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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Voliere mit Freiauslauf - was beachten?



ruby64
19.04.2017, 16:07
Wir bereiten gerade alles für den Einzug unserer Legewachteln im Mai vor.
Es soll ein Stamm von 1/5 oder 1/6 werden.

Wir haben eine Voliere mit Grundfläche ca. 1,20 x 2,00 m, 2 m hoch.
Diese hat keinen Boden. Wir haben jetzt vor, Waschbetonplatten als Untergrund zu nehmen und darauf dann die Einstreu (welche Streu sind wir noch unentschlossen, der Züchter schwört auf Holzpellets).
Ist das ein Problem, wenn die Voliere ebenerdig ist?

Desweiteren wollen wir 6-8 qm Auslauf (auf Naturboden) einzäunen. Hierzu haben wir Welpengitter mit Gitterabstand von 3 cm, Höhe 80 cm.
Ich gehe davon aus, dass die da nicht durch kommen?
Muss ich das Freigehege zwingend von oben gegen Räuber sichern?
Wir haben unsere Hühner Tag und Nacht draussen set 15 Jahren, noch nie gab es Räuber, ausser Ratten.
Womöglich weil bei uns ein großes Rudel Hunde lebt.

Aber könnten die Wachteln hoch genug fliegen, um über den Zaun zu kommen? Wenn nein, wären Katzen für sie gefährlich?
Nachts sollen die Tiere natürlich in der Voliere bleiben

sil
19.04.2017, 18:30
Wachteln können fliegen, zwar, wenn sie darin noch wenig Übung hatten nicht ausdauernd und deswegen auch nicht weit, sie dürften aber eher früher als später die 80 cm Welpengitter recht locker überwinden, und aus Erfahrung kann ich sagen: Wenn die mal draußen sind, findet man sie praktisch nicht mehr. Außer, man hat einen guten Vorstehhund zur Hand....
Wachteln passen ins Beuteschema von praktisch sämtlichen Greifvögeln, auch in das von Katzen und unerzogenen Hunden.
Wachteln haben eigene Vorstellungen von einem brauchbaren Eiablageplatz, sie nehmen angebotene Nester nicht unbedingt an sondern legen irgendwo in der Voliere. Die Einstreu sollte so sein, dass irgendwo gelegte Eier gleich gefunden werden. Nichts ist ärgerlicher, als wenn man ein in der Einstreu verscharrtes Eie erst Wochen später durch Zufall findet und erst beim Verbrauchen merkt, dass es da vielleicht doch etwas länger gelegen hat....
Legewachteln haben eine beeindruckende Verdauung, die Voliere sollte deswegen leicht zu reinigen sein.

fradyc
19.04.2017, 19:06
Waschbetonplatten als Untergrund

Waschbeton ist nicht ideal zu reinigen, nimm besser die einfachen Betonplatten.


Ist das ein Problem, wenn die Voliere ebenerdig ist?

Kommt auf´s Gelände drumherum an, auch an Starkregen denken.


wären Katzen für sie gefährlich

Oh, ja ...

ruby64
19.04.2017, 20:27
Danke euch, das hilft sehr.
Die Waschbetonplatten haben wir schon, ebenso einen Hochdruckreiniger. Wir könnten aber notfalls die Platten einfach falsch herum verlegen.

Starkregen sollte an der Stelle nichts ausmachen, wir hatten da noch nie Wasser stehen, die Wachteln kriegen aber auch ein größeres Häuschen, das etwas erhöht auf Füßen steht. Ich hatte mehr Bedenken wegen der Bodenkälte

Wir werden also den Freiauslauf mit einem Netz sichern - habt ihr da Empfehlungen?

