Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nicht nur für Bayern: offener Brief ans Umweltministerium
Nach der Stallpflicht ist ja vor der Stallpflicht.
Ich habe mir überlegt, einen (offenen?) Brief an unsere Zuständige im Ministerium zu schreiben, bin jetzt aber unsicher, wie ich das am Besten handhabe. Gerne würde ich den im Namen von mehreren von uns (vielleicht auch fürs AVF?) losschicken, mag sich da jemand mit anhängen? Und wenn als "offener Brief?, mal dumm gefragt: wie macht man das?
Mag vielleicht auch mal wer drüberlesen, offensichtliche Falschheiten berichtigen, Formulierungen verbessern? Oder hat jemand eine bessere Vorlage?
Hier also mal mein Erguss:
" Sehr geehrte Frau Scharf
Endlich hat auch Bayern die Stallpflicht, deren Sinnhaftigkeit von sehr vielen Geflügelhaltern in Frage gestellt wurde, aufgehoben.
Sie können sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie sehr ich mich für mein Federvieh gefreut habe, als es nach so vielen Monaten unter Dach endlich wieder hinaus durfte.
Allerdings wurde praktisch im gleichen Atemzug mit der Aufhebung der Stallpflicht schon vor dem Kommen der nächsten gewarnt und uns Hobbygeflügelhaltern wurde angeraten, vorsorglich schon mal unsere Ställe anzupassen.
Einmal abgesehen davon, dass die Umsetzung dieser Empfehlung Geld kostet, dass nicht jeder mal so eben locker zur Verfügung hat und auch baurechtliche Belange vielen Stallbauvorhaben im Wege stehen dürften, bitte ich Sie dringend, im künftigen Vorgehen im Umgang mit der Geflügelgrippe nicht jedes Maß aus den Augen zu verlieren.
Bitte nutzen Sie die Zeit bis dahin, um sich kundig zu machen, fragen Sie wirklich unabhängige Experten und nicht nur das FLI. Nutzen Sie die Zeit um die Zahlen, die das FLI seinen Mitteilungen zugrunde legt, gründlich zu prüfen und hinterfragen Sie bitte auch, wie sie zustandekommen. Die Behauptung, dass der Erreger mit dem Vogelzug von Asien nach Mitteleuropa gelangt, ist unter Fachleuten, die nicht wie das FLI mit am Tropf der Geflügelindustrie hängen, höchst umstritten. Das FLI selber verteidigt seine These mit Vokabeln wie „höchst wahrscheinlich“ und „nicht auszuschließen“, listet jeden toten Wildvogel, bei dem das Virus gefunden werden konnte, als Vogelgrippeopfer ohne die tatsächliche Todesursache nachzuweisen oder auch nur zu untersuchen, gibt sich damit zufrieden, jeden toten Vogel in mehr oder weniger unmittelbarer Nachbarschaft zu einem positiv getesteten ebenfalls als vom Virus dahingerafft ohne jede weitere Untersuchung und demnach auch ohne konkreten Befund in die Statistik aufzunehmen. Sieht so fachlich korrekte wissenschaftliche Arbeit aus? Davon, dass zwischen Funddatum und Veröffentlichung eines Befundes bis zu drei Wochen liegen, einmal ganz abgesehen. Informationen über ein vorgeblich dramatisches, ernst zu nehmendes Seuchengeschehen vorsätzlich zu verschleppen, zeugt meiner Meinung nach nicht von verantwortungsvollem Vorgehen. Überdies bleibt das FLI jede ernstzunehmende Antwort auf die Frage, wie das Virus nach Monaten beinahe bundesweiter Stallpflicht immer noch in einem Putenmaststall nach dem anderen festgestellt kann, und das mittlerweile in frisch eingestallten Beständen, nach wie vor schuldig. In Anlagen, die ihre Tiere sowieso vom Schlupf bis zur Schlachtung unter Dach halten, und deren Betreiber, wissend, wie wehrlos die darin gehaltenen Tiere aufgrund von Überzüchtung, Dauerstress durch Enge, Keimbelastung durch die stetig wachsende Schicht aus Mist und sogenannten „Ausfällen“ und fehlender Möglichkeit zum Aufbau von Abwehrkräften jedem Erreger ausgeliefert sind, schon im eigenen Interesse die Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen kontrollieren, dürfte ein Eintrag von außen eigentlich nicht sehr wahrscheinlich sein.
Bitte nutzen sie die Zeit auch, um Ämter und Behörden zu informieren, dass sie beim nächsten Feststellen eines Seuchenzuges nicht wieder in Hysterie und Panik verfallen, ganze Bestände mit teils streng geschützen Arten hinmetzeln allein aufgrund des Nachweises eines niedrigpathogenen Erregers bei einem einzigen Tier und sogar die Tötung von in Volieren gehaltenen Singvögeln vor der Öffentlichkeit als notwendige Seuchenbekämpfung rechtfertigen.
Die Vogelgrippe ist eine ernstzunehmende Krankheit, darüber muß nicht diskutiert werden, ihre Gefährlichkeit liegt aber nach heutigem Kenntnisstand vorrangig in der Bedrohung der wirtschaftlichen Interessen einer Industrie, die jeden Respekt vor Mitgeschöpfen dem maximalen Gewinnstreben geopfert hat. Bitte machen Sie sich nicht zu deren Handlanger, indem Sie diejenigen, die in Worten wie „Tierschutz“ und „artgerecht“ nicht nur Synonyme für „Gewinnverlust“ und „Kostenfaktor“ erkennen, verantwortlich machen für die Versäumnisse anderswo.
Gesunde, fitte Vögel, die die Möglichkeit haben, unter artgerechten Bedingungen in einer Haltung, die auch Auslauf unter freiem Himmel gewährt, zu leben, haben die Möglichkeit, sich gegen den Vogelgrippevirus zu wehren, ihn zu bekämpfen und gesund zu bleiben. Das sollte doch eigentlich das Ziel jeder Seuchenvorsorge sein. Das Einsperren im Stall, mit zuwenig Tageslicht, zu wenig Bewegung, erhöhtem Stress der Tiere durch zu wenig Platz schafft dagegen für jeden Erreger ideale Bedingungen, sich festzusetzen, von Tier zu Tier auszubreiten und nicht zuletzt auch zu mutieren.
Wenn Sie sich die Mühe machen, sich unabhängig von der vorformulierten Meinungsmache des FLI zu informieren, werden sie bei künftigen Vogelgrippemeldungen mit Augenmaß und durch überzeugende Argumente begründete Vorgaben handeln können.
Mit freundlichen Grüßen"
@ sil der brief ist toll mich kannste drunter schreiben frank ritter
***altsteirer***
17.03.2017, 13:55
" Sehr geehrte Frau Scharf,
endlich hat auch Bayern die Stallpflicht, deren Sinnhaftigkeit von sehr vielen Fachleuten, Wissenschaftlern und Geflügelhaltern in Frage gestellt wird, aufgehoben.
Sie können sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie sehr ich mich für mein Federvieh gefreut habe, als es nach so vielen Monaten unter Dach endlich wieder hinaus durfte.
Allerdings wurde praktisch im gleichen Atemzug mit der Aufhebung der Stallpflicht schon vor dem Kommen der nächsten gewarnt und uns Hobbygeflügelhaltern wurde angeraten, vorsorglich schon mal unsere Ställe anzupassen.
Einmal abgesehen davon, dass die Umsetzung dieser Empfehlung Geld kostet, dass nicht jeder mal so eben locker zur Verfügung hat und auch baurechtliche Belange vielen Stallbauvorhaben im Wege stehen dürften, bitte ich Sie dringend, im künftigen Vorgehen im Umgang mit der Geflügelgrippe (muss heißen Vogelgrippe, oder Geflügelpest) nicht jedes Maß aus den Augen zu verlieren.
Bitte nutzen Sie die Zeit bis dahin, um sich kundig zu machen, fragen Sie wirklich unabhängige Experten und nicht nur das FLI. *Anmerkung: Die Unabhängigkeit des FLI als Bundesforschungsinstitut anzuzweifeln ist ein für Frau Scharf zu revolutionärer Ansatz. Besser fände ich auf alternative Einschätzungen bspw. der UN hinzuweisen und wenn schon FLI, dann an deren Empfehlung der risikobasierten, lokalen Stallpflicht zu erinnern. Bayerns Vorgehen war von Anfang an ohne jede Verhältnismßigkeit! Nutzen Sie die Zeit um die Zahlen, die das FLI seinen Mitteilungen zugrunde legt, gründlich zu prüfen und hinterfragen Sie bitte auch, wie sie zustandekommen. Die Behauptung, dass der Erreger mit dem Vogelzug von Asien nach Mitteleuropa gelangt, ist unter Fachleuten, die nicht wie das FLI mit am Tropf der Geflügelindustrie hängen, höchst umstritten. Das FLI selber verteidigt seine These mit Vokabeln wie „höchst wahrscheinlich“ und „nicht auszuschließen“, listet jeden toten Wildvogel, bei dem das Virus gefunden werden konnte, als Vogelgrippeopfer ohne die tatsächliche Todesursache nachzuweisen oder auch nur zu untersuchen, gibt sich damit zufrieden, jeden toten Vogel in mehr oder weniger unmittelbarer Nachbarschaft zu einem positiv getesteten ebenfalls als vom Virus dahingerafft ohne jede weitere Untersuchung und demnach auch ohne konkreten Befund in die Statistik aufzunehmen. Sieht so fachlich korrekte wissenschaftliche Arbeit aus? Davon, dass zwischen Funddatum und Veröffentlichung eines Befundes bis zu drei Wochen liegen, einmal ganz abgesehen. Informationen über ein vorgeblich dramatisches, ernst zu nehmendes Seuchengeschehen vorsätzlich zu verschleppen, zeugt meiner Meinung nach nicht von verantwortungsvollem Vorgehen. Überdies bleibt das FLI jede ernstzunehmende Antwort auf die Frage, wie das Virus nach Monaten beinahe bundesweiter Stallpflicht immer noch in einem Putenmaststall nach dem anderen festgestellt kann, und das mittlerweile in frisch eingestallten Beständen, nach wie vor schuldig. In Anlagen, die ihre Tiere sowieso vom Schlupf bis zur Schlachtung unter Dach halten, und deren Betreiber, wissend, wie wehrlos die darin gehaltenen Tiere aufgrund von Überzüchtung, Dauerstress durch Enge, Keimbelastung durch die stetig wachsende Schicht aus Mist und sogenannten „Ausfällen“ und fehlender Möglichkeit zum Aufbau von Abwehrkräften jedem Erreger ausgeliefert sind, schon im eigenen Interesse die Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen kontrollieren, dürfte ein Eintrag von außen eigentlich nicht sehr wahrscheinlich sein. Ich halte den Eintrag von außen für sehr wahrscheinlich. Allerdings halte ich zwischen den Betrieben zirkulierendes Personal, Fahrzeuge und Transportkisten für deutlich wahrscheinlicher, als ständig zielgenaue Kontamination des Einstreus durch Wildvogelkot.
Bitte nutzen sie die Zeit auch, um Ämter und Behörden zu informieren, dass sie beim nächsten Feststellen eines Seuchenzuges nicht wieder in Hysterie und Panik verfallen, ganze Bestände mit teils streng geschützen Arten hinmetzeln allein aufgrund des Nachweises eines niedrigpathogenen Erregers bei einem einzigen Tier und sogar die Tötung von in Volieren gehaltenen Singvögeln vor der Öffentlichkeit als notwendige Seuchenbekämpfung rechtfertigen.
