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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein Schock: Die Hühner gehen brutal auf meine Glucke los



Siebenhirten
02.07.2017, 23:59
Meine süßes Holländisches Zwerghuhn, die 6 entzückende Seidenhuhn-Küken zwei Monate "großgezogen" hat, wurde von mir heute wieder ins Hühnergelände zum Stall gebracht, nachdem sie wieder legt, ihre Jungen schon größer als sie sind und vom Junghennengehege raus wollte. Ich dachte sie ist entspannt und happy, wieder in Freiheit zu sein. Als ich später wiederkam, traute ich meinen Sinnen nicht: Sie flog mir auf die Schulter. Das tat sie noch nie und kurze Zeit darauf sah ich, dass sie ihre Kolleginnen, mit denen sie noch vor drei Monaten friedlich auf der Stange saß, aufs heftigste peckten, eine besonders brutal: Sie saß auf ihr und peckte brutal auf ihren Kopf ein.

Sie war völlig verstört und saß nur mehr in erhöhter Position, immer wenn ich kam, flog sie sofort auf meine Schulter! Ich musste sie mit der Hand füttern, sie ging auch nicht mehr in den Stall. Nun habe ich sie in eine kleine Transportbox mit Gitter für die heutige Nacht in den Hühnerstall gestellt, damit sie einerseits integriert, andererseits aber vor den "Hyänen" sicher ist. Ich bin aber völlig ratlos und verzweifelt, was ich morgen tun werde, ich bin fast überzeugt davon, dass sich das nicht ändert. Ich habe echt Angst, dass die mir diese entzückende Glucke umbringen.

Was könnt ihr mir raten? Ich danke Euch!

Okina75
03.07.2017, 00:07
Hallo Siebenhirten!

Darum zieht man seine Küken mit Glucke in Sichtweite der Truppe auf oder lässt sie ganz und gar wieder dazu, wenn die Küken gut zu Fuß sind, also so ab etwa anderthalb bis drei Wochen Alter. Das lässt sich nun nicht mehr ändern, aber für's nächste Mal ;).

Aktuell kannst Du nicht viel machen, außer folgendes:
Da die Glucke durch die lange Abwesenheit den Rang neu ausfechten muss (welche Position hatte sie denn vorher?), könntest Du nur sie und jede Henne einzeln auf neutralem Boden zusammen setzen und es sie mit jeder einzelnen ausmachen lassen. Neutraler Boden darum, um den Mädels aus der Truppe etwas den Rückhalt des bekannten Bodens zu nehmen und so ihre Kampfambitionen etwas zu schwächen. Mit jeder einzeln darum, weil Du ja selber merkst, dass es mit allen zusammen nur Kloppe für die Ex- Glucke gibt.
Hat sie es dann mit jeder einzeln ausgemacht, sollte einem Zusammensetzen im Auslauf nichts mehr entgegen stehen, weil alle Mädels dann Bescheid wissen.

Siebenhirten
03.07.2017, 00:19
Danke. Ich verstehe nicht, was Du mit "ganz und gar" wieder dazugeben meinst. Sie sind nach einer Woche in Sichtweite, jedoch abgesperrt von den anderen gewesen. Ein langjähriger Züchter hat mir geraten, die Glucke nicht vorher von den Küken wegzugeben, bevor sie es nicht selbst will. Ich denke, die Kleinen brauchen sie auch länger als drei Wochen, oder? Er hat mir auch gesagt, dass die Seidenhühner als Küken nicht nass werden sollen, weil sie dann leichter krank werden. Somit waren und sind sie in einem OMLET Go mit überdecktem Auslauf. Jetzt - nach rund 8 Wochen - wolle die Glucke weg.

Galla
03.07.2017, 00:45
Ganz und gar: Die komplette Familie läuft mit der Gruppe mit.

Okina75
03.07.2017, 00:48
Ganz und gar heißt einfach, die Glucke mit Küken wieder zur Truppe zu lassen, sowie der Nachwuchs sicher zu Fuß ist. Dann gibt es später keinerlei Probleme, wenn die Glucke die Küken stehen lässt.
Hm, bei all den guten Tipps hätte der Züchter Dir ja auch verraten können, wie Du dann die Wiederzusammenführung gestaltest- da hat er Dich wohl ein bisschen "im Regen stehen gelassen"...

