Wird für ihn aber zur Sackgasse, wenn das quasi einer gegen ihn verwendet, wie der Nachtreiher zB.
Der Fisch unterscheidet nicht: Der sieht nur "Brot", und wenn keine Störungen etc. dagegen sprechen, folgt "Schlürf"! Geht meistens gut, somit bestätigt sich die positive Erfahrung, aber die gehen dann davon aus, dass das ohne große Störung immer so ist. Und selbst wenn der Reiher zweimal danebenhaut, den dritten Fisch kriegt er... Könnte man nun trefflich drüber philosophieren, wie intelligent die Fische da agieren...

Wildschweine reagieren intelligent, indem sie in stark bejagten Gebieten erstmal den Rotten- Deppen auf die Lichtung schicken. Wenn's knallt, wissen sie Bescheid. Wenn nicht, ist die Luft höchstwahrscheinlich rein und folgen (wenngleich auch die menschliche Tücke uferlos ist und es erst dann erst recht knallen kann...). Ratten auch, indem sie erstmal die Unerfahrenen vorlassen und an deren Befindlichkeit etc. dann erstmal schauen, was passiert.

Aber futterbettelnde Hühner intelligent? Hm, hm, hm...
Für mich reagieren sie nur auf positive Konditionierung. Strecke ich zB nur den Kopp aus der Tür und die Bande schiebt Kohldampf, kommen die verfügbaren Tiere angewetzt, weil oft (bei weitem nicht immer!) dann mal Essensreste über die Reling fliegen. Sie kommen bei Hunger (oder das, was sie dafür halten...) aber IMMER angewetzt, egal ob beim letzten Mal dann was kam oder nicht.
Mein aus der Tür kommen ist quasi das Glockenbimmeln des pawlowschen Hundes, und deren Angewetze das Sabbern. Egal, ob es dann was gibt, oder auch mal nicht. Intelligent wäre es, wenn sie das nur zu den relativ festen Futterzeiten tun würden. So ist es aber nur ein konditionierter Reflex, und eher wenig intelligent, finde ich :kein...

[Ime]

Eine meiner Hennen klaut den Hunden ständig das Fleisch aus dem Napf...

[Saatkrähe]

....So ist es aber nur ein konditionierter Reflex, und eher wenig intelligent, finde ich :kein...
Darüber kann man wirklich streiten. "Wenig intelligent" ja - aber ich meine nicht gänzlich ohne (in diesem Fall). Deine Denke (gesamter Beitrag) ist mir vertraut und ich denke ebenfalls, daß es so sein kann. Ich spekuliere aber auch, ob es wohl eine fließende 'Grenze' gibt. Gibt es Intelligenz ohne Instinkt ? Sicher ist, daß es instinktives Handeln/Verhalten gibt, bzw. auch Instinkt ohne Intelligenz.. denke ich. Aber umgekehrt ? Das wird wohl noch lange oder ewig ungeklärt bleiben.

Wenn Hühner oft bei unserem Erscheinen etwas bekommen - und das ist ja der Fall. Dann lohnt sich doch jeder Versuch, möglichst schnell bei uns anzukommen. Selbst wenn es nur jedes fünfte Mal etwas gibt. Wäre ja blöd, das eine Mal zu verpassen :D Auf jeden Fall ist es ein interessantes Thema. Danke für Deinen Beitrag!



Eine meiner Hennen klaut den Hunden ständig das Fleisch aus dem Napf...
Erlerntes Verhalten. Stehlen und Lügen sind wichtige Eigenschaften :biggrin:

[Stefanie]

Aber futterbettelnde Hühner intelligent? Hm, hm, hm...
Für mich reagieren sie nur auf positive Konditionierung. Strecke ich zB nur den Kopp aus der Tür und die Bande schiebt Kohldampf, kommen die verfügbaren Tiere angewetzt, weil oft (bei weitem nicht immer!) dann mal Essensreste über die Reling fliegen. Sie kommen bei Hunger (oder das, was sie dafür halten...) aber IMMER angewetzt, egal ob beim letzten Mal dann was kam oder nicht.
Mein aus der Tür kommen ist quasi das Glockenbimmeln des pawlowschen Hundes, und deren Angewetze das Sabbern. Egal, ob es dann was gibt, oder auch mal nicht. Intelligent wäre es, wenn sie das nur zu den relativ festen Futterzeiten tun würden. So ist es aber nur ein konditionierter Reflex, und eher wenig intelligent, finde ich :kein...

Ich würde Tieren niemals grundsätzlich Intelligenz absprechen - aber in diesem Fall hier stimme ich Andreas absolut zu.
Meine Hühner sind natürlich genauso - die kommen schon gerannt, wenn sie nur das Öffnen der Terrassentür hören. Das ist ein Pawlow-Reflex, so sehe ich das auch.
Dass das (in diesem Fall!) nichts mit Intelligenz zu tun hat, sehe ich auch daran, dass sie auch jedesmal gerannt kommen, wenn ich die leeren Futterschüsseln wieder einsammle. Ich zeige ihnen - die sind leer, Mädels - und sie hacken erstmal gierig in die leeren Schalen hinein, um ja als erste etwas abzubekommen. Erst dann merken sie, dass nichts mehr da ist. Und am nächsten Abend dasselbe. Nee, DAS ist für mich auch kein Beweis für Hühner-Intelligenz. Da haben sie sicher andere Dinge drauf, die ihre Intelligenz viel stärker beweisen. Wobei ich viele Tiere für intelligent halte (und durchaus Probleme dabei habe, das so zu formulieren, weil ich diese subjektive Einstufung schon für menschliche Hybris halte ...). Hühner sehe ich allerdings nicht gerade an der Spitze tierischer Intelligenz ....

