Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wiese verwildern
newholland01
01.02.2017, 12:41
Hallo
Ich möchte ein teil meiner Hühnerwiese zum D schungel wachsen lassen. Was empfiehlt ihr mir für Schnell wachsende Pflanzen?
Das ganze ist an einem Hang.
Gruss Beni
Hy Beni!
Zuerst ein paar Fragen:
- Wie sieht denn die Wiese jetzt aus?
- Und willst Du die verbuschen lassen, oder einfach nur "aus der Pflege nehmen", also Wildwiese werden lassen?
- Was ist denn drumherum? Feld? Wald? Wiesen? Extensiv oder intensiv genutzt?
- Und wo ist die Wiese (Bundesland, Gegend)?
Wäre alles wichtig zu wissen, um bestmöglichste Tipps geben zu können :)!
Besten Gruß,
Andreas
newholland01
01.02.2017, 13:15
Hallo
Allso es ist gedacht für di hühner für schatten und zum "spilen". Jetzt ist es eine normale Gras wies. Am libaten hätte ich sie verbust. Rundherum hat es wiese und etwa 20 m weiter hinten fängt der Wald an der göhrt jedoch nicht mehr uns.
Und ich wohne in der Schweiz.
Gruss Beni
Hy!
Ah ok, also bergiger.
Ja, also zum einen kannst Du einfach mal aufhören, sie zu mähen. So haben anfliegende Baum- und Strauchsamen von selbst eine Chance, hoch zu kommen.
Du kannst aber auch zusätzlich noch bepflanzen. Dafür wären zB folgende Sträucher gut geeignet:
- Alpen- Johannisbeere (Ribes alpinum)
- Himbeeren (zwischen denen sind meine Hühner gerne unterwegs)
- Heckenkirschen (Lonicera xylosteum zum Beispiel)
- Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
Kleine Bäume oder große Sträucher:
- Eberesche (Sorbus aucuparia)
- Holunder (Sambucus nigra)
Ansonsten schaue doch einfach mal auf Spaziergängen, was bei Euch an Sträuchern oder Kleinbäumen wächst, was Dir davon gefallen würde und was Du auf Deinem Platz unterbringen kannst. Regional heimische Arten sind immer am besten, daneben gehen auch Obstgehölze, wenn Du magst auch Rhododendron oder sowas, nur hättest Du von heimischen Sachen und Obstgehölzen auch noch gleich leckere Früchte für die Hühner und die heimische Tierwelt :).
newholland01
01.02.2017, 13:31
Danke die für die gute Antwort dan werd ich das mal umsetzen sonald es nicht mer gefroren ist!
Lg Beni
Wenn man lange genug wartet kommen von selber Sträucher und Bäume.
Recht hast Du- dauert aber echt lange, und man muss ständig die Vegetation nieder halten bzw. zusehen, dass offener, bestenfalls nur bemooster oder laubbedeckter Boden da ist, damit die sehr konkurrenzempfindlichen Gehölzsämlinge eine Chance haben. Geht daher schneller mit sogenannter Initialpflanzung, die dann das Gras peu a peu ausschatten und das Aufkommen von Gehölzaufwuchs begünstigen kann.
newholland01
05.02.2017, 16:12
Ich werde es mit anpflanzen und nicht mähen mal probieren.
Pflaumenbäume wachsen in unserem Böden wie Unkraut... die nehmen am Boden kaum Platz weg, bieten aber von oben Schatten und Grünzeug zum fressen und eben auch Raubvogelschutz.
Meine Hühner laufen auf einer Ausgleichsfläche... Da sind hauptsächlich Pflaumen, auch Hagebutte, Haselnuss und ein paar undefinierbare ;) Brennnesseln sind auch super... die fressen meine Hühner auch unten ab, und in der Höhe wachsen sie weiter (werden hier 2m hoch).
Hm, mit Pflaumenbäumen kann man sich aber ganz schön die Fläche "versauen", wenn man die später mal anders zu nutzen gedenkt. Knallen alles voller Wurzeln, was ja an sich nicht stört, aber sägt man den Baum dann irgendwann ab, hat man mitunter bald einen Pflaumenwald- aus der aufkommenden Wurzelbrut...
Pfandfrei
05.02.2017, 23:51
Ich würde auch gerne ein Stück meines Grundstückes verwildern. Bzw ist es schon verwildert aber leider nur mit Tonnenweise Moos. Dort wurde seit 10 Jahren kein Rasen gemäht und der ist immer ganz hoch gewachsen und dann wieder abgestorben und verwelkt. Die Bäume drum herum ( Nadelbäume und ein paar Laubbäume ) haben dann den Rest getan und nun habe ich bestimmt 800-1000 qm nur dicke fette Moos Schichten.
Ich habe mal angefangen mit dem Fuss drunter zu treten und konnte so einiges abtragen. Aber ich kann ja nicht die ganze Fläche mit dem Gummistiefel bearbeiten. Habt ihr eine Idee, wie ich das am besten abtragen kann ?
Ich würde dann gerne auf die freie Fläche eine Wild und Kräuterwiese streuen und dazu ein paar Büsche pflanzen. Die von Andreas genannten stehen schon auf meiner Liste. Also Holunder und Co. Aber dieses viele Moos....wahnsinn.
Habt ihr einen Tipp wie ich das irgendwie weg bekomme ? Sonst wird da nie was wachsen
Erstmal die Bäume ab oder deren Anzahl mindestens halbieren...
Anders wird man da nichts hinbekommen, das Moos stellt die an dem Standort gegenwärtig mögliche natürliche Vegetation dar- wie die Sukzession des Stückes ja eindringlich zeigte. Hätte was anderes dort eine Chance gehabt, wäre es gewachsen. Zumindest Holunder wäre an solchem Standort eigentlich immer drin, aber wenn selbst der nicht durch kam, muss es da wohl arg schattig sein.
So muss man sich damit nun a) arrangieren, denn es wird im gegenwärtigen Zustand immer wieder nur das Moos die Oberhand gewinnen. Oder wie gesagt b) die Umstände beseitigen, die dem Moos den immensen Vorteil gegenüber der früheren Wiese verschafft haben.
Das werden die Bäume sein, vllt. auch die Lage und allgemein feuchte Umgebung. An der Lage und dem örtlichen Klima kann man nicht viel ändern, daher bleiben die Bäume der einzige Ansatzpunkt.
Was sind es denn für Nadel- und Laubbäume? Gibt es Bilder von der Fläche? Vllt. kann ich als Dendrologe, Landschaftsgärtner und Selbst- Standortgerecht- Verwilderer ja den einen oder anderen detaillierten Tipp geben ^^!
PS: Schau' doch mal, ob nicht Floristenläden an dem Moos Interesse hätten, wenn wieder Grabgesteck- Zeit ist, oder auch jetzt zur Osterzeit ;)!
Pfandfrei
06.02.2017, 09:21
Guten Morgen
also den Holunder habe ich noch nicht gepflanzt. Der steht nur schon auf meiner Liste für meine Wunsch-Pflanzen :)
Arg schattig ist es nicht wirklich. Da ballert im Sommer den ganzen Tag die Sonne drauf. Aber wie gesagt seit 10 Jahren hat sich da keiner gekümmert und alles ist zusammen gefallen was jemals als Gras dort gewachsen ist und hat sich dann als Moos weiter über die gesamte Fläche verwachsen.
Ich mache Mittwoch mal ein Foto. Vorher wirds nichts, weil wenn ich morgens los muss ist es noch dunkel und wenn ich wieder komme leider auch. Ich hatte mal die Idee, die Hühner auf die Fläche zu lassen in der Hoffnung das sie das Moos wegscharren. Aber sie haben es nur oberflächlich abgepickt.
Eine Beschneidung der Bäume drum herum ist geplant, sind ja nicht mal unsere Bäume sondern gehören zum Nachbargrundstück was leer steht und verwildert. Das einzige was bei uns zwischen dem Moos gewachsen ist, ist die Monster Brombeere. Stattliche 6 Meter in der Länge und ca 3 Meter breit ist das Monstrum mittlerweile.
Im Herbst hatte ich schon angefangen sie zu kappen, und werde jetzt wieder anfangen und weiter Ranken abschneiden bis ich sie zu einem kleinen Busch , den ich besser im Zaum halten kann, eingedämmt habe.
Ok also lange Rede kurzer Sinn :) Mittwoch gibts ein Foto des Areals. Und das mit den Floristenläden ist eine gute Idee. Werd ich gleich mal bei uns anfragen. Da können die Gestecke etc machen bis der Arzt kommt :laugh
Huhu Sabine,
hatte ich schon geschnallt, mit dem Holunder ;). Ich meinte, wenn da nicht mal Holundersämlinge durchkommen, die man auf so einem passenden Standort quasi gar nicht verhindern kann, wenn das Licht passt.
In jedem Falle hält Euer Boden Wasser wohl sehr gut, weswegen man passend zum Standort eventuell noch Faulbaum (Rhamnus frangula bzw. Frangula alnus, Futterpflanze für die Raupen des Zitronenfalters) und kleinere Strauchweiden hinzuziehen könnte, wie zB die Öhrchenweide, Salix aurita oder die Purpurweide, Salix purpurea. Auch Wildrosen könnte man in den sonnigeren Parts pflanzen, ebenso Blutroter Hartriegel, Cornus sanguineum, Gemeiner Schneeball, Viburnum opulus, oder Pfaffenhütchen, Euonymus europaeus.
Nur Bäume beschneiden hilft nur kurzfristig, da hat man dann die Folgejahre immer wieder Arbeit, denn die streben immer wieder dazu, ihre artgemäßen Höhen und Ausmaße zu erreichen- ein arbeitstechnisches Fass ohne Boden, was ohne detaillierte Fachkunde dahinter nach ein paar Jahren auch nicht mehr toll aussieht, weswegen man sie dann auch gleich richtig ermorden könnte.
Wenn die noch nicht so groß sind und nicht weiter auffallen, kann man ja so peu a peu immer mal ein/ zwei niedermachen, wenn das Grundstück keinem mehr gehört und da vor sich hin verwildert (warum nicht als Hühnerauslauf mit integrieren :D?).
