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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frisches Gänsepaar schon brüten lassen?



Nöle
16.05.2017, 15:37
Nachdem mein Aloysius seinen Kumpel verloren hat, haben wir ihm am 4. Mai eine erfahrene Gänsedame dazu geholt. Diese Gans war die einzige, die wir in einem Umkreis von 350 km bekommen haben und selbst die mussten wir der Besitzerin abbetteln.

Sie verstehen sich ganz gut, nur die Sache mit dem Treten ist ihm noch immer etwas unheimlich. Sie animiert ihn ständig, steigt zu ihm in die Wanne, beknabbert ihn und hat ihm sogar schon gezeigt wie es geht. Er macht ein bisschen mit und flüchtet dann. Auch sonst hat er wenig zu sagen, die Dame frisst und trinkt zuerst und er lässt ihr den Vortritt, aber sonst ist er immer in ihrer Nähe, hält alles im Blick und antwortet brav, wenn sie ruft.
Er ist halt ein ganz lieber und sanfter Kerl.

Sie hat bei uns bisher vier Eier gelegt, bei der Vorbesitzerin auch schon einige, nun bleibt sie immer öfter im Nest und faucht uns an. Das legt den Verdacht nahe, dass sie bald brüten will.

Nun meine Fragen:
Soll ich sie dieses Jahr schon zu Eltern machen (mit gekauften Bruteiern) oder lieber abwarten bis sie sich besser kennen?
Brutpaarbildung ist ja im Herbst, vielleicht sollte ich geduldig sein und bis zum nächsten Frühjahr warten und hoffen, dass er bis dahin das Treten gelernt hat.
Die Dame ist allerdings nicht mehr die jüngste (acht Jahre alt), daher wollen wir auch nachziehen um mindestens eine Gans zu behalten und ich habe keine Ahnung wie lange so eine Toulouserdame legt und ob dieses spezielle Dame nächstes Jahr wieder brüten will.

Wenn es zur Brut kommen sollte, würde ich gerne im Brüter bis kurz vor dem Schlupf brüten, während die Dame ihre Kunsteier wärmt und ihr die Schlupffertigen Eier dann unterschieben.
Toulouser gelten ja nicht grad als die geschicktesten Brüter.
Macht das so Sinn?

Das Wichtigste bei der ganzen Aktion wäre mir das Familienglück der Gänse.

Danach käme, eine Gans zu behalten, damit der 2jährige Ganter nicht so schnell wieder verwitwet bzw. keiner alleine ist, wenn einem Tier etwas zustoßen sollte.

Das ich natürlich liebend gerne wieder ein paar Gösselchen hier rumrennen hätte ist zwar auch ein Grund, soll aber nicht ausschlaggebend sein.

Nun muss ich recht schnell entscheiden, falls sie sich setzt, denn Bruteier werde ich wohl nicht mehr lange bekommen.

Was meint ihr dazu?

dulcinea44
16.05.2017, 23:38
Ich verstehe das Problem nicht.
Lass doch der Natur ihren Lauf, es sei denn, du willst keinen Nachwuchs.

Das Jugendschutzgesetz gilt jedenfalls nicht für Gänse :neee:

warzitante
17.05.2017, 00:21
Ich glaube, die TE nimmt an, dass die gelegten Eier nicht befruchtet sind. Und weil ihr der Nachwuchs verständlicherweise wichtig ist, soll der Brüter zwischendurch dafür sorgen.

Nöle
17.05.2017, 04:54
Richtig, die Eier sind noch nicht befruchtet, daher die Überlegung, Eier zu kaufen.

Toulouser sind angeblich nicht besonders geschickt bei der Brut, durch ihr Gewicht zerdrücken sie oft die Eier, deshalb der Gedanke vorzubrüten und für die richtige Prägung, die Eier erst zum Schlupf unterzuschieben.
Die Prägung wäre mir sehr wichtig, da Aloysius als Kunstbrütling da ein paar Defizite zu haben scheint.

Die beiden sind erst frisch zusammen und noch nicht wirklich ein Paar. Sie unterhalten sich, Getreten wird nur selten, also zumindest versucht und meist geht die Dame ihre eigenen Wege. Würde eine Brut das Zusammengehörigkeitsgefühl Gefühl verstärken oder eher behindern, bzw. Wäre es klüger zu warten bis die beiden so richtig innig miteinander sind?