Die Vogelgrippe ist eine ernstzunehmende Krankheit, darüber muß nicht diskutiert werden, ihre Gefährlichkeit liegt aber nach heutigem Kenntnisstand vorrangig in der Bedrohung der wirtschaftlichen Interessen einer Industrie, Anmerkung: Diese Industrie zu schützen, so jedenfalls das Selbstverständnis der Staatsregierung, ist Auftrag der Politik. Wir müssen eher erklären warum eine generelle Stallpflicht den Schutz vor Viruseintrag für diese Industrie nicht verbessertdie jeden Respekt vor Mitgeschöpfen dem maximalen Gewinnstreben geopfert hat. Bitte machen Sie sich nicht zu deren Handlanger, indem Sie diejenigen, die in Worten wie „Tierschutz“ und „artgerecht“ nicht nur Synonyme für „Gewinnverlust“ und „Kostenfaktor“ erkennen, verantwortlich machen für die Versäumnisse anderswo.
Gesunde, fitte Vögel, die die Möglichkeit haben, unter artgerechten Bedingungen in einer Haltung, die auch Auslauf unter freiem Himmel gewährt, zu leben, haben die Möglichkeit, sich gegen den Vogelgrippevirus zu wehren, ihn zu bekämpfen und gesund zu bleiben. Das sollte doch eigentlich das Ziel jeder Seuchenvorsorge sein. Das Einsperren im Stall, mit zuwenig Tageslicht, zu wenig Bewegung, erhöhtem Stress der Tiere durch zu wenig Platz schafft dagegen für jeden Erreger ideale Bedingungen, sich festzusetzen, von Tier zu Tier auszubreiten und nicht zuletzt auch zu mutieren.
Wenn Sie sich die Mühe machen, sich unabhängig von der vorformulierten Meinungsmache des FLI zu informieren, werden sie bei künftigen Vogelgrippemeldungen mit Augenmaß und durch überzeugende Argumente begründete Vorgaben handeln können.
Mit freundlichen Grüßen"
Unter'm Strich ein guter Brief, der mich bewegt. Für Frau Scharf mMn aber etwas zu "gefühlsduselig". Erstens, ganz subjektiv, traue ich ihr das nötige Maß an Empathie nicht zu und zweitens ist, so hart das klingt, "Würde von Mitgeschöpfen" nicht Inhalt der Diskussion.
Dazu das bereits angesprochene Diskreditieren des FLI als Ganzes.
Man muss immer wieder auf Unstimmigkeiten der offiziellen Erklärungen hinweisen aber dem FLI quasi vorsätzliche Täuschung zu unterstellen, weil es ein "gekauftes" Institut ist. Mit dem Standpunkt wird uns kein Politiker ernst nehmen. Sofort wird man als Verschwörungstheoretiker gelabelt.
Das wären mal meine ersten Gedanken und Eindrücke zu dem Brief, bin mal gespannt was die anderen meinen.
Aber das Wichtigste bei aller Kritik: Danke, dass Du so einen Brief entworfen hast, Silvia!
Liebe Grüße, Markus
Der Brief ist in meinen Augen prima, allerdings wage ich zu bezweifeln, dass er vom geplanten Empfänger verstanden wird.
Den Anmerkungen von altsteirer folge ich zu 100%.
Zusätzlich würde ich die enthaltenen Bandwurmsätz entschärfen. So, dass eine fachfremde Ministerin das vielleicht auch versteht - falls sie den Brief überhaupt liest.
Laut Rehm hat der Schutz des Wirtschaftsgeflügels höchste Priorität. Da müsste man vielleicht ansetzen, aber ich würde den Brief auch so wie er ist, unterschreiben.
KaosEnte
17.03.2017, 18:09
deinen Brief finde ich sehr gut, sil. Ich tät aber auch die langen Sätze aufgliedern. Mehrere kürzere Sätze sind für den Empfänger immer besser zu lesen. Die Anmerkungen von altsteirer mit einzubinden fänd ich auch richtig.
Meinen Namen kannste auf jeden Fall mit dazu setzen ChristineAmann (wenn Anschrift gewünscht, gerne per PN)
und nun die dumme Frage: ein offener Brief geht doch an eine Zeitung?
Wäre es nicht sinnvoll sil´s Brief an möglichst viele lokale Zeitungen zu schicken? Gleichzeitig?
Bei uns in LKR gibt’s am Donnerstag das "wochenblatt", "aktuell". Im LKR Regensburg, Straubing-Bogen und Dingolfing-Landau, weiß ich auch, dass es diese oder ähnliche Zeitungen gibt. Allesamt werden Mittoch bzw. Donnerstag an fast jeden Haushalt verteilt.
Diese Blätter werden auch sehr gerne gelesen, weil sie sich auf die nächste Umgebung beziehen. Und: dort werden Leserbriefe auch meist "unbearbeitet" abgedruckt.
Und, dann das Schreiben natürlich an die Frau Umweltministerin, zwecks Informationm, falls die keine wöchentlich erscheinende Zeitungen liest. Und vor allem, als Original, falls so ein Redakteur oder wer auch immer meint, den Brief kürzen oder gar verbessern zu müssen.
Hühnerfee72
17.03.2017, 19:08
Hallo Sil,
ein wirklich toller Brief. Ich habe es bei den Behörden in Hessen immer so gemacht, dass ich in die Betreffzeile "Offener Brief" geschrieben habe, damit ich diesen ggf. ohne Murren des Empfängers veröffentlichen kann.
Ich denke, dass die Ansteckung schon etwas mit dem stark geschwächten Immunsystem der Tiere in Massentierhaltung zu tun hat, weniger durch den Menschen. Ich tippe weiter auf Futtermittel, die Schlachtabfälle enthalten und die Einstreu.
Liebe Grüße
Hühnerfee72
Jetzt, wo ich den Brief mit etwas Abstand nochmal lese, sehe ich auch, dass alle Eure Kritikpunkte zutreffen.
Ich bin eigentlich ein sehr unpolitischer Mensch, es ist mein allererster Versuch, einen Politiker direkt anzusprechen...
Eigentlich war es auch ein Versuch, mich von einer ganz anderen, mich sehr bedrückenden Situation abzulenken, insofern bin ich sicher zu emotional geworden.
Ich denke, ich werde auch einiges kürzen, die Kritik am FLI vielleicht komplett rausnehmen?
Kaos Ente, ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, wie das mit einem "offenen Brief" eigentlich funktioniert, ich habe halt Bedenken, dass, wenn er nur ans Ministerium geht, vielleicht gar niemand ihn liest. Ich finde es aber für wichtig, jetzt in der Euphorie über die Aufhebung der Stallpflicht, das Thema im Bewußtsein zu halten und eben auch deutlich zu machen, dass wir als Betroffene auch weiter streitbar bleiben.
Da wir alle AVF sind, würde ich hinsichtlich der Abfassung am End' so vorgehen:
Diejenigen, die sich namentlich nennen lassen möchten - da wäre ich auch dabei - untereinander schreiben und dann:
GHHUB
HJK N MH
HB JKb
HN LÜJTG - für das Aktionsbündnis VogelFrei
Offene Briefe gehen an den Adressaten, an die Zeitungen, wenn man mag - auf die Homepage - in den Presseverteiler, auf Facebook.....
.... oder werden manchmal an die Kirchentür genagelt - offen halt! :-)
Sehr geehrte Frau Scharf,
....
Die Zahlen, auf die die Risikoeinschätzung des FLI basiert, sind nicht nachvollziehbar.
Das FLI listet jeden toten Wildvogel, bei dem das Virus gefunden werden konnte, als Vogelgrippeopfer ohne die tatsächliche Todesursache nachzuweisen oder auch nur zu untersuchen. Es gibt sich damit zufrieden, jeden toten Vogel in mehr oder weniger unmittelbarer Nachbarschaft zu einem positiv getesteten ebenfalls als vom Virus dahingerafft ohne jede weitere Untersuchung und demnach auch ohne konkreten Befund in die Statistik aufzunehmen. Sieht so fachlich korrekte wissenschaftliche Arbeit aus? Davon, dass zwischen Funddatum und Veröffentlichung eines Befundes bis zu drei Wochen liegen, einmal ganz abgesehen. Informationen über ein vorgeblich dramatisches, ernst zu nehmendes Seuchengeschehen vorsätzlich zu verschleppen, zeugt meiner Meinung nach nicht von verantwortungsvollem Vorgehen.
....
Die Vogelgrippe ist eine ernstzunehmende Krankheit, darüber muß nicht diskutiert werden, ihre Gefährlichkeit liegt aber nach heutigem Kenntnisstand vorrangig in der Bedrohung der wirtschaftlichen Interessen der Geflügelindustrie.
Anmerkung: Diese Industrie zu schützen, so jedenfalls das Selbstverständnis der Staatsregierung, ist Auftrag der Politik. Wir müssen eher erklären warum eine generelle Stallpflicht den Schutz vor Viruseintrag für diese Industrie nicht verbessert - Markus, ich hab grad eine Blockade, wie kann man das formulieren?
....
So, das sind die Passagen, die ich jetzt mal geändert habe, bin für weiteren Input immer dankbar.
***altsteirer***
17.03.2017, 21:13
Markus, ich hab grad eine Blockade, wie kann man das formulieren?
Für heute reicht's mir auch mit Denken. Ich überleg mir was, alle anderen dürfen aber auch! :jaaaa:
Nicolina
17.03.2017, 21:39
@Silvia,
mein Name kann gerne mit darunter!
Noch ein Tipp- wandel den Brief in ein PDF -Format um und verschicke den dann als Anhang mit und per mail dann nur ein kurzes Anschreiben, in dem du Bezug darauf nimmst.
Nicolina
18.03.2017, 00:17
Anmerkung: Diese Industrie zu schützen, so jedenfalls das Selbstverständnis der Staatsregierung, ist Auftrag der Politik. Wir müssen eher erklären warum eine generelle Stallpflicht den Schutz vor Viruseintrag für diese Industrie nicht verbessert - Markus, ich hab grad eine Blockade, wie kann man das formulieren?
Ich weiß nicht warum "wir" das erklären müssten. Die Entwicklungen sind doch selbsterklärend:
Trotz Stallpflicht und Biosicherheitsmaßnahmen, kam es zu diversen Ausbrüchen.
Hier https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Gefluegelpest-breitet-sich-von-Stall-zu-Stall-aus,gefluegelpest650.html wurde nun der Wind als Überträger vermutet.
***altsteirer***
18.03.2017, 07:42
@nic: Und schon hast Du es wunderbar erklärt ;D
Noch kurz mit dem Hinweis garniert, dass standorttreue Hühner, die HPAIV H5N8 nicht verdeckt/symptomlos tragen, sondern laut FLI massive Symptome zeigen und binnen 48 Std versterben, kaum an der Verbreitung eines Virus beteiligt sein können, der seit Monaten endemisch in der Wildvogelpopulation kursiert und von ebendieser ja angeblich über tausende von Kilometern getragen wird.
Selbst mit FLI eigenen Thesen ist die Stallpflicht Unsinn.
Liebe Grüße, Markus
So, jetzt nochmal auf die Schnelle überarbeitet, bin am Überlegen, die grün markierten Absätze nochmal extrem zu kürzen, bzw zu überarbeiten, weil immer noch mit sehr emotionalem Bezug. Andererseits, ich bin kein Politiker, und mich betrifft es emotional.
Jetzt muß ich erst mal Viecher versorgen.
Sehr geehrte Frau Scharf,
endlich hat auch Bayern die Stallpflicht, deren Sinnhaftigkeit von sehr vielen Fachleuten, Wissenschaftlern und Geflügelhaltern in Frage gestellt wird, aufgehoben.
Sie können sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie sehr ich mich für mein Federvieh gefreut habe, als es nach so vielen Monaten unter Dach endlich wieder hinaus durfte.