Pfandfrei
06.02.2017, 11:21
Mensch Andreas...da hab ich schon drüber nachgedacht ob ich das Grundstück mit für die Hühner nutze. Aber es hat einen Besitzer , nur ist der wohnhaft im Ausland und lässt ein paar mal im Jahr einen alten Herren kommen, der die Wiese mäht. Das Grundstück ist riesig aber hat halt auch mächtig alten Baumbestand. Mittlerweile ist alles von der Seite zu uns rüber , zu gewachsen. Ich hatte schon überlegt ob das nicht ein toller Lebensraum für Fasane und Pfauen wäre :laugh
Aber das lassen wir erstmal außen vor ;)
Wasser hält der Boden sehr gut. Ist ja feiner, sandiger Waldboden auf dem ganzen Grundstück. Ich werde Mittwoch keine Fotos machen, sondern einen kleinen Film reinstellen. Dann kann man das ganze Ausmaß mal richtig erkennen.
Wenn ich wüste, wer das abholzen der Bäume bezahlt, wäre das eine tolle Alternative zum beschneiden.
Das gleiche Problem haben wir ja auch vor unserem Haus. Da ist auch ein leeres, verwildertes Grundstück mit mächtig Laubbaum -Bestand. Wir selber haben nur Nadelbäume auf dem Grundstück aber jedes Jahr tonnenweise Laub was von nebenan zu uns rüber fällt. Da hätte ich aber einen Ansprechpartner und muss das mal in Angriff nehmen.
und auch dort ideale Bedingungen für einen Hühnerauslauf :D sogar mit leerstehender alter Holzgarage '( Hühnerstall )
Aber soviele Hühner wollte ich gar nicht halten *augenroll *
Also dann , mach dich Mittwoch auf eine grüne ( naja zur Zeit nicht so grün ) Hölle gefasst :D
schau dir doch mal diese Mischungen an
http://www.saaten-zeller.de/rel/images/Saaten-Zeller_Standardkatalog.pdf
oder
http://hof-berggarten.de/wildpflanzen_sortimente_mischungen.html
gibt sicher noch weitere Anbieter in dem Bereich.
Die Mischungen enhalten Samen, die für bestimmte Regionen oder Standorte in Deutschland angepasst sind. Du mußt noch feststellen, welchen pH-Wert dein Boden hat, dann kannst du dir passende Mischungen aussuchen, die am ehesten eine Chance haben, dort anzuwachsen.
Wie Okina bereits angedeutet hat, zeigt flächendeckender Moosbewuchs an, das der Standort nur für Überlebenskünstler geeignet ist, und Moos ist der Überlebenskünstler schlechthin.
Egal ob tiefer Schatten, zu nass, zu sauer, zu basisch, tiefer Frost ohne Schneedecke, Moos kommt mit fast allen Extremen klar. Besonders konkurrenzfähig ist Moos an Standorten, die phasenweise mal ins eine, und mal ins andere Extrem fallen.
Sandboden hat meist das Problem, das er periodisch nass ist und dann wieder wochenlang oberflächennah stark austrocknet. Da gewinnt das Moos, weil es extrem trockenheitstolerant ist und auch monatelang völlig ausgetrocknet überleben kann. Man sieht es nur einfach nicht, wenn es ausgedorrt und zusammengefallen ist. Sobald ein bischen Feuchtigkeit da ist, saugen sich die Polster voll und machen mit ihrem Leben einfach da weiter, wo sie zuletzt aufgehört haben, als sei nichts gewesen. Die meisten anderen Kräuter und Gräser müssen erst mühsam wieder Feinwurzeln und Blätter schieben, bevor dann irgendwann wieder was geht.
Ich bin auf's Filmchen gespannt :D!
Was das Moos angeht, so haben wir auf dem schmalen, von Ex- Nachbarins Bäumen ausgeschatteten und auch relativ wechselfeuchten Südrand unseres Grundstücks auch das, was andere Leute ein Moosproblem nennen würden.
Ich find's ganz im Gegenteil ziemlich genial, denn Moos muss man nicht xmal im Jahr mähen, es ist fluffigweich beim Drüberlaufen- nur die Farbe ist vllt. was blass, aber hey, die Vorteile überwiegen die Nachteile bei weitem, Rasen wird grenzenlos überbewertet *find*.
Bitte denkt aber auch an Stellen mit kurzem jungem Gras, das fressen die Hühner lieber als altes und langs Gras.
Ansonsten mögen Hühner besonders beerentragende Gewächse und im Winter immergrüne Hecken als Versteck, sollten aber nicht giftig sein.
Auch zeltartig aufgetürmte Äste und Zweige als Unterschlupf sind gut.
Wie wärs damit gleich mit Benjes-Hecken? Die Vögel werden fleißig sein .... ;-)
Pfandfrei
06.02.2017, 21:46
schau dir doch mal diese Mischungen an
http://www.saaten-zeller.de/rel/images/Saaten-Zeller_Standardkatalog.pdf
oder
http://hof-berggarten.de/wildpflanzen_sortimente_mischungen.html
gibt sicher noch weitere Anbieter in dem Bereich.
Vielen Dank für die Links. Sind sehr interessant. Wusste gar nicht das es soviele verschiedene Mischungen gibt und man doch einiges beachten muss. Ich habe hier mal ein Bild von dem Bereich , wie es im Sommer dort aussieht. Zumindestens dort, wo das Moos noch nicht ganz so krass die Überhand genommen hat, etwas weiter weg von den Bäumen
http://up.picr.de/28243109dn.jpg
Ich bin auf's Filmchen gespannt :D!
Was das Moos angeht, so haben wir auf dem schmalen, von Ex- Nachbarins Bäumen ausgeschatteten und auch relativ wechselfeuchten Südrand unseres Grundstücks auch das, was andere Leute ein Moosproblem nennen würden.
Ich find's ganz im Gegenteil ziemlich genial, denn Moos muss man nicht xmal im Jahr mähen, es ist fluffigweich beim Drüberlaufen- nur die Farbe ist vllt. was blass, aber hey, die Vorteile überwiegen die Nachteile bei weitem, Rasen wird grenzenlos überbewertet *find*.
Du hast da nicht ganz unrecht Andreas, ich finde es eigentlich auch sehr schön allerdings befürchte ich, das Bienen, Schmetterlinge und Raupen und anderes Getier nicht viel von einer Moos-Wiese haben oder ? Deshalb hatte ich ja die Idee, das ganze etwas Insektenfreundlicher zu gestalten. Aber vielleicht würde es ja auch reichen, wenn ich nur Teil Bereiche ent-moose und dort eine passende Wiesenmischung ausbringe...praktisch wie so Lecker-Schmecker Drive In für Krabbeltier und Co ? :laugh
Bitte denkt aber auch an Stellen mit kurzem jungem Gras, das fressen die Hühner lieber als altes und langs Gras.
Ansonsten mögen Hühner besonders beerentragende Gewächse und im Winter immergrüne Hecken als Versteck, sollten aber nicht giftig sein.
Auch zeltartig aufgetürmte Äste und Zweige als Unterschlupf sind gut.
Wie wärs damit gleich mit Benjes-Hecken? Die Vögel werden fleißig sein .... ;-)
Ja genau, Beerentragende Gewäschse möchte ich ja auch gerne dort anpflanzen. Für die Hühner und die Wildvögel. Kann ich die einfach mitten ins Moos setzen ? also die Fläche voher etwas bearbeiten natürlich .
Und aufgestapelte Benjes Hecken habe ich sowiso ....nachdem ich angefangen habe , Hühner zu halten habe ich irgendwie mein ganzes , seit 10 Jahren verwildertes Grundstück bearbeitet. Bäume gefällt, Hecken geschnitten und Brombeere bekämpft. Und alle anfallenden Äste, Buschwerk etc. habe ich aus Faulheit einfach überall hingestapelt :laugh
So musste ich den Krams nicht über das ganze Grundstück schleppen und habe gleichzeitig noch eine natürliche Begrenzung für die Hühner gehabt. Und jetzt im Winter wohnen da bestimmt noch ganz andere Tiere drinn.
ich möchte ja auch keinen gänzlich fein gepflegten Garten haben. Ich mag es wild. Aber ein bisschen Struktur und passende Gewächse hätte ich schon gern. Momentan gibts viel grüne Farbe bei mir im Garten. Hellgrün, dunkelgrün, mittelgrün, Natogrün, Moosgrün...noch mehr Grün :roll
also ein bisschen Farbe würde ich mir schon wünschen ...:laugh
Dorintia
06.02.2017, 22:04
Wie lange hast du denn wie viele Hühner da drauf gelassen? Imho würden die das schon wegscharren, fressen eher weniger. Ich hab/hatte so ein kleines Stück schattige Unkrautwiese mit viel Moos drin... 6 Hühner Ende August drauf, im Oktober brauchte ich nur noch die Harke für die Reste nehmen...
Pfandfrei
06.02.2017, 22:08
Nur kurz ein paar Stunden, die sind mir beim misten vor ein paar Tagen entwischt und da hab ich sie gleich dort hin gelockt um zu gucken wie sie damit umgehen. Da war nicht viel mit scharren, aber ein bisschen Moos haben sie gefressen.
ich weiss aber, das sie das weg scharren könnten. Habe ich ja vorne auf meinem Grundstück an der Terasse gesehen. Da haben sie das ganze Moos innerhalb von Juli bis Oktober komplett an den stark genutzten Stellen weg gescharrt. Ich habs dann nur noch zusammen geharkt und kann jetzt im Frühjahr dort schon neu einsäen :) Aber dort war das Moos nur halb so dicht und hoch wie hinten auf dem Teilstück.
Dorintia
06.02.2017, 22:14
Ich würd sie trotzdem lassen wenn sie generell raus dürfen, vielleicht dauert es etwas länger. Aber sie hätten sicherlich Spaß dran und finden vielleicht noch was. Evtl. ist abteilen noch sinnvoller, so könntest du nachdem sie ein Stück geschafft haben ein anderes zur Verfügung stellen und das erste rekultivieren.
Hy!
Du hast da nicht ganz unrecht Andreas, ich finde es eigentlich auch sehr schön allerdings befürchte ich, das Bienen, Schmetterlinge und Raupen und anderes Getier nicht viel von einer Moos-Wiese haben oder ? Deshalb hatte ich ja die Idee, das ganze etwas Insektenfreundlicher zu gestalten. Aber vielleicht würde es ja auch reichen, wenn ich nur Teil Bereiche ent-moose und dort eine passende Wiesenmischung ausbringe...praktisch wie so Lecker-Schmecker Drive In für Krabbeltier und Co ?