PS: Genau, Galla :)!

HellaWahnsinn
03.07.2017, 03:52
Glucke mit Küken zur Truppe lassen?

Was für ein schlechter Rat *seufz*

Mach das bitte nicht. Die Kleinen sind noch so zart und können zertrampelt werden. Da kann der Stall/Auslauf noch so groß sein!

Stefanie
03.07.2017, 05:01
Glucke mit Küken zur Truppe lassen?

Was für ein schlechter Rat *seufz*

Mach das bitte nicht. Die Kleinen sind noch so zart und können zertrampelt werden. Da kann der Stall/Auslauf noch so groß sein!

Das ist - Entschuldigung - albern. Die Glucke lässt andere Hühner gar nicht so nah an die Küken heran, dass die auf irgendeines drauftreten könnten. Das ist garantiert keine Gefahr für die Küken. Da ist die Glucke selbst eher "gefährlich", wenn sie sich trampelig benimmt - ich habe es erlebt, dass die Glucke so wild scharrt, um ihren Kindern was Leckeres zu zeigen, dass die Küken rechts und links durch die Luft fliegen ............ Aber dass andere Hühner so nahe heran kämen, habe ich noch nicht erlebt.

Und hier wurde empfohlen, sie nach 1-2 Wochen zur Gruppe zu lassen - dann sind sie eh nicht mehr so klein und zart und können trampeligen Füßen schon sehr gut ausweichen.

Orpington/Maran
03.07.2017, 06:44
Ich selber kann auch aus leidiger Erfahrung sagen, Glucke und Küken getrennt von der Gruppe ! Die Glucke versucht zwar, die Küken zu verteidigen, aber in ihrer Hektik verstreuen sich die Küken, und geraten zusätzlich noch bei dem Durcheinander unter Hühnerfüsse. Dieses Spiel habe ich 2 Mal versucht ( dieses Jahr trotz schlechter Erfahrung nochmal versucht, nada !) und endgültig als Option für meine Hühner ausgeschlossen! Schön, wenn es bei anderen harmonischer läuft, bei mir klappt es nicht! Integration ist immer nicht ganz einfach für die zurückkehrende Glucke, aber massive Kloppe hat keiner meiner diversen Glucken einstecken müssen, dazu muss ich erwähnen, das es alle grössere Hennen waren ( passen mehr Eier drunter) und hoch bis mittelrangig waren .

Stefanie
03.07.2017, 07:35
Ich selber kann auch aus leidiger Erfahrung sagen, Glucke und Küken getrennt von der Gruppe ! Die Glucke versucht zwar, die Küken zu verteidigen, aber in ihrer Hektik verstreuen sich die Küken, und geraten zusätzlich noch bei dem Durcheinander unter Hühnerfüsse.

Seltsam ......... hm .... ist es vielleicht doch eine Frage der Größe des Auslaufs?
Bei mir halten sich die Glucken mit den jungen Küken abseits, an einer von den anderen Hühnern weniger frequentierten Stelle. Wenn dann doch mal welche gucken kommen, werden die Glucken so garstig, dass die anderen Hühner "schon gut" sagen und wieder gehen. Sollte doch mal eine es drauf anlegen, kloppen sich Henne und Glucke - während die Küken irgendwo unter einem Busch verschwinden. Da gibt es kein Durcheinander, in dem sie unter die Räder kommen könnten.

Die Glucke nähert sich dann später, je älter die Küken werden, immer stärker wieder der Hühnertruppe an, bis alle ganz in der Gruppe sind. Dann sind die Küken aber auch schon so groß, dass ihnen nichts mehr passieren kann.

Schnickchen
03.07.2017, 08:06
Ich habe gute Erfahrung damit gemacht, die Glucke mit den Kleinen sobald wie möglich (etwa nach einer Woche) mit der Herde laufen zu lassen. In den ersten Tagen und nachts sind sie in einem abgetrennten Kükengehege im Auslauf. Dann erst kurz und unter Aufsicht, bald darauf aber auch schon länger im großen Auslauf. Das ging bisher immer sehr gut.

Die Küken lernen schnell, Abstand zu den anderen Erwachsenen zu halten. Sie bekommen schon mal einen Hieb ab, wissen dann aber auch bescheid. Intergrationsprobleme hatte ich noch nie.

