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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verdauungsdauer Hühner



ar1
02.03.2017, 08:55
Hallo,

eigentlich wollte ich die Frage unter Gesundheit/Krankheiten einstellen,
war mir aber unsicher wo es passen könnte. Also mache ich das hier.

Mir ist klar, dass es Unterschiede gibt, wie beim Menschen auch (Durchfall, Verstopfung etc.),
aber ich wollte eine grobe Richtung haben.

Hintergrund:
Ich möchte einige Beerensträucher vermehren.
Viele sind von keimhemmenden Fruchtfleisch umgeben und man findet bei den alten Tricks,
dass man früher die Hühner im Stall gelassen hat und denen die Beeren gegeben hat (wie in der Natur die Vögel) anschließend hat man den Mist im Beet verteilt.
Da ich meinen Hühnern aber die Freiheit gönne, wollte ich den Kot vom Kotbrett nehmen.
Also wollte ich die Fütterung der Beeren so anpassen, dass der Großteil in der "Nachtverdauung" ausgeschieden wird.
Hat einer einen guten Tipp, welche Fütterungszeit am Besten ist?

Bohus-Dal
02.03.2017, 11:18
Das ist ja mal eine interessante Frage, allerdings wohl leider ohne eindeutige Antwort.


Natürlich richtet die Verdauungszeit sich nach der Art der Nahrung. Interessant ist, daß ein mit 60g Gerste gefüllter Kropf nach MANGOLD in 18 Stunden entleert ist, ein mit 60g Weizen gefüllter dagegen schon in 14.
(...)
Eine legende Henne verdaute gefärbte, geschrotete Körner schon in 2 bis 3½ Stunden (COLLIGNON), nichtlegende brauchten 8, brütende sogar 11 Stunden. Am schlechtesten arbeitet der Magen bei mausernden Hennen.

Dr. Lotte Hein, "Unser Haushuhn"


Wenn Du ausreichend Samen hast, würde ich vielleicht einmal nachmittags und einmal abends welche geben und damit rechnen, daß, wenn nicht alle, so doch die meisten nachts wieder rauskommen müßten. Wären es die letzten Samen einer aussterbenden Art, könnte man ja 2 Hühner vorübergehend in einen großen Käfig setzen.

Die Frage ist ja auch noch, ob es sein kann, daß die Hühner mit leichtem Durchfall auf die Beeren reagieren, die Beeren sozusagen "absichtlich" die Darmpassage beschleunigen, weil die Samen nicht zu lange in der feindlichen Umgebung sein möchten (Muskelmagen!) und evt. auch, weil sie bei so verflüssigtem Dünger besser an die Nährstoffe kommen und er auch nicht so ätzend ist (schneller vom Regen verdünnt).

ar1
02.03.2017, 12:44
Danke für die sehr schnelle Antwort!

Ich habe den Text unten gefunden, allerdings stört mich das Einsperren im Stall.
Dann fütter ich den Tag über die Beeren und was vorher raus kommt ist halt Pech.
Denke mal so gegen 16:00-18:00 füttern und dann dürfte der Großteil nicht daneben gehen ;-)
Trotzdem schon mal vielen Dank für deine Recherche.
Wie du in deiner Quelle aufgezeigt hast, hält sich leichtverdauliches nicht so lange im Kropf auf.
Vielleicht werde ich doch eher noch später füttern...

"In Anlehnung an die Verbreitung durch Vögel beschreibt Rupf [1961] ein
sehr originelles Verfahren zur Gewinnung von mit
Sorbus-Samen angereichertem Hühnermist: "Die Hühner bleiben im sauber gemisteten Stall
einen Tag eingesperrt und werden ausschließlich mit Vogelbeeren gefüttert.
Erst am Abend bekommen sie ihre übliche Nahrung. Am nächsten Morgen
wird der entstandene Mist wie bei einer Vollsaat ausgebracht."
Quelle: https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/waldbau-bergwald/dateien/w17_die_vogelbeere-ihre_beerntung_und_nachzucht.pdf