Gegen die Übermacht des Mooses muss sich auf jeden Fall das Kleinklima oder der Boden ändern. Sei es durch Zurückdrängen des ausschattierenden Gehölzbewuchses, oder sei es durch Bodenverbesserung.
Stimmt, von einer simplen Mooswiese haben Insekten quasi gar nichts außer kuschlige Verpuppungs- und Winterverstecke.
Wenn Du die Sache insektenfreundlicher gestalten willst, würde ich es flächig machen, Mindestfläche 80 m², denn je größer eine Fläche, desto artenreicher kann sie sein. Und eine große zusammenhängende Fläche ist besser als zB zehn kleine, isolierte Flecken auf derselben Grundfläche.
Die Idee mit der standortspezifischen Saatmischung ist sehr gut, die sind allerdings nicht ganz billig, dafür aber von Fachleuten entwickelt (zB Jäger in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Stellen).
Ich freue mich jetzt erstmal auf das Filmchen, und falls Du kannst, identifiziere doch bitte auch die maßgeblichsten Gehölze, die die Wiese bedrängen. Man kann (besser sollte) nicht alles gleich schneiden, manches sollte man gar nicht, manches kann man quasi am Boden abrasieren und es kommt wieder... Nun ja...
Noch eine kleine Anekdote, wie toll eine selbst verwilderte Wiese sein kann, will ich hier nicht vorenthalten...
Und zwar sind mir letzten August richtiggehend die Glückstränen gekommen, als ich die hintere, die "Hühnerwiese" abmähte und dabei die verpuppungsreife Raupe eines Braunen Bären aufstöberte. Der Braune Bär ist ein heutzutage in sehr vielen Gegenden arg selten gewordener Nachtfalter, der als Kulturflüchter gilt- sich also am liebsten fernab von Siedlungen hält.
Sein bevorzugtes Habitat ist die "verbuschende Wiese", welche ja in der Intensivkulturlandschaft heutiger Tage eine Rarität sondergleichen ist- die Kriterien erfüllen vllt. für einige Jahre höchstens wieder aufgeforstete Kahlschläge im Walde- Heiden gibt es kaum noch, und brach gefallene Wiesen sind auch nicht so häufig.
Wie auch immer, die Glückstränen rührten daher, dass so eine Raupe im "Garten" hinter dem Haus für MICH ein Kompliment der Natur sondergleichen ist.
Beim Kauf unseres Resthofes bestand das unbebaute Land quasi ausschließlich aus kurz gemähter Wiese mit hier und da was Obstbäumen und wenigen Ziergehölzen. Die Wiese dabei die typische artenarme Fettwiese intensiv gedüngter Standorte auf Pseudogley/ dicker Lehmpampe. Sprich mit nicht viel anderem drauf als Hahnenfuß, Brennnessel, Klettenlabkraut, Fettwiesengräsern, Löwenzahn. Etwas Wiesenschaumkraut gab es noch, und das war's.
Gleich 2012 fing ich an, in meinem ökologisch orientierten Sinnen zu wirken, und nur vier Sommer später dieser in meinen Augen bombige Erfolg- umso mehr, weil meine bis zu 30 Hühner diese Fläche bis Sommer 2016 auch komplett nutzen konnten.
Nun sind sie vom vorderen Drittel ausgeschlossen, wo wir etwa 80 m² des gepflegtesten Rasens vor dem Haus haben wachsen lassen, weil sich dort in der zwar regelmäßigen, aber eher extensiven Pflege während des etwa zweijährigen Leerstandes unseres Grundes ein paar Flockenblumen angesiedelt hatten. Die kannte ich noch aus Berlin als Mega- Insekten- Hotspot zur Blüte und später als Attraktor für samenfressende Vögel wie etwa Stieglitze.
Zudem hatte unsere Vorbesitzerin da eine Riesen- Krokuswiese angelegt, und die müssen ja ihr Laub behalten, bis es von selber einzieht, damit sie auch im Folgejahr wieder blühen. Lag also nahe, das Stück auch verwildern zu lassen, mit nur einer Mahd im Spätsommer, und auch hier: Nur wenige Sommer nach völliger "Aufgabe" der Fläche ein arten- und strukturreiches Fleckchen, wie es so traurigerweise höchstens noch als max. 2 m breiter Wegrand in der weiten Umgebung existiert.
Hatten da als Gäste schon ganz seltene Solitärbienen und -wespen, und es ist wirklich interessant mal zu sehen, wie die potentielle natürliche Vegetation eines Standortes aussieht- vor allem heute und in Deutschland, wo quasi nichts mehr ist, wie es sein könnte, bzw. immer nur häppchenweise und weit verstreut...
Als noch kein Schnee lag, haben sich Amseln und andere Vögel am liebsten auf diesem Stückchen aufgehalten, und die glatt gemähten Flächen drumherum auffällig gemieden. Ungeheuer faszinierend ist es zu beobachten, welcher Lebensraum der heimischen Tierwelt WIRKLICH gefällt, und wie sehr die sich teilweise "verbiegen", will heißen, anpassen müssen, um dennoch nicht vor die Hunde zu gehen!
Spitzmäuse zB, kleine, superfleißige Insektenfresser... Hier ganz häufig, überquerte da kürzlich eine im Höchsttempo springend und hopsend aus den Buchsbäumen am Rand kommend die glatt gemähte Rasenfläche- nur schnell rüber da, nicht lange aufhalten. Klar, keine Deckung und auch keine Nahrung zu finden...
Sowie sie aber auf dem wilden Stück war, tauchte sie unter die alten Blätter der inzwischen gediehenen Horstgräser, flitschte zwischen denen mal hierhin und mal dorthin, verhielt sich völlig anders als zuvor auf dem blanken Rasen, der ja für viele Leute schon Natur genug ist.
Völlig faszinierend, was schon so vergleichsweise winzige Flecken sich selbst überlassener Natur ausrichten können, was sind 80 m² im Vergleich zur ganzen Gegend ringsumher, nur wichtig ist eben: Diese 80 m² sollten wenn, dann zusammen hängen und nicht in zehn Stücke von 8 m² aufgeteilt sein! Um es mal so zu sagen, viele kleine Häufchen Zutaten auf dem Tisch sehen nach Suppe aus- aber erst alles zusammen auf einem Fleck erbringt die ganze Vielfalt der Möglichkeiten :D...
Es bringt unbedingt etwas, schon zehn Quadratmeter, die man entbehren kann, der Natur zu überlassen, je größer, umso besser, und jeder Ansatz zählt! Ich für meinen Teil bin so begeistert davon, welche scheinbaren Winzigkeiten sich mit der Zeit zu einem großen Ganzen vereinen, dass ich die "Hühnerwiese", statt sie wie bislang bis zu fünfmal im Jahr mühseligst kurz zu machen, nun ebenfalls einfach brach lasse. Mit Strauch- und Staudenpflanzungen unterstützt, nur noch 1x, max. 2x im Jahr gemäht, unter Stehenlassen von Inseln. wo sich Insekten und Co. vor den Hühnern verbergen können, ja...
Es ist um so vieles leichter, mit der Natur zu arbeiten als gegen sie, und ich wünsche wirklich vollen Erfolg dabei, Sabine :ahhh!
LittleSwan
07.02.2017, 09:47
Guten Morgen, dieser Fred erwischt mich ziemlich, ich könnte heulen und lachen gleichzeitig.
Andreas, ich wiederhole mal, was ich vor längerem schon mal sagte: ich hätte dich gern mal in meiner Nähe, um von dir direkt lernen zu können, um deinen Ratschlag einholen zu können ...
Die beiden Links zu den Samen finde ich auch super gut!
Wir haben ca. 1 ha Land im Havelländischen Luch, das ist in der Hauptsache melioriertes Niedermoor. Eines ist wirklich toll: hier wächst es, dass du zugucken kannst! Allerdings haben die das Land insofern völlig vermurkst, dass es über viele Jahre Kuhweide war und entsprechend behandelt wurde. Sprich: im Ergebnis ist die Diversity total im Eimer. OK, eine Menge verschiedene Gräser und so Brennnesseln, Diesteln, Ampfer etc. gibt es. Aber nee, so habe ich mir das nicht gedacht. Nun hatte ich die Hoffnung, dass sich manches im Laufe der Jahre natürlich wieder selbst ansiedeln würde, weil wir das Land (teilweise) entsprechende ruhen und verwildern lassen. Aber das funktioniert nicht so richtig. Oder ich habe nicht genug Geduld ...
Was ich beobachte, jedes Jahr macht sich irgendwas anderes (neues) breit und entwickelt sich ... letzten Sommer irgendeine alles überwuchernde und mordende Winde. Ich greife da auch gar nicht weiter ein, weil es wirklich bisher jedes Jahr verschieden war. Aber irgendwie habe ich trotzdem das Bedürfnis das Land bei seiner Gesundung unterstützen zu wollen ...
Wenn ich diese Saatgutempfehlungen lese ... streue ich das jetzt einfach irgendwo mit in die Hecken, Seitenränder, geschützen (geschonten) Bereiche? Entwickelt sich das dann wirklich gut? Ich meine, wenn sich die Natur selbständig entwickelt, geht ja auch keiner hin und legt extra Beete für Wildblumen an ... oder, was denkt ihr?
Es wäre mir eine Ehre :)!
Jau, das Problem mit dem mega überdüngten und zernutztem Boden haben wir hier auf dem Grundstück teils auch. Unsere direkten Nachbarn hangaufwärts hatten bis in die 80er Jahre Rindviecher, die auch gerne mal am Hof standen. Die strullten und schieterten da jahrzehntelang umher, und insbesondere der Urin versickerte im Boden und ging mit Regenwasser und Co. hangabwärts und reicherte sich in dem urigen Lehmkleister hier an noch und nöcher. Das spüren wir heute noch, runde 30 Jahre später.
Zum Beispiel haben wir vor dem Haus eine uralte Rhabarberstaude zu stehen, die im großen und ganzen wächst wie jeder andere Rhabarber auch- schon groß und so, aber noch immer mickrig im Vergleich zu dem, was sich ergab, als ich ein Teil des Rhizoms auf eben jenes hintere Stück pflanzte, was unterhalb des ehemaligen Kuh- Gartens von Nachbars liegt. Hatte die wahnwitzige Idee mir DA einen Nutzgarten zu etablieren und nun ja...