Die Pellets als Einstreu hab ich gesehen und es schien mir echt einfach, die Eier da zu finden.
Womit habt ihr den gute Erfahrungen emacht? Hobelspäne finde ich furchtbar, die sind irgendwann überall.

sil
19.04.2017, 22:24
Probier die Holzpellets doch einfach aus.
Wachteln kommen mit trockener Kälte eigentlich gut klar, wenn das Futter entsprechend angepasst wird, was sie gar nicht vertragen, ist Feuchtigkeit.
Bodenkälte kann durch dick Einstreu relativ gut abgepuffert werden. Gern wurden bei mir kleine mit Heu gepolsterte Kisten zum Chillen zwischendurch angenommen, so mußte nicht die komplette Voliere dick eingestreut werden, was das Saubermachen sehr erleichtert hat. Allerdings haben unsere Wachteln in einem großen Hasenstall unter Dach überwintert, weil unsere Winter hier sehr schneereich und kalt sind.
Beim Netz kann ich dir leider nicht weiterhelfen, du solltest aber bedenken, dass so eine Wachtel, wenn man die Federn wegrechnet, ein ziemlich kleines Tierchen ist.
Was noch?
Wachteln lieben Deckung nach oben, beispieslweise Kisten mit Öffnungen an allen vier Seiten, Pflanzen mit überhängenden Zweigen, Blättern, Wedeln.

ruby64
19.04.2017, 22:35
Ich hoffe ja, dass sie unsere Unterschlupfmöglichkeiten gut finden. Da wollte ich dann auch gerne mit Heu polstern.
Bei uns sind die Winter vergleichsweise mild, wir wollen trotzdem Plexiglasverkleidungen für die offenen Teile im Winter anbringen.

Wegen Pflanzen - das habe ich oft gesehen und zusätzlich schmückt es ja auch.
Aber machen die das nicht kaputt? Und was kann man da nehmen?

Sandbad ist natürlich geplant (wenn sie alt genug dafür sind) da wollte ich ein Katzenklo ohne Deckel nehmen.

Wegen Netz werde ich mal weiter recherchieren. Allerdings denke ich nicht, dass so ein Tier sich im freien Flug durch Maschen quetschen kann?

Graseinsaat im Freilauf wird nicht lange leben, oder?

sil
20.04.2017, 11:22
Nein, Graseinsaat wird nicht lange leben....
Vielleicht immer mal wieder ausgestochene Grassoden zur Beschäftigung anbieten, unsere fanden das super. Oder ein, zwei Handvoll frisch gejätetes Gartenunkraut samt Wurzeln.
Die allermeisten Legewachteln kommen aus einer sehr sterilen Aufzucht, sie brauchen eine Weile, um solche Angebote anzunehmen, aber wenn sie es mal kennen, sind sie mit Begeisterung dabei.
Wir haben Farne und Heidelbeersträucher in Pflanzschalen in die Voliere gestellt (giessen nicht vergessen ;)) und immer mal wieder belaubte Äste so fefestigt, dass die Wachteln sich darunter verstecken konnten. Im Winterquartier ging es spartanischer zu, da kamen umgedrehte Obstkisten, von denen die obersten Latten entfernt wurden und Fichtenäste zum Einsatz.
Gefüttert haben wir Legemehl, Grünzeug, Wildvogelfutter und tierisches Eiweiß in Form von Quark Bachflohkrebsen, Mehlwürmer etc. Wir hatten dafür über den ganzen Sommer von jeder Wachtel praktisch täglich ein Ei und unglaublich viel Freude mit diesen knuffigen Federkugeln.
Momentan haben wir leider keine Wachteln mehr, an der Sommervoliere hat der Zahn der Zeit so genagt, dass wir sie entsorgt haben, und wenn wir neu anfangen, soll es kein Provisorium mehr werden, sondern was festes, in dem die Wachteln auch im Winter bleiben können.
Mit einem Netz habe ich, wie gesagt keine Erfahrung.

Blindenhuhn
20.04.2017, 11:25
Ja, Grassoden sind toll! Was bei meinen der absolute Favorit ist, ist Vogelmiere oder ein Topf Oregano reinstellen.

ruby64
20.04.2017, 13:26
Ich werde die Zwerge frisch geschlüpft bekommen. Die erwachsenen Tiere sind auch in recht netten Volieren gehalten und völig zahm durch massig Streicheleinheiten. Das hat mir gut gefallen.