Ich habe glücklicherweise viel Platz und es gibt für meine Hühner immer die Möglichkeit, das Weite zu suchen, wenn es Stress gibt. Das mag bei beengteren Verhältnissen anders sein.

Pralinchen
03.07.2017, 08:31
Glucke mit Küken zur Truppe lassen?

Was für ein schlechter Rat *seufz*

Mach das bitte nicht. Die Kleinen sind noch so zart und können zertrampelt werden. Da kann der Stall/Auslauf noch so groß sein!

Bei mir sind die Kleinen nur die ersten Tage in einem Auslauf mit der Glucke, aber der steht im Hühnerlauf. So können alle sehen wer dazukommt. Bei uns wagt es kein Huhn der Glucke mit den Kleinen was zu tun - eher ist es anders rum. Als Velvet heute früh mit den Kleinen ans Futter wollte, ist der Rest aus der Voliere raus als würde der Fuchs höchstpersönlich antanzen. Jop fliegende Küken gab's auch bei uns schon.

Was der Kleinen helfen könnte wäre jetzt eine neue Henne dazuzunehmen. Beide zusammen in Quarantäne setzen und wenn nach 2-3 Wochen alles gut ist, beide zusammen zur Truppe setzen. Sonst muß sie alleine da durch und die "Hyänen" werden sie hacken. Sie ist jetzt neu, fremd und Hühner sind nun mal so. Was anderes fällt mir leider nicht ein.

Wurli
03.07.2017, 09:14
Steh aktuell auch vorm gleichen "Problem" bei der Buschi hab ich eher Angst um mich wenn ich kontrollieren will bzw um die restlichen Hühner :laugh sollten sie ihren Kükis zu nah kommen.

Blümchen dürfte das glaube ich auch ganz gut hin bekommen.

TRex mein Seidi wird wohl länger im abgetrennten Bereich bleiben...

Siebenhirten
03.07.2017, 10:13
Ich danke Euch für die Antworten. Aus folgenden Gründen habe ich auf Anraten eines langjährigen Züchters die Kleinen für mindestens drei Monate separiert:

1.
Angeblich sind sie in den ersten Monaten besonders anfällig und sollen nicht mit der ganzen anderen Hühnerkacke in Kontakt kommen.

2.
Die Seidenküken sollen nicht nass werden, was in der Herde mit den anderen nicht gewährleistet ist. Der Auslauf des EGLU GO, in dem sie separiert wurden, ist überdeckt.

3.
Wie soll ich den Kleinen Kükenfutter und später Junghennenfutter, füttern, wenn sie mit dem anderen Futter in Berührung kommen und die anderen wiederum mit dem Kükenfutter?

4.
Alle Küken von heuer kommen in ein eigenes Gehege (EGLU CUBE und 2 EGLU GO). Wir haben im normalen Hühnerstall eine chronisch kranke verschnupfte, ich möchte nicht, dass mir die unsere Junghennen krank macht. Im Übrigen sind die EGLUS ideal für Stallpflicht, weil der Auslauf komplett abzudecken ist.

Heute früh habe ich meine Glucke mit der Bösewichtin "auf neutralem Boden" zusammengetan. Das war ein Gemetzel, die hätte die Glucke vermutlich umgebracht und daher habe ich sie wieder getrennt. Die haben sich nichts ausgemacht, die Glucke hat sich zwar ergeben, aber die andere hat unentwegt und endlos auf sie eingehackt. Nun ist die Bösewichtin im Stall in einem Käfig und die Glucke läuft wieder voll integriert herum. Den anderen gegenüber ist alles OK. Es ist nur eine, die sie bekämpft, die nennen wir Goldi, weil sie besonders goldig (scheinbar nur zu uns) ist :( Wie das weitergeht, weiß ich nicht, wann ich sie wieder rauslassen soll, auch nicht.

Diese Weiberwirtschaft nervt. Ich hoffe, das ist nicht jedes mal so. Aber diese Kämpfe haben eine Brutalität, dass mir selbst das sehr weh tut :(

Okina75
03.07.2017, 10:55
Hy!

