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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hühneroffenstall - erste Erfahrungen



sil
11.12.2016, 11:34
Dies ist der erste Winter für meine Hühner im offenen Stall. Ich versuche hier mal die Erfahrungen und Beobachtungen mit dieser Stallform weiterzugeben.
Gleichzeitig ist es ja ein Winter der Stallpflicht. Das bedeutet für die Hühner, dass sie nicht wirklich ausweichen können, weder der Witterung noch sonstigen Unannehmlichkeiten. Für mich bedeutet es, dass ich mir viel mehr Gedanken machen und auch immer wieder meine ursprünglichen Ideen verwerfen muß.

sil
11.12.2016, 11:38
Erst mal ein Bild vom Stall nach dem ersten richtigen Schnee und eines ein paar Tage später:
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Und die offene Seite von innen:
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Die eigentliche Idee bei der Planung war, so wenig Einstreu wie möglich und die so oft wie möglich komplett erneuern, jetzt, wo die Hühner sich gezwungenermaßen den ganzen Tag im Stall aufhalten und bei (Boden-)frost nicht mehr auf die Sonnenseite der Gebäude, den Wald, die Scheune oder den Pferdeoffenstall ausweichen können, funktioniert das so nicht. Erstens braucht es dick Einstreu um die Bodenkälte abzuhalten, und zweitens brauchen die Hühner etwas zum scharren, umgraben und durchsuchen, damit sie beschäftigt sind und ihre Energie abbauen können. Solange es kalt genug ist, bleibt die Einstreu im ganzen Stall trocken.
Nach etwa einer Woche mit konstanten Minustemperaturen bis zu minus 10 Grad wirken die Hennen und Hähne kein bißchen verfroren.
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Auch die Legeleistung läßt nicht nach. Im Gegenteil hat eine der Althennen in dieser Woche ihre Legepause beendet.
Im hinteren, winddichten Bereich bei den Schlafstangen gefriert das Trinkwasser nicht so schnell wie vorn am Gitter, da gibt es also einen Temeraturunterschied. Dass die Hühner sich bei Kälte deshalb bevorzugt hinten aufhalten, habe ich aber nicht beobachten können.

Gestern war Tauwetter, heute zeigt das Thermometer wieder Minustemperaturen, es ist neblig und ausgesprochen ungemütlich, und die noch nicht ganz mit der Mauser fertige, ca. 5 Jahre alte Mixhenne zeigt deutlich, dass sie nicht glücklich mit dem feuchten Wetter ist, während die beiden 4 und 3 Jahre alten Schweizerinnen sich lediglich erst mal die Füße wärmen und die Maranshenne von heuer gänzlich unbeeindruckt ist:
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Die jeden Tag frisch mit Stroh gefüllten Bananenkisten werden übrigens sehr gerne genutzt zum chillen, sie werden mit Begeisterung ausgeräumt und auf versteckte Überraschungen durchsucht.

Wie jedes Jahr zu Winterbeginn wird die über den Sommer zugefütterte Körnermischung (Weizen, Mais, Quetschhafer, Triticale, Gerste) durch Sonnenblumenkerne ergänzt, und der Stallpflicht geschuldet sind täglich eine Handvoll Erdnusskerne, die auf der Streu verteilt werden, hin und wieder ein paar Hirsekolben zur Beschäftigung, und aus dem selben Grund harte Semmeln, diverses Obst und Gemüse. Außerdem biete ich viel öfter als sonst Quark und dicke Milch an.

Bisher vertragen sich auch die Hähne. Es laufen zwei bei jeder Gruppe, einmal mit 8, einmal mit 15 Hennen, wobei von der größeren Gruppe eigentlich noch welche abgegeben werden sollten, die Stallpflicht da aber auch reingepfuscht hat.
Jede Gruppe hat ein Abteil von 6 qm, der Vorraum vor den Abteilen beträgt nochmal ca. 12 qm, die Schweizer als die ruhigere Truppe darf diesen zusätzlichen Raum 2 bis 3 Stunden am Tag nutzen, die andere Truppe mit deutlich lebhafteren und auch mehr Tieren nutzt den Vorraum die restliche Zeit, für die bleibt die Abteiltür über Nacht offen. Den Versuch, beide Gruppen gemeinsam laufen zu lassen und allen insgesamt mehr Platz zu gönnen, mußte ich abbrechen, weil die Hähne damit zuviel Stress hatten, Die Gruppen waren ja schon vorher getrennt, und sie sich auf diesem begrenzten Raum zusammenraufen zu lassen, ist auch wirklich unfair.

Sanne
11.12.2016, 11:49
Hallo sil,
leider kann ich keine Bilder sehen.:(
Ich würde mich sehr für Deinen Offenstall interessieren,da ich auch so etwas ähnliches habe.

LG
Susanne

nero2010
11.12.2016, 11:51
Hallo sil,
die Anhänge kann ich leider nicht öffnen ! Die Bilder im 1. Beitrag waren sichtbar. Sehr schön hast Du es bei Dir . Is hoid da Woid:laugh
LG
Eli.

sil
11.12.2016, 11:53
Hat ein bißchen gefuxt, aber jetzt sollte es gehen...