fradyc
02.03.2017, 13:04
Hintergrund:
Ich möchte einige Beerensträucher vermehren.
Viele sind von keimhemmenden Fruchtfleisch umgeben und man findet bei den alten Tricks,
dass man früher die Hühner im Stall gelassen hat und denen die Beeren gegeben hat (wie in der Natur die Vögel) anschließend hat man den Mist im Beet verteilt.
Da ich meinen Hühnern aber die Freiheit gönne, wollte ich den Kot vom Kotbrett nehmen.
Also wollte ich die Fütterung der Beeren so anpassen, dass der Großteil in der "Nachtverdauung" ausgeschieden wird.
Hat einer einen guten Tipp, welche Fütterungszeit am Besten ist?

Ich würde den alten Trick genau so nachahmen, wie er beschrieben ist. Vom Kotbrett wird der Samen wahrscheinlich zerstört sein, ähnlich wie von Bohus-Dal beschrieben. Deshalb nahm man wohl die kotversetzte Einstreu.

Oder selber naschen und dann direkt ins Beet zielen. ;)

ar1
02.03.2017, 13:12
Ich denke eher, dass die Schärfe benötigt wird um die Keimhemmung zu lösen.
Im Einstreu fällt der Samen ja auch nicht aus dem Kotklumpen raus. Beim Vogel ist es ja auch so:
Der Vogel sch***t in den Wald, der Regen spült den Kot ab, der reichert den Boden mit Nährstoffen an und der Samen bleibt zum Keimen liegen.
Das wäre meine Vorstellung.

Okina75
02.03.2017, 13:14
Genau wie jedes Getreidekorn werden auch alle Beerensamen völlig zermahlen und verdaut hinten raus kommen- keine Chance, dass aus Hühnerkacka was keimt. Man kann die in keinem Fall mit heimischen Singvögeln vergleichen, die keine Steinchen im Magen haben und so auch Samen unbeschadeter durchlassen, auch wenn es x- mal in "alten Tipps" steht, die oftmals zu Recht heute nicht mehr angewandt werden!

Wenn Du Beerensträucher durch Samen vermehren willst, dann nimm' die Beeren, zerdrücke sie, wasche sie durch ein Sieb und säe die Samen im Herbst oder noch im Spätsommer aus, so dass sie über Winter draußen ihre Stratifikation erfahren, dann keimen sie genau so gut.
Was den Samen aus dem Vogelschiet angeht, so hat das meistens weniger den Zweck der Keimfähigmachung (das sind die Samen schon), sondern mehr, das oftmals keimhemmende Substanzen enthaltende Fruchtfleisch zu entfernen und zugleich die Fernausbreitung sicher zu stellen.
Wäscht man die Samen wie beschrieben aus den Früchten, ist der Sache mit dem Fruchtfleisch auch Genüge getan und die Samen keimen auch, so hat man sich den Umweg über den Vogel elegant gespart.

PS: Egal ob vom Kotbrett oder aus kotversetzter Einstreu- der Kack ist derselbe, bis zur Unkenntlichkeit zerrieben und verdaut- da wird gar nichts mehr keimen ;)! Für den Verdauungsweg, wenn denn unbedingt gewünscht, kauf' Dir lieber ein Frettchen- das nascht auch gerne Früchte, und wenn die da durch sind, sind die Samen auch noch zu gebrauchen.

fradyc
02.03.2017, 13:18
Im Einstreu fällt der Samen ja auch nicht aus dem Kotklumpen raus.

Aber die Einstreu entzieht dem Kot die Feuchtigkeit und dämmt die Verätzung. Die werden sich schon was dabei gedacht haben und man arbeitete eigentlich nur mit Erfahrungswerten. Eine Idee wäre noch, die Hühner dort laufen zu lassen, wo es wachsen soll oder zumindest kurzfristig in einem separaten Auslauf, spätere Keimlinge könnte man dann umpflanzen.