(Ich habe über Intelligenz bei Tieren kürzlich nachgedacht: Ich muss jeden Morgen durch einen Rosenbogen, um in's Gelände zu den Hühnern zu kommen. Jeden Morgen war quer in den Rosenbogen ein zähes Radnetz einer Spinne (Kreuzspinne wahrscheinlich) gespannt. Jeden Morgen habe ich es zerstören müssen, um durchzugehen. Ich habe die Spinne nie gefunden - sonst hätte ich sie umgesetzt.
Nach einer Weile fing die Spinne an, das Netz leicht zu versetzen. Solange es mich am Durchgehen hinderte, habe ich es weiterhin zerstört - bis sie es eines Tages so schräg in den Rosenbogen gesetzt hatte, dass ich ungehindert durchgehen konnte. Das hat sie dann beibehalten ........... DAS hat mich sehr beeindruckt!)

[melachi]

aber das Beispiel der Spinne zeigt auch, wie schwierig die Unterscheidung ist. Was Intelligenz ist, ist letztendlich eine Definitionssache. Aber lernen kann schon ein Einzeller, nämlich ab dem Moment, wo er Aussenreize seiner Umwelt wahrnehmen kann. Ist also Lernfähigkeit gleich Intelligenz oder nicht?

Das mit dem Pawlowschen Reflex bei der Terrassentür oder der Futterschüssel ist auch so ne Sache. Denn wo ist der geblieben, wenn z.B. nach einem Sperberangriff meine verfressenen Mechelner weder auf die Terrassentür noch auf die Futterschüssel oder meine Lockrufe reagieren? So ganz einfach ist das mit den Reflexen auch nicht bei den Hühnern.

[Stefanie]

Was Intelligenz ist, ist letztendlich eine Definitionssache.

Und da es eine Definition des Menschen (in all seiner gern verdrängten Beschränktheit) ist, ist es zugleich Anmaßung, über andere Lebewesen urteilen zu wollen.
Selbst wenn wir eine klare Definition für Intelligenz hätten, hieße das ja nicht, dass das die allgemeingültige Definition wäre ......... es wäre nur die menschliche Definition, zu einer anderen sind wir ja nun mal nicht in der Lage ...............

[Okina75]

Die Feindvermeidung spielt aber 'ne etwas entscheidendere Rolle im Orchester der Instinkte. Futter suchen kann man später immer noch- liefert man sich aber der Feindattacke aus, ist's unter Umständen blitzschnell vorüber.

[flugfisch]

Nochmal zum Bettelverhalten.
meine Lilly zuppelt immer an mir rum, wenn sie Futter will.
Wenn sie sich nicht traut, von vorne zu kommen, weil dort die ranghöheren Hennen sind, pickt sie mich von hinten an:)
Das hat sich Frieda von ihr abgeschaut, auch ein Unterhuhn :jaaaa:.....
Als sich das immer weiter ausgebreitet hat, habe ich nicht immer drauf reagiert, will mich ja nicht voll dressieren lassen.
......hoffnungslos, ich weiß, bin ihnen verfallen, sie wickeln mich um die Kralle...

[Saatkrähe]

aber das Beispiel der Spinne zeigt auch, wie schwierig die Unterscheidung ist. Was Intelligenz ist, ist letztendlich eine Definitionssache. Aber lernen kann schon ein Einzeller, nämlich ab dem Moment, wo er Aussenreize seiner Umwelt wahrnehmen kann. Ist also Lernfähigkeit gleich Intelligenz oder nicht?

Das mit dem Pawlowschen Reflex bei der Terrassentür oder der Futterschüssel ist auch so ne Sache. Denn wo ist der geblieben, wenn z.B. nach einem Sperberangriff meine verfressenen Mechelner weder auf die Terrassentür noch auf die Futterschüssel oder meine Lockrufe reagieren? So ganz einfach ist das mit den Reflexen auch nicht bei den Hühnern.
Ich setz' noch einen drauf - meine reagieren dann nicht mal mehr auf Mehlwürmer... für die sie, wären sie größer (die Hühner), mich töten würden :)


......hoffnungslos, ich weiß, bin ihnen verfallen, sie wickeln mich um die Kralle...
Süß ;D

[cimicifuga]

hab ne henne, die bettelt nicht um futter, sondern um kuscheleinheiten. wenn sie mich irgendwo sieht, kommt sie angetrabt, sagt "hallo" und fängt an mich zuerst sanft, dann heftiger mit dem schnabel zu bearbeiten. manchmal pickt sie mich, meistens jedoch kratzt sie mit dem schnabel über die haut. es kann auch sein, dass in der zwischenzeit die anderen hühner vor ihren augen die leckerlis runderhum aufpicken. ist ihr egal, sie will lieber kuscheln. ist für sie das beste leckerli (henne "minnie" auf meinem profilbild)