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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kämme einfetten - Fragen dazu



Mara1
04.01.2017, 09:10
Guten Morgen,

aus aktuellem Anlaß, denn hier sind demnächst so -20° angesagt... Wir haben seit 2013 Hühner und so kalt war es seit dem nie.

Was nehmt ihr zum Kämme einfetten? Ich habe bisher immer Vaseline gelesen. Ich habe zwar Vaseline hier, aber die ist doch ziemlich zäh, und bei Kälte bestimmt noch fester. Deshalb meine Frage: Kann man auch anderes Fett nehmen? Oder bringt das nichts? Wir haben z.B. Hühnerschmalz, das ist sehr viel weicher als Vaseline und läßt sich bestimmt leichter auftragen. Fragt sich nur, ob es auch genauso viel nützt.

Und wie oft schmiert ihr die Kämme/Kehllappen ein? Muß man das täglich machen? Ich könnte es sowieso nur abends machen, wenn alle auf den Stangen sitzen, sonst machen sie mir da nicht mit.

Verfrorene Grüße
Mara

Hobbyhuhn2013
04.01.2017, 11:02
...da hänge ich mich doch gleich mal dran: habe nämlich irgendwo mal gelesen, dass die Kämme- wenn - nur erfrieren, wenn sie (zB durch zu feuchte Ställe) selbst feucht geworden sind. Passiert das also bei trockener, kalter Luft gar nicht?

Mara1
04.01.2017, 12:47
Dass es nur bei feuchten Kämmen/Kehllappen passiert kann ich nicht bestätigen. Mag sein, daß das Risiko dadurch größer wird und es häufiger passiert. Aber mein Stall ist sicher nicht feucht und trotzdem ist es schon vorgekommen, daß gerade die Spitzen der Kämme beim Hahn erfroren sind. Da waren die Kehllappen nicht betroffen, obwohl die sicher mal naß werden beim Trinken.

Es scheint auch nicht NUR an der Kammgröße zu liegen, denn ich hatte auch mal zwei Hennen, denen Spitzen erfroren sind. Dabei war es gar nicht extrem arg kalt, -10° etwa.

LG
Mara

wattwuermchen
04.01.2017, 13:03
Irgendwo habe ich mal gelesen dass Vaseline aufgrund des Wassergehaltes nicht so gut geeignet wäre, Melkfett soll besser sein.
Ich schmiere die Kämme meiner Hähne nicht ein, wir haben hier bei uns nachts im Winter auch manchmal bis -15 Grad, es gab auch mal -18 Grad, dazu noch einen mehr als scharfen Wind und noch nie Probleme mit gefrorenen Kammspitzen. Die Ställe sind trocken, die Türen vergittert.

tutulla
04.01.2017, 13:10
genau dieses thema beschäftigt mich auch derzeit. bei mir im "hühnerzimmer" ist die temperarut in den 2,5 jahren, wie wir nun hier wohnen, noch nicht unter den gefrierpunkt gefallen. als es jedoch letztlich mal so arg kalt draußen war, hatte ich in der tierpension (ich möchte an dieser stelle nur kurz erwähnen, dass ich meine tierpension nicht immer erwähne, um "schleichwerbung" zu machen!!! sondern nur zur erklärung, wo meine hühner den winter über, in der nacht und bei schlechtem wetter wohnen ;)) nur noch 4°C. so kalt war es bisher noch nie. normalerweise liegt die temp bisher bei 5-7°C im winter. jedenfalls ist mir jetzt aufgefallen, dass finn's kamm (er ist ein serama hahn) etwas verändert aussieht. der äußere rand vom schnabel bis zur mitte des kamms sieht irgend wie "vertrocknet" aus. aber erfroren kann sein kamm doch nicht sein, dazu benötigt es ja nun eindeutig temperaturen unter dem gefrierpunkt, oder etwa nicht?
wie sieht ein erfrorener kamm aus und was passiert dann?
woran kann es liegen, dass sich der kamm so verändert hat?
sollte ich ihn vielleicht auch einmal einfetten. ich denke da eher an oliven - oder mandelöl...