Dieses winzige, vermickerte Rhizomstück vom Rhabarber bildet nun Jahr für Jahr eine Pflanze mit etwa 3 m Durchmesser, Stielen, die fast so dick wie meine Unterarme werden und Blättern, wo sich unser kleiner Sohnemann drunter verstecken konnte, bis er knapp 3 war... Einfach so da rein gepflanzt, nicht weiter gedüngt oder gewässert- einfach nur durch den dort feuchten, vor Jahrzehnten fett gedüngten Lehmboden- eine mega krasse Wirkung.
Sonnenblumen einfach so in die Wiese gepflanzt, 3 m hoch geworden (und die sind ja echt pingelig, wenn der Standort suboptimal ist...), jedwede Gehölze in meiner kleinen Baumschule liefern maximale Jahreszuwächse mit teils 1 m und mehr im Jahr- selbst Kürbisse einfach da in die Pampa gepflanzt wachsen wie Hulle, und die pflanzt man ja gemeinhin in puren Kompost, damit es was wird...
Nun ja, langer Rede kurzer Sinn:
Leider hält sich vor allem Stickstoff in bindigen Böden, Lehm wie auch Eurem humosen Luchboden, viele Jahrzehnte lang!
Das einzige, was Du da machen kannst ist mähen, mähen und nochmal mähen und das Schnittgut immer abfahren, um den Boden zu vermagern. Erst dann hat wieder eine artenreiche Flora eine Chance, wie sie früher einmal war.
Leider muss unsere hintere Wiese auch mal Tierweide gewesen sein, denn die Samen jedlichen stickstoffliebenden Krauts sind bestimmt 30 cm tief im gesamten Boden vorhanden. Zumal da hinten sicher ein/ zwei kleine Quellen verschüttet wurden/ sind, ist der Boden auch dauerfeucht- so musste ich selbst in dem krassen Trockensommer 2016 (oder '15?) nicht einmal wässern, alles wunderbar.
Naja, jedenfalls hatte ich die gesamte Fläche des Nutzgartens (etwa 80 m²) schon etliche Male blitzeblank gemacht (einmal zu Anfangs, ich schäme mich ja auch, mit Vorox, also Glyphosat...), aber das ist volllllllllkommen sinnlos!
Ein einwandfreies, wunderschönes und in der Knete wirklich mühsam errungenes feines Kohlbeet- keine fünf Wochen, und man sah nicht, dass da mal was gemacht wurde :(...
Und das auf der gesamten Fläche!
Alles wunderschön und echt in kniekriechender Weise von vor allem den widerlich festwurzelnden Hahnenfußsämlingen befreit, ellentief umgegraben, alllllles für die Katz'! Nach vier bis sechs Wochen ist das wieder pure Wiese... Unglaublich!
Und alles die typische Stickstoffflora: Brennnesseln, Klettenlabkraut, Hahnenfuß, Zaunwinde- seit manche Stellen regelmäßig bearbeitet werden auch Melde etc., was mir zeigt, dass das schon mal Garten gewesen sein muss. Jedenfalls brauche ich auf diesem Stück an keine Verwilderung (oder ertragreiche Inkulturnahme...) zu denken, da wird sich noch auf viele Jahre hinaus immer wieder nur Fettwiese etablieren.
Und leider auch alles auskonkurrieren, was langsamer wächst, also die meisten Wildblumen und -stauden, die ja in aller Regel eher langsamwüchsig sind.
Baumsämlinge gehen da hoffnungslos unter, es sei denn Salweiden, die im ersten Jahr 1 m Höhe erreichen können, ansonsten hat da nix 'ne Chance, was im ersten Jahr auch nur so 15 cm macht oder so- echt der übelste Standort, da hinten.
Ich könnte mir nun weiter die Mühe machen, es mit Ausmagern etc. zu probieren da hinten, aber ich habe letztes Jahr kapituliert. Vier Sommer intensiver Versuche, des Fleckchens Herr zu werden für die Katz' langen mir- ich baue da im abgeteilten Stück jetzt Hochbeete und mähe die Wege, und die Wiese außerhalb des Nutzgartens (durch Benjeshecke abgetrennt) lasse ich machen, was es will...
Ich habe, ja, luch- bzw. auwaldstandorttypische Gehölze und Stauden gepflanzt, zügele nur Brennnesseln und Kratzdisteln (und Holundersämlinge...) und schaue, wenn die Wiese lückenhafter geworden ist, welche weiteren Entwicklungen sich ergeben.
Hier bei uns siedeln sich mit der Zeit vorwiegend Horstgräser an, die im Sommer breite Blatthorste bilden, unter denen nix weiter gedeiht. Stirbt dann das alte Laub ab, wird die Grasdecke immer lückiger, so dass zunehmend auch Wildstauden etc. eine Chance bekommen. Das ist so ziemlich das einzige, wie man solche Fettwiesen ohne Riesenaufwand wieder annähernd vernatürlichen kann- erst ein paar Jahre intensivst- mähen und Schnittgut abfahren, danach wachsen lassen, vllt. noch einmal im Jahr mähen.
Oder aber wachsen lassen und immer das stickstoffziehendste Zeug jäten, wie Brennnesseln und Co.
Und erst, wenn man die Grasdecke lückig hat und Brennnesseln und Co. nicht mehr binnen Jahresfrist alles überwuchern, kann man drangehen, anspruchsvolleres Wildkraut anzusäen oder zu pflanzen- einfach so auf die geschlossen Grasdecke einer fetten Wiese ausstreuen und hoffen, dass schon irgendwas kommen wird, klappt nicht. Zu konkurrenzstark die Gräser etc. ...
Sicher legt keiner extra Beete für Wildblumen an, wenn die Natur sich selbstständig entwickelt. Das geht erstmal denselben Weg, nur viiiiiiiel langwieriger.
Lässt man eine Wiese oder einen Acker auf, sieht man auf ehemaligen, überdüngten Moorböden auch in meinem vermissten, lieben Osten, was passiert. Erstmal bilden sich hektargroße Brennnesselbestände mit an gestörten Stellen Holunder und Co. ...
Diese Gesellschaften halten sich viele Jahre/ Jahrzehnte, bis die Brennnesseln und Holunder genug vom Stickstoff weggefressen haben, dass sich in den lichteren Beständen andere Arten ansiedeln können. Wie etwa Knoblauchsrauke, Horstgräser, verschiedene Sträucher, Salweide, die ich alle schon hier im Thema genannt habe.
Auch diese Gesellschaft hätte dann ein paar Jahrzehnte Bestand, bis der Boden passend für wieder andere Sträucher und Bäume würde wie etwa Hasel, Feldahorn, Weißdorn, als ersten größeren Bäumen und differenziertere Großstauden, wie Mädesüß, Dost etc. ...
Nach wiederum ein paar Jahrzehnten würde es dann für erste größere Bäume wie Eberesche, Esche, Vogelkirsche mit wiederum differenzierter Bodenflora taugen und so weiter...
Erst in den letzteren Stadien können wirklich artenreiche Wildblumen- und staudenfloren gedeihen, was zeigt, wie fragil und empfindlich die ganze Sache ist. Ein trockener, artenreicher Wegsaum brauchte mindestens Jahrzehnte, um sich zu entwickeln, lässt sich aber mit intensiver Bearbeitung und Düngung in max. fünf Jahren gründlich ruinieren. Der Weg zurück ist dann leider wieder entsprechend lang, wenn man bei vernünftigem Aufwand bleiben will.
Mit halbmetertiefem Bodenaustausch etc. geht so eine Fläche binnen Jahresfrist zu rekultivieren, aber das macht keiner mit auch nur einem Viertelhektar, also 2500 m².
Da braucht man also leider viel, viel Geduld, oder man stupst die Sache etwas an, indem man in so eine dichte Wiese gleich passende Gehölze pflanzt. So umgeht man die Jahrzehnte der Brennnesselfluren und kann recht zeitnah schonmal die Mädesüßflur etablieren mit der Folge, dass sich auch schneller andere typische Arten ansiedeln lassen.
Alles reichlich verwirrend, ich weiß, aber es ist immer noch VIEL leichter, Natur zu zerstören, als wieder welche herzustellen, weswegen man mit seinen kleinen Schätzen sehr sorgsam umgehen sollte!
Ähnliches wie oben gilt natürlich auch für andere Standorte, nicht nur Fett- und intensive Moorwiesen, das muss man aber alles individuell je nach Gegend, Höhenlage, Niederschlag etc. differenzieren, sowas wie Schema F gibt es leider nur bedingt.
LittleSwan
07.02.2017, 12:08
danke dir! also entfetten = abmagern ;) ... aber wahrscheinlich hier so kaum machbar ... vom Umfang her.
Oh man. Salweiden, Holunder gibt es hier von Haus aus, reichlich.
Ansonsten haben wir eine sehr bunte "Wildhecke" gepflanzt, aber auch diverse Obstbäume und -Sträucher. Und mein Mann "macht sich einen Spaß" mit Weidenstecklingen ...
Was meinst du, welche Gehölze wären - über die bisher genannten hinaus - geeignet zum Abmagern? (Wobei auch das sicher ein längerfristiges Projekt wäre.)
(Glyphosat war mal ein Thema mit dem Nachbarn. Für uns kommt das aber nicht infrage!)
Es muss doch aber auch ein paar Blumen ;) geben, die den fetten Standort lieben, oder?
Ja, so Blumen gibt es wohl- Löwenzahn, Hahnenfüße, alles, was man von Fettwiesen her halt so kennt... Sind aber sicher nicht die, die Du meinst ^^.
Birken würden auch noch gut helfen, die saufen und fressen ebenfalls tierisch. Oder Pappeln, da hättet Ihr nach ein paar Jahren auch noch gleich Ofenholz. Wenn Ihr da spezielle Klone nehmt, die zur Energieholzgewinnung selektiert wurden (mit teils 3 m Jahreszuwachs und entsprechend schnell dicken Stämmen), könntet Ihr das Holz vllt. sogar an irgend 'nen Pellethersteller oder so loswerden, könnte sich bei 'nen Hektar schon fast lohnen, und unter dem lockeren Laubdach von Pappeln kann vielfältige Bodenvegetation gedeihen.