***altsteirer***
11.12.2016, 11:54
Sieht echt toll aus! (Auch das was man vom Grundstück erahnen kann)

Liebe Grüße, Markus

sil
11.12.2016, 12:20
Der Vollständigkeit halber: So fings an (da gibts auch mehr Bilder)
http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/89073-Ideen-gesucht

hühnerling
11.12.2016, 13:15
Da drücke ich die Daumen, daß es weiterhin so friedlich bleibt.

Bei Stallpflicht ist es wichtig, u.a. den Vitamin D3-Bedarf anderweitig abzudecken (Tränkezusatz, Lebertran o.ä.) und für reichlich Verdauungssteinchen zu sorgen.

sil
11.12.2016, 14:15
Das mit dem Lebertran werde ich noch in Angriff nehmen, für die Magensteinchen steht ein 5 Liter Eimer mit Maurersand im Vorraum (da hab ich selber mitgedacht;) - selbst auf die Schulter klopf...)

hühnerling
11.12.2016, 14:20
:) Prima - habe es gerade auch nochmal für alle Stallpflichtigen eingestellt, damit es bei all dem damit verbundenen Stress nicht untergeht.

***altsteirer***
11.12.2016, 14:30
... für die Magensteinchen steht ein 5 Liter Eimer mit Maurersand im Vorraum (da hab ich selber mitgedacht;) - selbst auf die Schulter klopf...)

Den hat bestimmt der fleißige Bautrupp stehen lassen :p

Sanne
11.12.2016, 14:39
Hallo sil,
toll haben es Deine Hühner,das sieht richtig gut aus.
Leider bin ich zu blöd um Bilder von meinem Stall einzustellen,habe es schon probiert,muss mal meinen Sohn fragen ob er mir helfen kann.
Auch meine haben keine Probleme mit Minustemperaturen,im Gegenteil im Moment kann ich mich über Eier nicht beschweren.
Ideal finde ich auch,das es im Stall nicht riecht,oder doch nach Hanfeinstreu.;D
Ich miste das Kotbrett Täglich und sammel vereinzelte Kackhäufchen aus der Streu.
Mein Mann hat ein 18qm Gewächshaus angebaut,so hält sich auch der Dreck in Grenzen.
Hoffentlich hat der ganze Wahnsinn bald ein Ende.:jaaaa:

LG
Susanne

platanen
11.12.2016, 15:08
Schön habt Ihr es! Und die Hühnchen auch. Und die Pferde auf dem Hof - toll. Hätte ich auch gerne... :)

***altsteirer***
03.01.2017, 22:40
Hallo Silvia,

uns stehen ja wirklich kalte Tage bis -20 °C bevor. Triffst Du besondere Vorkehrungen?

Liebe Grüße, Markus

sil
03.01.2017, 23:03
Hallo Silvia,

uns stehen ja wirklich kalte Tage bis -20 °C bevor. Triffst Du besondere Vorkehrungen?

Liebe Grüße, Markus

Du meinst bauliche?
Nein, habe ich eigentlich nicht vor.
Zum einen, weil ja meine Hennen auch normalerweise immer Ausgang und sowieso noch nie einen irgendwie "warmen" Stall hatten.
Ich werde aber auf jeden Fall dick Einstreuen, weil ich in früheren Kälteperioden immer den Eindruck hatte, dass die Hühner vor allem kalte Füße scheuen. Zusätzlich gibt es, nicht nur wegen Stallpflicht, bei Minusgraden immer Futter satt, hauptsächlich Mais, Weizen, Sonnenblumenkerne und Quetschhafer etwa zu gleichen Teilen, dazu als Lekkerli Hirse, Leinsamen, Sesam, Kürbiskerne, was mir grade in die Finger kommt.
Ja, und halt vermehrt beobachten, ob die Truppe einen durchfrorenen Eindruck macht oder nicht und gegebenenfalls reagieren.

Wo ich gewisse Bedenken habe, ob der offene Stall funktioniert, ist z.B. ein richtiger Schneesturm, oder auch "richtig" Schnee, also so ab 1 m und höher. Ob da die Volierengitter nicht doch zu durchlässig sind, muß sich zeigen. Die letzten Winter waren ja eher zahm, aber wer weiß, was heuer noch kommt.

***altsteirer***
03.01.2017, 23:17
Du meinst bauliche?


Baulich, oder auch Kämme fetten etc.

Bis - 10°C hatten meine Hühner noch keine Probleme, aber bei noch tieferen Außentemperaturen hat der Kamm meiner damaligen Italienerin an ein, zwei Spitzen doch ein bisschen gelitten. Und es wird ja wirklich knackig kalt!

conny
04.01.2017, 15:59
Meine Hühner leben seit Jahren in der sog. Offenstallhaltung. Fester Stall, Türe immer offen zur Voliere. Die Tür besteht aus einem zweiteiligen Fenster mit Oberlichter, so dass nur ein unterer Fensterflügel als Tür dient können aber beide auch geöffnet werden). Von außen steht vor der Tür, als Wind-,Regen- und Schneeschutz bis zur halben Höhe und über die gesamte Breite des ganzen Fensters eine Bretterwand, die schräg von vorn gegen das Fenster gelehnt wird, damit die Hühner bequem in und aus dem Stall gehen können. Die Oberlichter lassen noch genügend Licht und Sonne in den Stall und können bei heißen Temp. ebenfalls geöffnet werden). Klappt seit Jahren bestens.

