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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neuanfang und viele Fragen zu rechtlichen Dingen (Ordnungs und Bauamt)



Nachteule
10.03.2017, 03:30
Hallo, ich bin ganz neu hier und ich habe auch schon die Suchfunktion benutzt, aber ich bin mittlerweile verwirrter als vorher.

Also ich möchte wieder Hühner, ich hatte vor etlichen Jahre schon Hühner, wohnte da in einem Mischgebiet auf einem kleinen Bauernhof mitten im Ort.
Ich wurde krank, und habe dann keine neuen Hühner angeschafft, als die Damen an Altersschwäche starben. Der Hahn wurde vergiftet >:(

Mittlerweile bin ich umgezogen, selber Ort(war mal ein Dorf, ca. 5000 Einwohner) aber in eine typische Neubausiedlung der Nachkriegszeit. Die wurden ja in den Dörfern am Rand angesiedelt. Stall ist im Nebengebäude vorhanden, ich gehe stark davon aus, dass da Hühner und auch Schweine gehalten wurden. Zumindest sieht die Bauweise des Gebäudes innen danach aus.
Nun ist es eigentlich nur noch ein Wohngebiet. Wobei ich auch schon ab und an einen Hahn höre. Es leben einige Mitglieder des Geflügelvereins in der Straße und ich denke mal, da hat eventuell auch jemand Hühner. Ist aber weiter die Straße runter. Ich muss mal darauf achten, ob da auch Hühner wohnen, oder ob der Hahn nur für Ausstellungen dort ist, um ihn dafür vorzubereiten.
Ich achte gar nicht so darauf, ob was kräht, bin vom Land, da sind das gewohnte Töne.

Nun hab ich ja einiges gelesen, unter anderem, dass man sich die Genehmigung vom Ordnungsamt/Bauamt einholen sollte. Das andere, wie Vetamt, TSK und so, das ist alles klar.
Nun ja, ich hab beim Ordnungsamt angerufen und die hatten keine Ahnung, hab da mit 2 Mitarbeiterinnen gesprochen und die meinten nur, ich solle machen, sie würden sich erst bei Beschwerden einschalten.
Ok, ich dann das Bauamt angerufen, die hatten auch keine Ahnung. Die dann empfohlene Bauaufsicht auch nicht. Ich solle das Vetamt fragen, aber die sind ja nur für die ordentliche Haltung und die Kontrolle der ganzen Verordnungen da. Die verwiesen mich zurück an Ordnungs und Bauamt.

- Ich möchte nur 4 Hühner, max. 6. vorerst keinen Hahn, das gäbe hier sicher Stunk.
- gemauerter Stall (20qm ist vorhanden, ich würde gerne eine Voliere hinten dran bauen, auch wegen der Vogelgrippe und auch Greifvögeln. Die würde ca. 2-3m breit und 4-5m lang werden je nachdem, oben geschlossen. Auslauf im Garten, wären dann noch so 200qm für die Hühner und weitere 200qm könnten sie immer mal nutzen.
- es ist Eigentum, nichts gemietet.

ich hab Sachkenntnis und ich weiß, wieviel aus den Hühnern so rauskommt. Hatte ja sehr lange Hühner. ich möchte sie mir nur nicht anschaffen und dann heißt es vielleicht, sie müssen weg. Von daher hab ich folgende Fragen:

- was sollte ich das Ordnungsamt fragen? Vor allem, weil sie ja keine Ahnung haben. Darauf bestehen, dass sie mir eine Antwort auf Haltung ja oder nein geben? Ein paar Gerichtsurteile zu Haltung in Wohngegenden und so dazulegen?

- Bauamt, Flächennutzungsplan anfordern? Da die Genehmigung einfordern? Was ist mit der Voliere? gilt da das mit dem umbauten Raum?

Falls ich noch was vergessen habe, ich freue mich über jede Anregung. Die Hühner sind auch für meinen autistischen Sohn, er liebt Hühner und im Verein wäre es viel Stress für ihn und wir haben ja Platz und sogar das passende Gebäude dafür. Da ist es im Sommer angenehm kühl und im Winter nicht allzu kalt. Es sind dicke Ziegelmauern. Die Voliere würde perfekt hinter das Gebäude passen.
Und einfach machen geht nicht, weil es meinen Kleinen schwer aus der Bahn werfen würde, wenn die Hühner dann weg müssten. Es sollen reine Liebhabertiere, also Hobby, werden.
Ich hab so viel gelesen, dass ich einfach nur noch verwirrt bin.