Heidelbeeren klingt gut. Gartenbambus habe ich noch als Tipp gefunden, das gefällt mir sehr.
Mal schauen, was rein passt, es soll ja nicht voll gestopft werden.
Es kommen stabile Äste rein zum drauf klettern (wenn sie wollen), evtl wollen wir eine 2. Ebene in geringer Höhe machen, weil die Voliere so hoch ist, dass es fast schade wäre, den Platz zu verschwnden

sil
20.04.2017, 14:25
Ich denke, die Kletteräste könnt ihr Euch sparen. Und die zweite Ebene ist auch so eine Sache. Manche Wachteln nehmen so was an, andere nicht. Aber Versuch macht Klug....
Gartenbambus klingt auch gut.
Du hast natürlich schon bedacht, dass frisch geschlüpfte Küken eine Wärmelampe brauchen. Und Wachtelküken sollten die ersten ein bis zwei Wochen nicht unendlich Platz haben. Die sind wirklich winzig und verlaufen sich auch gern mal, finden dann nicht zur Wärmequelle zurück und sind schnell erfroren. Wasser nur in ganz flachen Gefäßen anbieten (ich habe die erste Zeit einen Gurkenglasdeckel benutzt). Aber der Züchter wird Euch sicher mit allen nötigen Infos versorgen.

ruby64
20.04.2017, 15:22
Ok, auch keine dickeren, eher flach gelegten Äste? Die sind halt da und es wäre nicht so nackt...
Ich hatte schon überlegt, passende Ziervögel im oberen Bereich zu halten, aber ob das toll ist, wenn die den Wachteln auf den Kopf machen?

Klar, anfangs kommen die Kleinen in einen Karton in einem Innenraum, ich habe Wärmelampe und auch Wärmeplatte von den Hühnerküken. Hab mich da auch schon belesen wegen Futter und Wasser. Was man nicht alles lernen muss....

fradyc
20.04.2017, 15:30
Ok, auch keine dickeren, eher flach gelegten Äste? Die sind halt da und es wäre nicht so nackt...

Steht schon geschrieben: "Versuch macht kluch" ...



Ich hatte schon überlegt, passende Ziervögel im oberen Bereich zu halten, aber ob das toll ist, wenn die den Wachteln auf den Kopf machen?

Ist keine schlechte Idee, sowas klappt meistens sehr gut. Über Kopftreffer würde ich mir keine Gedanken machen, sollen doch bestimmt keine Störche werden. Allerdings reicht eine Einfachtür dann nicht mehr, habe schon 2 mal beim Einfangen ausgebüchster Volierenvögel geholfen, - mit mäßigem Erfolg.

ruby64
20.04.2017, 16:02
Hm stimmt, das hatte ich auch schon überlegt. Das lassen wir wohl erstmal.

julia.h
22.04.2017, 16:09
Ich halte nun schon fast 8 Jahre lang Wachteln.
Ebenfalls in einer Außenvoliere. Da nutze ich als Einstreu Rindenmulch (drauf achten, dass da kein Dünger drin ist) und Mutterboden. In einem Teil auch ganz normale Sägespäne... ein Teil feiner Vogelsand mit Kieselgur gemischt.

Holzpellets wären mir zu teuer. Müssen ja auch öfter mal gewechselt werden.

ruby64
22.04.2017, 16:53
Holzpellets kriege ich für 3,50€ / 15 kg. Ich werds mal testen.
Muss auch mal fragen, was unser Landmarkt für Mulch hat.

Die Eier sind seit Mittwoch im Brüter, in rund 3 Wochen sollen wir sie bekommen, sie bleiben bei Züchter bis er sieht was er für Zucht und Show behält.

julia.h
22.04.2017, 21:54
Okay das ist recht günstig... wenn die Pellets dann auch trocken sind (wovon ich ausgehe), dann ist das sicher nicht verkehrt.
Ich habe am liebsten ein Gemisch aus Mutterboden und Rindenmulch. Steinplatten habe ich auch zu genüge in der Voliere, da wetzen sich die Krallen und die Schnäbel gut drauf ab. Wie bei den Hühner eben auch.

ruby64
23.04.2017, 09:12
Ich weiss halt nicht woher ich Mutterboden kriege. Ich kann ja nicht einfach im Feld einsammeln. Und woran sehe ich, ob im Mulch Dünger oder sonstige Zusätze sind? Kann man darn die Eier gut finden?

aziraphale
24.04.2017, 08:18
Ich habe verschiedene Einstreubereiche in der Voliere (Sand, Späne, Heu und Rindenmulch). Auf dem Rindenmulch sieht man die Eier eigentlich ganz gut. Ich kaufe so eine Rindenmulcheinstreu für Nager, da ist garantiert kein Dünger etc. drin und die Wachteln finden das Zeug obercool. Aber je nachdem wie viel Du einstreuen möchtest wird das ggf etwas teuer. Ein Beutel kostet glaube ich so ca. 3 Euro, bei meinem kleinen "Rindenmulch-Barfußpfad" ist das okay. Ich lese da regelmäßig die gröbsten Kleckse ab und tausche alle paar Wochen alles aus.