Allerdings wurde praktisch im gleichen Atemzug mit der Aufhebung der Stallpflicht schon vor dem Kommen der nächsten gewarnt und uns Hobbygeflügelhaltern wurde angeraten, vorsorglich schon mal unsere Ställe anzupassen.
Einmal abgesehen davon, dass die Umsetzung dieser Empfehlung Geld kostet, dass nicht jeder mal so eben locker zur Verfügung hat und auch baurechtliche Belange vielen Stallbauvorhaben im Wege stehen dürften, bitte ich Sie dringend, im künftigen Vorgehen im Umgang mit der Vogelgrippe nicht jedes Maß aus den Augen zu verlieren.
Bitte nutzen Sie die Zeit bis dahin, um sich kundig zu machen.
Die Behauptung, dass der Erreger mit dem Vogelzug von Asien nach Mitteleuropa gelangt, ist unter Fachleuten höchst umstritten.
Die Zahlen, auf die die Risikoeinschätzung des FLI basiert, sind nicht nachvollziehbar.
Das FLI listet jeden toten Wildvogel, bei dem das Virus gefunden werden konnte, als Vogelgrippeopfer ohne die tatsächliche Todesursache nachzuweisen oder auch nur zu untersuchen. Es gibt sich damit zufrieden, jeden toten Vogel in mehr oder weniger unmittelbarer Nachbarschaft zu einem positiv getesteten ebenfalls als vom Virus dahingerafft ohne jede weitere Untersuchung und demnach auch ohne konkreten Befund in die Statistik aufzunehmen. Sieht so fachlich korrekte wissenschaftliche Arbeit aus? Davon, dass zwischen Funddatum und Veröffentlichung eines Befundes bis zu drei Wochen liegen, einmal ganz abgesehen. Informationen über ein vorgeblich dramatisches, ernst zu nehmendes Seuchengeschehen vorsätzlich zu verschleppen, zeugt meiner Meinung nach nicht von verantwortungsvollem Vorgehen. Überdies bleibt das FLI jede ernstzunehmende Antwort auf die Frage, wie das Virus nach Monaten beinahe bundesweiter Stallpflicht immer noch in einem Putenmaststall nach dem anderen festgestellt kann, und das mittlerweile in frisch eingestallten Beständen, nach wie vor schuldig. In Anlagen, die ihre Tiere sowieso vom Schlupf bis zur Schlachtung unter Dach halten, und deren Betreiber, wissend, wie wehrlos die darin gehaltenen Tiere aufgrund von Überzüchtung, Dauerstress durch Enge, Keimbelastung durch die stetig wachsende Schicht aus Mist und sogenannten „Ausfällen“ und fehlender Möglichkeit zum Aufbau von Abwehrkräften jedem Erreger ausgeliefert sind, schon im eigenen Interesse die Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen kontrollieren, dürfte ein Eintrag über infizierte Wildvögel eigentlich nicht sehr wahrscheinlich sein.
Bitte nutzen sie die Zeit auch, um Ämter und Behörden zu informieren, dass sie beim nächsten Feststellen eines Seuchenzuges nicht wieder in Hysterie und Panik verfallen, ganze Bestände mit teils streng geschützen Arten hinmetzeln allein aufgrund des Nachweises eines niedrigpathogenen Erregers bei einem einzigen Tier und sogar die Tötung von in Volieren gehaltenen Singvögeln vor der Öffentlichkeit als notwendige Seuchenbekämpfung rechtfertigen.
Die Vogelgrippe ist eine ernstzunehmende Krankheit, darüber muß nicht diskutiert werden, ihre Gefährlichkeit liegt aber nach heutigem Kenntnisstand vorrangig in der Bedrohung der wirtschaftlichen Interessen der Geflügelindustrie.
Hühner tragen HPAIV H5N8 nicht verdeckt/symptomlos, sondern zeigen laut FLI massive Symptome und versterben binnen 48 Std. Sie sind zudem standorttreu und können kaum an der Verbreitung eines Virus beteiligt sein, der seit Monaten endemisch in der Wildvogelpopulation kursiert und von ebendieser ja angeblich über tausende von Kilometern getragen wird.
Gesunde, fitte Vögel, die die Möglichkeit haben, unter artgerechten Bedingungen mit Auslauf unter freiem Himmel zu leben, haben die Möglichkeit, sich gegen den Vogelgrippevirus zu wehren, ihn zu bekämpfen und gesund zu bleiben. Das sollte doch eigentlich das Ziel jeder Seuchenvorsorge sein. Das Einsperren im Stall, mit zuwenig Tageslicht, zu wenig Bewegung, erhöhtem Stress der Tiere durch zu wenig Platz schafft dagegen für jeden Erreger ideale Bedingungen, sich festzusetzen, von Tier zu Tier auszubreiten und nicht zuletzt auch zu mutieren.
Wenn Sie sich die Mühe machen, sich unabhängig von der vorformulierten Meinungsmache des FLI zu informieren, werden sie bei künftigen Vogelgrippemeldungen mit Augenmaß und durch überzeugende Argumente begründete Vorgaben handeln können.
Mit freundlichen Grüßen
Hühnerfee72
18.03.2017, 09:19
Guten Morgen zusammen,
wie wäre es, wenn man formuliert, "Die Politik kann die Massentierhaltung nicht vor sich selbst schützen." Ich bin der Meinung, dass das Virus gar nicht so aggresiv ist, wie immer behauptet. Ansonsten müßte es viel mehr tote Wildvögel geben. Der Winter war vergleichsweise streng. Ich gehe davon aus, dass es an Überzüchtung - nur auf Leistung - und den perversen Haltungsbedingungen liegt. Wenn ich es nicht selbst gesehen hätte, ich würde es nicht glauben, Lohmann Hybriden legen auch bei Legedarmentzündung (diese Erkrankung kommt züchtungsbedingt häufig vor) noch Eier. Ob diese Eier dann gesund sind, dazu möge sich jeder selbst seine Gedanken machen. Ich wollte sowas nicht essen. Die Industrie hat das Augenmaß bei der Zucht verloren. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man es politisch zulassen kann, die Versorgung von 82 Millionen Menschen nur auf eine Hybridrasse zu setzen.
Beim Hessischen Landeslabor erklärte man mir, dass das FLI Versuche mit dem Virus an steril gebrüteten Küken vorgenommen hat. Dabei starben 50-80%. Man muss kein Professor sein, um festzustellen, das derartige Versuche meilenweit an der Praxis vorbeigehen. Bei uns brüten die Hühner noch selbst. Und wenn es nicht am 2. Tag nach dem Schlupf in Stömen regnet, dann gehen die Glucken mit den Küken ins Freie. Bei uns ist (wir brüten seit 4 Jahren) noch kein Küken gestorben und von steril sind wir meilenweit entfernt!
Ich lebe zwar in Hessen, ihr könnt micht trotzdem auf die Liste setzen.
Viele Grüße
Anke Rudolph
OK, nochmal komplett überarbeitet, mit einem leichten Schlag Emotionalität, aber hoffentlich nun auf Tatsachen beschränkt und so sachlich wie es mir möglich war, zusammengefasst:
Sehr geehrte Frau Scharf,
endlich hat auch Bayern die Stallpflicht, deren Sinnhaftigkeit von sehr vielen Fachleuten, Wissenschaftlern und Geflügelhaltern in Frage gestellt wird, aufgehoben.
Sie können sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie sehr ich mich für mein Federvieh gefreut habe, als es nach so vielen Monaten unter Dach endlich wieder hinaus durfte.
Allerdings wurde praktisch im gleichen Atemzug mit der Aufhebung der Stallpflicht schon vor dem Kommen der nächsten gewarnt und uns Hobbygeflügelhaltern wurde angeraten, vorsorglich schon mal unsere Ställe anzupassen.
Einmal abgesehen davon, dass die Umsetzung dieser Empfehlung Geld kostet, dass nicht jeder mal so eben locker zur Verfügung hat und auch baurechtliche Belange vielen Stallbauvorhaben im Wege stehen dürften, bitte ich Sie dringend, im künftigen Vorgehen im Umgang mit der Vogelgrippe nicht jedes Maß aus den Augen zu verlieren.
Bitte nutzen Sie die Zeit bis dahin, um sich kundig zu machen.
Die Behauptung, dass der Erreger mit dem Vogelzug von Asien nach Mitteleuropa gelangt, ist unter Fachleuten höchst umstritten.
Die Zahlen, auf die die Risikoeinschätzung des FLI basiert, sind nicht nachvollziehbar , die Methoden, wie diese erhoben werden, äußerst umstritten. Überdies bleibt das FLI jede ernstzunehmende Antwort auf die Frage, wie das Virus nach Monaten beinahe bundesweiter Stallpflicht immer noch in einem Putenmaststall nach dem anderen festgestellt werden kann, und das mittlerweile in frisch eingestallten Beständen, nach wie vor schuldig. Hier handelt es sich um Anlagen, die ihre Tiere sowieso vom Schlupf bis zur Schlachtung unter Dach halten und deren Betreiber wissen, wie wehrlos die darin gehaltenen Tiere aufgrund von Überzüchtung, Dauerstress durch Enge, Keimbelastung durch die stetig wachsende Schicht aus Mist und sogenannten „Ausfällen“ und fehlender Möglichkeit zum Aufbau von Abwehrkräften jedem Erreger ausgeliefert sind. Schon im eigenen Interesse sollten dort Biosicherheitsmaßnahmen Standard sein, betriebsfremde Personen haben grundsätzlich Betretungsverbot, wie soll da ein Eintrag über Kleinhalter oder gar infizierte Wildvögel passieren?
Die Vogelgrippe ist eine ernstzunehmende Krankheit, darüber muß nicht diskutiert werden, ihre Gefährlichkeit liegt aber nach heutigem Kenntnisstand vorrangig in der Bedrohung der wirtschaftlichen Interessen der Geflügelindustrie.
Fakt ist, die Stallpflicht kann die Massentierhaltungen nicht vor sich selber schützen.
Bitte nutzen sie die Zeit auch, um Ämter und Behörden zu informieren, Nicht dass sie beim nächsten Feststellen eines Seuchenzuges wieder in Hysterie und Panik verfallen, ganze Bestände mit teils streng geschützen Arten hinmetzeln allein aufgrund des Nachweises eines niedrigpathogenen Erregers bei einem einzigen Tier und sogar die Tötung von in Volieren gehaltenen Singvögeln vor der Öffentlichkeit als notwendige Seuchenbekämpfung rechtfertigen. Das Töten gesunder Tiere ohne vernünftigen Grund ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, das Töten ganzer Bestände rein auf Verdacht ohne Beweis eines tatsächlichen akuten Infektionsgeschehens ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.
Hühner tragen HPAIV H5N8 nicht verdeckt/symptomlos, sondern zeigen laut FLI massive Symptome und versterben binnen 48 Std. Sie sind zudem standorttreu und können kaum an der Verbreitung eines Virus beteiligt sein, der seit Monaten endemisch in der Wildvogelpopulation kursiert und von ebendieser ja angeblich über tausende von Kilometern getragen wird.
Gesunde, fitte Vögel, die die Möglichkeit haben, unter artgerechten Bedingungen mit Auslauf unter freiem Himmel zu leben, haben die Möglichkeit, sich gegen den Vogelgrippevirus zu wehren, ihn zu bekämpfen und gesund zu bleiben. Das sollte doch eigentlich das Ziel jeder Seuchenvorsorge sein. Das Einsperren im Stall, mit zuwenig Tageslicht, zu wenig Bewegung, erhöhtem Stress der Tiere durch zu wenig Platz schafft dagegen für jeden Erreger ideale Bedingungen, sich festzusetzen, von Tier zu Tier auszubreiten und nicht zuletzt auch zu mutieren.
Die Stallpflicht als flächendeckende Maßnahme über Monate ist kein geeignetes Mittel im Kampf gegen die Vogelgrippe. Selbst das FLI empfiehlt eine solche nur risikobasiert.
