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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie erlöst man richtig?



Werhühner
04.05.2017, 09:54
Hallo liebe Hüforianer,

ich hab mal eine Frage.
Da ich selber nicht schlachte und auch in Zukunft nicht schlachten möchte, habe ich keinerlei Erfahrung damit, wie ich am schonensten erlösen kann, wenn es keine andere Möglickeit gibt.

Ich frage, weil mein bescheuerter Kater heute Morgen eine Amsel erwischt hat.
Ich war auf dem Weg zu den Hühnern und er hatte sie schon sehr arg dazwischen gehabt.
Der kleine Amselmann konnte zwar noch einige Meter vor mir flüchten, aber man konnte sehen, dass er das nicht überleben wird.
Normalerweise hat mein Mann dann Tiere erlöst, wo es keine Heilungschance mehr gab, aber natürlich ist der nicht zuhause und der kleine Amselmann ist unter meinen Tränen in meinen Händen gestorben.
Leider hat das noch eine ganze Weile gedauert und das tat mir am meisten leid :(
Wie kann ich so etwas in Zukunft verkürzen? Es geht mir dabei auch um die Hühner, wenn da mal was ist. Ich wäre sehr unsicher, was ich machen sollte.

Ich mag meine Katzen, und auch zum Mäusevernichten im Futterstall, sind Katzen eine super Option, aber gerade er ist ein echtes A...... weil er die Tierchen wirklich totspielt :angry:neenee: das geht gar nicht. Bei einer halbtoten Maus schicke ich meine Hündin, die erledigt das in nichtmal 5 Sekunden, aber bei einem Vogel oder einem Huhn, brauche ich eine ander Option, sonst beißt sie nachher noch die ganzen Hühner tot.
Das wäre wohl kaum in meinem Sinn :o
Wir haben aber ohnehin sehr viele Katzen hier in der Umgebung, also ist es eine generelle Frage, was ich da tun kann.

fhuchler
04.05.2017, 10:11
Bei Hühnern kannst du mit einem ordentlichen Schlag auf den Kopf das Tier bewußtlos machen, und dann mittels Ohrscheibenstich ausbluten lassen. Ist meiner Meinung nach die "humanste" Methode ein Tier zu töten.
Wirkt irgendwie wie einen Fisch zu töten,...

Ansonsten kannst du nach der Beetäubung auch den Kopf abtrennen, da flattert dann das Huhn aber in der Gegend rum, das musst du also festhalten oder du stellst direkt nach dem Abtrennen des Kopfes einen umgedrehten Kübel auf das Huhn, so dass das Geflattere im Kübel stattfindet. Den Kübel dann einfach festhalten bis sich nichts mehr rührt, geht ca. 20 - 30 Sekunden.

Für kleinere Tiere (Küken etc) würde ich das ähnlich machen - kann halt passieren dass die Betäubung zu brutal ist und das Tier gleich tot ist - wobei das im Anlassfall ja egal ist. Ausbluten lassen wird bei einem Küken oder einer Amsel schwierig, da würde ich wohl eher zur kleinen Axt raten...

Kein schönes Thema, aber es gehört dazu...

Vinny
04.05.2017, 10:38
Es gab hier mal das Thema "sanftes schlachten" da kannst du dich durchlesen.

Die Essenz daraus ist aber meiner Meinung nach: ob totstreichelt oder normal betäuben und ausbluten. Es ist töten.

Bei größeren Tieren wie Hühnern: betäuben mit schlag auf Hinterkopf und Kopf ab / ohrstich.

Bei kleineren... Ich musste gerade vor einigen Tagen wachtelküken erlösen. Die haben auch ein sehr feines Skelett. Eine gute rosenschere und eine schnelle Bewegung, dann ist es vorbei. So schwer es auch fällt.

LittleSwan
04.05.2017, 12:31
der Kater erwischt in der Regel kein gesundes Vogeltier ... vielleicht hatte diese Amsel sowieso schon irgendetwas.
Und es gehört zum natürlichen Verhalten der Katze, mit der Beute zu spielen.
Man muss das natürlich trotzdem nicht noch extra "unterstützen". Aber dann ist schnelles Reagieren und auch ein beherzter Griff notwendig, um das Tier zu erlösen. Kann dir nicht dein Mann mal zeigen, wie er es macht?
Immer deinen Mann vorzuschieben, ist irgendwie auch komisch, oder?

