PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ultimative Unterwerfung?



elja
09.05.2017, 12:27
Mein Mixhahn hat zur Zeit Stress mit einem der Zworpis. Deshalb ist der Mixhahn in einem eigenen Gehege mit Damen, die anderen Hühner laufen komplett frei.
Der Mix ist nun drei Abende ausgebrochen und die beiden haben gekämpft, beide sehen aus wie Krieger nach der verlorenen Schlacht.
Eben kriege ich einen Anruf. Der Mixhahn ist wieder über den Zaun, die beiden müssen so eine Stunde gekämpft haben (Nachbar hat Gerüst aufgebaut), dann war der Mix konditionell wohl am Ende, der Zworpi hat auf dem Mix gestanden und unentwegt gekräht. Aber er hat dann anscheinend nicht mehr nach dem Mix gehackt.
Was kann ich jetzt, außer Schlachten, noch tun? Übernetzen werde ich den Auslauf nicht, da er nicht als Dauerlösung gedacht ist. Ob er jetzt in seinem Gehege drinnen bleibt?

SalomeM
09.05.2017, 12:36
Nein, er wird nicht in seinem Gehege bleiben. Sobald er wieder flugfähig ist, wird er drüberfliegen, das ist die Natur des Hahnes. Da das ganze bei Deinen Hähnen Ausmaße angenommen hat, die ich für den rangniedrigen als nicht mehr vertretbar einstufen würde, gibt es nur drei Möglichkeiten. Ausbruchsicher einzäunen, neues Zuhause suchen oder schlachten.

eierdieb65
09.05.2017, 12:39
Ich verstehe die Frage nicht.
2 Hähne haben gekämpft, einer verlor, KEINER ist ernsthaft verletzt. Du kannst sie zusammen lassen.

Besser gehts doch nicht, oder?
Wenn du reinrassige Bruteier willst, musst du ja ohnehin eine Zuchtgruppe fremdhahnsicher abtrennen.

lg
Willi

Lisa R.
09.05.2017, 13:04
Das hängt von den Hähnen ab. Bei uns war es nur einmal notwendig einen zu schlachten und das war der Sieger. Der hat nämlich nicht aufgehört den unterlegenen Hahn auf's bösartigste zu drangsalieren. Obwohl der andere ausgewichen ist, sich versteckt hat und den neuen Herrscher in keinster Weise herausgefordert hat, hat dieser nicht aufgehört. War ein Hybrid-Mix-Hahn und auch sonst ein ziemlicher Stinker.
Tja Rübe runter.

Ansonsten klappt das hier ohne Probleme, die weiterhin zusammen laufen zu lassen. Gibt manchmal noch ein bisschen Gescheuche - das legt sich aber schnell. Der junge Bresse hat vor Kurzem den alten Sundheimer entthront und die laufen jetzt wieder ziemlich einträchtig übers Gelände. Gekämpft wird nicht mehr, nur noch manchmal gedroht. Ansonsten alles gut.

Ich würde das einfach mal ausprobieren. Die haben bei Dir ja Hennen genug und auch Platz genug.

SalomeM
09.05.2017, 14:15
.....beide sehen aus wie Krieger nach der verlorenen Schlacht


......die beiden müssen so eine Stunde gekämpft haben (Nachbar hat Gerüst aufgebaut), dann war der Mix konditionell wohl am Ende.

Die Hähne sind sich kräftemässig sehr ebenbürtig und keiner gibt nach. Ich würde es den Tieren nicht antun. Sie wurden ursprünglich getrennt, weil sie Stress untereinander hatten, der wird sich durch eine erneute Zusammenführung nicht in Luft auflösen, eher im Gegenteil.

eierdieb65
09.05.2017, 14:42
Du würdest also lieber den Sieger schlachten?
Weil nach 1 Stunde DU sie für ebenbürtig empfindest? Obwohl BEIDE über den Zaun hüpfen gekonnt hätten?
Meine Hähne brauchen manchmal 8 Wochen, bis sie einsehen nicht gewinnen zu können.
Und trotzdem greife ich in deren Rangfolge frühestens 6 Monate später ein. (Niemals einer totgehackt)
Den Sieger habe ich allerdings niemals geschlachtet. Warum sollte ich DEN, der seine Hühner verteidigt, schlachten, solange er mich nicht angreift?
Der Verlierer schmeckt auch sehr gut.

lg
Willi

elja
09.05.2017, 14:46
wenn wäre der Verlierer dran.

Lisa R.
09.05.2017, 16:14
Da ich hier immer mehrere Hähne und viele Junghähne mitlaufen habe, ist es mir wichtig einen Chefgockel zu haben, der es nicht nötig hat, alle Rivalen auszurotten. Einen Hahn, der die Jungspunte im Zaum hält ohne dass es zu blutig wird und einen, der einen zweiten Hahn akzeptiert.

Ich habe immer ca. 25-30 Hennen und im Moment 1200 m2 Auslauf, der nicht komplett einsehbar ist. Mindestens 2 Hähne will ich laufen haben, damit auch ordentlich aufgepasst wird.

Der Sieger war (wie schon geschrieben) auch ansonsten ein ziemlicher Ar... - mir gegenüber nie, aber er hat z.B. meine alte Italienerin verdellert, weil sie einen großen Kamm hatte und ihn nicht ranlassen wollte. Ich hatte ihn schon auf der Liste, weil er ständig den anderen Hahn angegangen ist, aber als die Italienerin einen völlig blutigen Kopf hatte, gings innerhalb von ein paar Minuten ins Jenseits.