Mit freundlichen Grüßen
.....für das Aktionsbündnis Vogelfrei
Ich weiß nicht warum "wir" das erklären müssten. Die Entwicklungen sind doch selbsterklärend:
Trotz Stallpflicht und Biosicherheitsmaßnahmen, kam es zu diversen Ausbrüchen.
Hier https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Gefluegelpest-breitet-sich-von-Stall-zu-Stall-aus,gefluegelpest650.html wurde nun der Wind als Überträger vermutet.
Mein Kommentar unter dem NDR-Beitrag (evtl. noch als Erklärung für Sil brauchbar?) :
Ohne Häme: betrachtet man die hier verlinkten beiden Karten des FLI (https://www.fli.de/fileadmin/FLI/Images/Tierseuchengeschehen/H5N8/2017/Map_D_AI_HPAI_2017-02-16_11-53.jpg), fällt zweierlei auf: es gab eine erste Seuchenepisode, die einen abflachenden, natürlichen (selektiven) Verlauf entlang der See-Küsten und des Bodensees hatte. Im Dezember - Anfang Dezember - kam nach dieser Episode das Seuchengeschehen zum zeitweiligen Stillstand, um danach - vor allem in unverhältnismäßig vielen Zoos und schließlich in konventionellen Mastbetrieben, wieder aufzuflammen. Selbstverständlich gab es auch dahingehend begleitende Wildtierfunde, allerdings ist deren Anzahl im Verhältnis zu den Großbetrieben a) gering und sind sie b) recht weitflächig verteilt. Betrachtet man zudem die ARTEN im TSIS (und berücksichtigt die Inkubationszeit und die Zyklen von H5N8), liegt nahe, dass diese Tiere - vornehmlich keine Zugvögel - fast "logischerweise" am in den Betrieben zirkulierenden Viren infiziert haben müssen Dass die Viren dann den Weg in den Stall zurück finden und dort, nachdem quasi weitflächig im Feld eine Immunisierung stattgefunden haben dürfte (siehe oben:Selektion) weniger Angriffsfläche finden, liegt auf der Hand. Wer nach der aktuellen Karte des FLI an den Wind als Verursacher und Medium glaubt, dem sei das Märchen "Hänsel und Gretel" nochmals zur Nachtlektüre empfohlen. Neben dem Wind, dem himmlischen Kind, spielen auch hier das Mästen und ein Geflügelknochen eine zentrale Rolle...
***altsteirer***
18.03.2017, 15:45
OK, nochmal komplett überarbeitet, mit einem leichten Schlag Emotionalität, aber hoffentlich nun auf Tatsachen beschränkt und so sachlich wie es mir möglich war, zusammengefasst:
Sehr geehrte Frau Scharf,
endlich hat auch Bayern die Stallpflicht, deren Sinnhaftigkeit von sehr vielen Fachleuten, Wissenschaftlern und Geflügelhaltern in Frage gestellt wird, aufgehoben.
Sie können sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie sehr ich mich für mein Federvieh gefreut habe, als es nach so vielen Monaten unter Dach endlich wieder hinaus durfte.
Allerdings wurde praktisch im gleichen Atemzug mit der Aufhebung der Stallpflicht schon vor dem Kommen der nächsten gewarnt und uns Hobbygeflügelhaltern wurde angeraten, vorsorglich schon mal unsere Ställe anzupassen.
Einmal abgesehen davon, dass die Umsetzung dieser Empfehlung Geld kostet, dass nicht jeder mal so eben locker zur Verfügung hat und auch baurechtliche Belange vielen Stallbauvorhaben im Wege stehen dürften, bitte ich Sie dringend, im künftigen Vorgehen im Umgang mit der Vogelgrippe die Verhältnismäßgkeit der Mittel zu waren.
Bitte nutzen Sie die Zeit bis dahin, um sich kundig zu machen.
Die Behauptung, dass der Erreger mit dem Vogelzug von Asien nach Mitteleuropa gelangt, ist wissenschftlich nach wie vor nicht belegt.
Die Zahlen, auf die die Risikoeinschätzung des FLI basiert, sind nicht nachvollziehbar , die Methoden, wie diese erhoben werden, äußerst umstritten. Überdies bleibt das FLI jede ernstzunehmende Antwort auf die Frage, wie das Virus nach Monaten beinahe bundesweiter Stallpflicht immer noch in einem Putenmaststall nach dem anderen festgestellt werden kann, und das mittlerweile in frisch eingestallten Beständen, nach wie vor schuldig. Hier handelt es sich um Anlagen, die ihre Tiere sowieso vom Schlupf bis zur Schlachtung unter Dach halten und deren Betreiber wissen, wie wehrlos die darin gehaltenen Tiere aufgrund von Überzüchtung, Dauerstress durch Enge, Keimbelastung durch die stetig wachsende Schicht aus Mist und sogenannten „Ausfällen“ und fehlender Möglichkeit zum Aufbau von Abwehrkräften jedem Erreger ausgeliefert sind. Schon im eigenen Interesse sollten dort Biosicherheitsmaßnahmen Standard sein, betriebsfremde Personen haben grundsätzlich Betretungsverbot, wie soll da ein Eintrag über Kleinhalter oder gar infizierte Wildvögel passieren? Wir verweisen an der Stelle auf die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen. Demnnach ist bei 73% der seit 2006 in Westeuropa aufgetretenen Fälle der Eintragsweg als "unbekannt" angegeben, und bei den verbleibenden 27 % liegen die Infektionswege mit knapp 66 % innerhalb der Geflügelwirtschaft selbst.(Kontakt zu Nachbarbetrieben, Zukauf von Tieren, Übertragung durch Gerätschaften)
Die Vogelgrippe ist eine ernstzunehmende Krankheit, darüber muß nicht diskutiert werden, ihre Gefährlichkeit liegt aber nach heutigem Kenntnisstand vorrangig in der Bedrohung der wirtschaftlichen Interessen der Geflügelindustrie.
Fakt ist jedoch, die Stallpflicht kann die Massentierhaltungen nicht vor sich selber schützen.
Bitte nutzen sie die Zeit auch, um Ämter und Behörden zu informieren!
Nicht dass sie beim nächsten Feststellen eines "Seuchenzuges" wieder in Hysterie und Panik verfallen, ganze Bestände mit teils streng geschützen Arten hinmetzeln allein aufgrund des Nachweises eines niedrigpathogenen Erregers bei einem einzigen Tier und sogar die Tötung von in Volieren gehaltenen Singvögeln vor der Öffentlichkeit als notwendige Seuchenbekämpfung rechtfertigen. Das Töten gesunder Tiere ohne vernünftigen Grund ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, das Töten ganzer Bestände rein auf Verdacht ohne Beweis eines tatsächlichen akuten Infektionsgeschehens ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.
Laut FLI, dem Institut worauf sich die Politik immer beruft, tragen Hühner HPAIV H5N8 nicht verdeckt/symptomlos, sondern zeigen laut FLI massive Symptome und versterben meist binnen 48 Std. Sie sind zudem standorttreu und können kaum an der Verbreitung eines Virus beteiligt sein, der laut FLI seit Monaten endemisch in der Wildvogelpopulation kursiert und von ebendieser ja angeblich über tausende von Kilometern getragen wird.
Gesunde, fitte Vögel, die die Möglichkeit haben, unter artgerechten Bedingungen mit Auslauf unter freiem Himmel zu leben, haben ! nicht ausgeschlossen, aber bei momentanem HPAIV H5N8 höchst umstritten ! die Möglichkeit, sich gegen den Vogelgrippevirus zu wehren, ihn zu bekämpfen und gesund zu bleiben. Das sollte doch eigentlich das Ziel jeder Seuchenvorsorge sein. Das Einsperren im Stall, mit zuwenig Tageslicht, zu wenig Bewegung, erhöhtem Stress der Tiere durch zu wenig Platz schafft dagegen für jeden Erreger ideale Bedingungen, sich festzusetzen, von Tier zu Tier auszubreiten und nicht zuletzt auch zu mutieren.
Die Stallpflicht als flächendeckende Maßnahme über Monate ist kein geeignetes Mittel im Kampf gegen die Vogelgrippe. Selbst das FLI empfiehlt eine solche nur risikobasiert.
Mit freundlichen Grüßen
.....für das Aktionsbündnis Vogelfrei
Hab nochmal drin rumgepfuscht, ich hoffe Du schimpfst mich nicht :unsicher
Liebe Grüße, Markus
Ich lob dich jetzt mal. Hast Du gut gemacht mit dem drin rumpfuschen. Es ist nämlich gar nicht so leicht, wegen der Überschaubarkeit soviel wegzulassen und trotzdem alles unterzubringen, was einem wichtig ist. Und dann noch einen Ton zu finden, der jemanden, der das liest, aufmerken läßt. Ich werd das eins zu eins so stehen lassen!
Aber die Flüchtigkeitsfehler hättest Du eigentlich auch gleich noch verbessern können. ;)
Das im letzten Absatz mußt du mir bitte nochmal erklären, wie ist das gemeint?
@ nicolina, ich würd das schon gern irgendwie mit unterbringen, weiß aber grade nicht, wie am Besten, ohne mich zu sehr zu verzetteln. Ich hab ja geschrieben, dass das FLI jede ernstzunehmende Antwort schuldig bleibt- - - - irgendwie ist das gar nicht so einfach....
***altsteirer***
18.03.2017, 18:55
Ich werd das eins zu eins so stehen lassen!
Aber die Flüchtigkeitsfehler hättest Du eigentlich auch gleich noch verbessern können. ;)
Ich übersehe doch auch Vieles. Das muss die "Schwarmintelligenz" hinbiegen! :jaaaa:
Genauso die abschließende inhaltliche Bewertung. Der Brief soll ja möglichst viele "Kämpfer" representieren und ihnen entsprechen.
Das im letzten Absatz mußt du mir bitte nochmal erklären, wie ist das gemeint?
Das ist so gemeint, dass die von Dir beschriebenen Hühner mit den natürlich in der Umwelt zirkulierenden Influenza Viren in der Regel wirklich bestens zurecht kommen.
Ob diese Hühner aber mit der in den Massenstallungen mutierten und momentan kursierenden Form von HPAIV H5N8 zurecht kämen ist bislang nicht erwiesen.
Einige, auch auf unserer Seite, glauben das nicht.
Danke, jetzt hat's geklickt...
Werd also nochmal an der Aussage feilen.
Wir kriegen das schon hin!
Hallo Silvia,
hast du super gemacht!
Ich kann dich voll und ganz verstehen, dass du möglichst alles unterbringen willst, was uns die letzten Monate fast zur Verzweiflung gebracht hat.
Danke auch an Markus, der wahrscheinlich diplomatischer ist, als wir beide ;)
Ich finde es auch unheimlich wichtig, dass wir uns jetzt nicht zurücklehnen, sondern die entsprechenden Stellen mit fundiertem Wissen bombadieren, damit sich die Herrschaften beim nächsten Mal genau überlegen, was sie da anstellen.
Den Brief unterschreibe ich auch!
Franz Koch
nur noch mal zur Info über dieses Ministerium:
aus diesem Januar:
http://www.sueddeutsche.de/bayern/staatsanwaltschaft-bayern-ei-skandal-behoerden-schlampten-offenbar-bei-aufklaerung-1.3348743
und hier eine schöne Recherche zu dem Thema:
http://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-ei-skandal-das-versagen-1.2514615
"Einmal abgesehen davon, dass die Umsetzung dieser Empfehlung Geld kostet, dass nicht jeder mal so eben locker zur Verfügung hat und auch baurechtliche Belange vielen Stallbauvorhaben im Wege stehen dürften, bitte ich Sie dringend, im künftigen Vorgehen im Umgang mit der Vogelgrippe die Verhältnismäßgkeit der Mittel zu waren."
wirklich bitten oder "fordere ich Sie auf" ... die Verhältnismäßgkeit der Mittel zu wahren.", wie dies Gesetzgeber und Rechtssprechung vorschreiben.