LG Conny

sil
04.01.2017, 17:12
Wie heißt es so schön: "Wenn man den Teufel nennt, kommt er gerennt."
Von gestern Nacht auf Heute Nachmittag mehr als 30 cm Neuschnee, dazu ein richtig heftiger Wind aus West (Hätt ich mich mal nicht so aus dem Fenster gelehnt mit meiner Behauptung, dass es hier meist von Osten her bläst...)
Beobachtung eins: Das Volierengitter ist relativ Schneedicht.
Beobachtung zwei: Im Stallinnern spürt man den Wind praktisch nicht, die Hühner zeigen ein gänzlich unbeeindrucktes G'schau.
So sah es heute Nachmittag von außen aus:
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Und so von innen:
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Wie man sieht, ist nur vorn am Gitter etwas Schnee, der hintere Stallbereich ist trocken (aber noch nicht saubergemacht, das ist erst nach den Fotos passiert...)
Meine Bedenken sind, wie gesagt, eher nicht die, dass es den Hühnern zu kalt wird, sondern dass die offene Bauweise der Aufgabe eines Stalles, vor Wind und Wetter zu schützen, also eine gewisse Komfortzone zu bieten, nicht gerecht wird. Allerdings machen die derzeitigen Bewohner nicht den Eindruck, dass sie leiden. Auffällig finde ich, dass sie wirklich bis zur Dämmerung aktiv sind, in den vergangenen Wintern war zwischen Dezember und Februar spätestens um drei Uhr Nachmittags schon alles im Bett, bzw auf der Stange, das ist jetzt nicht, sie nutzen den Tag buchstäblich bis zur letzten Stunde, sind auch in der Frühe aktiv, sobald es hell wird. Auch das kenne ich ganz anders. Wenn ich sonst gegen acht Uhr am Morgen die Stalltür geöffnet habe, dann wurde erst mal vergrätzt ins Licht geblinzelt, und dann konnte es bis zu einer Viertelstunde dauern, bis die erste der Damen mal von der Stange hüpfte und nachsah, was der neue Tag so zu bieten hatte. Gut, mein alter Stall war eher dunkel, aber nicht komplett vom Tageslicht abgeschottet und zumindest Tagsüber stand die Tür immer weit offen.
Probleme mit Kammerfrierungen hatte ich erst ein einziges Mal bei einem Maranshahn, der in jenem Winter ebenfalls mitlaufende Italienermix mit deutlich mehr Kamm zeigte gar nichts. Die Mehrzahl meiner jetzigen Hennen hat kleine bzw Rosenkämme, eine einzige hat einen sehr großen, umgekippten Kamm, das ist ein Findelhuhn, wahrscheinlich eine Legehybride, die sich eines Wintertages im Pferdestall einer Bekannten fand. Da niemand im Dorf das Huhn als seines reklamierte, gehört sie jetzt zu meiner Truppe und ich muß jetzt halt schauen, ob sie Probleme bekommt.
Dasselbe gilt für die beiden großkämmigen Hähne, die bei der Mixtruppe mitlaufen.

sabs10
04.01.2017, 17:42
Hallo Silvia,
na das sieht ja toll aus bei dir! Aber ich hätte da schon meine Bedenken wenn es bei dir da oben :) so richtig schneit und stürmt - ziehts da nicht zu viel ? Meine Damen ( die zwei Zwottis und zwei Sussex Hybriden) sind heute bei dem Wind gar nicht raus - gerademal zur waaserschüssel die gleich vorm Stall steht unterm Dach. Schnee finden sie nicht toll :daumenrunter: so sehr kalt war es heute nicht, doch für die nächsten Nächte meldet er wieder sehr kalt.
In der Nacht sitzen drei auf der Stange und eine unter ihnen ;)

***altsteirer***
04.01.2017, 19:12
@conny:

Grundsätzlich kann ich mir das auch gut vorstellen. Bei meinem Stall ist immer ein Fenster auf, -10°C sind kein Problem. Die nun angekündigten -20°C hatten wir noch nicht.

@Silvia:

Interessante Schilderungen, danke!

Liebe Grüße, Markus

sil
04.01.2017, 20:01
Minus 20 Grad hatten wir auch noch nicht, aber zweistellige Minusgrade über mehrere Tage, dazu heftiger Wind, das ist hier nicht zum ersten Mal. Wir sind auf 1000 Höhenmetern, da sind lange und kalte und auch schneereiche Winter eigentlich die Regel. Mir ist immer aufgefallen, dass die Hühner keinen Wind mögen, also an kalten Tagen vorwiegend im Windschatten bleiben, und dass sie an den Füßen am kälteempfindlichsten zu sein scheinen, denn immer wieder habe ich beobachtet, wie sie auf einem Fuß standen und den anderen ins Bauchgefieder hochgezogen haben, auch wenn sie ansonsten kein bißchen verfroren gewirkt haben, und auch, dass sie zum chillen eindeutig eine Unterlage aus Stroh oder Heu einem blanken Holz oder Stein vorgezogen haben. Wenn sie wirklich jemals übermäßig gefroren hätten, wäre mir das mit Sicherheit aufgefallen. Ich kann aber auch sagen, dass ich kaum je einen Zusammenhang zwischen beispielsweise langen Kälteperioden und nachlassender Eierzahl ziehen konnte. Eher ist es so, dass im Dezember, Januar und Februar die Junghennen anfangen und die Alten ihre Legepause beenden, dann eisern durchlegen, egal wie das Wetter ist, und ich oft genug tiefgefrorene Eier aus den Nestern sammeln konnte.
Dem angekündigten Kälteeinbruch sehe ich zugegebenermaßen eher gelassen entgegen. Ich setze jetzt einfach mal auf eine dicke Schicht Einstreu und darauf, dass der Stall trotz seiner offenen Bauweise ziemlich windgeschützt zu sein scheint. Damit sollten die einschnedensten Faktoren, die den Erhalt der Körperwärme bedrohen, schon mal ausgeschlossen sein. Außerdem setze ich, wie geschrieben, auf eine möglichst vielseitige Grundversorgung.
Ansonsten halte ich es wie Beckenbauer: Schaun mer mal, dann segn mas scho.

