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[HansMeier]

Hallo,
vielleicht kann mir von euch einer weiterhelfen?
Ich möchte noch einmal anfangen mir Hühner zu halten. Vor einigen Jahren
hatte ich welche die sich nach einiger Zeit auf über 40 vermehrten.
Der Stress, welchem die ganze Familie ausgesetzt war, lies sich nicht mehr in den Griff bekommen und die Tiere mussten abgegeben werden.
Nun stelle ich mir eine Haltung ohne Hahn vor, doch was hatte ich damals
falsch gemacht ???
Morgens ging ich an`s Hühnerhaus und lies die Meute raus. Den Hühnern stand
über Tag mehr als 1000 Hektar Auslauffläche zur Verfügung und manchen begegnete ich beim spatzieren gehen auch noch 500 Meter vom Haus entfernt.
Abends als es dämmerte kamen die meisten zurück und den Rest musste
ich herbei rufen. Ich warf ihnen noch Maiskörner in ihr Haus um sie alle rein zu locken und verschloss die Tür.
Stress machte uns..
Man konnte um das Haus kaum noch einen Fuß vor den anderen setzen ohne
auf ein Huhn zu treten. Ständig trat man in Hühnerkot weil sie regelrecht vor dem Haus lauerten um einem anzufliegen. Trotz Eier, welche man in den Lege-Kästen
zurücklies (als Anreiz), wurden die neuen Eier in den Wald und in der Wiese versteckt. Die Legekästen wurden als WC und Nachtgemach verwendet.
Die Katzen wurden um das Haus gejagt und wenn die Haustür offen stand,
stand das Huhn auf dem Küchentisch.
Wir dachten uns nun das Hühnerhaus um ca. 300 Meter zu verlegen doch sind wir nicht sicher ob sie nicht wieder an das Haus kommen?
Was haben wir nur falsch gemacht ?

[eierdieb65]

Ernsthaft?
Auf 1000 Hektar hast du Eier von 40 Hühnern gesucht?
Wie lange dauert das wohl?

Wenn sie abends wieder im Stall waren, hast du nichts falsch gemacht.

lg
Willi

[mistkratzerli]

Hm...? So ganz blicke ich da nicht durch... Kann es mir wie eierdieb65 schlecht vorstellen auf 1000 Hektar Eier zu suchen... Wie sieht denn dein Hühnerhaus aus? Hatte es dort genügend Platz für 40 Hühner?

[Sterni2]

Hallo Hans,

wenn sie Dich/Euch als Futtergeber kennen, werden sie wieder kommen ....
Heißt es vielleicht entscheiden: Hühner volle Freiheit oder Hühner mit Zaun.
Vielleicht magst Du auch eine etwas gemütlichere, schwerfälligere Rasse wählen, die nicht so durch die Gegend rasen ... aber ob das ausreicht bleibt die Frage.

Wenn sie frei laufen würde ich auf einen Hahn nicht verzichten. Der bewacht ja gut. - Vielleicht eine Rasse wählen, die nicht gerne brütet, falls Du das so willst. - Und, sollten sie doch anständig ins Nest legen, können sie auch nicht brüten, wenn Du die Eier täglich findest.

Kriegst sicher noch mehr Anregungen - gut Glück!
Sterni

[HansMeier]

Hallo ihr Lieben, danke für die bis jetzt gebotenen Hilfeleistungen!
Ja hier in Uruguay kommt man in Zunahme mit Nachbars Land schnell auf 1000 Hektar.
Eiersuche auf dieser Fläche war mit den Hunden schon möglich doch einziger Nachteil:
sie fraßen sie gleich auf.
Da muß ich noch dran arbeiten. Das Hühnerhaus war 3x3x2,5m und diente den Hühnern nur zur Übernachtung. Es waren auch eine menge Stangen darin platziert.
Wie kann man Hühner füttern ohne dass sie einem nicht mit Futter assoziieren?
An Futterautomaten oder andere Hühnersorten komme ich nicht dran, die haben hier nur das gemeine Huhn und das spricht auch noch spanisch.
Ihr versteht vielleicht nun mein Dilemmer!!!
Danke soweit.
Hansi

[Wurli]

Kannst du nicht nen Bereich ums Haus abzäunen?
Oder den Bereich der Hühner abstecken zb mit nem mobilen Zaun?
Den kann man sicher wie die Futterautomaten bestellen und sich liefern lassen?