Um welche Beeren geht´s eigentlich?

Okina75
02.03.2017, 13:24
PS: Wenn in den goldenen 60ern und früher was aus der Einstreu keimte, wenn man die auf's Beet ausbrachte, dann sicher eher vor allem aus folgendem Grunde: Damals hat man noch keine Hobelspäne, Stroh oder dergleichen genommen- da hat man draußen das Laub zusammengekehrt, oberflächlich getrocknet und rein in den Stall, zumindest beim Geflügel, das naturgemäß nicht gar so viel Feuchtigkeit von sich gibt wie Rindviecher und Co...
In dem Laub waren immer auch irgendwelche Samen, auch durch Singvögel ausgeschiedene. Als effektive Art der Beerenstrauchvermehrung sehe ich das aber nicht an, deren Sämlinge werden nur einen Bruchteil der Keimlinge dargestellt haben. Da wäre das Jäten den Ertrag nicht wert gewesen, zumal Stecklingsvermehrung um Jahre frühere und berechenbare Ernte ergibt!

Bohus-Dal
02.03.2017, 13:32
Genau wie jedes Getreidekorn werden auch alle Beerensamen völlig zermahlen und verdaut hinten raus kommen

Weißt Du das sicher? Für eine Darmpassage entwickelte Kerne dürften doch viel widerstandsfähiger sein als Getreidekörner? Ich habe gehört, Kirschkerne kommen bei Hühnern im ganzen wieder raus. Ist echt interessant, sollte man mal ausprobieren.
Manchmal findet man Häufchen mit Magensteinchen drin, also leitet der Muskelmagen offensichtlich manchmal Sachen weiter, die nicht fertig zermahlen sind.

fradyc
02.03.2017, 13:38
Auch wenn mal Tiere schwächeln gibt´s ab und an mal unverdaute Getreidekörnchen zu sehen. Ab einer gewissen Anzahl von Hühnern sammelt sich da bestimmt auch Einiges in der Einstreu an. Von ungefähr wird dieser "alte Trick" nicht stammen.

Ein Beispiel eines nicht mehr angewendeten alten Tricks aus dem Ackerbau, früher hat man Ackerfurchen parallel zum Hügel angelegt, damit der Regen den Boden nicht mitnimmt. Heute wird gefahren, wie der Traktor will.

Okina75
02.03.2017, 14:23
Bei mir ist aus Hühnerkot, auch kompostiertem, noch nichts und niemand gekeimt, und ich verteile den Kram auch regelmäßig. Bis vor drei Jahren noch alles direkt aus dem Stall in den Garten, ab dann auf den Kompost, und es kam bestenfalls mal was aus daneben gefallenem Getreide auf, das in der Streu war...

Für die Verdauungstraktpassage vorgesehene Kerne sind auf kurzfristige mechanische Belastung ausgelegt, nämlich die durch's Kauen, da überstehen diverse Samen und Nüsse sogar Elefantenzähne, die bis zu 10 cm dicke Äste kleinmachen. Langfristige mechanische Belastung überstehen auch harte Kerne nicht, auf jeden Fall keine Beerensamen- Nüsse wären da sicher wiederum was anderes, aber welches Huhn frisst ganze Nüsse...
Kirschen fressen meine Hühner erst gar nicht mit Kern, auch die winzigen Vogelkirschen nicht. Täten sie es doch manchmal, so hätte ich noch nie Kerne in deren Mist gesehen, ab Ende Juni aber sind die Marderhäufchen monatelang quasi purer Kirschkern- das so zur Verdauungseffizienz.