***altsteirer***
04.01.2017, 20:39
Ich kann aber auch sagen, dass ich kaum je einen Zusammenhang zwischen beispielsweise langen Kälteperioden und nachlassender Eierzahl ziehen konnte. Eher ist es so, dass im Dezember, Januar und Februar die Junghennen anfangen und die Alten ihre Legepause beenden, dann eisern durchlegen, egal wie das Wetter ist, und ich oft genug tiefgefrorene Eier aus den Nestern sammeln konnte.

Ach!? Bei meinen Hühnern kenne ich das schon. Im Februar 2015 war auch mal eine richtige Kälteperiode, da haben einige Junghennen das Legen vorübergehend wieder eingestellt.
Kaum wurde es wieder wärmer "purzelten" die Eier.


Dem angekündigten Kälteeinbruch sehe ich zugegebenermaßen eher gelassen entgegen.

Na dann; Hoffen wir mal das Beste ;)

sil
17.01.2017, 14:19
Nun mußte ich sehr kurzfristig für acht Tage Familie und Viecher alleine lassen, weil mein Vater einen Unfall hatte. Ausgerechnet in dieser Woche hat nun der Winter beschlossen, ernst zu machen, nicht nur mit Tiefsttemperaturen, auch mit einigem an Schnee.
http://up.picr.de/28044972zb.jpg

http://up.picr.de/28044973oq.jpg

http://up.picr.de/28044974zk.jpg

http://up.picr.de/28044975rs.jpg

elja
17.01.2017, 14:24
Gute Besserung für Deinen Vater.
Tolle Bilder, da muss Reiten oder Schlitten fahren einfach Spaß machen.

sil
17.01.2017, 14:36
So sieht nun der Hühnerstall von außen aus:
http://up.picr.de/28045019cu.jpg

http://up.picr.de/28045020hq.jpg

Und so von innen:
http://up.picr.de/28045038ig.jpg

http://up.picr.de/28045039ai.jpg

sil
17.01.2017, 14:52
Die gute Nachricht erstmal ist, dass der Schneeeintrag nach innen wirklich minimal ist, die Hühner wirken nach wie vor fit und gesund, es gibt nach wie vor keinen auffälligen Einbruch bei der Eierzahl.

Die Offenstallhaltung für die Pferde ist ja schon lange bewährt und gut organisiert, die läuft rund.
Bei den Hühnern offenbaren sich, auch bedingt dadurch, dass ich eben einfach für eine Weile nicht da war, die ersten Planungsfehler und Schwachstellen. Wobei diese blöde Stallpflicht da verschärfend wirkt.
Zum einen habe ich jetzt, was ich eigentlich nicht wollte, eine teilweise gefrorene Schicht aus Stroh und Mist im Stall, weil ich zum einen selber vorsorglich vor der Wegfahrt dick eingestreut habe und auch meinen Aushilfsversorgern ans Herz gelegt habe, gut nachzustreuen, damit die Kälte von unten abgepuffert wird. Selber hätte ich regelmäßig versucht, zumindest den Mist rauszunehmen, dafür hat aber in dieser Woche keiner Zeit gehabt. Solange es so kalt bleibt, stört mich diese Matratze weniger, ich fürchte aber, dass sie, sobald es taut, heftig Feuchtigkeit zieht und die spätestens dann notwendig werdende Grundreinigung eher aufwändig wird.
Übrigens sind nun alle meine ehemals weißen Hennen grau. Die Staubbadwanne ist mit purer Asche aufgefüllt worden und wird grade geradezu exzessiv genutzt ;)
So, und weil's so schön ist, noch ein bißchen Winterfeeling:
http://up.picr.de/28045208be.jpg

http://up.picr.de/28045209eh.jpg

sabs10
17.01.2017, 15:03
erstmal, gute besserung deinem vater!
wow, das ist winter pur- schön anzusehn, aber sicher nicht sooo lustig für alle🙄
die hühner schaun zufrieden aus, wenngleich sie im stall sind - bei der schneelage ziehen sie wahrscheinlich auch trockene füsse vor oder?

***altsteirer***
17.01.2017, 15:55
Na die sehen ja allesamt noch ziemlich vergnügt aus. Noch eine Woche "Zehen einrollen", dann soll's eh langsam wärmer werden.