[dome]

Versuche doch mal den Hühnern außerhalb des Stalles zusätzliche Legemöglichkeiten anzubieten. Diese Stallfläche scheint nicht zu groß für 40 Hühner ...

Wie weit laufen diese Hühner eigentlich um den Stall herum? Beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen, dass sie 1000 Hektar Auslauf nutzen.

[Magduci]

Hallo und willkommen erstmal!

Ich hätte auch geraten den Hühnern den Auslauf großzügig bemessen zu begrenzen und eine Rasse auszusuchen die nicht brütet.

Mein Gedanke war noch, wenn sie so spät auch noch nicht alle selber im Stall sind und euch permanent belagern, dass es ihnen an Futter nicht ausgereicht hat eventuell. Wenn spät am Abend immer noch welche draußen rumkratzen, dann sind sie noch nicht satt geworden. Vielleicht war der Auslauf zu trocken, nicht ausgiebig genug und das handvoll Futter für alle einfach zu wenig.

Am Schlafstall sollten auch bequeme, saubere Legenester in ausreichender Menge vorhanden sein, damit die Hühner diese gerne benutzen und sich da nicht gegenseitig belagern müssen. Dabei auch auf Parasiten untersuchen. Die Hühner schlafen eigentlich lieber auf der Stange als im Nest. Vielleicht sind die Stangen nicht angenehm genug? Die Jungtiere hängen gerne noch im Nest rum, aber sie folgen im allgemeinen ihre Mutter auf die Stange, wenn sie genug erreichbare, angenehme Stangen haben. Manche Hühnerhalter versperren auch die Legenester über die Nacht, bis die Tiere gelernt haben, dort nicht zu übernachten.

Für diese Umgebung würde ich dann eine Rasse suchen die sich sehr gut selber versorgen kann, nicht brütet und auch nicht so sehr anhänglich ist, eher scheu. In dem Fall müsste man sie nicht einzäunen.

Frag ruhig weiter!

[LittleSwan]

kann es sein, dass du ein Luxusproblem hast?

Die Hühner bewegen sich tagsüber je nach Rasse unterschiedlich weit vom Schlafplatz weg.
Also: manche sind sehr territorial, andere wandern weit herum auf ihrer Futtersuche.
Entsprechend suchst du dann die Eier.
Wenn du das kontrollieren willst, bleibt nichts anderes, als eine geeignete Rasse aussuchen und/bzw. die Hühner in ihrem Auslauf zu begrenzen, also einzuzäunen, wenigstens während der legestarken Zeit.

Wenn Legenester als Schlafplätze genutzt und vollgekackt werden, muss man das wohl mal eine Weile "umtrainieren", ggf. die Legenester nachts verschließen, wie schon beschrieben. Oft hilft auch das regelmäßige abendliche Umsetzen (eine Weile lang). Ja, die jungen Hühner müssen es auch jedes Mal neu lernen!

Die Hühner werden mit dir immer den Futterspender verbinden. Die sind ja nicht doof! Dem Gedanken von Magduci, ob sie draußen ausreichend Futter finden, würde mich mal nachgehen.
Aber mit Tieren ist das so, wie mit der Ziege bei Hans im Glück: sie sprang nur über Gräbelein und fand kein einzig Blättelein ... trotzdem sie den ganzen Tag geweidet hatte ...

Einer Überhand nehmenden Truppe begegnet man z.B. damit, indem man sich gelegentlich einen Braten gönnt. ;)

Du, ihr habt doch da meist ganz schönes Wetter, wie lebt es sich da? Stellst du mal ein paar Fotos ein?

[fradyc]

Hallo, vielleicht kann mir von euch einer weiterhelfen?
Ich möchte noch einmal anfangen mir Hühner zu halten. Vor einigen Jahren
hatte ich welche die sich nach einiger Zeit auf über 40 vermehrten.
Der Stress, welchem die ganze Familie ausgesetzt war, lies sich nicht mehr in den Griff bekommen und die Tiere mussten abgegeben werden.
Nun stelle ich mir eine Haltung ohne Hahn vor, doch was hatte ich damals
falsch gemacht ???

Ich versuch mich mal...


Morgens ging ich an`s Hühnerhaus und lies die Meute raus.

Diese Arbeit könnte schon mal eine automatische Hühnerklappe erledigen.


Den Hühnern stand
über Tag mehr als 1000 Hektar Auslauffläche zur Verfügung und manchen begegnete ich beim spatzieren gehen auch noch 500 Meter vom Haus entfernt.