Da ich sicher keine anders verdauenden Hühner habe als ihr, bleibe ich aufgrund deren Verdauungswirkung und meinen Beobachtungen dabei, dass es keinerlei Zweck hat, deren Kot als Saatbeet zu interpretieren, nachdem sie Beeren gefressen haben. Und Magensteinchen mit harten Samen gleichzusetzen, ist vllt. auch etwas verwegen, zumindest im Hühner- Maßstab ;).

frady: "Alte Tricks" empfehlen auch, Hühnern mit "Pieps", also Schnupfen, mit einem Messer die Oberhaut von der Zunge abzuziehen und sie im weiteren ihrem Schicksal zu überlassen... Muss ich noch mehr sagen, was ergo von diesen "alten Tricks" zu halten ist? Früher hat man auch, wenn man jungen Hunden das Hühnerjagen abgewöhnen wollte, die zusammen mit einem Huhn in einen Sack gesteckt und dann auf den Sack eingeprügelt- war auch ein totsicherer Kniff, weil der Hund nur das Huhn roch und hörte, die Schläge und Schmerzen spürte, und das mit dem Huhn verband, weswegen er die in der Folgezeit nicht mehr mit dem Hintern ankuckte...

Wie ich bereits sagte: Früher nahm man das als Streu, was billig und reichlich zu finden war. Eben Laub oder auch Laubstreu aus Wald und Flur- klar, dass da alles draus keimte und 1a wuchs in Verbindung mit dem Dünger. Da zäumt man aber das Pferd wieder von hinten auf, denn das gedieh, keimte und wuchs nicht AUS dem Hühnerkot so gut, sondern WEGEN des Hühnerkots- wer schon mal ein zB pferdemistgedüngtes neben einem geflügelmistgedüngten Feld gesehen hat, kann sich vorstellen, was ich meine... Pferdemist so normal grün und -hoch, Geflügelmist giftig dunkelgrün und in den Ausmaßen nahezu das doppelte- in der selben Zeit...
Desweiteren würde auch keiner auf den Gedanken kommen, aus Kuhfladen irgendwas anziehen zu wollen. Die fressen auch vieles mit Samen- draus wachsen tut aber trotzdem nix, weil deren Fresschen durch's Wiederkäuen auch stark mechanisch bearbeitet wird, wie im Hühnermagen durch dessen Muskeln und die Magensteinchen, was einem intensiven Durchkauen gleichkommt.
Und die Verweildauer ist länger und die Krafteinwirkung sehr stark, denn kuckt man sich an einem geschlachteten Huhn an, wie das Futter vor und nach der Magenpassage aussieht, hm, da ist kein Stein mehr auf dem anderen, und sogar die wirklich knochenharten Süßlupinen, die du in einer normalen Schrotmühle (die Mais und Erbsen prima schafft) nicht klein kriegst, werden vom Muskelmagen kleingemacht. Für mich also keine Frage, dass die "alten Tricks" bezüglich Beerenvermehrung unpraktisch sind.
Beerensämlinge in Geflügelmistboden gepflanzt, gehen fraglos ab wie die Raketen. Aber drin keimen tun sie aus dem Kot nicht.

Zumal die Bauern wie gesagt Ertrag brauchten.
Bei Sämlingen muss man immer erst mal mindestens 3- 4 Jahre bis zum ersten Fruchtansatz warten. Und dann erstmal schauen, wie die einzelnen Individuen, alle mit eigenen Eigenschaften, blühen und tragen. Hätten die das nur gemacht, wären noch mehr verhungert und verseucht als sowieso schon!

Vermehrt man Beerensträucher durch Stecklinge (oder bei Him-, Brombeeren und Co. auch durch Wurzelschnittlinge), hat man binnen zwei Jahren eine fruchtende Pflanze mit bekannt- bewährten Eigenschaften. Durch Samen wäre also äußert unrentabel, es sei denn für Wildvögel.