Mir ist schon klar, dass das kein echtes Problem ist, ich brauche mehr eine Entscheidungshilfe, da ich mir unsicher bin ob es für den Nachwuchs nicht noch zu früh ist.

conny
17.05.2017, 10:02
Ob Gössel aus Kunstbrut oder Naturbrut stammen ist völlig egal, es entstehen bei den Tieren in keinster Weise irgendwelche Defizite ;-). Die Instinkte sind angeboren, außer sie wurden ihnen weggezüchtet. Ob bei einer 8jährigen Toulouserdame überhaupt noch befruchtete Eier zu erwarten sind, bleibt fraglich. Ich persönlich würde daher der Gans gekaufte Eier unterlegen, bzw. ihr dann die geschlüpften Gössel unterschieben. Da Gänse sehr sozial sind, müsste es in der Regel keine Probleme geben. Ein Versuch macht klug, denn eine Garantie, dass der junge Ganter sich an der Aufzucht beteiligen darf, gibt es nicht. Da sie ihn aber immer wieder animiert, sehe ich da eher keine Gefahr.

LG Conny

Nöle
17.05.2017, 15:46
Danke für Eure Antworten.

@ Conny: bei den Defiziten bin ich mir einfach nicht sicher. Aloysius bekam ich mit seinem Bruder (offiziell eine Gans) im Alter von etwa 5 Tagen (Kunstbrut). Die beiden blieben immer sensible Angsthäschen. Nur bei der Katze und den Hühner wird mal gefaucht, aber selbst die Laufis hatten mehr zu sagen.
Alle Tips haben nicht wirklich geholfen. Jetzt ist nur noch Aloysius da und wenn seine neue Dame nur böse guckt, flüchtet er.
Seit gestern schnappt sie auch nach ihm, wenn er dem Nest zu nahe kommt und er geht dann geknickt davon.
Sicher vermenschliche ich die ganze Sache zu sehr, aber es bricht mir das Herz ihn dann so "traurig" zu sehen.

Ich denke, ich versuche mein Glück mit gekauften Eiern, falls ich überhaupt noch welche bekomme. Ein guter Papa wäre er allemal, die kleine Zuckerschnute, falls die Gans ihn lässt.

LG,
Nöle

conny
18.05.2017, 11:26
Wart mal ab. Wenn er Nachwuchs zu bewachen hat, kann sich sein sensibles Gemüt noch wandeln und er kann sehr selbstbewusst werden :-).

LG Conny

Nöle
18.05.2017, 16:01
Wart mal ab. Wenn er Nachwuchs zu bewachen hat, kann sich sein sensibles Gemüt noch wandeln und er kann sehr selbstbewusst werden :-).

LG Conny

Das wäre toll.

Nöle
02.06.2017, 05:04
So gings nun weiter:

Ich hab's getan: 8 Keine Bruteier bei eBay bestellt.
Sie kamen gut verpackt und heil aber teilweise dreckig an.
Eins habe ich direkt aussortiert, die Hagelschnur war gerissen.
Das war das erste Gänseei, dass ich je gegessen habe und muss sagen: sehr lecker, besser
als jedes andere Ei bisher.

Am 24.5 habe ich sie zusammen mit 8 Eiern meiner Gans eingelegt, in der Hoffnung dass sie vom vorherigen Ganter (beim Vorbesitzer)erfolgreich getreten wurde.

Seit dem 26.5 sitzt die Gans fest auf dem Brutnest mit Kunsteiern (das nenn ich mal Glück/Timing). Da ging der Ganter noch alleine auf Tour.

Seit dem 28.5. bewacht er seine Frau, sitzt bis auf kurze Ausflüge zum Badeteich brav neben oder vor ihr und geht mit ihr zusammen raus, wenn sie schnell fressen und baden geht.

Erstes Schieren am 31.5.: 6 Eier sind befruchtet, 5 nicht und 4 sind Wackelkandidaten.

