PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Macht noch jemand alles falsch?



Ninon14
18.03.2017, 14:16
Hallo liebe Hühnerfreunde!

In den letzten Tagen ist so eine Frage in mir gereift, die ich gerne mal stellen würde, auch wenn ich sonst eigentlich nicht soviel im Forum schreibe.

Mein Mann und ich nennen uns seit letztem Jahr Hühnerhalter und wir haben uns im Vorfeld ausgiebig mit dem Thema beschäftigt. Im Moment haben wir zwei Blumenhahnmixe und zwei Hennen, die Blumenhennen sein sollen. ;)
Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, daß wir bei der Hühnerhaltung jeden Fehler machen, den man nur machen kann. Und das, obwohl ich ewig im Forum gesucht und gestöbert habe. Beispiel? Bruteier bei Ebay bestellt ... Ja, das war nicht pfiffig, allemal man als Anfänger auch nicht wirklich erkennen kann, ob man eine vertrauenswürdige Quelle hat. Nun, alles haben wir nicht falsch gemacht, sind ja drei Küken geschlüpft. Waren alles Hähne ... Leider keine reinen Blumenhähne, sondern Tiere mit riesigem Kamm. Aber ganz ehrlich, toll finden wir die trotzdem. Achja, geschlüpft sind die auch nicht alle so einfach. Zweien aus dem Ei geholfen, ganz schönes Drama. Hat mich Nerven gekostet. Soll man ja nicht machen, aber dann wäre nur einer übrig geblieben. Einer der "unterstützten" konnte in der Entwicklung nicht mit den anderen mithalten. Lag irgendwann tot im Auslauf. :( Dann brauchten wir ja noch Hennen. Glücklich waren wir, als wir einen Anbieter gefunden hatten, der Blumenhühner in einigermassen Nähe angeboten hat. Wir haben drei gekauft. Leider mit teilweise Kalkbeinen und wie ich jetzt auch weiß Federlingen... Ich könnte noch mehr erzählen, aber ihr könnt Euch vorstellen, worauf ich hinaus möchte.

Hat jemand auch das Gefühl, daß er erstmal jeden Fehler mitnimmt?
Es ist auch irgendwie so, daß man durch das Forum viele Sachen lernt, die man sonst als normaler Dummy gar nicht erfahren hätte. Super! Es ist ein wenig so wie ... ich weiß, daß ich nichts weiß ...

LG
Ninon
:)

Ninon14
18.03.2017, 14:20
... ist natürlich provokant gefragt.
Im Grunde ist der Umkehrschluß ja folgender: ich / wir haben unglaublich viel im letzten Jahr gelernt.
Hätte nicht gedacht, daß Hühnerhaltung so ein spannendes und vielschichtiges Thema ist ... welches soviel Weiterentwicklungspotenzial bietet ... :roll

zickenhuhn
18.03.2017, 14:26
Es ist ja kein Meister vom Himmel gefallen.Und aus Fehler kann man schließlich lernen.Denke das den meisten am Anfang genauso gegangen ist.Und selbst nach jahrelanger Haltung passieren immer noch Fehler.Das gehört dazu,nur nicht verzagen,kann nur besser werden;)

Gallo Blanco
18.03.2017, 14:32
Fehler passieren sogar manchem alten Hasen noch, solange die Tiere nicht zu arg darunter leiden und man schnell alles wieder hinbekommt, ist das nicht weiter schlimm.
Zumal Hühner sehr robust sind, weiss jetzt natürlich nicht, ob eure Hühnerrasse dazu gehört, aber eigentlich können die alle schon was ab.

Warum habt ihr 2 Hähne und nur 2 Hennen, m. M. nach solltet ihr nur einen Hahn haben.

BE-Kauf im Versand birgt immer Risiken, wenn man auch Nr. sicher gehen will, geht man zum Züchter und kauft sie direkt in die Hand.
Gut ob jetzt nur Hähne schlüpfen ist halt auch ein wenig Glücksache.

Hatte ich auch schon, aber passiert halt.

Man lernt jeden Tag dazu und ehrlich gesagt ist das auch gut so, wäre doch langweilig wenn alles von Anfang an klappt.

Also nicht verzagen und weiter dran bleiben.

Viel Spass und viele Grüsse aus Spanien.
Stefan

sil
18.03.2017, 14:36
Du hast es ja schon erkannt: Fehler sind dazu da, dass man aus ihnen was lernt ;).
Nun habt ihr schon so viel gelernt, jetzt ist der Weg frei für neue Fehler.....