Hobbyhuhn2013
04.01.2017, 13:14
Hm, dann liegt es vermutlich an unterschiedlich empfindlichen Tieren? Klar, dass große Kämme schneller erfrieren als kleine, Rosenkämme o.ä., aber so, wie ihr das schildert, hat das ja nicht direkt damit zu tun.. :unsicher

Bei mir haben die restlichen Hybriden die größten Kämme von allen, da habe ich gestern auch schon drüber nachgedacht - mein Hahn hat Rosenkamm und Bart (Appenzeller), da mache ich mir keinen Kopf drum..

wattwuermchen
04.01.2017, 15:09
182573
Mein Dimitri hat den größten Kamm, da ist noch nie was abgefroren, er wird drei Jahre alt und wurde noch nie "geschmiert"

Mara1
04.01.2017, 15:30
Es liegt nicht nur an der Kammgröße, da bin ich mir ziemlich sicher. Kann sein, daß die Tiere unterschiedlich empfindlich sind, oder vielleicht hängt es auch damit zusammen, wie fit sie aktuell sind. Unser erster Hahn hatte im ersten Winter gar kein Problem, im 2. Winter sind ihm alle Zacken abgefroren, obwohl es da auch nicht kälter war als im Winter zuvor. Ich habe auch Hähne mit gleich großem Kamm im gleichen Stall, einer hat Probleme, der andere nicht. Ich vermute mal, wenn einer nicht 100% fit ist, ist vielleicht die Durchblutung schlechter?

Wenn eine Kammspitze erfroren ist verfärbt sie sich schwarz und fällt dann später ab. Ich hab auch mal gelesen, daß das ziemlich schmerzhaft für die Tiere ist, deshalb würde ich das schon gern vermeiden. Es ist ja nur eine kurze Zeit, wo es so kalt ist, da würde ich das schon mal machen. Melkfett, muß ich gleich mal schauen ob ich noch etwas da habe. Aber wie oft dann einfetten, jeden Abend? Morgens geht bestimmt nicht, da spielen meine Hähne nicht mit.

Hobbyhuhn2013
04.01.2017, 15:59
Wenn Du die Kämme abends dick einfettest, müsste das doch bis zum nächsten Abend reichen, meinst Du nicht? Die Nacht ist ja sowieso die kritischste Phase.. Kann das jetzt nur von den Ballistol-eingefetteten Beinen meiner ehemaligen Kalkbeinhenne sagen: diese waren auch am nächsten Tag noch gut "fettig" - und die Hühner/Hähne wischen den Kamm ja normalerweise nirgends ab oder so.

Ich würde es so machen: jeden Abend einfetten, solange die Temperaturen nachts unter die Minus-10-Grad-Grenze fallen. Dauert vermutlich ja nur ein paar Tage, und dann wird's wieder wärmer!

tutulla
04.01.2017, 16:12
wow wattwürmchen - dein hahn hat ja (jedenfalls für mein ästhetisches empfinden) einen wunderschönen kamm :bravo
recht ähnlich - aber nicht ganz so harmonisch - sieht der von meinem finn aus. und wie oben beschrieben, sieht jedoch beim finn nun seit ein paar tagen dieser rand beginnend vom schnabel bis hin zur 2. zacke etwas "vertrocknet" aus...hat dazu vielleicht jemand eine ahnung, woher das kommen könnte und was ich dagegen tu sollte?

Mara1
04.01.2017, 19:05
tutulla,
versuch doch mal ein Foto zu machen, vielleicht kann dir dann jemand mehr sagen. Könnte schon an der Kälte liegen, aber wenn es wirklich erfroren ist wird es schwarz.

Kann es sein daß dein Hahn gerade mausert? Da sehen die Kämme auch nicht so schön aus in der Zeit.

kattl73
04.01.2017, 21:12
tutulla,
ich hatte das mal bei unserem Vorgängerhahn Nugget, ich war völlig panisch und dachte Kammgrid, oder was weiß ich nicht alles. Weißer Belag nur an den Spitzen, als wäre er durch eine Spinnwebe gelaufen.
Ich habe den Kamm ca zwei Wochen (in unregelmäßigen Abständen) also nicht täglich mit Ballistol eingerieben. Dann wars wieder weg. Das war gegen Ende des Winters, allerdings war er den ganzen Winter draußen.
Liebe Grüße,
Katrin

lakimeier
04.01.2017, 21:19
wenn man einfettet, dann Melkfett, keinesfalls Dinge die Wasser enthalten. In einem trockenen Stall passiert nichts, das Problem ist die Luftfeuchtigkeit, oder Hähne die beim trinken ihren Kamm sogar nass kriegen. Es gibt so Deppen.
Bis -10 Grad braucht man darüber aber nicht mal nachdenken

tutulla
05.01.2017, 12:22
huhu ihr lieben,
vielen dank für die antworten :bravo
ich dachte mir schon, dass ein foto sicherlich am hilfreichsten wäre, damit ihr mir evtl. einen rat oder entwarnung geben könnt...hab ich aber momentan nicht zur hand.
heute bin ich den ganzen tag unterwegs. aber ich versuche mal morgen mein glück. meine kamera macht leider in innenräumen oft unscharfe bilder (is n altes ding, dat ding :-[), aber mal schauen, ob ich was brauchbares einfagen kann.
ich hoffe ja, dass ich ums eincremen des kopfschmucks umhin komme, denn finn ist ja so gar nicht begeistert davon, wenn man versucht, ihn zu greifen - ich hatte das ja schon in meinem faden des öfteren erzählt.
dann müsste ich ihn wohl am besten des nachts von der stange pflücken...
mal schauen - ich meld mich wieder :jaaaa:

Mara1
05.01.2017, 12:35
Das geht bei mir auch nur abends auf der Stange, alles andere wäre Chaos pur.
Die nächsten Nächte sind tatsächlich bis zu -21° angesagt. Mal sehen wie kalt es dann im Stall wird, aber wesentlich wärmer als draußen wohl nicht.