Seit ich keine Kämpfer mehr habe, ging das mit Althahn und heranwachsendem Nachfolger in allen anderen Fällen problemlos. Irgendwann merkte man, dass die Führung gewechselt hatte und das meist ohne einen tagelangen Kampf und oftmals sogar ohne Blut.

SalomeM
09.05.2017, 16:44
Du würdest also lieber den Sieger schlachten?
Weil nach 1 Stunde DU sie für ebenbürtig empfindest? Obwohl BEIDE über den Zaun hüpfen gekonnt hätten?
Meine Hähne brauchen manchmal 8 Wochen, bis sie einsehen nicht gewinnen zu können.
Und trotzdem greife ich in deren Rangfolge frühestens 6 Monate später ein. (Niemals einer totgehackt)
Den Sieger habe ich allerdings niemals geschlachtet. Warum sollte ich DEN, der seine Hühner verteidigt, schlachten, solange er mich nicht angreift?
Der Verlierer schmeckt auch sehr gut.



lg
Willi

Die Hähne wurden im Vorfeld getrennt, da es schon öfters Reibereien gab. Ich sehe das ganz pragmatisch: bei unbegrenztem Platzangebot geht der Verlierer früher oder später dem Gewinner aus dem Weg, sammelt sein eigenes Harem, lebt alleine oder wird gefressen. Da es aber in der Hühnerhaltung kein unbegrenztes Platzangebot gibt, bin ich dafür verantwortlich, dass kein Tier monatelang gemobbt/gestresst/gejagt bei mir rumlaufen muss. Also halte ich Dauerzankäpfel entweder getrennt oder entferne einen. Wobei ich ganz Deiner Meinung bin, eine Stunde ist nicht aussagekräftig. Und ab und an ein wenig Angeflatter und Zänkelei empfinde ich ebenso als unspektakulär.
Nach 1-2 Wochen ohne einkehrende Ruhe würde ich jedoch eingreifen. Im vorliegenden Fall geht es ja auch schon ein Weilchen zur Sache.

Okina75
09.05.2017, 23:49
Käme bei mir vor allem drauf an, welcher Hahn mir wichtiger ist, Willi...
Dem Schneevogel habe ich seinerzeit auch unter die Arme gegriffen und den jungen Niederrheinermixhahn geschlachtet, der nach einem unglücklichen Zwischenfall die momentane Schwäche des Schneevogels erkannte und ihn im Sturme unterwarf. Und der Junghahn war gelb gesperbert und gescheckt... Da sieht man, was mir der alte Schneevogel bedeutete, den der Junge ohne das vorübergehende Hinkebein so schnell nicht gewagt hätte, unterzubuttern.

Wie aber auch immer: Ein Hahn, der es ernst meint, wird auch einen unterlegenen und das deutlich zeigenden niemals wieder als Zweithahn IN der Herde dulden, sondern würde ihn bei genügend Platz immer wieder so wegjagen, dass der Unterlegene nur noch in der Herdenperipherie geduldet wird.
Solche Dinger sind was anderes als Ranggeplänkel unter Junghähnen, da geht es um die Wurst, und da nützt auch alle Unterwerfung nichts!

Letzten Endes musste ich genau deswegen zwei weitere eigentlich siegreiche Junghähne schlachten.
Auch eine Riesenschande, weil beide gemeinschaftlich eine Viertelstunde brauchten, um eine mehr als doppelt so schwere Shamo- Orloffhenne zu unterwerfen. Leider ließen sie es aber bei diesem furiosen Sieg nicht bewenden, sondern behandelten die Henne fortan wie einen Hahn. Sowie sie die sahen, gingen die auf teils 10 m ab wie die Zäpfchen und scheuchten sie zum Teufel und zurück- dies war auch die erste und einzige Henne, die ihren Kopf in die Totholzhecke steckte und ihn so verbarg, was die ultimative Unterwerfungsgeste überhaupt ist (was ich übrigens auch bei meinen Hähnen noch nie sah).
Der Althahn akzeptierte sie dann als Henne, nachdem er sie im fünften Anlauf auch endlich unterkriegte, aber mit den beiden Junghähnen war leider nicht zu diskutieren, die ließen die Henne nicht mehr auf 10 m heran. Und so war ihr Schicksal leider (!) besiegelt!

Diese Henne sah nun keineswegs wie ein Hahn aus, verhielt sich als Kämpferhenne halt nur etwas maskuliner. Daher mein Fazit: Das wird nichts mehr mit den beiden Hähnen, auch nicht, wenn sich der Unterlegene auf den Rücken werfen und mit dem Schwanz wedeln würde... Da geht es um die absolute Vormacht als Haremsführer, nicht um einen Platz in irgendeiner Hahnen- Herdenanwärter- Hierarchie, folglich muss einer der beiden weichen!
Wobei die Auswahl dessen doch völlig beim Besitzer liegt...

Lau Fente
10.05.2017, 02:36
Für Andreas:

Gut gebrüllt, Löwe!


Beste Grüsse, Stephan

elja
10.05.2017, 09:02
gestern Abend ist er nicht ausgebrochen sondern mit seinen Damen in den eigenen Stall marschiert. Mal schauen, wie es sich weiter entwickelt.