Dann hab ich noch ein großes Sandbad, eine Heu-Ecke und der Rest ist mit Holzspänen eingestreut. Das stimmt wohl dass sich die irgendwann überall wiederfinden, aber ich finde sie trotzdem praktisch. Sie nehmen Feuchtigkeit sehr gut auf, die Wachteln scharren sehr gerne drin rum und ich finde sie einfach in der Handhabung. Ich reche die einfach jeden Tag durch und tausche auch die dann alle paar Wochen aus. Und sie sind recht günstig (ich kaufe große Ballen Pferdeeinstreu - bei den Heimtierdingern wird man ja arm). Die Bereiche sind mit Pflastersteinen abgeteilt, da laufen die Wachteln ständig drüber und wetzen sich so die Krallen ab.

ruby64
24.04.2017, 08:56
Das ist gut, ich denke ich versuche auch, verschiedenes anzubieten.
Einen großen Betonstein, auf den Futter und Wasser kommen, so bleibt das sauber und die Krallen wetzen sich ab.
Sandbad eh (da dachte ich an ein Katzenklo?) dann würde ich ein Stück abtrennen und mit Mulch füllen (so eine Art "Naturecke" um den Bambus herum) und den Rest mit Pellets. Mal sehen wie das klappt.

Übrigens hat der Züchter die Tränken alle auf dem Boden stehen und "schimpft", weil sie sie nciht benutzen, wenn sie hängen und somit natürlich auch mal pendeln. Könnt ihr das bestätigen?

Santana
28.04.2017, 20:22
Die Tränken stelle ich etwas erhöht auf einen 6kantstein. Sonst verschmutzt das Wasser zu schnell.
In der Voliere habe ich mehrere Bereiche: Den "Eingangsbereich" für Wasser und mich besteht aus Betonplatten, einen Strohbereich mit umgedrehten Blumentöpfen. Hier werden auch 95 % aller Eier gelegt. Dann gibt es noch einen Bereich mit Erde. Hier kann man 1x pro Woche durchharken (auf Beton hilft nur abkratzen...). Die Bereiche sind mit Baumstämmchen abgetrennt. Die Wachteln klettern brav darüber.
Heidelbeersträucher werde ich mir auch mal besorgen, mein Haselnussstrauch hat gerade schlapp gemacht...

ruby64
28.04.2017, 21:20
Das gefällt mir.
Ich überlege die ganze Zeit, wie ich Mulch/Erde von Pellets trenne. Dachte an Bruchsteine. Baumstämmchen sieht sicher auch gut aus, hast du evtl ein Bild? Ich wüsste jetzt nicht, woher nehmen.
Das mit dem Eingangsbereich könnte ich mir auch vorstellen, um nciht immer im ganzen Einstreu rumlaufen zu müssen.
Bambus habe ich schon gekauft, morgen wird das Dach fertig gemacht und die Ritzen "besucherdicht".
In die Häuschen soll Heu.
Ich kanns kaum abwarten, bis sie kommen.
Ich hab hier noch 4kant-Pflastersteine, aber die sind zu hoch denke ich.

aziraphale
30.04.2017, 23:08
Ich hab die Bereiche auch mit Pflastersteinen abgeteilt. Die sind nicht zu hoch, da krabbeln die den ganzen Tag hoch und runter ohne Probleme.

ruby64
01.05.2017, 16:27
Wir haben jetzt einige große Rheinkiesel besorgt, der Optik wegen :jaaaa:
Ich Blödmann hab den falschen Bambus gekauft, Jumbo, also hochwachsend bis 3 Meter anstatt den kleinen bodendeckenden.
Naja der kann erstmal in der Ecke drin bleiben, hoch genug ist es für den Moment, dient er halt mehr als Schmuck.
inen kleineren krieg ich jetzt noch dazu.
Bis auf die Einstreu, die wir noch ebsorgen müssen, ist alles soweit fertig, jetzt müssen die Kleinen nur noch kommen.