Heutzutage wächst man mit der Hühnerhaltung meist nicht mehr auf und lernt so nebenbei alles, was man wissen muß. Man steht also wissensmäßig erst mal bei null. Und egal, wieviel theoretisches Wissen man vorab sammelt, es braucht die Praxis, um wirklich was zu lernen. Also muß man, wenn man mit der Hühnerhaltung anfängt, hineinwachsen, eigene Erfahrungen und eben auch Fehler machen.
Irgendwann sind dann die Erfahrungen groß genug, um die Fehler, die man trotzdem noch macht, auszugleichen. Und zum Glück sind Hühner in der Lage, trotz unserer Fehler zu überleben.
Willkommen also im Club.:cool:

Ninon14
18.03.2017, 14:39
Stefan: die Hähne gehören eigentlich beide nach Sibirien. Der eine hackt nach mir, der andere nach meinem Mann. Zumindest war das mal so, in den letzten Wochen ist es besser geworden. Achja, das Schlachten müssen wir auch noch lernen ... *seufz* Da die beiden sich nicht so schlecht verstehen und in der letzten Zeit fürsorglicher mit den Damen umgehen, haben wir das vor uns hergeschoben. Aber das ist klar, daß das Verhältnis (2,2) miserabel ist...
LG

pet75
18.03.2017, 14:40
Das hört sich einfach nach viel Pech an. Manche Hühnerdinge muss man erst mal durchmachen um die Erfahrung sammeln zu können. Das wird bestimmt besser. Speziell in der Brut ist unglaublich viel Erfahrung und z.T. Bauchgefühl

Ninon14
18.03.2017, 14:57
Heutzutage wächst man mit der Hühnerhaltung meist nicht mehr auf und lernt so nebenbei alles, was man wissen muß. Man steht also wissensmäßig erst mal bei null.

Danke für Deine Antwort Sil, auch an alle anderen.
Mein Opa und mein Onkel haben Hühner gehalten, für mich war das als Kind ganz normal. Ich erinnere mich auch nicht an Berührungsängste, war damals auch eine gute Hühnerhypnotiseurin. :p
Allerdings bekam ich als Kind nur mit, daß alles "lief", mit Problemen wurde man da nicht wirklich konfrontiert. Vermutlich wurde bei einem kranken Tier dann eben auch die Axt geschwungen und nicht überlegt, wo der nächste Tierarzt ist. Wenn man dann selbst für die Tiere Verantwortung hat, ist das nochmal eine ganz andere Hausnummer. Und unsere Hühner sind vielmehr Haustier (im Stall) als Nutztier.

riki
18.03.2017, 14:58
Hat jemand auch das Gefühl, daß er erstmal jeden Fehler mitnimmt?

Natürlich macht man Fehler, ohne die würde man nichts lernen.
Ich hab einmal abends die Türe versehentlich offen gelassen und der Marder hat mir meine Lieblingshenne zerlegt.
Danach hab ich ein offensichtlich krankes Huhn gekauft - aus Mitleid, die ist noch immer mein Sorgenkind, aber wieder gesund, sie wird allerdings von den anderen gemobbt.
Dreimal hatte ich Mäuse im Stall, obwohl ich sicher war, dass mir das nicht passiert.
Vielleicht mache ich auch sonst einiges falsch und bemerke es nicht.

zfranky
18.03.2017, 15:09
Hat jemand auch das Gefühl, daß er erstmal jeden Fehler mitnimmt?
Es ist auch irgendwie so, daß man durch das Forum viele Sachen lernt, die man sonst als normaler Dummy gar nicht erfahren hätte. Super! Es ist ein wenig so wie ... ich weiß, daß ich nichts weiß ...

LG
Ninon
:)
Naja, aber das Forum ist auch bannig gut dazu angetan, dass man das Gefühl hat, man würde alles falsch machen...
Ich habe ohne je von diesem Forum gehört zu haben mit den Hühnern gestartet. Auch bei Ebay Eier bestellt und völlig entspannt im Billigbrüter stur nach Anleitung ausgebrütet. Und ich war völlig sorgenfrei... :D
Und geklappt hat es auch.;D
Natürlich geht häufig was schief, aber genauso häufig laufen die Dinge auch trotz gewisser "Fehler"..
Manchmal hat man einfach nur Pech, manchmal aber auch einfach nur Glück.
Lass dich nicht entmutigen!