Zu 1.) Seidenhühner sind aufgrund ihres Gefieders IMMER anfälliger als normale Hühner. Seidenhühner sind in jedem Alter sofort nass bis auf die Knochen, ältere Normal- Hühner mit vollem Gefieder nicht gar so schnell. Sind Deine Tiere optimal ernährt und es schlummern nicht ohnehin irgendwelche Keime in Deiner Truppe, dann vertragen auch Seidenhühner normale Wetterereignisse.
Gegen Kokzidienbefall (aus der Kacke, vor der der Züchter warnte) belies' Dich hier im Forum mal zu Oregano und/ oder Oreganoöl.

Zu 2.) Siehe oben ;)

Zu 3.) Ist völlig egal!
Bei mir fressen alle Küken am Alttierfutter mit, sowie sie ab einer Woche Alter draußen mitlaufen (wo übrigens noch niemals eines zertrampelt wurde, und ich mache das bereits seit sechs Jahren so, mit je 25- 60 Küken im Jahr). Die Kükis kriegen morgens eine Portion ihres speziellen Futters, sowie dann abends vor Einschluss nochmal. Und da die Glucke sich meist von den anderen separiert, ist es kein Thema, den Kükies auch tagsüber mal eine Portion hinzustreuseln. Ansonsten suchen sie sich am Tag draußen was oder fressen am auch gehaltvollen Erwachsenenfutter mit, und ich kann mich über nichts beklagen. Wachsen gut, sind fit und gesund, alles prima.

Zu 4.) Das ist denn ein gutes Argument- allerdings würde ich im Interesse der Gesamtgruppe chronisch kranke Tiere alsbald rausnehmen.

Aha, ok... Dann wird jene Goldi vllt. durch die erstmal abwesende Glucke im Rang aufgestiegen sein und war nach deren Rückkehr besonders biestig, weil sie nicht mehr die letzte Geige spielen wollte... Auch solche Elemente hätten in meiner Truppe keine Zukunft, denn wer die Harmonie nachhaltig stört ist ebenso dran wie chronisch kranke Tiere.

Zu der Härte der Kämpfe: Ja, so sind Hühner nun mal leider- sind nicht so die süßen kulleräugigen Kuscheltierchen, als die viele sie gerne sehen! Selbst die viel kuschligeren Karnickel können sich gegenseitig umbringen, wenn's mal zur Sache geht...

Pralinchen
03.07.2017, 11:00
Okina hat ja schon, wie gewohnt, sehr präzise geantwortet.

Ich mache wegen der Fütterung keinen Aufstand. Die Kleinen fressen bei den Alttieren mit und am Abend rufe ich mal laut "Küki" und hole den Nachwuchs aus dem Bestand. Sie bekommen im Vorraum vom Stall ihr Futter und können in Ruhe fressen. Eher sind meine Küken und Jungtiere bißl zu dick als zu dünn.

Pfandfrei
03.07.2017, 11:09
Ansonsten könnte man auch mit einem Wäschekorb oder Karton einen Fressplatz für die Kleinen einrichten. Einfach den Eingang so klein halten, das die großen Hühner nicht reinkommen und schon können die Minis in Ruhe fressen.

Meine erste Glucke hatte ich auch für 1,5 Wochen in einem kleinen separaten Auslauf und danach ist sie ganz normal mit der Gruppe mitgelaufen. Den ersten Tag unter Aufsicht damit ich eingreifen kann falls es nicht nach Plan läuft. Aber die andren Hühner haben nur mal geguckt und die Glucke hat sich eh meistens abseits der Gruppe aufgehalten.

Bei meiner zweiten Brut konnte ich nicht separieren da die beiden Glucken im Hauptstall gebrütet hatten. Die ersten 4 Tage blieben die beiden mit den Küken im Stall und danach sind sie ganz normal mit der Gruppe mitgelaufen. Bzw halten sich die beiden mit den Küken immer abseits auf. Mein Auslauf ist aber auch sehr groß so das sie immer genug Platz haben um auszuweichen. Unter die Füße der anderen ist trotzdem mal ein Küken gekommen. Morgens beim öffnen des Stalls wollen natürlich immer alle gleichzeitig raus. Da ist dann mal ein kleines unter die Ständer meiner Hybride gekommen. Das hat dann laut gepiepst und schon war Mutti zur Stelle und hat der Hybride eins auf dem Kopf gegeben :D