1.6: der scheue Ganter hat um ersten Mal meinen Mann richtig böse angeguckt (nicht lachen, ich wusste nicht, dass der das überhaupt kann). Danach hat er sich in unsere zukünftige Hauswirtschaftsküche (Baustelle), deren Eingang direkt neben dem Stalleingang liegt, gestellt und den Türsteher gemacht:grueb. Ich bin so stolz auf ihn, langsam bekommt er Selbstbewusstsein. Weiter als 10 Meter entfernt er sich nicht mehr von der Gans.

2.6: erneut geschiert: 7 befruchtet, ein Wackelkandidat, den Rest wurde der Speisekammer zugeführt.
3 der befruchteten Eier sind von unserer Gans.

Ich bin so gespannt, ob und wieviel am Ende schlüpft. Mit der Befruchtungrate bin ich sehr zufrieden unter den Umständen. Soll ja bei Toulousern eh nur bei etwa 50% liegen, die Hälfte kam per Post und die eigenen Eier wurden ja schon hier gelegt, das letzte (befruchtete) gute 10 Tage nach der Ankunft der Dame.

LG,
Nöle

Nöle
26.06.2017, 14:07
4 Eier hatten sich entwickelt, geschlüpft ist leider nur eins:

http://up.picr.de/29600861rn.jpg

LG,
Nöle

Pudding
26.06.2017, 14:10
ein Einzelküken ist nie optimal aber ändern kann man nichts dran (ausser du kaufst zu) aber hübsch ist das Kleine pass gut auf das keine Elstern/Krähe rankommen, meine haben sie eliminiert dieses Jahr!

Nöle
26.06.2017, 14:12
http://up.picr.de/29600891oq.jpg

Lisa R.
26.06.2017, 14:18
Herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs.

Schade, dass nicht mehr geschlüpft sind, aber eins ist besser als keins !!

Nöle
26.06.2017, 14:18
Ändern kann ich es leider nicht und auf die Schnelle hab ich keine Eintagsgössel auftreiben können.
Dafür genießt Junior die gesamte Aufmerksamkeit der Gans.

Krähen sind hier eigentlich kein Problem, aber ich habe immer ein Auge drauf, wenn die beiden aus dem Stall kommen.
Netterweise kündigt Madame das mit großem Trara an (aus dem Weg, jetzt kommen wir...) und noch sind die Ausflüge nur kurz, da muss ich noch nicht soviel aufpassen.

LG,
Nöle

conny
27.06.2017, 15:43
Herzlichen Glückwunsch.

LG Conny

Nöle
27.06.2017, 17:27
Herzlichen Glückwunsch.

LG Conny

Dankeschön!
Ich kann gar nicht sagen, wie süß das ist, wie Mutti sich kümmert.
Bin so verliebt, daher:

http://up.picr.de/29612935sh.jpg

conny
28.06.2017, 14:29
Super Mutti!

Nöle
28.06.2017, 18:41
Ja, das ist sie.
Ich glaube sie hat all die Jahre darauf gewartet. Sie ist ja schon sieben und an ihrem vorherigen Wohnort sollte sie nur legen, durfte aber nicht selber brüten oder Gössel aufziehen.

Sie ist immer aufmerksam und niemand darf zu nahe kommen, selbst der Ganter darf es nicht anschnäbeln. Nur gucken und bewachen. Selbst beim Futter ist sie rigoros, sie kostet kurz vor, dann darf das Kleine fressen, dann frisst sie und dann darf der Herr (vielleicht) auch was abhaben.

Und wehe er guckt auch nur schief, sie weist ihn sofort zurecht. Und er ist halt so lieb wie immer und scheint nicht so wirklich zu wissen was vor sich geht und was von ihm erwartet wird.
Sind junge Ganter (2 Jahre und vorher immer mit nem Kerl zusammen) immer so lieb? Damit meine ich,
zu sanft für diese Welt?
Ich bin ja schon sehr stolz das er jetzt das Flügelrascheln beherrscht und zweimal einem Scheinangriff gestartet hat, wenn wir ihm den Rücken zugedreht haben (gut, gucken wir hin, werden die Flügen rasch eingeklappt und er mimt den Unschuldigen).
Wird der noch selbstbewusster?

LG,
Nöle

Blindenhuhn
28.06.2017, 18:47
Oh, auch von mir herzlichen Glückwunsch zu dem entzückenden Dingelchen!:blume

Nöle
28.06.2017, 19:06
Vielen Dank!!!

LG, Nöle