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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Hühnergruppenmanagement" - wie macht ihr das?



Hobbyhuhn2013
16.01.2017, 11:16
Hallo Forianer,

Stallpflicht und Brutplanung treffen derzeit ja leider zusammen - ich mache mir daher auch Gedanken, wie ich die Nachbrut dieses Jahr organisieren soll und v.a. auch, welchen Bestand ich nächstes Jahr im Herbst noch haben will: nach der Stallpflicht ist vermutlich vor der Stallpflicht.

Ich habe mir Folgendes überlegt und würde gern hörne, wie ihr Eure Bestände "managt" - wohlgemerkt, keine Zucht oder gewerbliches Interesse, nur Haltung für die Eier und zum Spaß. bei mir läuft eine bunte Truppe, und ich "probiere" gern verschiedene Rassen "aus", wie gut sie zu unserer Haltungsform und unseren Ansprüchen passen. Das vorausgeschickt, nun zu meinen Überlegungen:

1)Ein gemischtes Alter innerhalb der Gruppe finde ich vorteilhaft, da die Älteren Struktur und Ruhe in die Gruppe bringen und die Jungen von den Alten lernen können (Habicht, Futter, etc.). Die "Alten" in meiner Gruppe bestehen bisher aus meinen 3 Anfangshybriden und einer gleichalten Thüringer Barthenne, die letztes Jahr super gebrütet und geführt hat - dazu kommt voraussichtlich meine "Dicke", die aber noch nicht alt ist, aber dauerhaft im Bestand bleiben soll (Cochinhenne), da sie - hoffentlich - eine gute Mutter abgeben wird. Das wäre dann der Kern.
Die "Mittelalten" (1-max. 2 Jahre) legen noch gut, und brüten ggf. auch einmal ein paar Küken aus. Die Jungen im ersten Legejahr bringen auch im Winter schon ein paar Eier und Schwung in die Bude. Mit rund 5 Junghennen habe ich auch im Herbst/Winter genug Eier für unseren Verbrauch (zzt. 4-6 Stück am Tag), in der warmen Saison kann ich regelmäßig zusätzlich welche abgeben.

2)Mein Bestand im Herbst sollte nicht mehr als 1,15 umfassen - damit kann ich erwiesenermaßen auch bei Stallpflicht durchkommen, sowohl, was die anfallende Arbeit/Mehraufwand als auch die Beherrschung der gesundheitlichen Situation bei der Hühnergruppe angeht. Dies bedeutet, dass ich jeweils im (frühen) Herbst eine Gruppe "mittelalter" Hennen plus die nicht zu behaltenden Junghühner der jeweiligen Jahresbrut abgeben werde. Das ist zwar manchmal hart, weil man sich an die Tiere teilweise schon sehr gewöhnt hat: in diesem Alter finde ich jedoch immerhin für die Tiere noch sehr gute Plätze, was ein, zwei Jahre später sehr viel problematischer wäre! Unter der Maßgabe, dass ich die Hühner (auch) zur Eierversorgung halte, jährlich Küken ziehen möchte und nicht endlos Platz habe, muss ich jedoch irgendwie entscheiden. Und so kann ich immerhin garantieren, dass sie zunächst gesund aufwachsen und bisher auch immer, dass sie gute neue Plätze bekommen. :)

Sollten Tiere nicht rechtzeitig vermittelt werden könne, habe ich noch einen kleinen Extra-Stall mit bis zu 10 Plätzen, so dass ich sie nicht unter Zeitdruck abgeben muss. Einen Glucken-/Quarantänestall habe ich zudem auch noch, so dass im Krankheitsfalle trotzdem noch Unterbringungsmöglichkeit für max. 3 Hühner bestünde.

Somit komme ich im Herbst dann (hoffentlich) immer auf eine Gruppenzusammensetzung von ca. jeweils einem Drittel (je 5 Individuen) gemischtaltrigen Hennen - der Hahn bleibt natürlich gleich ;)

3)Brüten möchte ich - soweit möglich - nur in Naturbrut und hoffe, so jährlich auf ca. 15-20 Küken zu kommen. Bei dieser Zahl müssten normalerweise dann auch ein paar Hennen zum Behalten dabei sein. Hähne und überzählige Hennen werden abgegeben. Bei meinen momentan vorhandenen Hennen rechne ich mit drei-vier Glucken, darunter die Cochinhenne, der man locker 15 Eier allein unterlegen könnte - aber natürlich nicht muss ;)

Die Junghennen (oder auch Junghähne-)gruppe könnte zeitweise separat untergebracht werden, dies ist jedoch nur möglich, solange keine Stallpflicht besteht (Schlafstall). Somit müssten bis zum Herbst immer alle überzähligen Tiere abgegeben worden sein.