Das finden die Hühner sicher toll, Fuchs und Habicht ganz sicher auch. Ist aber trotzdem wohl die tiergerechteste Haltungsform, so leben Hühner seit tausenden Jahren.


Abends als es dämmerte kamen die meisten zurück und den Rest musste
ich herbei rufen. Ich warf ihnen noch Maiskörner in ihr Haus um sie alle rein zu locken und verschloss die Tür.

Ganz normal. Warum 500m laufen, wenn´s im Gebüsch auch kuschlig ist? Womöglich auch noch milbenfrei.


Stress machte uns..
Man konnte um das Haus kaum noch einen Fuß vor den anderen setzen ohne
auf ein Huhn zu treten. Ständig trat man in Hühnerkot weil sie regelrecht vor dem Haus lauerten um einem anzufliegen.

Wer will schon ständig in Hühnerscheiße treten oder vor leergepflückten Erdbeerpflanzen stehen. Zäune gibt es im Zäunefachgeschäft oder jedem Baumarkt.


Trotz Eier, welche man in den Lege-Kästen
zurücklies (als Anreiz), wurden die neuen Eier in den Wald und in der Wiese versteckt. Die Legekästen wurden als WC und Nachtgemach verwendet.

Die Hühner müssen meist erst lernen, wo ihre Eier eingesammelt werden sollen. Oft hilft es die Huhns dafür die ersten 1-2 Wochen im Stall einzusperren, evtl. mit kleinem Auslauf ohne einladende Legemöglichkeiten. Wenn Kakka im Nest liegt, wurd darin geschlafen, Abends auf die Stange setzen, manchmal hilft´s ...


Die Katzen wurden um das Haus gejagt und wenn die Haustür offen stand,
stand das Huhn auf dem Küchentisch.
Wir dachten uns nun das Hühnerhaus um ca. 300 Meter zu verlegen doch sind wir nicht sicher ob sie nicht wieder an das Haus kommen?

Katzen rennen gern mal einige Meter, manchmal auch als Gejagte,
das Andere siehe Zaunfachgeschäft ...


Was haben wir nur falsch gemacht ?

Nicht alles ... ;)

[HansMeier]

Danke für eure Nachrichten, hier und da bekomme ich von euch echt gut Tipps welche auch sinn machen!!!
Nur wie kann ich Hühner Füttern wenn ich an keinen Futter- Automaten komme.
Auch andere Hühnersorten sind nicht auftreibbar.
PS: Nur einige liefen ca. 500Meter vom Haus weg, der Rest blieb in Sichtweite.

Hansi sagt euch danke

[sil]

Hühner halten sich da auf, wo sie etwas zu fressen erwarten, und wenn sie gelernt haben, dass es gleich neben der Haustür oder auch dahinter Futter gibt, werden sie da solange rumlungern, wie es erfolgversprechend scheint. Den Stall etwas weiter weg vom Haus (müssen ja nicht 300 Meter sein) kann schon mal ein guter Ansatz sein, dazu grundsätzlich nur beim Stall füttern, das hält auch die, die dazu neigen, etwas weiter zu streunen, eher in Stallnähe.
Grundsätzlich kann man die Verhältnisse in Südamerika sicher nicht mit denen bei uns hier vergleichen, sei es, was die verfügbaren Hühner angeht, die Möglichkeiten, an Futter etc zu kommen nur mal als Beispiel, es könnte aber, wie schon vorgeschlagen, sicher hilfreich sein, zusätzlich zum Stall einen Zaun einzuplanen. Junghennen, die das Legen grade anfangen, nutzen manchmal nur ungern die Nester, die von Althennen besetzt sind und suchen sich dann lieber Alternativen. Wenn sie aber einmal gelernt haben, sich eigene Verstecke zu suchen, werden sie es solange sie nur können beibehalten. Das Legen in bestimmte Nester ist zum Teil aber auch Erziehungssache, deshalb kann ein Zaun, der die Hühner wenigstens zeitweise daran hindert, sich irgendwo in die Pampa zu verdrücken, eben sehr nützlich sein.
Wenn sie einmal die vorgesehenen Nester akzeptiert haben, wird die Gewohnheit helfen, sie daran auch zu binden. Aufgabe des Halters ist dann, dafür zu sorgen dass diese Nester sauber und frei von Parasiten gehalten werden, sonst werden die Hennen irgendwann wieder darauf verzichten, diese Nester aufzusuchen.
Anderseits ist ein Zaun auch ganz nützlich, um den Hennen den direkten Zugang zum Haus zu erschweren.
Ein Stall sollte soviel Schlafstangen haben, dass wirklich alle Hühner darauf auch Platz finden und sich auch ein wenig aus dem Weg gehen können, es gibt nämlich unter Hühnern Sympathien und Antipathien, und letztere können unter Umständen daran schuld sein, wenn manche Hennen, gerade auch Jungtiere, lieber im Nest schlafen als neben einer garstigen Stangennachbarin.
Wenn Du Hennen hast, die gerne brüten, wirst Du immer auch Nachwuchs haben, außer, Du verzichtest auf einen Hahn und stellst sicher, dass sich auch keiner aus der Nachbarschaft einbringt. Es wird Dir, um die Zahl etwas zu regulieren, nichts anderes übrigbleiben als überzählige Hennen und Hähne entweder abzugeben oder irgendwie der Nahrungskette zuzuführen. Sollte es dir gelingen, dabei die Hennen auszusortieren, die besonders wanderlustig oder besonders hartnäckig im Verstecken ihrer Eier sind und überwiegend die zu behalten, die treudoof und brav in Stallnähe bleiben und ihre Eier dahin zu legen, wo Du sie gerne liegen hättest, kannst Du im Laufe einiger Jahre auch auf Stalltreue bei den Hennen selektieren und die von Dir anfangs beschriebenen Probleme etwas eindämmen.