Liebe Grüße, Markus

sil
17.01.2017, 15:59
So, weiter nach einer kurzen Unterbrechung....
@ elja: Bei soviel Schnee sind die Reitmöglichkeiten extrem eingeschränkt, es geht nur noch auf der geräumten Hofzufahrt. Ca. 1 km ein bißl bergauf, ein bißl bergab, ein ganz kleines bißl eben entlang einem gut frequentierten Loipenparkplatz, dann gute 5 km auf der Straße bergab, anschließend natürlich wieder bergauf, und zwar teileise richtig steil....
@ sabs10
Weit würden die Hühner natürlich bei dem Schnee nicht gehen, aber wenn sie dürften wie sie könnten und wollten, hätten sie doch einige Möglichkeiten mit trockenen Füßen über den Tag zu kommen. Richtig blöd ist es für die Enten, die haben jetzt eine Eisplatte im Stall >:(

Was im Hühnerstall unbedingt geändert gehört, sind die Nester. Die Katzenklos wurden nicht angenommen, jetzt stehen zwei tiefe Obstkisten, die sind aber anscheinend auch noch zu einsehbar. Der Stall bekommt ja wirklich bis in den hintersten Winkel noch relativ viel Tageslicht, das steht dem Wunsch nach kuschligen dunklen Eierverstecken erstmal entgegen und die Damen sind auf der Suche nach entsprechenden Ecken unter den miteingebauten Hasenstall ausgewichen. Da ist also noch "Verbesserungsbedarf", denn wenn sie irgendwann wieder frei laufen dürfen, sollte das Angebot an Nestern im Stall durch deutliche Vorzüge gegenüber irgendwelchen anderen Gelegenheiten in Scheunen und Wald überzeugen.
Was auch geändert werden sollte, ist die Futtervorlage. Durch die viele Streu wird alles, was auf dem Boden steht, zugescharrt. Ich bin am überlegen, die Idee von Mara1 im Auswahlfutterthread zu klauen und eine Art Futterautomat aus einem Rohr zu bauen. Da ich technisch leider absolut unbegabt bin, muß da mein Mann mal drauf angesetzt werden.
Ebenfalls gelöst gehört die Wasserfrage. Bei Freilauf gibt es ständig fließendes Quellwasser, jetzt im Stall friert alles sofort ein.
So, jetzt muß das nächste Kind vom Bus geholt werden.

sabs10
17.01.2017, 17:04
oje die armen Enten - jetzt wirds zum Eislaufen :-X
vielleicht hätten deine Damen gerne so eine Art Himmelbettchen als Nest - so mit Vorhang :) ( hab ich mal im Internet gesehen, die haben eine Vorhang davor gemacht der nur in der Mitte offen war.
ich habe meine Futterglocke aufgehängt, das funktioniert auch gut ( zumindest bei meinen Vieren) weiß nicht ob das bei deiner Menge Hühner noch klappt ?
Tja, das Wasser ist momentan so eine Sache, ich habe heute eine Grablichtvariante gebaut, die wurde nach einer Weile umgekippt und aus wars mit Kerze >:(
jetzt hab ichs neu gebaut und hoffe das es jetzt klappt und sich nicht wieder eine drauf stellt auf das Gefäß ;)
Ich finde deine Stall Lösung trotz allem echt gut - es zeigt das nicht alles immer voll isoliert sein muss, solange die Zugluft weg ist

Dorintia
17.01.2017, 17:09
Ich hätte ja nun gedacht das man da mal den Schnee aus dem Gitter machen sollte damit mehr Licht reinkommt. ...

sil
17.01.2017, 17:29
Zwischenzeitlich war das Gitter Schneefrei, weil es aber weiterhin schneit und auch der Wind geht, ist es nun schon wieder zu einem großen Teil zu. Die Bilder innen wurden übrigens bei zugeschneitem Gitter gemacht, ohne Blitz. Es ist trotzdem sehr hell im Stall

melachi
17.01.2017, 18:11
als Zwischenlösung kannst du die Obstkisten in einen Karton stellen. Oben zu öffnen, zum leichten Eiersammeln, und an der Seite ne Einstiegsöffnung reingeschnitten. Gibt zusätzlich noch nen Frostschutz für die Eier.

sil
17.01.2017, 19:45
Danke für die Idee mit dem Karton, die werde ich doch morgen gleich mal umsetzen. Momentan ist es ja kalt genug, dass sich nicht sofort Milben einnisten dürften, und ansonsten ist eine andere Lösung bereits in Planung.
Von wegen Wasser will ich morgen mal ein bißl experimentieren, und zwar mit sowas:
https://www.amazon.de/HEAT-company-Bodyw%C3%A4rmer-K%C3%B6rperw%C3%A4rmer-R%C3%BCckenw%C3%A4rmer/dp/B017DO98JY/ref=sr_1_cc_2?s=aps&ie=UTF8&qid=1484678226&sr=1-2-catcorr&keywords=W%C3%A4rmepflaster
Die Dinger geben tatsächlich für 12 Stunden Wärme ab, vielleicht funktioniert es, so was unter eine flache Schüssel zu kleben um das Wasser darin eine Zeitlang eisfrei zu halten. Auf Dauer wäre es zwar ziemlich kostenintensiv, aber es geht ja hauptsächlich darum, sich an so richtig kalten Tage, an denen auch warm aufgefülltes Wasser praktisch sofort gefriert, zu behelfen. Mit Kerzen mag ich im Stall nicht arbeiten, aber angedacht war auch mal so eine Sitzheizungsmatte fürs Auto: https://www.amazon.de/Koolertron-Heizung-w%C3%A4rmer-beheizt-schwarz/dp/B019OMKKOA/ref=sr_1_16?ie=UTF8&qid=1484678704&sr=8-16&keywords=Autositzheizung, und die dann irgendwie an eine Autobatterie dranzuhängen. Bloß fehlt mir da das entsprechende Basteltalent....