So, neuer Versuch.
Markus, ich habe lange überlegt, wie ich Eine Anmerkung zum letzten Absatz umsetze, ob es so, wie es jetzt dasteht, passt? Da bitte ich noch um feedback.
Ansonsten würde ich den heutigen verregneten Tag noch nutzen für ein paar letzte Feinschliffarbeiten, den Text dann, wie von nicolina vorgeschlagen, als pdf abspeichern. Dann schicke ich ihn mal an unsere Tageszeitung und an das Ministerium. Vielleicht an den BR? Oder hat da wer schon Kontakt und würde das übernehmen. Wer immer mag, kann ihn dann ebenfalls verwenden, vielleicht noch seinen Otto druntersetzen, an Zeitungen etc schicken....
Ist das ein brauchbares Vorgehen?
" Sehr geehrte Frau Scharf,
endlich hat auch Bayern die Stallpflicht, deren Sinnhaftigkeit von sehr vielen Fachleuten, Wissenschaftlern und Geflügelhaltern in Frage gestellt wird, aufgehoben.
Sie können sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie sehr ich mich für mein Federvieh gefreut habe, als es nach so vielen Monaten unter Dach endlich wieder hinaus durfte.
Allerdings wurde praktisch im gleichen Atemzug mit der Aufhebung der Stallpflicht schon vor dem Kommen der nächsten gewarnt und uns Hobbygeflügelhaltern wurde angeraten, vorsorglich schon mal unsere Ställe anzupassen.
Einmal abgesehen davon, dass die Umsetzung dieser Empfehlung Geld kostet, das nicht jeder mal so eben locker zur Verfügung hat und auch baurechtliche Belange vielen Stallbauvorhaben im Wege stehen dürften, fordere ich Sie auf, im künftigen Vorgehen im Umgang mit der Vogelgrippe die Verhältnismäßgkeit der Mittel zu wahren, wie dies Gesetzgeber und Rechtssprechung vorschreiben.
Die Behauptung, dass der Erreger mit dem Vogelzug von Asien nach Mitteleuropa gelangt, ist wissenschaftlich nach wie vor nicht belegt.
Die Zahlen, auf denen die Risikoeinschätzung des FLI basiert, sind nicht nachvollziehbar , die Methoden, wie diese erhoben werden, äußerst umstritten. Überdies bleibt das FLI jede ernstzunehmende Antwort auf die Frage, wie das Virus nach Monaten beinahe bundesweiter Stallpflicht immer noch in einem Putenmaststall nach dem anderen festgestellt werden kann, und das mittlerweile in frisch eingestallten Beständen, nach wie vor schuldig. Hier handelt es sich um Anlagen, die ihre Tiere sowieso vom Schlupf bis zur Schlachtung unter Dach halten und deren Betreiber wissen, wie wehrlos die darin gehaltenen Tiere aufgrund von Überzüchtung, Dauerstress durch Enge, Keimbelastung durch die stetig wachsende Schicht aus Mist und sogenannten „Ausfällen“ und fehlender Möglichkeit zum Aufbau von Abwehrkräften jedem Erreger ausgeliefert sind. Schon im eigenen Interesse sollten dort Biosicherheitsmaßnahmen Standard sein, betriebsfremde Personen haben grundsätzlich Betretungsverbot, wie soll da ein Eintrag über Kleinhalter oder gar infizierte Wildvögel passieren? Wir verweisen auf die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen. Demnnach ist bei 73% der seit 2006 in Westeuropa aufgetretenen Fälle der Eintragsweg als "unbekannt" angegeben, und bei den verbleibenden 27 % liegen die Infektionswege mit knapp 66 % innerhalb der Geflügelwirtschaft selbst.(Kontakt zu Nachbarbetrieben, Zukauf von Tieren, Übertragung durch Gerätschaften).
Die Vogelgrippe ist eine ernstzunehmende Krankheit, darüber muß nicht diskutiert werden, ihre Gefährlichkeit liegt aber nach heutigem Kenntnisstand vorrangig in der Bedrohung der wirtschaftlichen Interessen der Geflügelindustrie.
Fakt ist jedoch, die Stallpflicht kann die Massentierhaltungen nicht vor sich selber schützen.
Bitte nehmen Sie sich Zeit um Ämter und Behörden zu informieren und zu einem bedachtsamen Vorgehen anzuhalten. Nicht dass sie beim nächsten Feststellen eines Seuchenzuges wieder in Hysterie und Panik verfallen, ganze Bestände mit teils streng geschützen Arten hinmetzeln allein aufgrund des Nachweises eines niedrigpathogenen Erregers bei einem einzigen Tier und sogar die Tötung von in Volieren gehaltenen Singvögeln vor der Öffentlichkeit als notwendige Seuchenbekämpfung rechtfertigen. Das Töten gesunder Tiere ohne vernünftigen Grund ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, das Töten ganzer Bestände rein auf Verdacht ohne Beweis eines tatsächlichen akuten Infektionsgeschehens ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.
Hühner tragen nach Aussage des FLI HPAIV H5N8 nicht verdeckt/symptomlos, sondern zeigen laut FLI massive Symptome und versterben binnen 48 Std. Sie sind zudem standorttreu und können kaum an der Verbreitung eines Virus beteiligt sein, der laut FLI seit Monaten endemisch in der Wildvogelpopulation kursiert und von ebendieser ja angeblich über tausende von Kilometern getragen wird.
Gesundes, fittes Hausgeflügel, das die Möglichkeit hat, unter artgerechten Bedingungen mit Auslauf unter freiem Himmel zu leben, kann sich gegen die natürlich in der Umwelt vorkommenden Influenzaviren zu wehren, sie bekämpfen und gesund bleiben. Das sollte doch eigentlich das Ziel jeder Seuchenvorsorge sein. Das Einsperren im Stall, mit zuwenig Tageslicht, zu wenig Bewegung, erhöhtem Stress der Tiere durch zu wenig Platz schafft dagegen für jeden Erreger ideale Bedingungen, sich festzusetzen, von Tier zu Tier auszubreiten und nicht zuletzt auch zu mutieren. Damit erschaffen wir uns unsere Seuchen selber.
Die Stallpflicht als flächendeckende Maßnahme über Monate ist kein geeignetes Mittel im Kampf gegen die Vogelgrippe. Selbst das FLI empfiehlt eine solche nur risikobasiert.
Mit freundlichen Grüßen
.....
für das Aktionsbündnis Vogelfrei"
Eggspress
19.03.2017, 09:13
Super und sehr gewählt, besonnen und informierend ausgedrückt. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Vielen Dank für deine Arbeit!
***altsteirer***
19.03.2017, 09:35
So, neuer Versuch.
Markus, ich habe lange überlegt, wie ich Eine Anmerkung zum letzten Absatz umsetze, ob es so, wie es jetzt dasteht, passt? Da bitte ich noch um feedback.
Ansonsten würde ich den heutigen verregneten Tag noch nutzen für ein paar letzte Feinschliffarbeiten, den Text dann, wie von nicolina vorgeschlagen, als pdf abspeichern. Dann schicke ich ihn mal an unsere Tageszeitung und an das Ministerium. Vielleicht an den BR? Oder hat da wer schon Kontakt und würde das übernehmen. Wer immer mag, kann ihn dann ebenfalls verwenden, vielleicht noch seinen Otto druntersetzen, an Zeitungen etc schicken....
Ist das ein brauchbares Vorgehen?
" Sehr geehrte Frau Scharf,
endlich hat auch Bayern die Stallpflicht, deren Sinnhaftigkeit von sehr vielen Fachleuten, Wissenschaftlern und Geflügelhaltern in Frage gestellt wird, aufgehoben.
Sie können sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie sehr ich mich für mein Federvieh gefreut habe, als es nach so vielen Monaten unter Dach endlich wieder hinaus durfte.
Allerdings wurde praktisch im gleichen Atemzug mit der Aufhebung der Stallpflicht schon vor dem Kommen der nächsten gewarnt und uns Hobbygeflügelhaltern wurde angeraten, vorsorglich schon mal unsere Ställe anzupassen.
Einmal abgesehen davon, dass die Umsetzung dieser Empfehlung Geld kostet, das nicht jeder mal so eben locker zur Verfügung hat und auch baurechtliche Belange vielen Stallbauvorhaben im Wege stehen dürften, fordere ich Sie auf, im künftigen "Vorgehen" löschen? Umgang mit der Vogelgrippe die Verhältnismäßgkeit der Mittel zu wahren, wie dies Gesetzgeber und Rechtssprechung vorschreiben.
Die Behauptung, dass der Erreger mit dem Vogelzug von Asien nach Mitteleuropa gelangt, ist wissenschaftlich nach wie vor nicht belegt.
Die Zahlen, auf denen die Risikoeinschätzung des FLI basiert, sind nicht nachvollziehbar , die Methoden, wie diese erhoben werden, äußerst umstritten. Überdies bleibt das FLI jede ernstzunehmende Antwort auf die Frage, wie das Virus nach Monaten beinahe bundesweiter Stallpflicht immer noch in einem Putenmaststall nach dem anderen festgestellt werden kann, und das mittlerweile in frisch eingestallten Beständen, nach wie vor schuldig.
Hier handelt es sich um Anlagen, die ihre Tiere sowieso vom Schlupf bis zur Schlachtung unter Dach halten und deren Betreiber wissen, wie wehrlos die darin gehaltenen Tiere aufgrund von Überzüchtung, Dauerstress durch Enge, Keimbelastung durch die stetig wachsende Schicht aus Mist und sogenannten „Ausfällen“ und fehlender Möglichkeit zum Aufbau von Abwehrkräften jedem Erreger ausgeliefert sind.
Schon im eigenen Interesse sollten dort Biosicherheitsmaßnahmen Standard sein, betriebsfremde Personen haben grundsätzlich Betretungsverbot, wie soll da ein Eintrag über Kleinhalter oder gar infizierte Wildvögel passieren?
In diesem Zusammenhang verweisen wir auf die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen. Demnnach ist bei 73% der seit 2006 in Westeuropa aufgetretenen Fälle der Eintragsweg als "unbekannt" angegeben, und bei den verbleibenden 27 % liegen die Infektionswege mit knapp 66 % innerhalb der Geflügelwirtschaft selbst.(Kontakt zu Nachbarbetrieben, Zukauf von Tieren, Übertragung durch Gerätschaften).
Die Vogelgrippe ist eine ernstzunehmende Krankheit, darüber muß nicht diskutiert werden, ihre Gefährlichkeit liegt aber nach heutigem Kenntnisstand vorrangig in der Bedrohung der wirtschaftlichen Interessen der Geflügelindustrie.
Fakt ist jedoch, die Stallpflicht kann die Massentierhaltungen nicht vor sich selber schützen.
Bitte nehmen Sie sich Zeit um Ämter und Behörden zu informieren und zu einem bedachtsamen Vorgehen anzuhalten. Nicht dass sie beim nächsten Feststellen eines Seuchenzuges wieder in Hysterie und Panik verfallen, ganze Bestände mit teils streng geschützen Arten hinmetzeln allein aufgrund des Nachweises eines niedrigpathogenen Erregers bei einem einzigen Tier und sogar die Tötung von in Volieren gehaltenen Singvögeln vor der Öffentlichkeit als notwendige Seuchenbekämpfung rechtfertigen. Das Töten gesunder Tiere ohne vernünftigen Grund ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, das Töten ganzer Bestände rein auf Verdacht ohne Beweis eines tatsächlichen akuten Infektionsgeschehens ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.