LittleSwan
05.01.2017, 13:17
kann sich der Hahn ggf. auch am Kamm verletzt haben?

huhniphil
05.01.2017, 19:13
Irgendwo habe ich mal gelesen dass Vaseline aufgrund des Wassergehaltes nicht so gut geeignet wäre, Melkfett soll besser sein.
Ich schmiere die Kämme meiner Hähne nicht ein, wir haben hier bei uns nachts im Winter auch manchmal bis -15 Grad, es gab auch mal -18 Grad, dazu noch einen mehr als scharfen Wind und noch nie Probleme mit gefrorenen Kammspitzen. Die Ställe sind trocken, die Türen vergittert.

Ja, Melkfett finde ich auch besser. Es ist etwas weicher und läßt sich besser auftragen. Vaseline und Melkfett enthalten meines Wissens (Chemie-Geek) kein Wasser. Melkfett ist Vaseline mit ein paar hautpflegenden und duftenden Zusatzstoffen. Vaseline besteht aus verschiedenen festen und flüssigen Kohlenwasserstoffen (Paraffinen) und ist absolut wasserunlöslich. Vaseline enthält daher auch kein Wasser. Ich schätze, daß Melkfett einen höheren Anteil flüssiger Paraffine hat und deshalb weicher ist, außerdem sind ja noch ein paar Zusatzstoffe drin. Man könnte vermutlich also Paraffinöl aus der Apotheke besorgen, in die Vaseline rühren und so weicher machen oder die Kämme gleich direkt mit Paraffinöl einreiben. Das Zeug heißt Paraffinum subliquidum in Apothekensprech. Einfacher geht es sicherlich, wenn man sein Melkfett oder seine Vaseline auf die Heizung legt oder im Wasserbad erwärmt.
Problemchen ist nur, daß die Viecher es immer blöd finden, wenn man sie an die Kämme grabbelt.:jaaaa:

Mara1
07.01.2017, 08:34
Melkfett habe ich keins, dabei hab ich mir fest eingebildet, ich habe noch welches da. Also doch Vaseline genommen. Die Hähne fanden die Idee gar nicht so gut, aber es war schon ganz dunkel im Stall. So haben sie es ertragen, aber begeistert waren sie nicht gerade. Naja, ein paar kalte Nächte noch, ab nächsten Donnerstag soll es wieder wärmer werden - hoffentlich!

Bohus-Dal
07.01.2017, 13:17
Also ich finde das so komisch mit den erfrorenen Kämmen. Ich wohne in Schweden, dies ist mein 14. Winter mit Hühnern, ich hatte auch schon Hähne mit großen Kämmen und niemand hat sich je irgendwas erfroren. Ich fette nicht ein, davon habe ich erst hier im Hüfo gelesen, das macht meines Wissens in Schweden keiner. Hier ist eigentlich sehr feuchtes Klima, also wenn es nach der Luftfeuchtigkeit ginge, müßten meine doch große Probleme haben ???

Mara1
07.01.2017, 13:25
@Bohus-Dal
An dich habe ich bei dem Thema schon gedacht, wie das wohl in Schweden ist. Wie kalt wird es bei dir? Im Stall? Und draußen, sofern die Hühner draußen unterwegs sind?

Ich weiß dann auch nicht, woran es letzten Endes liegt. Es erwischt ja auch nicht alle Hähne gleichmäßig. Ich hatte auch schon welche mit wirklich riesigem Kamm, wo nichts war. Bei unserem ersten Hahn war den ersten Winter garnichts, im zweiten sind ihm alle Zacken abgefroren. Es war der gleiche Stall und auch nicht kälter als im Jahr davor. Meine Vermutung geht schon dahin, daß es zumindest teilweise auch mit der allgemeinen Fitneß zu tun hat.

LG
Mara

Bohus-Dal
07.01.2017, 13:53
Also gestern früh waren z.B. -19,3°C. Es können auch mal -25 bis fast -30° sein, aber das ist selten. Stall heize ich normalerweise nicht. Gestern war der Kot am Kotbrett angefroren. Früher hatte ich gar keinen Stall, sondern baute nur im Winter einen einfachen Kasten um die Sitzstange. Ich schmeiße auch meine Hühner immer mal raus, wenn sie nur im Stall rumhängen (außer natürlich bei Schneesturm o.ä.), manchmal kommen sie selber nicht drauf bzw. keiner will der erste sein, der rausgeht. Mausernde Hühner behandele ich da mit Vorsicht, die anderen halten das aus. Sebright habe ich nicht mehr, die haben die Kälte nicht so gut vertragen.