Liebe Grüße

Frank

Hobbyhuhn2013
18.03.2017, 15:16
Huhu, habe Dir gerade schon im Federlings-Thread geschrieben - zum Thema "Fehler" kann ich Dir meine Erfahrungen schildern, dann siehst Du Deine weniger schlimm:
im ersten Jahr meiner Hühnerhaltung starben mir nach knapp zwei Monaten zwei Hennen - Obduktion erbrachte die Diagnose Aspergillose (Schimmelpilzvergiftung). Wie sich dann (leider zu spät) herausstellte, war mein bis dato im Papiersack aufbewahrtes Futter wegen eines Wasserschadens im Keller leicht verschimmelt und die zwei von insgesamt sechs Hennen leider am anfälligsten. Sie verstarben dann äußerst unschön durch Ersticken, während ich sie gegen Luftröhrenwürmer (auf Verdacht des TA) behandelte und die Laborergebnisse auf sich warten ließen... Seither ist das Futter in der luftdicht verschließbaren Kunsstofftonne, wird wöchentlich gründlich kontrolliert und es gibt kein Problem mehr. Die nächsten zwei Monate hatten meine 4 "Resthühner" Hühner große Probleme mit Kokzidien (brachten sie leider von "zuhause" mit). Ich behandelte sie zweimal mit Baycox und gebe seither immer wieder kurweise eine Woche Apfelessig mit ins TW - seither ist Ruhe, und auch die Küken letztes Jahr wuchsen gesund und ohne Kokzidiose auf. Ich bekam dann nach weiteren zwei Monaten 4 neue Hennen und einen Hahn - leider brachte ein Teil dieser Hühner verschiedene Würmer (nach Kotanalyse u.a. Haar- und Spulwürmer) mit, die den Rest der Hühner gleich mit ansteckten. Nach diversen Wurmkurmethoden hatte ich die Sache irgendwann aber im Griff und füttere seither u.a. mit Oregano angereichertes Futter und mache regelmäßige Prophylaxe durch Kokosöl, Knoblauch, Möhren und Zwiebeln im Futter etc. Nachdem die Sache mit den Würmern gerade ausgestanden war, hatte ich mehrere Habichtsangriffe - nach dem letzten, der erfolgreich war (allerdings nicht für die beteiligte Henne), übernetzte ich einen Teilbereich meines Auslaufs. Dort können die Hühner nun hinein, wenn wieder "Habichtszeit" ist. Ansonsten ist dort mein Glucken-/Kükenauslauf. Weitere zwei Neuzugänge (eine Henne wollte ich als erfahrene Glucke setzen, eine nahm ich als "Begleitschutz" mit) brachten Federlinge und Kalkbeine (also Grabmilben) mit - die wurden dann über Monate hinweg und letztlich erfolgreich mit Verminex und Ballistol ausgemerzt und durch regelmäßiges Sprühen von Ballistol auf die Sitzstangen konnte ich auch ein Überspringen auf meinen Bestand verhindern. Die (dann wieder gesunden) Tiere selbst entpuppten sich aber leider einerseits als unzuverlässige Glucke, die immer von den angebrüteten Eiern aufstand und vom Brüten wieder abließ und andererseits als Aggro-Huhn, das sich partout nicht in die Gruppe integrieren wollte und alles mobbte, was nicht schnell genug weglief...

Dieses erste Jahr der Hühnerhaltung war echt anstrengend und ich ein paar Mal davor, den ganzen Kram hinzuwerfen - nur die lustigen und schönen Hühnererlebnisse haben mich davon abgehalten. Im zweiten Jahr wurde es aber deutlich besser: keine Probleme mit Würmern, Kokzidien und Schimmel mehr, dafür gab's unerwartet von einer Doppelbrut einer eigentlich "nicht-brütenden" Rasse acht pumperlgesunde Küken (davon nur ein Hahn!), von denen ich drei als Jungtiere in schöne neue Zuhause vermittelt habe - den Hahn sogar als Zuchthahn. Die anderen 5 Hennen legen mir mittlerweile täglich feine Eier. Zwar wurden Anfang des Herbst letztes Jahr wieder zwei Hennen vom Habicht gerissen, aber für ein ganzes Jahr Freiauslauf war das eine noch akzeptable Quote: die Bande hat dazugelernt. Und ich auch ;)

Also nicht aufgeben, sondern einfach offen bleiben, analysieren, warum was schief ging und weitermachen!