Natürlich kann das jeder ausprobieren mit der Vermehrung über eventuelle Samen im Kot, das sei ungenommen. Sollte dann aber nicht zu enttäuscht sein, wenn es nichts wird. Zumal es jetzt leider eh zu spät ist und erst nach der nächsten Ernte wieder angedacht werden kann. Ich will's wie immer nicht besser wissen, sondern nur Leute vor Enttäuschungen bewahren. Das ist immer meine Intention, auch wenn ich auch weiß, dass leider Gottes wohl doch immer jeder seine Erfahrungen selber machen muss- hatten wir ja neulich erst wieder, wieviel weiter die Menschheit schon sein könnte, wenn NICHT jeder immer erst selber zum letzten Endes doch immer selben Ergebnis kommen müsste...
Muss ja auch nicht jeder das Smartphone oder dergleichen neu erfinden- warum denn nicht einfach auch mal grundlegendere Sachen glauben ^^?

fradyc
02.03.2017, 14:50
Na Du kennst aber auch alte Trick´s, aus welcher Kiste sind die denn?
Ich streu mir Salz auf die Türschwelle, um den Teufel draußen zu halten ...

ES HILFT!

Okina75
02.03.2017, 15:07
Aus keiner Kiste, aus ganz normalen Berichten und Schilderungen des Lebens vor 1950, unter anderem auch aus der Feder des hochgeschätzten Herr Professor Bernhard Grzimek, freilich um einiges vor seiner Zeit als lieber Tieronkel, wo der auch so manch fragwürdige, damals aber ganz herkömmliche und somit "normale" Maßnahme anwandte. Wie in den späten 1920er Jahren den Jäger kommen lassen und dem Kind dann sagen, der Habicht war da und hat die Hundewelpen geholt...
Nach der Lektüre dieses Sachverhalts war der Gutste bei mir erstmal reichlich und einige Jahre mehr als unten durch, und um das hinzukriegen, braucht es bei mir schon einen Stiefel ganz seltener Güte...

Damals wurde auch jeder Hund böse, wenn er einmal Blut geleckt hatte, weswegen dessen Weg dann zuende war. Weiße Cairn Terrier (heute bekannt als West Highland White Terrier) waren feige und nicht zur Jagd zu gebrauchen wie die normalfarbigen, weswegen sie direkt nach der Geburt ersäuft wurden, desgleichen weiße Schäferhunde und Boxer- taugten angeblich alle nix, also ab in Eimer damit, sowie sie aus der Hündin waren... Noch heute glaubt man ja großenteils, dass kastrierte Katzen faul werden und keine Mäuse mehr jagen... :kein...

Ist zugegeben alles ein wenig ab vom Thema, aber nur soviel zu erwähnten "alten Tipps".
Viele sind heutzutage wieder nett und eine Alternative, aber den Großteil sollte man lieber da lassen wo er hingehört, nämlich unter'm Teppich/ Dielenboden.

Probiert es halt aus, gebt den Trullas am Vormittag/ Mittag Beerenobst und bringt dann am nächsten Tag den Nachtmist auf die Beete aus- seit aber wie gesagt nicht zu enttäuscht, wenn das nichts wird. Ich würde echt Stecklinge oder besser noch Ableger empfehlen, die im März, also jetzt, abgelegt und mit Erde bedeckt, schon im Herbst genug Wurzeln haben werden, dass man sie abtrennen kann und somit neue Sträucher hat, die im Folgejahr auch schon tragen sollten ;).

Arnika
02.03.2017, 17:10
Mal ganz blöd gefragt:
Wenn's sich um beerenvermehrbare Pflanzen handelt (Sorbus - Vogelkirsche ?) dann geht man am besten jetzt mal in Wald und Parks suchen, oft finden sich da Gehölzsämlinge im Gebüsch.

Und wenn's sich um gezüchtete Sorten handelt, dann erhält man sowieso nicht die echte Edelsorte durch Aussaat.