Hühner tragen nach Aussage des FLI HPAIV H5N8 nicht verdeckt/symptomlos, sondern zeigen laut FLI massive Symptome und versterben meist binnen 48 Std. Sie sind zudem standorttreu und können kaum an der Verbreitung eines Virus beteiligt sein, der laut FLI seit Monaten endemisch in der Wildvogelpopulation kursiert und von ebendieser ja angeblich über tausende von Kilometern getragen wird.
Gesundes, fittes Hausgeflügel, das die Möglichkeit hat, unter artgerechten Bedingungen mit Auslauf unter freiem Himmel zu leben, kann sich gegen die natürlich in der Umwelt vorkommenden Influenzaviren zu wehren, sie bekämpfen und gesund bleiben. Das sollte doch eigentlich das Ziel jeder Seuchenvorsorge sein. Das Einsperren im Stall, mit zuwenig Tageslicht, zu wenig Bewegung, erhöhtem Stress der Tiere durch zu wenig Platz schafft dagegen für jeden Erreger ideale Bedingungen, sich festzusetzen, von Tier zu Tier auszubreiten und nicht zuletzt auch zu mutieren. Damit erschaffen wir uns unsere Seuchen selber.
Die Stallpflicht als flächendeckende Maßnahme über Monate ist kein geeignetes Mittel im Kampf gegen die Vogelgrippe. Selbst das FLI empfiehlt eine solche nur risikobasiert.
Mit freundlichen Grüßen
.....
für das Aktionsbündnis Vogelfrei"
Ein ganz kleines bisschen hab ich noch rot gemacht... :rotwerd
Aus Gründen der Lesbarkeit würde ich in dem langen Absatz noch ein paar Zwischabsätze lassen, sonst finde ich's jetzt wirklich gelungen!
Liebe Grüße, Markus
nero2010
19.03.2017, 10:18
Das ist sehr gut geschrieben , sil :resp
Hühnerfee72
19.03.2017, 11:06
Wunderbar! Meinen Respekt und meine Dankbarkeit für Deine Arbeit, Sil
KaosEnte
19.03.2017, 12:34
Super Arbeit sil!
Wir waren gestern bei der Verwandschaft. Und auf der Fahrt fiel mir ein: die Tochter ist ja bei ner Zeitung!.
Also hab ich sie gefragt, wie das bei ihnen mit den offenen Briefen abläuft.
Diese werden zuerst natürlich an den "Addressaten" gschickt und gleichzeitig in der Presse veröffentlicht. Ein offener Brief wird meist als Anzeige behandelt und das heißt: er kostet nach Zeilen, wird dafür aber wortwörtlich abgedruckt.
Werde interessehalber mal morgen bei unserem Presseverlag nachfragen wegen Abgabetremine und Kosten.
Gesundes, fittes Hausgeflügel, das die Möglichkeit hat, unter artgerechten Bedingungen mit Auslauf unter freiem Himmel zu leben, kann sich gegen die natürlich in der Umwelt vorkommenden Influenzaviren zu wehren, sie bekämpfen und gesund bleiben. Das sollte doch eigentlich das Ziel jeder Seuchenvorsorge sein. Das Einsperren im Stall, mit zuwenig Tageslicht, zu wenig Bewegung, erhöhtem Stress der Tiere durch zu wenig Platz schafft dagegen für jeden Erreger ideale Bedingungen, sich festzusetzen, von Tier zu Tier auszubreiten und nicht zuletzt auch zu mutieren. Damit erschaffen wir uns unsere Seuchen selber.
"zu" muss weg.
ich denke, jetzt ist er fertig.
Die Spione von der Scharf kennen ihn natürlich schon, die Presse aber noch nicht:)
KaosEnte, Danke für den Hinweis. Da werde ich mich bei unserer Zeitung mal kundig machen, wie das funktioniert.
Und Danke allen fürs mithelfen beim Formulierungen finden. Ich hab es nämlich gar nicht allein gemacht :rotwerd...
Wenn hier ein paar Spione mitlesen, um so besser, dann wars nicht nur für den Papierkorb;).
Jetzt also hier nochmal die vorläufig endgültig überarbeitete Fassung:
Sehr geehrte Frau Scharf,
endlich hat auch Bayern die Stallpflicht aufgehoben.
Deren Sinnhaftigkeit wird von sehr vielen Fachleuten, Wissenschaftlern und Geflügelhaltern in Frage gestellt.
Sie können sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie sehr ich mich für mein Federvieh gefreut habe, als es nach so vielen Monaten unter Dach endlich wieder hinaus durfte.
Allerdings wurde praktisch im gleichen Atemzug mit der Aufhebung der Stallpflicht schon vor dem Kommen der nächsten gewarnt und uns Hobbygeflügelhaltern wurde angeraten, vorsorglich schon mal unsere Ställe anzupassen.
Einmal abgesehen davon, dass die Umsetzung dieser Empfehlung Geld kostet, das nicht jeder mal so eben locker zur Verfügung hat und auch baurechtliche Belange vielen Stallbauvorhaben im Wege stehen dürften, bitte ich Sie, die Notwendigkeit einer flächendeckenden Stallpflicht sorgfältig zu prüfen und fordere Sie auf, im künftigen Umgang mit der Vogelgrippe die Verhältnismäßigkeit der Mittel zu wahren, so wie dies Gesetzgeber und Rechtssprechung vorschreiben.
Die Behauptung, dass der Erreger mit dem Vogelzug von Asien nach Mitteleuropa gelangt, ist wissenschaftlich nach wie vor nicht belegt.
Die Zahlen, auf denen die Risikoeinschätzung des FLI basiert, sind nicht nachvollziehbar, die Methoden, wie diese erhoben werden, äußerst umstritten. Überdies bleibt das FLI nach wie vor jede ernstzunehmende Antwort auf die Frage schuldig, wie das Virus nach Monaten beinahe bundesweiter Stallpflicht immer noch in einem Putenmaststall nach dem anderen festgestellt werden kann, und das mittlerweile auch in frisch eingestallten Beständen.
Hier handelt es sich um Anlagen, die ihre Tiere sowieso vom Schlupf bis zur Schlachtung unter Dach halten. Die Betreiber wissen, wie wehrlos die darin gehaltenen Tiere aufgrund von Zuchtfokusierung allein auf Leistungsparameter, Dauerstress durch Enge, Keimbelastung durch die stetig wachsende Schicht aus Mist und sogenannten „Ausfällen“ und fehlender Möglichkeit zum Aufbau von Abwehrkräften jedem Erreger ausgeliefert sind. Schon im eigenen Interesse sollten dort Biosicherheitsmaßnahmen Standard sein. Betriebsfremde Personen haben grundsätzlich Betretungsverbot, wie soll da ein Eintrag über Kleinhalter oder gar infizierte Wildvögel passieren? In diesem Zusammenhang verweisen wir auf die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen. Demnach ist bei 73% der seit 2006 in Westeuropa aufgetretenen Fälle der Eintragsweg als "unbekannt" angegeben, und bei den verbleibenden 27 % liegen die Infektionswege mit knapp 66 % innerhalb der Geflügelwirtschaft selbst.(Kontakt zu Nachbarbetrieben, Zukauf von Tieren, Übertragung durch Gerätschaften).
Die Vogelgrippe ist eine ernstzunehmende Krankheit, darüber muß nicht diskutiert werden, ihre Gefährlichkeit liegt aber nach heutigem Kenntnisstand vorrangig in der Bedrohung der wirtschaftlichen Interessen der Geflügelindustrie.
Fakt ist jedoch, die Stallpflicht kann die Massentierhaltungen nicht vor sich selber schützen.
Bitte halten Sie Ämter und Behörden zu einem bedachtsamen Vorgehen im Sinne bestehender Gesetze an. Nicht dass sie beim nächsten Feststellen eines Seuchenzuges wieder in Hysterie und Panik verfallen, allein aufgrund des Nachweises eines niedrigpathogenen Erregers bei einem einzigen Tier ganze Bestände mit teils streng geschützten Arten hinmetzeln und sogar die Tötung von in Volieren gehaltenen Singvögeln vor der Öffentlichkeit als notwendige Seuchenbekämpfung rechtfertigen. Das Töten gesunder Tiere ohne vernünftigen Grund ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, das Töten ganzer Bestände rein auf Verdacht ohne Beweis eines tatsächlichen akuten Infektionsgeschehens ist durch Nichts zu rechtfertigen und ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.
Nach Aussage des FLI tragen Hühner HPAIV H5N8 nicht verdeckt/symptomlos, sondern zeigen laut FLI massive Symptome und versterben meist binnen 48 Std. Sie sind zudem standorttreu und können kaum an der Verbreitung eines Virus beteiligt sein, der laut FLI seit Monaten endemisch in der Wildvogelpopulation kursiert und von ebendieser ja angeblich über tausende von Kilometern getragen wird.
Gesundes, fittes Hausgeflügel, das die Möglichkeit hat, unter artgerechten Bedingungen mit Auslauf unter freiem Himmel zu leben, kann sich gegen die natürlich in der Umwelt vorkommenden Influenzaviren wehren, sie bekämpfen und gesund bleiben. Das sollte doch eigentlich das Ziel jeder Seuchenvorsorge sein. Das Einsperren im Stall, mit zu wenig Tageslicht, zu wenig Bewegung, erhöhtem Stress der Tiere durch zu wenig Platz schafft dagegen für jeden Erreger ideale Bedingungen, sich festzusetzen, von Tier zu Tier auszubreiten und nicht zuletzt auch zu mutieren. Damit erschaffen wir uns unsere Seuchen selber.
Es ist dringend nötig, umzudenken.
Die Stallpflicht als flächendeckende Maßnahme über Monate ist kein geeignetes Mittel im Kampf gegen die Vogelgrippe. Selbst das FLI empfiehlt eine solche nur risikobasiert.
Mit freundlichen Grüßen
....für das Aktionsbündnis Vogelfrei
***altsteirer***
19.03.2017, 16:48
Nicht dass sie beim nächsten Feststellen eines Seuchenzuges wieder in Hysterie und Panik verfallen...
Den Seuchenzug hatte ich schonmal in Anführungszeichen gesetzt, weil ein echter Seuchenzug in der Bevölkerung viel Verständnis für nahezu alle Mittel weckt. Und ein echter Seuchenzug ist das für mich nicht.
Vielleicht ersetzen wir den Seuchenzug durch "einige Wildvogelfunde".
Bemerkenswert: Alle 35, bis zum Verhängen der landesweiten Stallpflicht am 18.11., im TSIS gemeldeten Fälle sind mittlerweile aufgehoben!
Ich will wirklich keine Nervensäge sein, aber wenn der Brief so groß rauskommt, dann sollten wir wirklich jede Formulierung auf die Goldwaage legen.
Liebe Grüße, Markus
P.S. Letzter Absatz, erster Satz: "Nach Aussage des FLI" und "laut FLI" ist doppelt gemoppelt. Jetzt bin ich aber wirklich still! :versteck
EDIT: Oder vielleicht "beim nächsten Festellen einiger Verdachtsfälle" mit der oben genannten Zusatzinfo in Klammern.
Was meint Ihr?
Hallo Silvia,
wenn Du den Brief auch an die örtliche Presse schickst gehe ich davon aus, dass das die PNP sein wird. Sollten Kosten entstehen (wie KaosEnte vermutet), bitte melden - ich hatte nämlich ähnliches vor - ich werde mich auf alle Fälle an den Kosten beteiligen.
Gruß Franz
Ich schicke Dir jedenfalls meinen Namen als BEstätigung, dass Du ihn drunter setzen kannst.