[Sibille1967]

Nur wie kann ich Hühner Füttern wenn ich an keinen Futter- Automaten komme.

Hansi sagt euch danke

hier im Forum gibt es ganz viele Tips wie man Futterautomaten selbst bauen kann, zB aus einem PV Rohr.
Finde die passenden Treads nicht, vielleicht kann der Admin helfen.

[Findelhuhn]

Hier ist schon mal einer: http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/61384-Trigger-happy-chickens?highlight=trigger+happy+chickens

[Elli]

Wenn dein Hund sich die Eier unberechtigterweise angeeignet hat, lass ihn halt ... die hat er sich verdient fürs suchen. Wenn du paar Nesteier reinlegst und das nächste mal alleine kommst sind sie deine. Wenn kein Raubwild droht, schön kuschelig machen. Wenn Raubwild droht, versuchen, die Henne irgendwie reinzubekommen.

Habt ihr kein Raubwild in Uruguay? Bei uns würde eine Henne draußen keine drei Tage überleben. Traumhafte Zustände, bei uns liefen die Hühner und Hunde früher auch ganz frei. Klar, die Hühner nachts geschützt. Jetzt geht das nicht mehr, leider.

Wir müssen unsere Hennen auch erziehen, damit sie die Nester nicht vollscheißen. Jeden Abend werden sie auf die Stangen gesetzt. Manchmal ist eine geistig behindert oder stur. Wenn die Hühner sich selbst vermehren, um so besser. Lass dir ab und an mal ein gutes Essen schmecken.

Wo sie noch frei liefen, haben sie auch bei offener Haustüre reingeschissen ins Haus. Auch ständig vor die Haustüre. Da kam halt der Futterspender raus. Seit dem Zaun gibt es das nicht mehr. Das lag keinesfalls an der Futtermenge, die haben genug bekommen.

Den Hahn würde ich keinesfalls weglassen. Der passt auf seine Mädels auf. Wenn der Hahn fehlt, werden sich ständig die Hühner vor dir hinhocken. Denen fehlt dann was, der Hahn halt. In Deutschland hier wird er manchmal weggelassen, weil sich Nachbarn drüber aufregen. Hier laufen soviele spinnerte Menschen rum. Wenn sie sich irgendwie arangieren, würde ich sogar mehrere Hähne halten. Hähne passen auf ihre Hühner auf.

Genieße es doch einfach, wenn Hühner noch so schön urtümlich leben dürfen. Bei der Haustüre kann auch ein kleines Gitter helfen. Da kommt trotzdem gut Luft rein und die Hühner bleiben draußen. Und davor hatten wir dann einen ständig angeschlossenen Wasserschlauch, um die Platten abzuspülen. Ging auch, mußten halt trotzdem bischen aufpassen, wo wir hinlatschen.

Schau mal im Stall nach Parasiten. Am besten Nachts mit der Taschenlampe.