Okina75
02.03.2017, 18:29
Fast- Sorbus (aucuparia) = "Vogelbeere", gemeinhin bekannter als Eberesche.
Vogelkirsche wäre Prunus avium, Stammform der Süßkirsche.

fradyc
02.03.2017, 18:37
Wat ein Zufall, wird die Woche geliefert, soll den Liguster ersetzen:


https://www.pflanzmich.de/produkt/15700/kornelkirsche.html

ar1
03.03.2017, 08:45
Da bin ich mal wieder.
Ging ja ganz gut zur Sache hier :o
Mein Ansinnen ist, dass ich in einer Ecke vom Wald ein paar Ebereschen (Sorbus aucuparia) habe.
An anderer Stelle habe ich Windwurf. Jetzt wollte ich im nächsten Herbst die offenen Stellen gezielt impfen und ich wollte eine möglichst einfache und dennoch wirksame Methode nehmen. Klar könnte ich an der einen Stelle Sämlinge ausheben und umsetzen, aber das wäre aufwendig (gerade im Wald, da muß man beim Aus- und Einpflanzen mit anderen Wurzeln kämpfen).
Für mich habe ich mir jetzt folgende Methode überlegt:
Ich zerstoße die Vogelbeeren, mische die "Pampe" mit Hühnermist und werde diese Mischung in den entsprechenden Teilen im Wald verteilen.
Keine Panik, das entspricht dem Forstgutvermehrungsgesetz, da ich die Samen aus dem eigenen Wald entnehme.
Warum ich das mache:
Die Flächen sollen mit anderen Pionierbäumen bestückt sein, bevor die Traubenkirsche sich festsetzt.

Vielen Dank für die einzelnen Anmerkungen!
Ich hoffe, dass meine Variante Erfolg haben wird.

Okina75
03.03.2017, 21:05
Hy ar1!

Da würde ich Dir doch vllt. den Tipp geben wollen, Dir lieber in einer Forstbaumschule schon fertige Jungpflanzen zu kaufen. Die sind noch bis Ende März wurzelnackt erhältlich, spottbillig, und Du sparst zwei bis drei Jahre im Vergleich zur Aussaat, wo Dir jede Brombeere (Traubenkirsche zumal) etc. zuvor kommen wird, bevor sich da Keimlinge etablieren können.

Das Forstvermehrungsgesetz...
In meinen Augen läuft das zuwider jeder genetischen Vielfalt im Walde, aber das Thema gehört woanders hin *glaub*.

Grüße,
Andreas

fradyc
03.03.2017, 21:35
Hör auf´m Andreas, der weiß bescheid. ;) Empfehlen kann ich:

https://www.pflanzmich.de (https://www.pflanzmich.de/produkt/15700/kornelkirsche.html) oder https://www.schlueter.de

Beide gut und günstig und immer wieder interessante Angebote,
heute kamen z.B. 2 Apfelbäume, beide 80cm größer als beschrieben :)
oder "Fotomodel" Schwarzer Hartriegel 1,60m im 3l Topf für 3,99€ ;D

ar1
07.03.2017, 10:00
Hallo,

bei den Forstbaumschulen stören mich eigentlich die Kosten nicht, es ist eher der Arbeitsaufwand.
Es müssten aber auch schon mehrere hundert Bäume/Sträucher sein und für jeden ein Pflanzloch ausheben und lockern ist zu aufwändig.
Bei der maschinellen Vorbereiten steigen wieder die Kosten, so dass man wieder einen Zaun bauen muss gegen Verbiss.
Ich möchte durch den Wald gehen, den Mineralboden aufkratzen, "Samenmatsche" hinwerfen und somit den Wald impfen.
Wenig Aufwand, wenig Kosten und somit ist es nicht ganz so schlimm, wenn da einige verbissen werden.
Ist halt nur ein Versuch und wenn der Versuch viel kostet, ist die Enttäuschung größer.
Also im Herbst werden Ebereschen, Mehl- und Elsbeeren gequetscht, mit Mist als Startdüngung verrührt und dann im Wald verteilt.

Okina75
07.03.2017, 14:13
Gutes Gelingen!

Wellnesshuhn
07.03.2017, 16:17
Zu den Kirschkernen kann ich gerade noch vermelden, dass die durchaus eine Zeit lang im Hühnermagen quasi als Magensteinchen verbleiben.
Meine beiden zuletzt geschlachteten Junghähne hatten alle beide noch Kirschkerne im Magen. Dabei gabs die Kirschen Wochen zuvor.