Lau Fente
04.05.2017, 12:37
Tödlich verletzte Kleintiere (Nager, Vögel) erschlage ich mit dem Ascheschieber (falls das Ding so heisst). Es ist ein stumpfer Eisenschieber(?) mit relativ langem Stiel, so ca. 60 cm. Ein kraeftigerer Schlag hinter den Kopf und das Tier ist sofort tot. (Es bleibt aber "komplett", zumindest für mich angenehmer und es fliesst kein Blut)
Ich finde es zwar selber jedesmal schrecklich, aber da leider Katzen zum totspielen neigen, erlöse ich das arme Tier lieber. Zum Rest wurde ja schon geantwortet...


Beste Grüsse, Stephan

Werhühner
04.05.2017, 13:07
Vielen Dank für die Antworten!

Das mit dem Ohrscheibenstich habe ich schon häufiger gelesen, aber so recht kenne ich die Stelle nicht.
Muss ich mal schauen, ansonsten eben betäuben und dann Axt oder Gartenschere :(

@Vinny
Ja, das "sanfte schlachten" hatte ich schon gelesen, stimmt. Ich tu mich sehr schwer, einem anderen Geschöpf das Leben zu nehmen, aber in so einem Fall versucht man ja zu helfen.

@LittleSwan, es geht hier nicht darum, jemanden vorzuschieben! Er hats halt gemacht, wenn es sein musste und bisher war er bei sowas immer da. Da ich nunmal jetzt allein anwesend war, habe ich nach Informationen gesucht, um einem Tier schnellstmöglich weiteres Leid zu ersparen indem ich es einfach selber mache, aber ich möchte nicht noch mehr Leid verursachen.


Das Katzen immer mit Beute spielen ist mir wohl bekannt. Aber er ist nunmal diesbezüglich ein recht gemeiner Fall und treibt sowas gern auf die Spitze. Ich hatte schon so einige Katzen in meinem Leben, aber keine davon hat ihre Opfer so lange totgespielt. Deswegen muss ich im Zweifel dann eben eingreifen.

fradyc
04.05.2017, 13:25
Ich hätte es der Katze überlassen, wäre sicher schneller gegangen.

Werhühner
04.05.2017, 14:26
Das glaube ich in diesem Fall kaum.

fradyc
04.05.2017, 15:37
Ist doch keine Sache des Glaubens, ob der verletzte Vogel langsam auf meiner Hand entfleucht oder von der Katze zerspielt wird. Wenn ich den Vogel schon wegnehme, dann dreh ich ihm auch den Hals um.

Achtung, "grausam"! Den Vogel in die Faust nehmen, den Kopf am Daumen herausschauen lassen, mit einem Schlag auf Tischkannte betäuben, dann eine kräftige Drehbewegung mit leichtem Zug. Es macht knax und der Vogel ist erlöst. Wer noch auf Nummer sicher gehen will, trennt den Kopf ab oder macht einen Kehlschnitt oder Ohrstich und lässt den Vogel ausbluten.

eierdieb65
04.05.2017, 15:43
Junge Amsel?, lieber Fradic:
Da hätte man den Kopf in der Einen, den Rest in der anderen Hand.
Egal, ob vorher geschlagen, oder nicht.
Wer Tiere vor so einem Tod schützen will, lässt den Kater nicht frei laufen.

Direkt zur Frage: Man erlöst am Besten, indem man die Schlachtvorschriften penibelst einhält. Ob man das Tier dann verbuddelt, oder isst, ist egal.
lg
Willi

fradyc
04.05.2017, 15:46
Ich habe mich hier so human wie möglich ausgedrückt ...

... "dreh & ab" würde wilde Panik verursachen!