Was meint ihr? Hört sich das einigermaßen vernünftig an, oder habe ich gedanklich etwas übersehen? Wie macht ihr das denn? Nur nach Herz oder auch nach Kopf?

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich es in der Hühnerhaltung jetzt schon öfters bereut habe, wenn ich "über den Kopf hinweg" (dieser "Na gut!"-Faktor) entschieden habe - daher möchte ich vorbeugen und mir selbst Strukturen schaffen, in denen die verbleibenden Tiere dann so leben können, wie ich mir das vorstelle...

Würde mich freuen, Eure Ideen und Anmerkungen zu lesen! :jaaaa:

Gackelei
16.01.2017, 12:26
Zu 1) halte ich es eigentlich recht ähnlich.
Zu 2) sich eine vernünftige Obergrenze zu setzen ist auch nicht schlecht - man sollte die dann nur unbedingt einhalten ;-))

Ich denke ist soweit okay - allerdings würde ich nicht damit rechnen, dass du immer alle überzähligen Hähne vermittelt bekommst. gerade jetzt in Zeiten der Stallpflicht schaut es da eher schlecht aus.

Hobbyhuhn2013
16.01.2017, 12:58
Ja, da hast Du natürlich Recht - daher werde ich die Bruten auch wirklich nur zur Nachziehung (eigener) junger Hennen nutzen. Nicht etwa zum Verkauf o.ä. - das rechnet sich aus meiner Sicht sowieso nicht, und ich verfolge ja ohnehin keine Gewinnerzielungsabsicht damit.
Mit den Hähnen, die zuviel bleiben, muss man evtl dann eben auch á la Sibirien verfahren, falls ich keinen Platz finde: also entweder selbst essen oder zum Schlachten abgeben...:(

Zwergorpington
22.01.2017, 13:53
Also ich hatte eigentlich schon 6 Hühner, was meine Obergrenze darstellt aber wollte trotzdem unbedingt Küken. Da sind dann auch 6 geschlüpft, davon 4 Göckel.
Letztendlich habe ich einen Gockel behalten (Cäsar), einen verschenkt, einen gegen eine Schachtel Pralinen getauscht und einen zum Schlachten gegeben. Die Hennen sind in der Verwandschaft untergebracht und erkennen mich noch :jaaaa:

aria
22.01.2017, 18:25
auch ich halte es ähnlich
2 Althennen, ein La Fleche und ein Marans bleiben hier bis zu ihrem natürlichen Ende
4 Hennen die 2-3 Jährig sind
4-6 Junghennen

Junghähne kommen nach Kleinsibieren und übrige Hennen, sowie die Hälfte der mittlelalten Gruppe gebe ich ab.

Sternenvogel
22.01.2017, 19:13
Hatte im letzten Jahr 4 junge Rassehennen gekauft um den Bestand zu verjüngen. Dann durch Brut 13 Küken, wovon in diesem Jahr nur 2 Hähne geschlüpft waren. Da unser Althahn gestorben war, hofften wir auf Hähne. Die Auswahl war jetzt einfach: 1 Bielefelder Hahn und 1 Vorwerk Hahn. Die jungen Hennen haben zu legen begonnen und zur Zeit gibt es bei uns einen Eiersegen.
Dies ist unsere erste Stallpflicht und die hat uns gezeigt, dass wir unseren Bestand nicht aufstocken werden.
Unsere beiden Hähne vertragen sich (noch) gut und sind mit 23 Hennen gut "beschäftigt.

Die "Notfall Gehege" werden in dauerhafte Volieren umgewandelt, sodass bei der nächsten Stallpflicht schnell mit ein paar festen Planen, von oben dicht gemacht werden kann. Dort könnten wir dann evtl eine Gruppe mit Hahn unterbringen.