Viele Grüße und schon mal Danke

Nachteule

PS falls der Thread falsch plaziert ist, bitte verschieben

Lau Fente
10.03.2017, 03:51
Servus Nachteule,

leider kann ich dir nicht wirklich - eigentlich: gar nicht - weiterhelfen, aaaber:
Ich möchte dich sehr herzlich im Forum der Bekloppten und Verrückten (und nein, das ist nicht dasselbe: Wenn du einen Schrank verrückst, ist er noch lange nicht bekloppt) willkommen heißen.
And I got good news for you: You're not the only nightowl in this incredibile chicken-forum...


Beste Grüße vom Nachtwächter!

elja
10.03.2017, 06:43
Das Einzige, was ich nachfragen würde, ist wie das Gebiet deklariert ist. Wohngebiet, reines Wohngebiet,...
So wie du das beschreibst, kannst du richtig Glück heben. Damals wurden Gebiete ausgewiesen, ich weiß aber nicht, wie die heißen, in denen Tierhaltung von Hühnern etc explizit erlaubt waren. Vielleicht wohnst du sogar in so einem Bereich!
Das gab/gibt es zumindest in BY.
Wenn Du in deiner Signatur dein Bundesland erkennbar machst, ist die Beantwortung einer Frage manchmal leichter.

Galla
10.03.2017, 08:53
Hallo Nachteule,

zuständig für solche Fragen ist das Bauamt; hier stehen manchmal im Flächennutzungsplan Regelungen zur Kleintierhaltung.


Wenn nicht: Im reinen Wohngebiet kann es kritisch werden und auch verboten sein, Hühner zu halten.

Da das Bauamt aber keine Auskunft geben kann, gehe ich nicht davon aus, dass ein Verbot vorliegt.
Das sollte nämlich dann schriftlich in irgendeiner Verordnung in einem Ordner stehen....


In allgemeinen Wohngebieten ist die Haltung grundsätzlich erlaubt, kann aber verboten werden, wenn es dem Wohnen widerspricht.

Nachkriegssiedlungen sind (normalerweise) allgemeines Wohngebiet.

Vinny
10.03.2017, 11:38
Hallo und willkommen. Man sagt so schön: wo kein Kläger, da kein angeklagter.

Wenn sich die Behörden nicht festlegen wollen, würde ich die Nachbarn mal anschnacken. Gerade die, die angrenzend zu eurem Grundstück wohnen. Das sind mutmaßlich diejenigen, die sich später als erste beschweren (neben so manchem hobby-sheriff)

Foghorn Leghorn
10.03.2017, 14:31
Habe auch die Nachbarn mit ins Boot geholt. Finden alle super und jetzt wollen die alle frische Eier :D
Dabei habe ich noch gar kein Hühner ^^

Roksi
10.03.2017, 14:55
Herzlich Willkommen auch von mir, Nachteule!

Wenn Deine zuständigen Ämter nicht weiter wissen, so würde ich die Möglichkeit ergreifen, die Du Dir auch schon Mal überlegt hast: von ihnen eine schriftliche Zusage holen. Du kannst ihnen ruhig Deine Situation beschreiben: dass die Hühner im Endeffekt zu Heilzwecken eingesetzt werden und somit Gesundheit eines Kindes auf dem Spiel steht. Ich denke, da werden sie sich nicht rausreden wollen. Und für so einen Fall auch eine Ausnahme machen und Dir schriftliche Genehmigung geben.

Wenn sie immer noch nix-wissend sind, dann frage sie, welches Amt Dir so eine Genehmigung denn ausstellen könnte. Wenigstens das müssen sie doch gebacken kriegen.

zfranky
10.03.2017, 15:01
Also ein paar Hennen darf man wie Kaninchen oder Meerschweinchen auch im Wohngebiet halten. Schwierig ist immer nur Hahn oder Hähne und alles was über Kleinsthaltung hinausgeht..
Ich würd den Nachbarn bescheid geben und loslegen.

LG

Kamillentee
10.03.2017, 15:29
Also ein paar Hennen darf man wie Kaninchen oder Meerschweinchen auch im Wohngebiet halten......
LG

Stimmt zwar nicht in jedem Fall, auch nicht in solchen Arbeitersiedlungs/Wohngebieten, welche früher direkt für Tierhaltung vorgesehen und genutzt wurden, das weiß ich zufällig ganz genau.
Ehemalige Baunutzungspläne können nämlich geändert werden....oder falls nie einer da war, gilt womöglich eine allgemeine neuere Regelung.