Also, "man" kann ihn natürlich auch rausfinden - aber wenn cih Dir eine PN schicke, weißt Du, dass es so gemeint ist ;-)
Idee: da ich Nichtbayerin bin.... kann man den cniht einfach an ALLE Landwirtschafts- und Umweltminister adressieren und überregional OFFEN machen? Süddeutsche oder so?
Ich habe das ja recht unbelastet von Wissen ums Prozedere in Gang gebracht.
Soweit ich es verstehe, kann man einen offenen Brief als Inserat schalten, dann wird er sicher abgedruckt, man muß aber dafür bezahlen. Oder man schickt ihn als Leserbrief, dann bleibt es der jeweiligen Redaktion überlassen, ihn, gegebenenfalls gekürzt, zu veröffentlichen.
Mein eigentlicher "Plan" soweit vorhanden, war, den Brief einmal ans Ministerium zu schicken, zum anderen als Leserbrief an "meine" Tageszeitung hier. Dann vielleicht auch eine Veröffentlichung über meine Töchter in facbook, auf der AVF- Seite konnte ich ihn mir auch vorstellen, hier ist er ja sowieso schon öffentlich zugänglich - und deswegen eben die Bezeichnung "offener Brief". Im Sinne von: Den lesen mehr, nicht nur der Empfänger. Ich hätte auch nur meinen Namen druntergesetzt, dachte mir aber, je mehr da mit unterschreiben, desto überzeugender.
Es wäre ja auch eine Möglichkeit, dass jeder diesen Brief (oder einen eigenen) als Leserbrief an irgendeine Redaktion schickt mit dem Hinweis, dass er (der Brief) dem Ministerium vorliegt, jeder dann nur mit seinem Namen oder auch nur mit meinem und dem Hinweis aufs Aktionsbündnis Vogelfrei unterschreibt.
An ein Inserat habe ich niemals gedacht, es kommt für mich auch nicht in Frage.
Für die Presse und eigentlich auch für die Öffentlichkeit ist meiner Ansicht nach das Thema Vogelgrippe vorerst beendet, von daher erwarte ich wenig Reaktion von seiten einer Zeitung, mir geht es da vor allem darum auch den Redaktionen zu zeigen: Wir geben so schnell noch keine Ruhe, nur weil wir jetzt unsere Hühner wieder raus lassen dürfen, wir sind da immer noch wachsam.
Mir ist das Ministerium selber wichtig, die dürfen ruhig merken, dass wir sehr unzufrieden sind mit ihrer Arbeit, und dass wir das auch andere wissen lassen. Ob er jemals die Adressatin direkt erreicht, weiß ich nicht, aber wenn, dann soll er mehr sein als nur der Erguss einer gefrusteten Hühnerhalterin.
Deswegen war mir persönlich wichtig, dass Fakten so sachlich wie möglich angesprochen werden, dass aber trotzdem unser Unmut durchkommt. Ich hoffe, ihr versteht, was ich sagen will.
Darum habe ich auch hier nach Unterstützung gefragt, ich habe selber gemerkt, dass ich viel zu emotional gestartet bin, und ich weiß, dass andere oft viel besser als ich selber ausdrücken können, was ich sagen will. Zwischendrin habe ich auch mal gedacht: Was machst Du da eigentlich?? - -
Aber jetzt ist es, Dank der Hilfe hier, ein Brief geworden, der meiner Meinung nach jeden, der sich die Mühe macht ihn zu lesen, zum Nachdenken bringen kann. Er ist trotzdem vielleicht nicht mehr als der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein, aber wir müssen einfach dafür sorgen, dass das Tropfen nicht nachläßt.
Der Brief an sich ist ja eine Gemeinschaftsarbeit, ich habe nur die Rohfassung geliefert, zur Feinarbeit haben andere mitgeholfen. Ich für mein Teil gebe den Brief für jeden hier zur Veröffentlichung frei - aber erst, nachdem ich die letzten von Markus angeregten Änderrungen noch eingebaut habe ( "toter Wildvogel" statt "Seuchenfall" - genial!! :jaaaa:)
Und hier die vorerst allerletzte Fassung:
Markus, Du darfst aber gern nochmal verbessern.;)
Sehr geehrte Frau Scharf,
endlich hat auch Bayern die Stallpflicht aufgehoben.
Deren Sinnhaftigkeit wird von sehr vielen Fachleuten, Wissenschaftlern und Geflügelhaltern in Frage gestellt.
Sie können sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie sehr ich mich für mein Federvieh gefreut habe, als es nach so vielen Monaten unter Dach endlich wieder hinaus durfte.
Allerdings wurde praktisch im gleichen Atemzug mit der Aufhebung der Stallpflicht schon vor dem Kommen der nächsten gewarnt und uns Hobbygeflügelhaltern wurde angeraten, vorsorglich schon mal unsere Ställe anzupassen.
Einmal abgesehen davon, dass die Umsetzung dieser Empfehlung Geld kostet, das nicht jeder mal so eben locker zur Verfügung hat und auch baurechtliche Belange vielen Stallbauvorhaben im Wege stehen dürften, bitte ich Sie, die Notwendigkeit einer sich womöglich jährlich wiederholenden, flächendeckenden Stallpflicht sorgfältig zu prüfen und fordere Sie auf, im künftigen Umgang mit der Vogelgrippe die Verhältnismäßigkeit der Mittel zu wahren, so wie dies Gesetzgeber und Rechtssprechung vorschreiben.
Die Behauptung, dass der Erreger mit dem Vogelzug von Asien nach Mitteleuropa gelangt, ist wissenschaftlich nach wie vor nicht belegt.
Die Zahlen, auf denen die Risikoeinschätzung des FLI basiert, sind nicht nachvollziehbar, die Methoden, wie diese erhoben werden, äußerst umstritten. Überdies bleibt das FLI nach wie vor jede ernstzunehmende Antwort auf die Frage schuldig, wie das Virus nach Monaten beinahe bundesweiter Stallpflicht immer noch in einem Putenmaststall nach dem anderen festgestellt werden kann, und das mittlerweile auch in frisch eingestallten Beständen.
Hier handelt es sich um Anlagen, die ihre Tiere sowieso vom Schlupf bis zur Schlachtung unter Dach halten. Die Betreiber wissen, wie wehrlos die darin gehaltenen Tiere aufgrund von Zuchtfokusierung allein auf Leistungsparameter, Dauerstress durch Enge, Keimbelastung durch die stetig wachsende Schicht aus Mist und sogenannten „Ausfällen“ (das sind die Tiere, die während der Mast sterben. In Putenbeständen rechnet man mit bis zu 30%) und fehlender Möglichkeit zum Aufbau von Abwehrkräften jedem Erreger ausgeliefert sind. Schon im eigenen Interesse sollten dort Biosicherheitsmaßnahmen Standard sein. Betriebsfremde Personen haben grundsätzlich Betretungsverbot, wie soll da ein Eintrag über Kleinhalter oder gar infizierte Wildvögel passieren? In diesem Zusammenhang verweisen wir auf die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen. Demnach ist bei 73% der seit 2006 in Westeuropa aufgetretenen Fälle der Eintragsweg als "unbekannt" angegeben, und bei den verbleibenden 27 % liegen die Infektionswege mit knapp 66 % innerhalb der Geflügelwirtschaft selbst.(Kontakt zu Nachbarbetrieben, Zukauf von Tieren, Übertragung durch Gerätschaften).
Die Vogelgrippe ist eine ernstzunehmende Krankheit, darüber muß nicht diskutiert werden, ihre Gefährlichkeit liegt aber nach heutigem Kenntnisstand vorrangig in der Bedrohung der wirtschaftlichen Interessen der Geflügelindustrie.
Fakt ist jedoch, die Stallpflicht kann die Massentierhaltungen nicht vor sich selber schützen.
Bitte halten Sie Ämter und Behörden zu einem bedachtsamen Vorgehen im Sinne bestehender Gesetze an. Nicht dass sie beim nächsten Feststellen einiger Verdachtsfälle wieder in Hysterie und Panik verfallen, allein aufgrund des Nachweises eines niedrigpathogenen Erregers bei einem einzigen Tier ganze Bestände mit teils streng geschützten Arten hinmetzeln und sogar die Tötung von in Volieren gehaltenen Singvögeln vor der Öffentlichkeit als notwendige Seuchenbekämpfung rechtfertigen. Das Töten gesunder Tiere ohne vernünftigen Grund ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, das Töten ganzer Bestände rein auf Verdacht ohne Beweis eines tatsächlichen akuten Infektionsgeschehens ist durch Nichts zu rechtfertigen und ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.
Übrigens: Alle 35, bis zum Verhängen der landesweiten Stallpflicht am 18.11., im TSIS gemeldeten Fälle sind mittlerweile aufgehoben!
Nach Aussage des FLI tragen Hühner HPAIV H5N8 nicht verdeckt/symptomlos, sondern zeigen massive Symptome und versterben meist binnen 48 Std. Sie sind zudem standorttreu und können kaum an der Verbreitung eines Virus beteiligt sein, der seit Monaten laut FLI endemisch in der Wildvogelpopulation kursiert und von ebendieser ja angeblich über tausende von Kilometern getragen wird.
Gesundes, fittes Hausgeflügel, das die Möglichkeit hat, unter artgerechten Bedingungen mit Auslauf unter freiem Himmel zu leben, kann sich gegen die natürlich in der Umwelt vorkommenden Influenzaviren wehren, sie bekämpfen und gesund bleiben. Das sollte doch eigentlich das Ziel jeder Seuchenvorsorge sein. Das Einsperren im Stall, mit zu wenig Tageslicht, zu wenig Bewegung, erhöhtem Stress der Tiere durch zu wenig Platz schafft dagegen für jeden Erreger ideale Bedingungen, sich festzusetzen, von Tier zu Tier auszubreiten und nicht zuletzt auch zu mutieren. Damit erschaffen wir uns unsere Seuchen selber.
Es ist dringend nötig, umzudenken.
Die Stallpflicht als flächendeckende Maßnahme über Monate ist kein geeignetes Mittel im Kampf gegen die Vogelgrippe. Selbst das FLI empfiehlt eine solche nur risikobasiert.
Mit freundlichen Grüßen
....für das Aktionsbündnis Vogelfrei
Der Brief ist genial und soll an die genannten Stellen kommen.
Aber warten wir mal ab, was sie auf Grund der neuen EU-Richtlinie aus dem Hut zaubern.
Ich glaube den nächsten Brief müssen wir nach Brüssel schreiben!!:o
Es wird nicht einfacher!
***altsteirer***
20.03.2017, 08:12
AARGH! :wall Doch noch ein Argumentationsloch gefunden:
Betriebsfremde Personen haben grundsätzlich Betretungsverbot, wie soll da ein Eintrag über Kleinhalter oder gar infizierte Wildvögel passieren? Genau die Antwort der Bundesregierung, auf die wir verweisen wollen, gibt bei etwa 33 % (47 von 143) der Fälle den direkten Kontakt zu Wildtieren als Eintragsweg an.
Ich muss jetzt los, schau aber mal, wie wir das elegant lösen können. Werde im Laufe des Tages noch eine Alternativformulierung vorstellen und appeliere an Eure Geduld und Nachsicht für die ewige Meckerliese Markus ;)
***altsteirer***
20.03.2017, 14:16
Wird wohl Abend...
Oder Freiwillige vor! :jaaaa:
Markus, wenn du dich auf das da beziehst:
"....bei den verbleibenden 27 % liegen die Infektionswege mit knapp 66 % innerhalb der Geflügelwirtschaft selbst.(Kontakt zu Nachbarbetrieben, Zukauf von Tieren, Übertragung durch Gerätschaften)...." Wenn ich dich jetzt richtig verstehe, sind die restlichen 33% (von den 27 % der "aufgeklärten" Fälle) also auf Kontakte mit Wildvögeln zurückzuführen. Mit Wildvögeln können ja aber keine Tauben oder Singvögel gemeint sein, es müßte sich also um Gänse, Enten oder Hühnervögel handeln, oder sehe ich das falsch? Solche dürften aber wohl nur in einen Bruchteil der gewerblichen Bestände überhaupt reinkommen, also eigentlich nur in die, die Freilandhaltung betreiben?? Wieviele sind das prozentual gesehen??