Dorintia
17.01.2017, 19:52
Für meinen Rücken find ich die Wärmepflaster/kissen/gürtel, die innen "rosten", gut. Aber ich bring auch kapp 37 Grad Eigenwärme mit und im Normalfall ist noch Kleidung drüber...
Ich behaupte mal die sind bei durchgehend -5 Grad oder weniger ratzfatz kalt.

sabs10
17.01.2017, 20:05
das mit dem wärmepflaster funktioniert glaub ich nicht auf kalten Teilen, das find ich selbst am körper schon recht wenig🙄
da vl noch eher so taschenwärmer

elja
17.01.2017, 20:09
auf ibäh gibt es Tränkenheizungen zum Anklemmen an eine Batterie. braucht man nur auf die Pole zu zwicken und fertig.

Stefanie
17.01.2017, 20:17
Von wegen Wasser will ich morgen mal ein bißl experimentieren, und zwar mit sowas:
https://www.amazon.de/HEAT-company-Bodyw%C3%A4rmer-K%C3%B6rperw%C3%A4rmer-R%C3%BCckenw%C3%A4rmer/dp/B017DO98JY/ref=sr_1_cc_2?s=aps&ie=UTF8&qid=1484678226&sr=1-2-catcorr&keywords=W%C3%A4rmepflaster
Die Dinger geben tatsächlich für 12 Stunden Wärme ab, vielleicht funktioniert es, so was unter eine flache Schüssel zu kleben um das Wasser darin eine Zeitlang eisfrei zu halten. Auf Dauer wäre es zwar ziemlich kostenintensiv, aber es geht ja hauptsächlich darum, sich an so richtig kalten Tage, an denen auch warm aufgefülltes Wasser praktisch sofort gefriert, zu behelfen.

Wenn du solche Wärmepflaster probieren willst, nimm doch so etwas hier (https://www.amazon.de/St%C3%BCck-HeatPack-W%C3%A4rmekissen-Aqua-Pack/dp/B003PAN3NI/ref=sr_1_1?s=pet-supplies&ie=UTF8&qid=1484680578&sr=1-1&keywords=Heat+Pack). Das wird beim Zierfisch-Versand benutzt, gibt bis zu 40 Stunden Wärme ab, sobald es einige Minuten an frostfreier Luft war. Ist billiger.

Wurli
17.01.2017, 20:21
Ja die sind klasse!

Dein Stall aber auch!

Sind das alles deine Pferde?

sil
17.01.2017, 21:22
Stefanie, die Dinger probiere ich aus!

Elja - und ich dachte, ich hätte die ultimative, noch nie von wem gedachte Idee... :roll Und jetzt gibts sowas schon, sogar technisch ausgereift.

Inzwischen denkt mein Mann laut darüber nach, den nächsten Sommer zu nutzen um ein Stromkabel in den Hühnerstall zu legen. Zwar könnten wir uns mit einer Kabelrolle zeitweise behelfen, aber solange soviel Schnee liegt ist das eine semioptimale Lösung.

Wurli, das sind zum Teil meine Pferde, zum Teil die meiner Tochter, zum Teil die von Bekannten. Ich habe früher in kleinem Rahmen Islandpferde gezüchtet, mag jetzt aber nicht mehr, lasse meine Jungpferde noch groß werden und meine Alten alt. Meine Tochter zieht hin und wieder mal Fohlen von ihren drei Quarterstuten, die werden dann auch bei uns hier oben groß.

sabs10
18.01.2017, 14:19
@ sil, jetzt muss ich doch mal fragen, dein stall ist offen, hühner alle wohlauf , ganz ohne wärmequelle wenn ich das richtig verstehe,?! ich lese immer wieder von diversen wärmequellen die verwendet werden um die hühner zu schützen, sind deine schon " abgehärtet" oder? 🤔
einstreu hat ja vermutlich jeder genug drinnen um die füße warm zu halten😉
oder einfach huhn abhängig?

Wurli
18.01.2017, 14:25
Toll!


Meine haben auch keine Wärmelampe & Co
Der Stall ist nur wegen dem Hahn zu über Nacht damit die Nachbarn länger Ruhe haben.
Ein Teil der Mädls würden sonst bei jedem Wetter draußen schlafen