Aaaaber bei deinem Wohngebiet scheint das nicht der Fall zu sein, sonst wüßten die Ämter doch Bescheid. Kannst ja mal diese Mitglieder des Geflügelvereins in der Straße/Wohngebiet fragen?
Mit was Schriftlichem wärst du natürlich auf der sicheren Seite.
Und wie Roksi schon schrieb, wegen deinem Sohn würde man dir sicherlich sogar eine Ausnahmegenehmigung geben, du musst das nur richtig rüberbringen.
Hast du denn einen größeren Garten dabei?

:welcome

Nachteule
10.03.2017, 16:09
Huhu, danke für eure Antworten.

Wir leben in Hessen und die Gebiete hier wurden alle angepasst. Also auch wenn unser Gebiet mal Dorfgebiet oder Siedlungsgebiet war, ist es jetzt wohl WA also allgemeines Wohnen.

Ich lass mir mal den Flächennutzungsplan zusenden und dann sollen sie mal schauen, ob irgendwo in ihren Verordnungen Verbote stehen.
Ich werde auch das mit unserem Jüngsten anführen. Wie gesagt, er würde auch gerne in den Hühnerverein, aber das endet dann wieder zu sehr in Stress und "Vulkanausbrüchen"
Und ich hab das Hühnervirus ja auch und für mich ist es durch die chronische Errkrankung viel leichter, sie hier am Haus zu betüteln. Ich würde auch gleich alles praktisch anlegen. Ich kenn ja die Punkte, wo man etwas aufpassen muss.
Na ich ruf Montag beide Ämter nochmal an und frage, was passieren würde, wenn ich es einfach mache.

Die Nachbarn mit Eiern "gefügig" machen bringt nichts, die sind im Hühnerverein. Der Nachbar direkt neben uns hatte bis vor ein, zwei Jahren noch eine Nympfensittich Voliere. War anscheinend auch ok.

@Kamillentee, sie hätten Platz. Mehr wie max. 6-8 (ich weiß, dass es nicht bei vier bleiben wird, ich kenne mich...) Der Stall hat 20qm, die Voliere dran, würde ca. 10qm haben und Garten gibt es 400qm, plus 200qm wo mein Männe sie nicht haben möchte, aber ich kenne ihn, er ist ein Katzen und Hundeflüsterer und das wird schon.
Im Garten will ich aber erst 200qm freigeben und den Rest halt immer mal so. Wir haben blöderweise viele Greife.
Ein Hahn wär da schon super, aber ich will langsam anfangen.

Ich hätte mich ja gerne für die Mai Aktion von RDH angemeldet, aber das wird zu knapp. Also hab ich beim Linnenkamp vorsorglich 4 Hennen reservieren lassen. 2 Araucaner und 2 Marans. Die kann ich jederzeit absagen. Die kämen im Juni/Juli.

So, dann kümmer ich mich mal um meine Pferde, der alte Drachen braucht seine Kilokalorien.

Mara1
10.03.2017, 18:03
Ich würde in dem Fall - auch wegen deinem Kind - bei Bauamt und Ordnungsamt schriftlich nachfragen. Für die Voliere wirst du ja sowieso das Bauamt fragen müssen. Bei einer schriftlichen Anfrage müssen sie sich ja irgendwie äußern. "wir haben keine Ahnung" werden sie nicht als Antwort in einen Brief schreiben.

Daß du am Telefon keine vernünftige Antwort bekommen hast deute ich einfach so, daß die zuständigen es nicht so auf Anhieb wußten. Das kann man ihnen nicht übel nehmen, wahrscheinlich hatten sie diese Frage noch nie und alle Vorschriften haben die auch nicht im Kopf. Wegen einer telefonischen Anfrage hatten sie anscheinend keine Zeit oder keine Lust, sich durch die entsprechenden Vorschriften zu lesen. Das macht nämlich richtig Arbeit und kostet Zeit. Wenn aber eine schriftliche Anfrage vorliegt müssen sie sich mit der Frage befassen.

Wenn die nächsten Nachbarn einverstanden sind wäre schon ein sehr großer Pluspunkt. Auch Hennen können ganz schön Krach machen.

LG
Mara

Nachteule
10.03.2017, 18:43
ja ich weiß, viele Hennen machen vor dem Eierlegen oder auch, wenn sie was Leckeres finden und sich zanken oft viel Spektakel :D Manche liefern eine richtige Show ab.
Aber trotzdem nicht so extrem wie ein Hahn. Ich hatte ja jahrelang Hühner samt Hahn. Aber das geht hier sowieso unter, da Kindergarten und Spielplatz angrenzen und da ist es richtig laut.
Die Nachbarn sind alle nicht direkt nebendran, da das Nebengebäude in der Mitte fast liegt. Nur der Kindergarten und die werden nichts dagegen haben.