Gerade bei Euch im herrlichen Brandenburg gibt es doch (hoffentlich) noch so viele wilde Ecken, von wo Du Blumen-/ Staudensamen holen könntest...
LittleSwan
07.02.2017, 13:25
an einer lange Seite unseres Landes stehen Pappeln, der Kanal darunter ist fast hinüber.
Ja, Löwenzahn haben wir reichlich, habe ich aber kein Problem mit ... gibt leckeren Sirup! Die Kaninchen freuen sich auch drüber.
Hahnenfuß gibt es, aber in Massen.
Und Gänsefingerkraut, üppigst!!! und Schilfgras und Beinwell, habe ich gesehen ... also ganz arm ist das Land natürlich nicht!!!
Birke? Muss mal sehen, eine wächst inzwischen von selbst "mitten" im Gartenbereich.
Ja, ich müsste Samen sammeln gehen. Irgendwie verpasse ich das immer. Allerdings hatte ich eben auch die Hoffnung, das manches von selbst zu uns "fliegt". Wie die Schafgarbe, die ich jetzt endlich wieder (allerdings im Gartenbereich) habe. Spitzwegerich haben wir uns zum Beispiel mit Heu von einer fremden Wiese geholt. Sehr schön!
Gundermann und Giersch wachsen hier natürlich auch gut! Und Klatschmohn habe wir inzwischen auch wieder reichlich. Nur Wegwarte oder Kornblumen, hallo, wo seid ihr?
Melde und alle sonstigen der Familie und Hühnerhirse ... eh, damit kann ich handeln, auch mit Franzosenkraut ;o)
Na, ok...
Wenn die Wiese wirklich Euch gehört, dann könnt Ihr die Melioration ja zuwachsen lassen oder kippen. Dann wird Eure Wiese wieder (noch) feuchter, und Ihr könntet zum Beispiel Mädesüß (haben sie früher zum Met süßen genommen- habe ich letztes Jahr mal gemacht, saulecker!), Dost, Blutweiderich, Sumpfkratzdistel und bei Euch da oben auch Kohldistel ansiedeln (wächst an den Linumer Fischteichen, zB).
Das bringt schon sehr reiches Insekten-, Gekrabbel-, und Vogelleben, wer weiß, vielleicht würdet Ihr da sogar ein Pärchen Schwarzkehlchen dahin kriegen- die Wiese ist zwar unmittelbar hinter dem Ort, aber groß. Und das sind diverse, nur einmal im Jahr gemähte, nasse Quellfluren bei uns auch, und da sind unter anderem Wachteln drin...
Erhalte also tendenziell lieber den Offenlandcharakter und versuche, mit einer gewissen Wiedervernässung zu arbeiten, das entzieht vielen der invasiven Fettwiesenpflanzen schon die Lebensgrundlage, vermagern hat da keinen Sinn. Wenn Birken oder weitere Pappeln, lieber an der Seite zum Dorf hin, dazwischen dann zB Weißdorn, Schneeball (nicht gefüllte Naturform!), Holunder, Blutroter Hartriegel. Das gibt Sichtschutz zum Dorf, was für viele Tiere wichtig ist, schirmt auch vor Westwinden ab und schafft so ein günstigeres Mikroklima auf Eurer Wiese. Auf die Fläche selbst kannst Du genannte Öhrchenweise pflanzen (3- 5 Stück), vielleicht auch zwei/ drei Löcher als Paddenpuhl ausheben und so eventuell Unken (die es auch an den Linumer Teichen gibt) eine Lebensgrundlage schaffen.
Hoh, ich hätte gerne so einen Hektar Luchwiese oder am besten 100 oder 1000- da würde ich alles daran setzen, vielleicht sogar wieder Brachvögel hin zu bekommen- Jagdverbot drauf, Pflege extensiviert, unterstützend renaturiert- Mann, was wäre das ein Traum :D...
LittleSwan
07.02.2017, 14:19
ok ... so eine Idee hat evtl. ein paar Grenzen, weil der umliegende Bauer mit seinen Kühen ja nicht aufhört wegen uns.
Ja, das Land ist UNSERES!
Mädesüß habe ich gepflanzt, ein Jahr Ansiedelung, letztes Jahr hat es gut geblüht, mal sehen, was passiert.
Weißdorn, Schneeball, Holunder, roter Hartriegel ... habe ich schon, und einiges mehr ;) auch Eberesche und Hasel und Schlehen und sonstiges Wildobst.
Ohr-Weide muss ich mal schauen. Mehr Richtung Luch wachsen wohl auch ein paar Erlen, aber buschig.
Der Kanal, der auf unserem Land unter den Pappeln liegt, ist schon fast erledigt, den am hinteren Ende können wir nicht beeinflussen, der wird auch regelmäßig freigeschnitten.
In feuchten Wintern steht die Luchwiese im Grunde unter Wasser, wobei sie nicht ganz eben ist.
Offenland erhalten ist so ein Ding. Wir dürfen keinen (offiziellen/sichtbaren) Zaun bauen, möchten uns aber ein wenig schützen und abgrenzen. Wir schließen also durch Bewuchs. Innerhalb des Grundstücks wird es eine gemischte Struktur geben, auch offene Flächen und verwilderte und auch ein paar intensiver genutzte.
Die Pappeln liegen nördlich des Grundstücks, von Westen her sind wir recht geschützt durch eine "hügelige Erhöhnung" hinter dem Dorf ;) was manchmal schwierig ist, wenn der Regen von dort kommen SOLL.
Fröschlich quaken tut es um uns herum reichlich, jedes Frühjahr, aber ich habe sie noch nicht gesucht. Man findet aber so diese ganz kleinen Kröten.
Und Weinbergschnecken und Nacktschnecken sowieso.
Und der Kuckuck ruft!
(Am Hof singt die Nachtigall jedes Frühjahr!)
Schöööön :D!
Was Abgrenzung ohne Zaun und großen Pflegeaufwand angeht- probiere vielleicht mal Stechginster. Durch das dornige Höllenzeug geht NICHTS durch, es wächst und blüht ganz gut, neigt aber zumindest in England ganz arg zur invasiven Verwilderung. Daher vllt. erstmal eine Probepflanze und kucken (lässt sich auch aus Saat blitzschnell heranziehen ---> weit günstiger als Sträucher kaufen) wie er sich bei Euch verhält- zB spät- und kahlfrostempfindlich wäre er, was die Invasivität schon mal stark einschränkt (Gegenbeispiel: Hier im quasi dauerfeuchten ozeanischen Klima gibt es praktisch weder Robinien noch Eschenahorn, welche bei Euch da oben ja schon fast eine Seuche sind...).
Verhält der sich bei Euch moderat, ist eine Hecke daraus, neben Feuerdorn, das undurchdringlichste, was Ihr machen könnt. Und wäre noch ökologisch wertvoll in Blüte, Wuchs und Frucht.
LittleSwan
07.02.2017, 14:48
ah, ich glaube, mein Mann hat einen oder zwei Ginster im Garten "ausgesetzt", ich muss mal schauen, welcher konkret es ist ... ich sehe schon, das ist noch was ganz anderes, das lese ich mir aber an. Danke!
Robinie habe ich wegen der Giftigkeit nicht ins Land (aufs Grundstück) geholt. Mit dem Eschenahorn habe ich mich schon beschäftigt. Den würde ich auch nicht bewusst anpflanzen!
Pfandfrei
07.02.2017, 14:56
Ich bewundere Euch wie ihr euch mit den ganzen Pflanzen-Namen so auskennt. Ich kann Löwenzahn und Diesteln ganz sicher bestimmen aber dann hörts auch fast schon auf :laugh
Und Andreas wünscht sich mit dem Filmchen auch Namen der Gehölze...Hilfe....ich weiss das dort eine Kastanie und ein Apfelbaum steht....eine Eiche eventuell aber dann.....hörts leider auch schon auf mit meinem Wissen....
Ich sehe ich muss noch viiiiiiel lernen ...aber dafür hab ich ja Euch...hier im HüFo habe ich schon soviel gelernt da werde ich das mit den Pflanzenbestimmen auch noch schaffen....:apfel
LittleSwan
07.02.2017, 14:58
oh, jetzt wo du das sagst ... ja, man lernt das, wenn man sich damit beschäftigt, quasi automatisch.
Mein erster "Staatsakt" als wir das Land gekauft haben war übrigens, mich über giftige Pflanzen zu belesen ...
ich finde, das hört sich super an. Ich würde Okina zustimmen und nicht zu massiv eingreifen, Vögel und Insekten werden es euch danken, und ihr könnt dort ein echtes Paradies schaffen, auch wenn es nicht so poppig bunt wird - wobei... so ein Blutweiderichbestand macht schon ordentlich was her, und er brummt vor Insekten.
Samen aus der Umgegend sammeln ist immer ne gute Idee, denn die sind auf die lokalen Verhältnisse perfekt angepasst und haben auch schon Strategien parat für die lästige Konkurrenz, die in der Gegend so vorkommt.
Was du bisher gepflanzt hast, finde ich schon klasse. Ich liebe noch Wildrosen/Hundsrosen in solchen Zusammenstellungen. Erlen sind gut in versumpftem Gelände, denn ähnlich wie Mangroven schicken sie Luftwurzeln zum Atmen nach oben, damit die Wurzel Sauerstoff bekommt. Für wechselfeuchte Wiesen und Säume wäre Wiesenknopf noch was, den mögen die Bläulinge und andere Falter gerne.
LittleSwan
07.02.2017, 15:22
Blutweiderich hat mir bisher nichts gesagt, kenne ich hier auch bei uns (noch) nicht.
genau, ich habe Apfelrose gepflanzt, und verschiedene interessante Wildrosen und auch welche von PiRo3 ;)
Mit Wiesenknopf habe ich es im Garten bei den Kräutern versucht, da klappt das noch nicht so richtig ... ob der den Boden nicht mag?
Und apropos Blut ... ja, da hängt eine Menge Herzblut in dem ganzen Konzept!
Der große Wiesenknopf mag es, wenn er im Frühjahr mal richtig nasse Füße kriegt (Überschwemmung). Wechselfeuchte Nasswiese ist das Stichwort.