Wie kalt ist es denn bei euch üblicherweise im Winter? Es dürfte doch aber sehr trockene Kälte sein?

Mara1
07.01.2017, 18:04
Bei uns war es in den letzten Jahren nur bis -10 oder -12°. Wenn es richtig knackig kalt ist, ist es schon eher trockene Kälte. Aber wenn es nicht so kalt ist kann es auch mal sehr kalt und feucht sein. Ich hätte bei meinen Hähnen auch nicht erwartet, daß bei diesen Temperaturen schon etwas fehlt, weil im Jahr vorher bei den gleichen Temperaturen nichts gefehlt hat. Woran es dann letzten Endes lag mit den Erfrierungen weiß ich nicht wirklich.

Dieses Jahr ist es deutlich kälter. Letzte Nacht -16°, soll bis -22° gehen in den nächsten Nächten. Tagsüber geht es dann wenn wir Glück haben auf -10° hoch, ist aber oft auch sehr windig, da fühlt es sich dann auch sehr kalt an.

Meine Hähne haben mich heute überrascht. Ich schmiere sie im dunkeln auf der Stange ein, heute das 2. mal. Gestern war ziemlicher Protest. Heute sehr viel weniger. Ich hatte fast den Eindruck, es gefällt ihnen. Nur den vorderen Teil vom Kamm mochten sie nicht, aber den hinteren Teil und die großen Zacken durfte ich einschmieren ohne großen Protest. Ob sie merken, daß das gut tut? Es sind ja nur ein paar Tage, und wenn sie auch noch so brav mitmachen ist das kein Problem.

Grüße
Mara

Floyd
07.01.2017, 18:56
Ich nehme Vaseline, damit klappt das mit den Kämmen wie geschmiert.
Einen dicken Klecks Vaseline nehme ich zwischen Daumen und Zeigefinger und reibe sie erst geschmeidig, dann klappt das auch mit der Kammmassage.
Die Kehllappen nicht vergessen, denn manche Hähne hängen ihre Kehllappen beim Trinken ins Wasser.
Den dicken Maranshahn Backin habe ich in den letzten Tagen 2 mal mit Vaseline behandelt, morgen ist er wieder dran.
Den grossen Kamm habe ich die vergangenen Winter gut retten können.

In der Vergangenheit hatte ich Federfüsse, Altsteirer, Marans, und einen Mixhahn mit grossen Kämmen. Der Mixhahn, Lord Nelson wurde über 12 Jahre alt, der hatte immer einen wunderbaren grossen Kamm, der nie einfror, denn in der Anfangszeit wusste ich gar nicht, dass die Kämme abfrieren können.
Erst bei den Federfüssen, und einem Altsteirerhahn, die auch sehr grosse Kämme hatten, habe ich gesehen, das die Kämme abfrieren können., Die Zacken wurden schwarz, und im Frühjahr fielen die sogar ganz ab. Die Hähne hatten dann nur noch eine Wulst.

Ich wünsche euch viel Erfolg beim Einschmieren, denn abgefrorene Kämme tun den Hähnen bestimmt sehr weh, und sehen später nicht so klasse aus.

Liebe Grüsse von Brigitte


Melkfett besteht in der Regel aus Vaseline-Paraffinen.

Vaseline Zitat aud Wikipedia
Zusammensetzung und Eigenschaften

Vaseline besteht zu 70 bis 90 % aus einem flüssigen Anteil aus stark verzweigten iso-Paraffinen (https://de.wikipedia.org/wiki/Alkane) und Olefinen (https://de.wikipedia.org/wiki/Olefine). Der feste (kristalline) Anteil (10–30 %) besteht aus langkettigen Komponenten (n-Paraffine und wenig verzweigte iso-Paraffine). Die flüssigen Komponenten sind in das netzartige Gerüst aus festen Anteilen inkorporiert.[3] (https://de.wikipedia.org/wiki/Vaseline#cite_note-3)
Vaseline ist praktisch unlöslich in Wasser, Ethanol (https://de.wikipedia.org/wiki/Ethanol) und Glycerin (https://de.wikipedia.org/wiki/Glycerin), jedoch löslich in Methylenchlorid (https://de.wikipedia.org/wiki/Methylenchlorid).

Ich denke, dass Vaselie kein Wasser enthält, sonst würde sich das Wasser absetzen, und auf der Oberfläche schwimmen.