Die nette Dame vom Bauamt hat schon sehr lange irgendwo reingeschaut, schon während des Telefonats und dann sollte ich zurück rufen. Sie hat nichts weiter gefunden, außer dass wir eben allgemeines Wohngebiet sind.

Die zwei Mitarbeiter vom Ordnungsamt meinten, im Grunde wäre es egal, da sie sich auch mit schriftlicher Genehmigung um Beschwerden kümmern müssten und dann ev. ein Verbot aussprechen würden. Also wenn wir zb das Gebiet mit Gestank zupesten würden und es sehr laut wäre. Aber das müsste dann schon extrem sein und da wir eigentlich Dorf sind, riecht es auch sehr oft nach Dorf.
Unser einer Nachbar beschwert sich da ständig, wenn zb Gülle oder Mist ausgefahren wird, bin das angeblich immer ich, die ihren Pferdemist im Garten verteilt. Aber der ist im Ordnungsamt schon bekannt.... :roll

Die Aussage vom Bauamt war ähnlich. Ich müsse halt auf die Nachbarn achten. So oder so. Würde es zu sehr stören, wäre auch eine schriftliche Genehmigung hinfällig. Für sie war es so, hat das Vetamt nichts dagegen, dann schalten sie sich nur bei Problemen ein.
Da wir ja hier eines der zwei eingemeindeten Dörfer sind, die aber langsam zu reinen Wohngebieten werden, weil immer mehr zuziehen, haben sie sich sicher gewundert, warum ich überhaupt frage.

ich lass mir jetzt den Flächennutzungsplan zusenden und die Voliere ist umbauter Raum, der ist bis zu x m³ frei. ich weiß nur nicht, ob es 30 oder 50m³ waren. Da frage ich dann auch nach. Sicher ist sicher.

Vetamt ruf ich am Montag mal an.

Mara1
10.03.2017, 20:12
Das hört sich doch ganz gut an, finde ich.

zfranky
10.03.2017, 20:28
Schliess woher sicherheitshalber eine Rechtsschutz -Versicherung ab...;)
Falls doch ein Nachbar aufmuckt, lass den Prozess locker auf dich zukommen, wenn du nur Hennen hälst, wirst du dann gute Karten haben. Meine Nachbarn fragen mich auch nicht, ob sie sich einen kläffenden Hund holen dürfen oder ob sie eine Amazone im Sommer rausstellen dürfen, die die ganze Strasse zusammenschreit..

Nachteule
10.03.2017, 20:56
Also mein Männe, er ist der Grundstücksbesitzer, hat eine Rechtschutzversicherung. Die sind auch nicht so zickig im bezahlen. Die Hühner würden wir auf ihn anmelden.

Ich hab jetzt nochmal genau überlegt, und ich werde es jetzt einfach probieren, wenn ich die Voliere bauen darf und das Vetamt sein ok gibt. Voliere deshalb, ich hab zu viel Angst wegen der Greifvögel, wenn ich im Garten bin, seh ich es ja, aber wenn nicht, hätte ich sie lieber überdacht. Und wegen der blöden Stallpflicht dann sowieso. Auch wenn 20qm Stall groß sind, aber draußen ist draußen.

Der Nachbar hatte Nymphensittiche draußen in einer Voliere, gegenüber sind Kindergarten und Spielplatz und der eine Nachbar hat einen Froschteich. Allerdings fahren die, die Frösche immer weg >:(
Und Hühner gibts weiter unten auch in der Straße. Ich weiß nur nicht, ob temporär oder dauernd.
Der Stall hat dicke Mauern, falls es da trotzdem Krach gibt, könnte ich Isofenster einbauen.

Und ich werde mit nur 4 Hühnern anfangen und es werden max. 8. Man weiß ja nie, unverhofft kommt oft :laugh

Zur Not könnte ich die Hühner auch auslagern, nach wo ich vorher gewohnt habe. Und ich deute das mit dem, wir müssten auch mit Genehmigung einschreiten, wenn was wäre, als - solange es keinen stört, ist alles ok. Und ich erinner mich dunkel, dass eine der Damen das auch so gesagt hatte.
In einem größeren Stadtteil von unserem Ort, gibt es auch Hühnerhalter, sogar mit Hahn. Und das ist da schon richtig Stadt, wir sind ja doch eher ländlich. Hier haben früher wirklich viele Nutztiere gehalten und teilweise tun sie es immer noch. Aber davon weiß angeblich kein Amt was... :roll