Ich hätte einfach eine Portion Katzenfutter gespart.

nbk
04.05.2017, 16:28
Wir haben aber ohnehin sehr viele Katzen hier in der Umgebung, also ist es eine generelle Frage, was ich da tun kann.
KASTRIEREN !!! (den Kater, nicht deinen Mann).

fradyc
04.05.2017, 16:34
Kastrierte Katzen vögeln nicht, fressen aber Vögel!
Auto waschen, um die Bahn nicht zu verpassen?

Windfried
04.05.2017, 18:41
Schlachten lernen oder zumindest vorführen lassen und dann vor dem äusseren Reinigen (in diesem Fall Rupfen) abbrechen, die Handgriffe zum Töten sind meistens weitgehend identisch. Schlachten und Erlösen ist in jedem Fall Töten nur mit anderem Hintergrund. Einige Handgriffe wurden ja schon genannt nur mit Hintergrundwissen wird vieles einfacher.

fradyc
04.05.2017, 18:49
Ich glaub, der Windfried gibt einen (Schlachtkurs) aus. ;)

Beiträge: 1.111

Jorg
04.05.2017, 18:59
Nicht schlagen - doch das "Wie" finde ich nur zweitrangig wichtig.
Viel wichtiger finde ich, dass es möglichst schnell geht.
Da bleibt dann eigentlich nur die mechanische Gewalteinwirkung übrig.
Wenn ich das Tier verwerten möchte, dann betäube ich mit dem Knüppel nur.
Wenn ich es verwerfen möchte, kann der Schlag auch letal sein.
Klingt zwar grausam, aber was für Alternativen bleiben?
Höchstens es einzuschläfern.
Doch ob das weniger grausam für das Tier ist, wage ich zu bezweifeln: Einstich m it der Kanüle ist ja auch schon Schmerz, Todesangst und Megastress.

Gruß
Jorg

Sanne
04.05.2017, 19:21
Hallo Jorg,
jetzt habe ich Deinen Post mehrere Male gelesen und auch verdaut.
Ich kann Dir zu 100% zustimmen.
Es muss schnell ohne Stress und schmerzfrei vonstatten gehen.
Auch mit dem Einschläfern kann ich Dir nur zustimmen,auch wenn es mir noch nie so bewusst war.

Leider bin ich auch eine von denen die noch nie ein Huhn getötet haben,mir ist am Anfang eine Henne auf dem OP Tisch gestorben.(Legedarmvorfall)
Ich habe mir geschworen wenn es noch einmal eine Aussichtslose Situation bei mir gibt,dann muss ich handeln.
Das war jetzt leider OT,doch das Thema beschäftigt mich sehr.

LG
Susanne

nbk
04.05.2017, 23:06
Kastrierte Katzen vögeln nicht, fressen aber Vögel!
Auto waschen, um die Bahn nicht zu verpassen?
Es geht nicht ums fressen sondern ums streuen und jagen.
Dies nimmt bei kastrierten Katzen normalerweise deutlich ab. Wenn nicht mehr markiert wird, gibt's auch für andere weniger Anreize.
Ich halte sehr viel von Lebendfallen, selektiv auf Marder und Wiesel. Katzenbeifang hat dann die Gemeinde an der Backe. Wenn nicht gechipt oder tatoo, dann ist nach einer Woche Ende. (Siehe Thread Thema).
Das Große Katzenproblem liegt bei den verantwortungslosen Besitzern.

Werhühner
04.05.2017, 23:14
Das stimmt so nicht ganz. Das mit dem Streunen stimmt, weil eben der Drang nach der Suche des anderen Geschlechts, schlicht wegfällt.

Kastrierte Tiere, egal ob Hund oder Katz, neigen aber viel eher zum Jagen als unkastrierte. Da durch das wegfallen der Sexualhormone, mehr Aktivität in das Jagen anstatt der Sexualität gelegt wird.

Aber davon ab, meine Katzen sind grundsätzlich kastriert. Aber das alles ist hier echt OT.

Es geht um möglichst schnelles und stressfreies Erlösen von leidenden Tieren ob nun Wildvogel oder Huhn.

nbk
04.05.2017, 23:24
Es ist eben genau nicht OT, denn du hast es doch selber zum T gemacht und dabei das wirkliche Problem sogar noch beim Namen genannt. Wenn die Katzenmassenmordrei an Singvögeln bei den Verantwortlichen Menschen nicht ins Hirngehen will, ist der "richtige" Betäubungs, oder Befreiungssxhlag nichts als geheuchelte Gewissensduselei.