Als Küchenkraut verwendet man meist den kleinen Wiesenknopf, der steht gerne auf Mager- und Halbtrockenrasen, gerne kalkhaltig, aber nicht nährstoffreich.
LittleSwan
07.02.2017, 15:40
ok, dann nehme ich den mal mit in meine Planung.
Ja, Kalk hat der Garten wohl, sieht man schon an den Weinbergschnecken, aber mager ist er definitiv nicht.
Der ph-Wert beeinflusst ja ganz entscheident welche Pflanzen wachsen.
Pfandfrei
08.02.2017, 12:53
Tadaaaaa...
so hier kommt jetzt das versprochene Video....nicht schön gefilmt aber man kann schon was erkennen. Wie gesagt, von den Bäumen die dort stehen denke ich das hinten bei dem Nachbarsschuppen links eine Kastanie steht, mittig steht ein Apfelbaum der aber im Spätsommer nur wenige Äpfel getragen hat. Wenn es dann weiter nach Rechts geht wo die ganz hohen Bäume stehen, da hört dann mein Wissen auf. Eine Eiche steht dort...die anderen kenne ich nicht...
Dann natürlich wie angekündigt, viel Brombeere...da bin ich grad drann die einzudämmen und unter Kontrolle zu bekommen. Ach und Flieder haben wir noch stehen..der vermehrt sich auch richtig gut. Und dann natürlich das verwachsene Moos , welches ich mit dem Schuh hochgehoben habe.
Während ich das tat, schwenkte ich etwas nach rechts. Da kurz die Augen schließen, da hat sich mein Hund wohl die Tage auf das Stück Wiese verlaufen :engel:neenee::laugh
https://www.youtube.com/watch?v=nwMidKemLJE&feature=youtu.be
Dann hab ich gleich noch eine Frage hinterher. Wenn ich hier schon so kompetente nette Menschen haben die ihr Wissen mit mir teilen :)
Meine Freundinn hat sich ein Gartengrüdstück gekauft und dort vor ein paar Tagen ein bisschen ausgedünnt. Unter anderem hat sie mir ein paar Büsche an die Seite gelegt, die sie mit Wurzeln rausbekommen hat. Ein paar Rhodos sind dabei und Beerenbüsche. Siehe Bild....
Kann ich die einfach am Wochende so wie sie sind, einpflanzen ? Oder muss ich noch was beachten und die Wurzeln beschneiden oder den ganzen Busch ?
http://up.picr.de/28256838vf.jpg
So dann erstmal liebe Grüße und bin gespannt was Du / Ihr zu meiner Wiese sagt. Die ganze gezeigte Fläche würde ich gerne Insektenfreundlich gestalten und dann auch bei Zeiten meine Hühner dort laufen lassen.
Sabine
LittleSwan
08.02.2017, 13:33
noch sehe ich kein Video, nur ein schwarzes Viereck ...
Pfandfrei
08.02.2017, 14:06
komisch...ich kann es sehen.....?
https://www.youtube.com/watch?v=nwMidKemLJE
LittleSwan
08.02.2017, 14:07
nö. nix ... hast du es hochgeladen oder von YouTube verlinkt? (Dann fehlt evtl. noch irgendeine Freigabe.)
Pfandfrei
08.02.2017, 14:13
hmmm, ist bei youtube hochgeladen und auch auf öffentlich...ich kann es sehen....ist ja komisch
geht der Link ?`
https://youtu.be/nwMidKemLJE
LittleSwan
08.02.2017, 14:18
Ja, der Link funzt.
So im ersten Anflug könnte ich mir vorstellen ... dass es zu der Vermoosung durch viel Laub, das nicht abgetragen wurde, kommt.
Und ja, wahrscheinlich fehlt auch der richtige Saatguteintrag, der sich gegen Moos durchsetzen kann.
(Und der zirkusreife Hund ist cool!)
Zuviele Nadelbäume. Da müssten einige weg. Ich seh das bei uns am Wald. Dort wo viele Nadelbäume wachsen ist unten drunter tote Hose.
Nur wir haben die Dinger wegmachen lassen und seit dem wieder Licht, Luft und Bewuchs. Auf den Grundstücken auf denen die Tannen noch stehen wächst sonst nix - außer Brombeeren.
Ich würde den Auslandsnachbarn fragen, ob Du die Wiese nutzen und einen Teil der Bäume entfernen darfst. Eigentlich wäre er dazu verpflichtet - es gibt schließlich Grenzabstände die einzuhalten sind. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Leute froh sind, wenn sie mit solchen Grundstücken keine Arbeit/Kosten haben. Die stimmen solchen Arrangements Pflege./.Nutzung meist gerne zu.
Die Bäume haben wir im Übrigen umsonst weggemacht bekommen. Such Dir jemand, der mit Holz heizt und selbst fällt - da gilt dann das gleiche Prinzip - wenn er die Bäume wegmacht, darf er das Holz haben. So haben wir das gemacht und das war für beide Seiten ein gutes Geschäft.
LittleSwan
08.02.2017, 15:20
öhm, muss man das nicht beantragen?
Pfandfrei
08.02.2017, 15:21
LittleSwan, welcher Hund ? Der ist doch gar nicht mit auf dem Video ???
Das Problem ist, ich habe keinen Ansprechpartner für den Auslands-Nachbarn. Der alte Herr der ab und zu mal kommt, kann mir auch keine wirkliche Auskunft geben. Wenn ich überhaupt mitkriege , das er da ist.
Fakt ist auf jeden Fall, das unbedingt die Bäume be- oder abgeschnitten werden müssen. Am Dienstag rufe ich nochmal den Baumkletterer an und dann machen wir mal einen Termin zur Besichtigung. Ich wette, ich werde staunen wie groß das Grundstück dann ist, wenn erstmal mehr Licht und Raum da reinkommt, wenn die Bäume weg oder zumindestens eingedämmt sind.
In seiner Anzeige stand drinn, fälle Bäume gegen Brennholz und Aufwandsentschädigung..mal sehen was er sich da so vorstellt. Wir hatten mal einen richtig tollen Kletterer der hat auch die Antennen von meinem Freund auf den hohen Tannen installiert :D Leider hatte er einen Berufsunfall und ist erstmal ausser Gefecht.
Wie kriege ich das Moos abgetragen ? Mit Messer auf den Knien Stück für Stück ? Das wird ja ein Spass :unsicher
Achso...das Auslandsnachbar-Grundstücl ist auf der Seite, wo der kleine abgedeckte Kompost liegt. Alles was dahinter wächst kommt von dem Grundstück rüber....Brombeere zum Beispiel :cyclop
LittleSwan
08.02.2017, 15:31
Hund ist bei YouTube auf dem nächsten Video ;)
Frag doch mal den Postboten, ob es für den Nachbarn einen Nachsendeauftrag gibt? Oder gib dem alten Herrn Post für ihn mit. Der muss den doch irgendwie erreichen können.
Moos abtragen? Vertikutieren? Heißt das so?
Du kannst auch auf der Gemeinde nachfragen, die haben die Adresse des Besitzers garantiert. Die wollen ja die Grundsteuer kassieren.
Oder unter Angabe der Flurstück-Nummer beim Grundbuchamt anfragen, kostet ein paar Euronen. Aber dort bekommst Du den Besitzer.
P.S. Beim Grundbuchamt kannst Du Auskunft bekommen, da Du ein "berechtigtes Interesse" als Nachbar des Grundstücks hast. Da bekommt nicht jeder Auskunft, aber wenn Du es den Menschen dort erklärst, werden sie Dir Auskunft geben.
Schöööön :D!
Was Abgrenzung ohne Zaun und großen Pflegeaufwand angeht- probiere vielleicht mal Stechginster. Durch das dornige Höllenzeug geht NICHTS durch, es wächst und blüht ganz gut, neigt aber zumindest in England ganz arg zur invasiven Verwilderung. Daher vllt. erstmal eine Probepflanze und kucken (lässt sich auch aus Saat blitzschnell heranziehen ---> weit günstiger als Sträucher kaufen) wie er sich bei Euch verhält- zB spät- und kahlfrostempfindlich wäre er, was die Invasivität schon mal stark einschränkt (Gegenbeispiel: Hier im quasi dauerfeuchten ozeanischen Klima gibt es praktisch weder Robinien noch Eschenahorn, welche bei Euch da oben ja schon fast eine Seuche sind...).
Verhält der sich bei Euch moderat, ist eine Hecke daraus, neben Feuerdorn, das undurchdringlichste, was Ihr machen könnt. Und wäre noch ökologisch wertvoll in Blüte, Wuchs und Frucht.
Der Stechginster hält sich in Gegenden mit starkem Frost wie in Ostdeutschland eher nicht, seid froh drum. Seine Samen halten sich 30 Jahre lang keimfähig im Boden und laufen nach Graben und Hacken auf wie gesät. Ich wollte mal Heide an einem Hang ansiedeln, hat auch sehr schön geklappt, aber Ihr glaubt nicht, wie oft ich auf allen vieren da durch bin, um Stechginstersämlinge auszuzupfen.
LittleSwan, bitte denke bei allen Empfehlungen auch daran, wie fit Du in 20 Jahren sein wirst, wenn die Pappeln und Weiden zu hoch geworden sind... Wenn Du dann Leute holen musst, um sie wieder loszuwerden, wünschst Du Dir, Du hättest Dich auf handliche Gehölze beschränkt. Ich habe ca. 2 ha vor 25 Jahren bepflanzt und gerade einen 35 Jahre alten Garten übernommen und weiss, wovon ich rede.
Besser Finger weg von Ausläufer-treibenden Dingern wie Robinien, Götterbäumen, Schlehen etc.!
Lieber Haselnuss, Zwetsche (soll auch Veredelungen geben, die nicht wie bekloppt Schösslinge bilden), Aronia-Beeren etc.
Irgendwie wirkt das mehr wie eine Waldlichtung, und nicht wie eine Wiese ;). Bekommt die Fläche denn genug Sonne am Tag ab? Sonst wird das schwierig mit ner Blumenwiese. Durch die umgebenden Bäume wird der Boden in Trockenperioden vermutlich sehr rasch und tief austrocknen. Wenn dann nicht gemäht wird, wird die Grasnarbe immer lückiger und du kriegst dann eben solche Monster-Moospolster hin.