sil
18.01.2017, 20:16
@ sil, jetzt muss ich doch mal fragen, ...
Nein, eine Wärmequelle gibt es nicht.
Ich halte ja nun schon seit etwa drei Jahrzehnten Hühner, die waren tagsüber immer draußen und über Nacht in ungeheizten Ställen. In diesen drei Jahrzehnten habe ich den Eindruck gewonnen, dass Kälte an sich den Hühnern gar nicht so zu schaffen macht, was ihnen unangenehm ist ist Wind, Nässe - ja, und eben kalte Füße.
Ein gesundes, fittes, gut genährtes Huhn steckt auch ungemütliches Wetter gut weg, jedenfalls war und ist das mein persönlicher Eindruck. Vielleicht spielt auch meine persönliche Vorliebe für robuste Landhuhnschläge mit eine Rolle, kann gut sein, dass kleine, windschnittig gebaute Zwergrassen beispielsweise oder auch Rassen mit weniger dichtem Gefieder da Probleme hätten. Da kann ich nicht mitreden.
Hühner, die gesundheitlich angeschlagen sind, zeigen das bei kalter, nasser Witterung allerdings deutlich. Bei mir sind das aktuell zwei braune Hybridinnen die ich im Sommer aus einer Haltungsaufgabe zusammen mit etwa 20 anderen aufgenommen habe, und während die anderen weitervermittelt wurde, habe ich die beiden behalten weil sie starken Kalkbeinmilbenbefall hatten. Das ist noch nicht ganz verschwunden, es bricht immer wieder aus. Die sind mir heute aufgefallen, weil sie schon am frühen Nachmittag eng aneinandergedrückt auf der Stange saßen, und die sind jetzt für die Nacht umgezogen in eine dick eingestreute Hasenbox. Grade habe ich nochmal nachgesehen, sie haben sich miteinander in eine Kuhle gekuschelt und schienen sehr ungehalten über die Störung, die anderen sitzen eng nebeneinander auf den Stangen und wirken wirklich kein bißchen verfroren. Ich glaube, man darf unser eigenes Temperaturempfinden nicht eins zu eins auf Tiere, vor allem solche, die draußen leben, übertragen, und man darf auch nicht die Thermoregulation eines trainierten Organismus unterschätzen.
Bei der Planung des Stalles wollte ich vor allen Dingen Licht -Tageslicht- drinnen haben, er sollte Windschutz bieten und schon einen gewissen Komfort. Ich habe zwar nie nachgemessen, ich glaube aber nicht, dass ein einfacher Holzverschlag - und das war mein alter Stall, extreme Außentemperaturen abpuffern kann, und gegenüber dem hat der jetzige immerhin den Vorteil, dass sich wegen mangelhafter Lüftung keine Feuchtigkeit irgendwo sammeln kann.

sabs10
18.01.2017, 21:17
danke sil für die ausführliche Erklärung!
damit kann ich was anfangen😊es bestätigt mir meine Gedanken - ähnlich wie beim Menschen, gesund - fit und warm angezogen ( Federkleid) in der frischen Luft ohne Wind, kann man sich durchaus wohl fühlen ! Kalte Füße sind wohl für jeden unangenehm 😉
Es ist intressant deine Erfahrungen zu lesen!
Gutes Gelingen weiterhin! 👍

sil
31.01.2017, 17:03
Ich wollte noch schnell zeigen, was wir heute gebastelt haben:
http://fs5.directupload.net/images/170131/5l8jcbiw.jpg (http://www.directupload.net)
Es war noch ein Stück Spanplatte da, das gab passend abgelängt und einmal längs durchgeschnitten den Boden und die Vorderseite. Durch zwei Scharniere kann ich die vordere Wand aufklappen (die Bretterabschnitte dienen der besseren Stabilität der aufgeschraubten Scharniere). Hinten hindert eine niedrige Leiste die Kisten am runterfallen. Wir haben das ganz nach vorn unters Kotbrett gesetzt, so kann ich die Eier ganz bequem klauen, ich muß nur die vordere Klappe öffnen. Der Zugang für die Huhns ist von der rechten Seite und von hinten möglich.
Wie gesagt, heute früh schnell unter Zeitdruck gebastelt, heute abend war das da hinter der Klappe:
http://fs5.directupload.net/images/170131/hiyabnqd.jpg (http://www.directupload.net)
Auch wenn für mich die Optik noch etwas verbesserungsbedürftig wäre, für die Hühner sind offenbar alle Wünsche zur vollsten Zufriedenheit erfüllt. Nur noch zwei Hennen hielten an ihren bisherigen Eierverstecken, der Kiste mit dem Heu für die Meerschweinchen und einer kleinen Katzentransportbox, die oben auf dem Hasenstall steht, fest.

sabs10
01.02.2017, 14:34
na das sieht ja gut aus, vor allem wenns deine mädls auch gut finden!
sind ja schon brav am legen😊
meine zwottis haben im jänner nach zwei wochen wieder aufgehört🙄
vermute wegen dem schnee..

Hühner-Rookie
02.02.2017, 08:57
Ich kann keine Fotos sehen.

sil
02.02.2017, 12:40
Ich kann keine Fotos sehen.

Und so?
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Hühner-Rookie
02.02.2017, 15:27
Jetzt sehe ich die Fotos - Danke !

Und die Hühner hüpfen da von der Hinterseite rein ? Da ist ja das Kotbrett oben drüber, oder habe ich da jetzt einen Denkfehler ?