Alternativformulierung als Denkhilfe: " ....wie wahrscheinlich ist ein Eintrag über Kleinhalter oder infizierte Wildvögel?
Oder einfach weglassen?
***altsteirer***
20.03.2017, 14:43
Zum Schreiben brauche ich Ruhe, unnd die habe ich gerade nicht.
Wäre das hier eine Möglichkeit?
Schon im eigenen Interesse sollten dort Biosicherheitsmaßnahmen Standard sein, betriebsfremde Personen haben grundsätzlich Betretungsverbot. Und trotzdem sind regelmäßig solche Haltungen befallen. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen. Demnach ist bei 73% der seit 2006 in Westeuropa aufgetretenen Fälle der Eintragsweg als "unbekannt" angegeben, und bei den verbleibenden 27 % liegen die Infektionswege mit knapp 66 % innerhalb der Geflügelwirtschaft selbst.(Kontakt zu Nachbarbetrieben, Zukauf von Tieren, Übertragung durch Gerätschaften).
LG, Markus
Wir lassen das mal sacken, ich komm grad auch nicht in Ruhe zum Denken. Ist aber schon mal nicht schlecht.
***altsteirer***
21.03.2017, 09:55
...Solche dürften aber wohl nur in einen Bruchteil der gewerblichen Bestände überhaupt reinkommen, also eigentlich nur in die, die Freilandhaltung betreiben?? Wieviele sind das prozentual gesehen??
Wieder zwischen Tür und Angel:
Hab gerade grippebedingt echt nur Matsch im Kopf und den Einwand gerade erst realisiert. In den von Dir beschriebenen Ställen ist der Kontakt mit Wildtieren naturlich kein denkbarer Eintragsweg.
Vielmehr, und das hat ja auch Prof. Dr. Dr. h.c Mettenleiter gestern im NDR gesagt, deutet Vieles, besonders gerade in Garrell, auf den Menschen als Verbreitungsweg hin. Also eigentlich fahrlässiges Verschleppen, vom Steuerzahler subventioniert.
Muss jetzt schon wieder los, tut mir leid... :(
EDIT: Das mit der fahrlässigen Verschleppung hat Mettenleiter nicht gesagt, das war ich ;)
So, nachden ich heute den ganzen Tag nicht zum Nachdenken gekommen bin und morgen hier auch wieder volles Programm angesagt ist, werde ich Markus Version übernehman und selber noch einen Nachsatz formulieren:
"Schon im eigenen Interesse sollten dort Biosicherheitsmaßnahmen Standard sein, betriebsfremde Personen haben grundsätzlich Betretungsverbot. Und trotzdem sind regelmäßig solche Haltungen befallen. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen. Demnach ist bei 73% der seit 2006 in Westeuropa aufgetretenen Fälle der Eintragsweg als "unbekannt" angegeben, und bei den verbleibenden 27 % liegen die Infektionswege mit knapp 66 % innerhalb der Geflügelwirtschaft selbst.(Kontakt zu Nachbarbetrieben, Zukauf von Tieren, Übertragung durch Gerätschaften). Will man da nichts dazulernen?"
Nicolina
21.03.2017, 23:23
Passt @Silvia :)
Wenn der Brief auf die HP soll- einfach Bescheid geben.
***altsteirer***
22.03.2017, 07:27
Ja, passt!
Falls Du noch magst: "Zuchtfokussierung" mit Doppel S, "samt sogenannter Ausfälle" würde die und-und Wiederholung vermeiden.
Ansonsten denke ich ist der Breif jetzt wirklich rundum abgeklopft, ein weiteres Feilen würde ihn nur noch zerreden.
Vielen Dank und raus damit! ;)
Vielen Dank euch allen für die Mithilfe.
Ich hab jetzt den letzen Absatz doch nochmal geändert, aber jetzt geht es raus.
Ich hätte noch eine Menge, die ich gerne reinschreiben würde, aber er soll ja doch auch von dem einen oder anderne gelesen werden, und zuviel Inhalt schreckt die Leute womöglich noch ab....
Grad will mien Emailprogramm keine Anhänge hochladen, dann also morgen früh. Einmal ans Ministerium mit den Namen, für die ich hier die Erlaubnis bekommen habe (Wenn jemand doch nicht drunter stehen will, bitte kurze Nachricht!) - da natürlich mit dem
Hinweis, dass er an Zeitungsredaktionen geschickt wurde und im Internet veröffentlicht wird. Einmal an die Passauer Neue Presse und die Süddeutsche als Leserbrief. Außerdem wird meine Tochter ihn (ohne Unterschriften, nur mit meiner und dem Verweis auf AVF) auf ihre facebookseite stellen.
Wie gesagt, wer will, darf ihn gerne verwenden. Wenn er fürs AVF oder für Tanny brauchbar ist, nur zu, immerhin hat sich Markus viel Mühe gegeben, dass alles passt...
"Sehr geehrte Frau Scharf,
endlich hat auch Bayern die Stallpflicht aufgehoben.
Deren Sinnhaftigkeit wird von sehr vielen Fachleuten, Wissenschaftlern und Geflügelhaltern in Frage gestellt.
Sie können sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie sehr ich mich für mein Federvieh gefreut habe, als es nach so vielen Monaten unter Dach endlich wieder hinaus durfte.
Allerdings wurde praktisch im gleichen Atemzug mit der Aufhebung der Stallpflicht schon vor dem Kommen der nächsten gewarnt und uns Hobbygeflügelhaltern wurde angeraten, vorsorglich schon mal unsere Ställe anzupassen.
Einmal abgesehen davon, dass die Umsetzung dieser Empfehlung Geld kostet, das nicht jeder mal so eben locker zur Verfügung hat und auch baurechtliche Belange vielen Stallbauvorhaben im Wege stehen dürften, bitte ich Sie, die Notwendigkeit einer sich womöglich jährlich wiederholenden, flächendeckenden Stallpflicht sorgfältig zu prüfen und fordere Sie auf, im künftigen Umgang mit der Vogelgrippe die Verhältnismäßigkeit der Mittel zu wahren, so wie dies Gesetzgeber und Rechtssprechung vorschreiben.
Die Behauptung, dass der Erreger mit dem Vogelzug von Asien nach Mitteleuropa gelangt, ist wissenschaftlich nach wie vor nicht belegt.
Die Zahlen, auf denen die Risikoeinschätzung des FLI basiert, sind nicht nachvollziehbar, die Methoden, wie diese erhoben werden, äußerst umstritten. Überdies bleibt das FLI nach wie vor jede ernstzunehmende Antwort auf die Frage schuldig, wie das Virus nach Monaten beinahe bundesweiter Stallpflicht immer noch in einem Putenmaststall nach dem anderen festgestellt werden kann, und das mittlerweile auch in frisch eingestallten Beständen.
Hier handelt es sich um Anlagen, die ihre Tiere sowieso vom Schlupf bis zur Schlachtung unter Dach halten. Die Betreiber wissen, wie wehrlos die darin gehaltenen Tiere aufgrund von Zuchtfokussierung allein auf Leistungsparameter, Dauerstress durch Enge, Keimbelastung durch die stetig wachsende Schicht aus Mist samt sogenannten „Ausfällen“ (das sind die Tiere, die während der Mast sterben. In Putenbeständen rechnet man mit bis zu 30%) und fehlender Möglichkeit zum Aufbau von Abwehrkräften jedem Erreger ausgeliefert sind. Schon im eigenen Interesse sollten dort Biosicherheitsmaßnahmen Standard sein. Betriebsfremde Personen haben grundsätzlich Betretungsverbot. Und trotzdem sind regelmäßig solche Haltungen befallen. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen. Demnach ist bei 73% der seit 2006 in Westeuropa aufgetretenen Fälle der Eintragsweg als "unbekannt" angegeben, und bei den verbleibenden 27 % liegen die Infektionswege mit knapp 66 % innerhalb der Geflügelwirtschaft selbst.(Kontakt zu Nachbarbetrieben, Zukauf von Tieren, Übertragung durch Gerätschaften). Will man da nichts dazulernen?
Die Vogelgrippe ist eine ernstzunehmende Krankheit, darüber muß nicht diskutiert werden, ihre Gefährlichkeit liegt aber nach heutigem Kenntnisstand vorrangig in der Bedrohung der wirtschaftlichen Interessen der Geflügelindustrie.
Fakt ist jedoch, die Stallpflicht kann die Massentierhaltungen nicht vor sich selber schützen.
Bitte halten Sie Ämter und Behörden zu einem bedachtsamen Vorgehen im Sinne bestehender Gesetze an. Nicht dass sie beim nächsten Feststellen einiger Verdachtsfälle wieder in Hysterie und Panik verfallen, allein aufgrund des Nachweises eines niedrigpathogenen Erregers bei einem einzigen Tier ganze Bestände mit teils streng geschützten Arten hinmetzeln und sogar die Tötung von in Volieren gehaltenen Singvögeln vor der Öffentlichkeit als notwendige Seuchenbekämpfung rechtfertigen. Das Töten gesunder Tiere ohne vernünftigen Grund ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, das Töten ganzer Bestände rein auf Verdacht ohne Beweis eines tatsächlichen akuten Infektionsgeschehens ist durch Nichts zu rechtfertigen und ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.
Übrigens: Alle 35, bis zum Verhängen der landesweiten Stallpflicht am 18.11., im TSIS gemeldeten Fälle sind mittlerweile aufgehoben!
Nach Aussage des FLI tragen Hühner HPAIV H5N8 nicht verdeckt/symptomlos, sondern zeigen massive Symptome und versterben meist binnen 48 Std. Sie sind zudem standorttreu und können kaum an der Verbreitung eines Virus beteiligt sein, der seit Monaten laut FLI endemisch in der Wildvogelpopulation kursiert und von ebendieser ja angeblich über tausende von Kilometern getragen wird.
Gesundes, fittes Hausgeflügel, das die Möglichkeit hat, unter artgerechten Bedingungen mit Auslauf unter freiem Himmel zu leben, kann sich gegen die natürlich in der Umwelt vorkommenden Influenzaviren wehren, sie bekämpfen und gesund bleiben. Das sollte doch eigentlich das Ziel jeder Seuchenvorsorge sein. Das Einsperren im Stall, mit zu wenig Tageslicht, zu wenig Bewegung, erhöhtem Stress der Tiere durch zu wenig Platz schafft dagegen für jeden Erreger ideale Bedingungen, sich festzusetzen, von Tier zu Tier auszubreiten und nicht zuletzt auch zu mutieren. Damit erschaffen wir uns unsere Seuchen selber.
Es ist dringend nötig, umzudenken.
Die Stallhaltung von Geflügel als flächendeckende Maßnahme über Monate ist kein geeignetes Mittel im Kampf gegen die Vogelgrippe. Sie ist nicht nur nutzlos und tierschutzwidrig, sondern im schlimmsten Fall sogar Krankheitsfördernd.
Mit freundlichen Grüßen
.....für das Aktionsbündnis Vogelfrei"
stadtgartenhuhn
22.04.2017, 10:12
Nachdem jetzt ein ganzer Monat vergangen ist: Kam eine Antwort auf den Offenen Brief?
Nein. Damit hab ich auch nicht gerechnet. Aber einfach immer weiter nerven ist besser, als gar nix tun.
Powered by vBulletin® Version 4.2.5 Copyright ©2025 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.