Ich würde die Fläche einfach mal abschieben, um wieder Luft an den Boden zu kriegen. Leih dir ne kleine Raupe und räum alles ab. Wenn 5-6 Stunden Sonne dort ankommen, kannst du einfach ne zum Boden passende Blumenwiesenmischung ausäen. In den stark beschatteten und halbschattigen Bereichen würde ich passende Stauden ansiedeln.
Immerhin sieht es so aus, als sei dein Weihnachtsbaum-Bedarf für die nächsten Jahre gedeckt ;)
Wenn man das Moos mit den Stiefeln abheben kann, reicht denn dann nicht einfach abrechen ?
Wer sonst hat denn schon soviel Glück, dass man keine Dauerunkräuter loswerden muss ?
Anschliessend lieber eine Mischung aus Erde vom Komposthof, vermischt mit Sand darüber verteilen, dann einsäen.
In Waldlichtungen gedeiht z.B. sehr schön das "Feuerkraut" (ein Weidenröschen) - Fingerhut auch, aber ich weiss nicht so recht, ob das zusammen mit Hühnern geht (giftig). Waldschmielen, Waldseggen, Schwingel als Gräser.
Wenn der Boden sauer ist, könnte man Strauchheidelbeeren und Heidekräuter probieren.
Ach ja, meine Hühner sind ganz wild auf Johannisbeeren:
Nicht nur auf die Beeren, nein besonders auch auf die Jungtriebe und die Blätter von roten und weissen Johannisbeeren (schwarze weniger).
Also sie verwerten sozusagen den ganzen Strauch :laugh
Immergrün wächst auch im tiefsten Schatten. Das von mir vielgeliebte Lungenkraut ist sehr schattenveträglich und blüht auch unter Bäumen. Sehr gut für die Hummeln im frühen Frühling.
Pfandfrei
08.02.2017, 21:08
super , ihr habt soviele tolle Ideen in den Raum geworfen, ich kann mir meine kleine Waldlichtung schon richtig schön vorstellen mit einigen bunten Stellen und zu neuem Leben erweckter Wiese....
Naja , sieht nicht nur aus wie Waldlichtung, ist ja eigentlich eine. Da sind immer so Gründstücke in den Forst eingebaut worden. Rundrum viel Wald....und Weihnachtsbäume holen wir tatsächlich immer aus unserem Garten :laugh
Hightlight war Weihnachten vor 3 Jahren, da haben wir kurz vorher eine riesige Tanne köpfen lassen und haben die Tannenspitze als Baum genommen. Die war voll mit Tannenzapfen, einfach nur schön.
Meine Mutter sah den Baum und meinte nur, wow ist das toll wo habt ihr den denn gekauft :D
Und überall auf dem Grundstück wachsen immer mal wieder kleine Tannen nach....also wer einen Weihnachtsbaum braucht, bitte Bescheid sagen :telefon
Ach so wegen der Sonne...in den Sommermonaten ballert sie den ganzen Tag dort hinten auf das Grundstück. Aber da steht sie ja auch recht hoch und kommt über die großen Bäume rüber.
Abrechen ist nicht so einfach, ich hab sogar schon versucht mit dem Schneeschieber das einfach abzutragen..aber das ist schon ganz schön verwachsen. am leichtesten gings bisher mit dem Gummistiefel, aber das ist verdammt anstrengend :roll
Sabine, wenn Du Pflanzen für den Schatten willst, gib Laut. Ich schick Dir ein ganzes Paket voll, sobald die alle wieder zu Tage getreten sind. Immergrün ist da (wie der Name schon sagt) aber das Lungenkraut, die Silbernessel usw. brauchen noch ein paar Wochen. Das wächst hier wie Unkraut - also kein Problem Dir welche zu schicken.
Pfandfrei
08.02.2017, 21:22
Ohh Lisa das wäre ja ein Traum :flowers
Und warten ist kein Problem...bin ja eh noch ein bisschen beschäftigt, da hinten ein bisschen Grund reinzubekommen. könnte man die von Dir genannten direkt unter die Bäume pflanzen ? Da hab ich vorne auf dem Grundstück nämlich auch noch ein paar Ecken zum wiederbeleben
Ja kannst Du - die stehen jetzt auch unter Bäumen. Ich such Dir alles raus, was schön blüht, schönes Laub hat und im Schatten der Nadelbäume den Widrigkeiten schon seit Jahren trotzt. Dann wird das schon.
Das sind alles Pflanzen, die sich selbst versamen oder über die Wurzeln ausbreiten. Da brauchst Du Dich nicht weiter drum kümmern, wenn sie erst mal angewachsen sind. Wenn sie zuviel werden, rupfe ich die einfach weg.
Als schönen Strauch, der auch im Schatten gedeiht, hätte ich Pfaffenhütchen anzubieten. Falls Du davon was möchtest. Holunder und Hasel kannst Du auch haben. Und Waldmeister als Bodendecker.
Hy!
Herzlichen Dank für den Einblick!
Ok, zuerst zu den zur Seite gelegten Sträuchern (weil der kürzere Part): Wurzeln gar nix mehr beschneiden, die sind weitaus beschnitten genug. Darum kannst Du die so einpflanzen, solltest die Sträucher aber oberirdisch, vor allem die fette Forsythie, kräftig auslichten.
Der kleinere, zweite Strauch (womöglich Falscher Jasmin, Philadelphus coronarius, oder eine Deutzie, Deutzia scabra 'Plena' zB) muss nicht viel ausgelichtet werden, den nur um etwa ein Drittel insgesamt kürzen, und dabei beachten, nicht einfach alles auf einer Höhe abzusäbeln (einer der verheerendsten und häufigsten Schnittfehler überhaupt), sondern so, wie der Strauch von Natur aus wachsen würde- Mitteltrieb/e länger, Seitentriebe kürzer.
Bei dem zweiten, dicken Strauch am besten alles bis auf 4- 5 Grundtriebe raus, also ordentlich Licht schaffen, und den Rest dann in gleicher Weise wie den kleineren schneiden. Mitteltriebe länger, Seitentriebe kürzer, so dass das Ganze relativ harmonisch aussieht.
Zum Video:
Jau, was Du da hast, ist keine Wiese, sondern eine Waldlichtung. ich sehe da Kiefern, Eichen, vllt. auch Buchen ^^.
Das Moos kommt weniger durch "zuviel Laub" (auf zuviel Laub wächst auch kein Moos), als vielmehr durch eine Versauerung des Bodens durch die ja auch herabfallenden alten Kiefernnadeln als auch die säuernde Wirkung des Eichenlaubes.
Das Moos kriegst Du eigentlich leicht von der Fläche. Harke genommen, in die Hände gespuckt und ran da, damit solltest Du 80 % sicher wegkriegen. Auf den Rest haust Du dann ordentlich Gartenkalk/ Thomaskali.
Wenn das da kein offizieller Wald ist, sollten aber auch einige der Bäume unmittelbar am Rand zu Eurem Land weg- ich würde sagen, auf etwa 10 m nach hinten rein eine zumindest hälftige Entnahme wäre sehr sinnvoll. Nur Beschneiden wäre wie gesagt Schiete. Das sind junge, vitale Bäume, die die Front binnen Jahresfrist wieder dichtmachen, der Baumpfleger müsste künftig also jedes Jahr anrücken, zumindest jedes zweite, da wäre es billiger, gleich durchzuforsten.
Und die Kiefern kann/ sollte man gar nicht beschneiden, weil die aus altem Holz nicht wieder austreiben- das sieht hässlich aus, also gleich ganz ab mit denen. Die Brombeeren dabei UNbedingt bekämpfen, weißt ja selber, was für eine Pest die sind...
Am besten alles bis auf die Erde runter abholzen und den Neutrieb immer wieder platt machen, sowie der so 30 cm hoch ist-, nur so kriegt man die mit etwas Geduld ausgehungert und ermordet.
Als Arbeitsschritte sollten dabei entmoosen und Bäume auslichten Hand in Hand gehen, kalken danach, und danach kannst Du dann eine Wiesensaat Deiner Wahl einbringen.
Mit den Brombeeren solltest Du bis Ende März durch sein, weil da dann die Brutsaison beginnt, wo man dann nicht mehr so einschneidend fuhrwerken darf/ sollte.
Ein ordentlich Stück Arbeit, ich wünsche herzlich guten Erfolg :)!
Pfandfrei
09.02.2017, 09:57
Moin
Danke Andreas für deine ausführliche Ausführung....bin ja beeindruckt was Du so alles erkennst auf dem schlechten Video :)
Ok dann werd ich mal die Ärmel hochkrempeln und jede freie Minute damit verbringen, das Moos zu bekämpfen. Mit ner Harke habe ich schon probiert, das geht sehr mühsam da es doch recht fest gewachsen ist. Muss mal gucken wie ich das am besten mache...vielleicht leihe ich mir ja wirklich mal eine kleine Raupe und ziehe das einfach ab.
Die Büsche hole ich am Freitag ab....hoffe das mein Boden nicht zu sehr gefroren ist, damit ich sie gleich einpflanzen kann. Ich gehe davon aus, das sie trotz der Temperaturen aber gewässert werden müssen oder ?
Also , ich bin gespannt, das wird ja ein aufregendes Jahr. Und wem verdanke ich die ganze Arbeit ?? na den Hühnern :laugh
Vorher war es mir herzlich egal, wie verwildert das Grundstück ist. Aber seit dem die Gefiederten angefangen haben, alles umzukrempeln, habe ich richtig Lust bekommen das ganze Land zu strukturieren und wieder hübsch zu machen.
Mal sehen wie weit ich bis zum nächsten Herbst gekommen bin. Wenn dann noch das Pflanzenpaket von Lisa kommt, habe ich schon mal eine gute Basis. Den Rest mache ich dann nach und nach.
Hab ja noch einiges anderes auf dem Plan. Der Stall soll umgestellt werden und eine große Voliere gebaut werden. ( Vogelgrippe sei Dank ), hinter dem Stall habe ich schon 200qm Brombeere ermordet und die restliche wird jetzt bearbeitet. Dort muss dann auch noch Wiese und Büsche gepflanzt werden....
Und dann müssen natürlich auch noch die Areale übernetzt werden, Frau Habicht kommt jeden Tag vorbei und weitere Opfer möchte ich gerne vermeiden.