Ninon14
18.03.2017, 15:29
Nein, ich lass mich nicht entmutigen... :)
Ich finde die Tiere super. Wenn die so draußen scharren oder sich sonnen, dann hab ich auch verstanden, daß ich kein "normales" Hähnchen aus konventioneller Haltung mehr essen möchte, das vielleicht nur 30 Tage gelebt hat. Das habe ich auch gelernt ... Weiß man eigentlich auch so, aber man konnte das auch irgendwie immer so gut ausblenden. Klappt nicht mehr...

Vielleicht würde ich nicht mehr mit Kunstbrut anfangen, ohne Hühner selbst gehabt zu haben. War ein selbstgebauter Brüter, dessen Wärme über eine Glühlampe reguliert wurde. Schwer einzustellen, aber ok. Und bei der Auswahl der Hühner würde ich mich primär nicht mehr so auf eine Rasse festlegen, eher vielleicht daran orientieren, welche vertrauensvollen Quellen (für Bruteier oder erwachsene Tiere) sich auftun. Aber entmutigen? Neee, wir planen gerade einen neuen, größeren Stall. Und eine Brutmaschine hab ich mir auch gegönnnt... wie hieß die Krankheit? OCD? :-*

Hobbyhuhn2013
18.03.2017, 15:32
Ja, OCD ist eine sehr zügig verlaufende Erkrankung, die zudem hochpathogen verläuft ;)

Orpington/Maran
18.03.2017, 15:42
Ich war 2 Jahre lang stille Mitleserin des Hühnerforums, und habe mich, kurz vorm Kauf der Hühner angemeldet, natürlich mehrere , teure ( ich sag nur "Lidl Stall" :rotwerd) Anfängerfehler, trotz forums gemacht, Bilanz nach 5 Jahren, A. Man lernt nie aus, B. Ich weiss oft mehr über Hühner als ein normaler TA, C. Man kann immer wieder neu, unangenehm überrascht werden, sei es ein Bussard Angriff ( der erste in 5 Jahren) oder Kükenverlust ( auch der erste in 5 Jahren , nach erfolgreichem Schlupf :( )
Also, kein Experte fällt vom Himmel, und manche Leute haben mehr Glück als Verstand ;)

Ninon14
18.03.2017, 15:52
Liebes Hobbyhuhn,

Deine Geschichte zeugt von unglaublich viel Pech und ich glaube, daß ich das teilweise hier im Forum mitverfolgt habe. Das mit dem Aspergillusbefall (da gab es doch einen Thread dazu?!). Ich verstehe auch, daß auch bei uns einiges an Pech zusammengekommen ist.
Eine unserer Hennen ist im Winter gestorben, als die anderen wieder anfingen mit legen. Sie ist mir vorher nicht irgendwie aufgefallen, lag einfach morgens tot im Stall. Ich hab sie nicht obduziert oder obduzieren lassen. Bei meiner zweiten Kunstbrut ist nichts geschlüpft. Ich hab mich bei den Brutparametern auf unser Ersatzthermometer verlassen, weil das erste mitten im Schlupf der Hähne den Geist aufgab. Mein Fehler, ich hab nicht gegenkontrolliert. Die Eier sind in einer frühen Entwicklungsphase abgestorben, ob das etwas Infektiöses war oder wirklich die Temperatur nicht stimmte, weiß ich nicht. Das passiert mir auf jedenfall in der Form nicht nochmal.
Vor ein paar Tagen sehe ich vom Wohnzimmerfenster aus, wie ein Fuchs auf unser Hühnergehege zuläuft. Als ich draußen ankam, haben wir uns an der Gehegetür getroffen, ich konnte ihn zur Flucht überzeugen. Ich hoffe, daß ich nicht so bald wieder Besuch von ihm bekomme. Der nächste Stall wird samt Freilauf sicherer gebaut.

Pudding
18.03.2017, 15:59
Hat jemand auch das Gefühl, daß er erstmal jeden Fehler mitnimmt?
Nicht jeden aber z.B. kaufe ich nie wieder ein Tier (egal welche Art) das ich nicht in der Hand hatte und von allen Seiten angeschaut habe!
Man sollte schon misstrauisch werden wenn der Verkäufer schnell schnell das Tierchen in einen Karton stopft...!

Bei BE kann man nie 100% sicher sein ob rasserein also kann man nur auf die Ehrlichkeit der Menschen hoffen!
Und da habe ich schon öfters umsonst gehoft...:-X!