Logofff
04.05.2017, 23:50
Auf 200 gemolchelte Tiere durch meine Katzen ist der Anteil bei 199 Mäusen und Ratten und einem Vogel. Jäger schieben gerne Katzen als Vogelmörder und deren Rückgang vor. Grad auch aktuell http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2017-05/voegel-bestand-landwirtschaft-gifte-kiebitz-braunkehlchen-uferschnepfe-feldlerche
Mal abgesehen von der wachsenden Population an Waschbären gegen die eigentlich niemand was tut. Ganz nette nicht beachtete Population.

Bei noch lebenden aber hoffnungslos verletzten Tieren mache ich es wie Fradyc. Das ist man den Tieren einfach schuldig.

Werhühner
04.05.2017, 23:53
Vielen Dank, so auch meine Erfahrung! Ich denke ich werde es, im Fall der Fälle auch so handhaben wie oben beschrieben.

fradyc
05.05.2017, 00:15
Bei noch lebenden aber hoffnungslos verletzten Tieren mache ich es wie Fradyc.

Du meinst bestimmt die "Einweisung", die ist gar nicht für mich. Ich würde der Katze kaum einen Vogel abnehmen, etwas Seltenes bestimmt und ganz bestimmt auch eines meiner Küken, mit anschließendem Katzenschwimmuntericht im Gartenteich. Kam aber noch nie vor, dass meine Katzen an meine Viecher gehen. Da klauen sogar 2wöchige Zwerge aus dem Napf und Katze beeilt sich, aus Angst nichts mehr abzubekommen.

Insider PS: Es piepst bereits :roll

nbk
05.05.2017, 14:28
Auf 200 gemolchelte Tiere durch meine Katzen ist der Anteil bei 199 Mäusen und Ratten und einem Vogel. Jäger schieben gerne Katzen als Vogelmörder und deren Rückgang vor. Grad auch aktuell http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2017-05/voegel-bestand-landwirtschaft-gifte-kiebitz-braunkehlchen-uferschnepfe-feldlerche
Mal abgesehen von der wachsenden Population an Waschbären gegen die eigentlich niemand was tut. Ganz nette nicht beachtete Population.

Bei noch lebenden aber hoffnungslos verletzten Tieren mache ich es wie Fradyc. Das ist man den Tieren einfach schuldig.

Nein das stimmt so nicht ganz, es sind nicht die Jäger, sondern die wissenschaftlichen Studien, die gelesen und ausgewertet werden.
Der von dir verlinkte Artikel hat wesentliche Komponenten nicht erwähnt, was ihn in ein etwas einseitiges und damit reduziertes Licht rückt (Pressefreiheit).

Mit ausschlaggebende Prädatoren, sind vor allem Fuchs und Katze; der generelle Rückgang der Singvögel kann natürlich nicht nur den Katzen zugerechnet werden, betrachtet man int. Studien zu diesem Thema, wird das Ausmaß jedoch deutlicher.
Quellen:
Tim Doherty du Center for Integrative Ecology of Deakin University (Australie) und
https://www.nature.com/articles/ncomms2380

In FR gibt es ca. 23 Mio Katzen, das Verhältnis mit / ohne Besitzer ist fast ausgeglichen.
Studien zeigen, dass ein Tier im Schnitt ca. 14 Singvögel / Jahr tötet.

Multipliziert mit 23 Mio, macht 334 Mio Rotkehlchen, Amseln, Meisen, Rebhühner, Fasane, Wachteln, etc.
Ein Katzenpaar kann theoretisch in 5 Jahren 15.500 Nachkommen zeugen…(quelle: journal des piègeurs N°105)

Was den Waschbär angeht, kann ich nur für meine Heimat (FR) sprechen, dort wird sehr wohl was getan. Die konsequente Raubwildbejagung ist im Gegensatz zu DE sehr viel weiter entwickelt - DAS kann getan werden...um beim Thema zu bleiben.

;)