Ein Mega Projekt alles zusammen...aber man hat ja sonst nichts zu tun gelle...
Danke nochmal an alle , die hier fleissig mit gedacht haben und viele gute Ideen beigetragen haben. Ich mache Bilder , sobald ich erfolgreich gewesen bin. :jaaaa:
Also meine Hühner lieben Klee, Löwenzahn, alle Arten von Beeren, wie Ribisel, Johannisbeeren, Himbeeren ... und Erbsen und besonders Blätter von roten Rüben, wenn sie in den Gemüsegarten kommen, alles andere lassen sie stehen.
LittleSwan
09.02.2017, 12:08
Der Stechginster hält sich in Gegenden mit starkem Frost wie in Ostdeutschland eher nicht, seid froh drum. Seine Samen halten sich 30 Jahre lang keimfähig im Boden und laufen nach Graben und Hacken auf wie gesät. Ich wollte mal Heide an einem Hang ansiedeln, hat auch sehr schön geklappt, aber Ihr glaubt nicht, wie oft ich auf allen vieren da durch bin, um Stechginstersämlinge auszuzupfen.
LittleSwan, bitte denke bei allen Empfehlungen auch daran, wie fit Du in 20 Jahren sein wirst, wenn die Pappeln und Weiden zu hoch geworden sind... Wenn Du dann Leute holen musst, um sie wieder loszuwerden, wünschst Du Dir, Du hättest Dich auf handliche Gehölze beschränkt. Ich habe ca. 2 ha vor 25 Jahren bepflanzt und gerade einen 35 Jahre alten Garten übernommen und weiss, wovon ich rede.
Besser Finger weg von Ausläufer-treibenden Dingern wie Robinien, Götterbäumen, Schlehen etc.!
Lieber Haselnuss, Zwetsche (soll auch Veredelungen geben, die nicht wie bekloppt Schösslinge bilden), Aronia-Beeren etc.
Danke dir, ja die angesprochenen Punkte sind im Hinterkopf. ;)
Weiß einer, ab wann (nach dem Auspflanzen) die Hasel zu tragen beginnt?
Zwetschen (fällt bei mir unter Obstbäume) haben wir gepflanzt, aber die scheinen irgendwas im Boden nicht zu vertragen. Wir experimentieren noch.
Aronia hatten wir letzten Sommer erstmals 10 kg! Supi!!!
Ich vermeide an sich gern Dinge, die sich zu ausufernd entwickeln können. Aber die Schlehe ist jetzt schon da ...
Huhu Sabine :)!
Die Sträucher musst Du nur bei der Pflanzung angießen, ansonsten nicht, ist ja gerade noch feucht genug. Und ansonsten halt ordentlich, wenn es mal länger trocken ist. Was das Erkennen angeht: Naja, bin Naturfreak, seit ich laufen kann, habe ein scharfes Auge und geräumige Gedächtnishallen :laugh.
Ist an sich aber gar nicht so schwer, was zu erkennen- mit etwas Übung und Interesse an der Sache kriegt das jeder nach etwas Übung hin- auch ohne Laub hat doch jeder Baum seine ganz eigene Rinde, Verzweigung, Wuchsform oder auch Knospen. Ist gar nie so schwer, wie viele denken ^^!
Vorher war es mir herzlich egal, wie verwildert das Grundstück ist. Aber seit dem die Gefiederten angefangen haben, alles umzukrempeln, habe ich richtig Lust bekommen das ganze Land zu strukturieren und wieder hübsch zu machen.
Mach' nur nicht zu hübsch- den Hühnies wäre es am allerliebsten, wenn da hinten alles voller Gesträuch und lichtem Jungwuchs wäre, und eben- sie krempeln alles um- das beißt sich leider mit "Hübschheit des Gartens" :(...
LittleSwan:
Hasel können, je nach Standort, vom 5- 10. Jahr nach der Aussaat zu blühen beginnen.
Kauft man die günstigste Ware aus der Baumschule (wurzelnackt, 1x oder 2x verpflanzt), sind das meist zwei- bis dreijährige Sämlinge. Entsprechend kann man noch zwei bis drei Jahre draufwarten.
Wobei blühen erstmal was anderes ist als tragen- zum einen muss ja das Wetter zur Blütezeit passen, zum anderen blühen junge Haselsträucher oft erstmal zwei bis drei Jahre überwiegend männlich, bevor sie dann mal Frucht ansetzen. Hat damit zu tun, dass männliche Blüten dem jungen Strauch schon mal erlauben, sich fortzupflanzen, ihm aber nicht all zu viele Reserven abverlangen- da wird gerade eben mal geblüht und dann weg mit den ausgenudelten Kätzchen. Weibliche Blüte plus anschließend Frucht ist ja gerade bei den gehaltvollen Haselnüssen viel energiezehrender, weshalb die erst etwas später erfolgreich kommen, wenn auch der Strauch sich etabliert hat.
Kann man auch ganz gut an Salweidensämlingen sehen. Ich hatte letztes Jahr ein männliches Exemplar, das mit zwei Jahren und etwa 150 cm Höhe erstmals blühte. Zwei weibliche hingegen blühten das erste Mal mit so dreieinhalb Meter Höhe und fünf Jahren. Einfach, weil die weibliche Leistung da schwerer wiegt und erstmal was Fundament braucht ^^.
LittleSwan
10.02.2017, 13:11
danke, Andreas, dann braucht es wohl noch etwas Geduld!
Pfandfrei
03.05.2017, 11:35
Hallo zusammen
ich wollte noch mal einen kurzen Zwischenbericht abgeben. Wir haben zwar keine Bäume gefällt aber einige sehr stark beschnitten. Das war schon eine Heidenarbeit. Aber wir hatten einen guten Mann am Start. War sehr aufregend zu sehen, wie er sich von Baum zu Baum geseilt hat, einige dicke schwere Eichenäste abgeseilt hat und es war beeindruckend, wieviel Licht aufeinmal auf das Grundstück kam.
Dann habe ich natürlich keine Lust gehabt, das ganze Moos abzuharken und habe den Gartenbautrupp losgeschickt. Die Hühner durften nun einige Wochen nach Lust und Laune vertikutieren und das ist das Ergebniss :D
http://up.picr.de/29088415tl.jpg
http://up.picr.de/29088424bz.jpg
Da muss ich j etzt nur noch nacharbeiten , Moos verkarren und Erde auflockern und dann können die ersten Büsche und Stauden und Wildblumen/Kräutersamen verteilt werden.
Hier im Hintergrund stand vorher diese riesige Monster Brombeere. Die haben wir auch platt gemacht und nun ist dort richtig schön Platz. Ich bin begeistert. Aber es liegt weiterhin einiges an Arbeit an. Aber ich habe ja Zeit, wohne noch ein bisschen länger hier ;)
http://up.picr.de/29088452vq.jpg
Na, das sieht doch ganz fantastisch aus! Ja, vertikutieren können die Hühnies gut :ahhh!
Pfandfrei
09.05.2017, 14:36
Noch eine Frage zu den Bildern...das Bild in der Mitte oben, da steht links so Grünkrams :laugh Das ist doch Flieder oder `? also ich denke das sind Ausläufer der großen Fliederpflanze die im Bild nicht zu sehen ist. Wie bekommt man das weg ?
Die lassen sich echt schwer rausreißen und wachsen wie irre. Wenn das so weiter geht ist das halbe Grundstück zugewachsen von dem Zeug. Einfach immer mit dem Rasenmäher drüber ?
Dann habe ich grad eine Bestellung für Pflanzen gemacht...gekauft habe ich
Holunder 2x
Felsenbirne 2x
mehrere Johannisbeeren
Sanddorn Männlich und Weiblich
Dann kommen von Lisa noch einige Pfaffenhütchen und Zierquitte dazu...
Ich bin allerdings planlos wie ich das am besten gestalte.. wenn ich einen kleinen Grundriss mit Standorten der aktuellen Pflanzen einstelle , könnt ihr mir dann vielleicht sagen, wo ich was am besten hinpflanze ? :roll
Möchte ja nicht, das alles für die Katz ist und es nicht richtig wächst ....
Huhu!
Wichtig ist, dass Sanddorn und Felsenbirne Sonne haben, der Holunder relativ feucht und nährstoffreich steht, und die Hojannisbeeren wären von Natur aus Unterwuchs. Sollten auch licht stehen, gehen aber großzügig zwischen die großen Sträucher illuminiert. Zierquitte kann schattig stehen, blüht dann allerdings nur mäßig, und Pfaffenhütchen vertragen lichten Schatten.
Am besten pflanzt Du also erstmal die Strukturpflanzen, sprich die großen Sträucher (Holunder, Sanddorn, Felsenbirne, Pfaffenhütchen), so dass es ein recht gleichmäßiges Bild ergibt, und verteilst da dazwischen die kleineren Sträucher (Johannisbeere, Zierquitte und was Dir sonst noch so in die Hände geraten mag :D).
Was den Flieder angeht: Da der wilde Flieder zu Wurzelbrut neigt, kommt umso mehr nach, je mehr Du abreißt- ist dasselbe Prinzip wie bei Robinien.
Einfach immer mit dem Rasenmäher drüber wird es tun müssen. Oder Ihr tut Euch den Gewaltakt an, die oberflächennahen Wurzeln, aus denen die Wurzelbrut entspringt, zumindest teilweise auszugraben.
Guck mal Sabine, so sieht es aus, wenn die Silbernesseln bei Dir blühen
https://up.picr.de/29152956vf.jpg
Die hab ich heute bei mir fotografiert.
Kleine botanische Korrektur (bitte nicht hauen!):
Das da ist eine Goldnessel (Lamium galeobdolon), wenngleich die oft silbrige Zeichnung auf dem Laub hat. Silbernessel wären die oftmals viel silbriger gefärbten Zuchtformen der Gefleckten Taubnessel (Lamium maculatum) mit purpurnen Blüten. Beide sind heimisch und neigen etwas zum Wuchern, vor allem die silbrig gezeichneten Sorten, die Wildarten weniger.
Pfandfrei
09.05.2017, 23:39
OH Lisa das ist aber ein schönes Foto...da bin ich schon sehr gespannt wann es bei mir blüht. Bisher ist nichts zu sehen....
Danke Andreas, wieder was gelernt.
Sabine, ich hab Dir Goldnessel geschickt :D
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