Was mich noch interessieren würde, ist der vertikale und der horizontale Abstand der beiden Sitzstangen (von Mitte bis Mitte der Stange gemessen)

Danke und LG H-R

sil
02.02.2017, 17:19
Ja, das Kotbrett ist sozusagen der Deckel...
Die Hühner können von der Seite und von hinten in die Nester gelangen. Mein Mann hatte Bedenken, ob sie nicht hinten an die Wand auf den Boden legen werden - sie könnten zwar, aber ich schätze der von vorn kaum einsehbare Bereich der Nester ist weitaus verlockenderg
Die Stangen habe ich jetzt nicht gemessen, deswegen erst mal Schätzmaße: Die untere ist gute 40 cm von der Rückwand weg, die obere etwa 20 cm höher und nicht ganz 20 cm näher zur Rückwand. Für die eher kleinen Hennen in diesem Stallbereich ist das ok. Einige Hennen schlafen übrigens ganz oben unter dem Dach auf einem Querbalken, und zwar nicht hinten im meiner Ansicht nach maximal geschützten Bereich, sondern ganz vorne am Gitter.
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Engerling
03.02.2017, 11:33
Also da wo das Huhn vor dem Legenest steht, da geht der Kotbrett-Deckel nach hinten?

Dann müssten die sich aber schon ziemlich in die Legenester 'zwängen'... *pfeif* Ganz anders als bei meinen luftigen Legenestern... Einen Kotbrett-Deckel würde ich auch nicht aus Holz haben wollen, trotz regelmässigem Misten kriegt man eben doch schlecht alles ab. aber ob das bei dir der Fall ist oder nicht sehe ich nicht.

Wir hätten auch solche Kistchen als Legenester. ABer fällt da nicht der Staub durch die Löcher der Kisten?

Hast du noch mehr Neuzugänge als die Hybriden? Bei mir haben zwar nicht nur die ganz aktuellen Neuzugänge 'Grippe' (nicht die Vogelgrippe *lach*) gehabt, aber die Neuzugänge doch stets am schlimmsten. Mein Stall ist nicht auf einer Seite offen, aber doch nur wenige Grad wärmer als draussen. Ist das bei dir mit anderen Neuzugängen auch so? Bei mir sind die Hybriden, also die ausrangierten Legehennen, die gesündesten. Spontan kommt mir keine in den Sinn, die mit der Kälte oder eher der Umstellung Probleme hatte. Aber von der schwarzen Hybridin (von privat) über eine Chabo, eine Bassette-Henne über die Zwerg-Wyandotten zu den Zwerg-Orpington hatte schon fast jedes Rassehuhn bei mir Schnupfen und Co. Die sind eben noch nicht lange da, Letztere zwei kamen im Winter her und hat es recht übel erwischt. Ich glaube da ist die Umstellung einfach zu gross. Das Zwerg-Paduaner und Zwerg-Kämpferchen hatten aber nichts. Ich glaube als ich die bekam war es aber eher noch Herbst... Nur von denen habe ich den Stall gesehen und ich frage mich manchmal, ob die anderen Neuen zuhause in Watte gepackt wurden :D

sil
03.02.2017, 12:26
Engerling, das Huhn (du meinst wohl das aus Beitrag #45) steht auf dem Kotbrett über dem Legenest. Der Zugang ist wie gesagt von hinten, da sind noch mehr als 30 cm Platz bis zur Stallrückwand, da kommen sogar die dicken Marans gut rein ;).
Das Kotbrett selber ist eine OSB-Platte, darauf ist dick Streu, vorne haben wir eine Holzleiste angebracht, damit die Streu nicht runtergescharrt wird. Das hat sich bisher gut saubermachen lassen.

Bis auf die Hybriden sind alle anderen Hühner bei mir geschlüpft und aufgewachsen, die Hybriden waren schon nicht so gut beisammen, wie ich sie übernommen habe, und deswegen habe ich sie auch nicht weitervermittelt.

sil
17.07.2017, 14:56
So, nun ist der Stall ein Dreivierteljahr schon bewohnt, hat monatelange Stallpflicht, Kälte, Schnee mit und ohne Sturmwind, Wind aus diversen Himmelsrichtungen, Dauerregen, Hitze erlebt, und ich denke, es ist Zeit für eine vorerst abschließende Zusammenfassung der bisher gemachten Erfahrungen.
Die offene Bauweise hat sich absolut bewährt, auch bei Schneesturm und Schlagregen bleibt der Innenbereich weitestgehend trocken. Auch sehr starker Wind ist innen nur deutlich abgeschwächt zu spüren, in den Schlafbereichen gar nicht. Bei Hitze ist es unter Dach angenehm kühl, was wohl dem Standort direkt unter den Waldbäumen zuzurechnen ist.
Bisher halten sich auch die Milben sehr in Grenzen. Ich habe unter alle Stangen und in einigen Stallecken "Milbenfallen" aus zusammengeknülltem Malerklebeband, die werden regelmäßig kontrolliert und erneuert, zusätzlich werden die möglichen Milbenverstecke regelmäßig mit einem Heißluftfön ausgeblasen. Komplett Milbenfrei ist der Stall nicht, den Befall würde ich aber als mäßig einstufen. Die befürchtete Milbenexplosion angesichts des warmen Wetters ist bisher ausgeblieben.
Jetzt im Sommer ist meine Zeit knapp, die Stallsäuberung erfolgt sehr unregelmäßig. Eingestreut wird sparsam mit Kleintierstreu (Hobelspänen), wann immer es geht, wird mit einem Rechen grob abgerecht und nachgestreut, die Kotbretter werden mit Kehrschaufel und Eimer möglichst einmal pro Woche komplett gesäubert und aufgestreut. Die Hühner halten sich auffallend oft im Stall auf, vor allem bei Regenwetter, aber auch bei Hitze.
Positiv empfinde ich, dass ich nun morgens auch mal ohne schlechtes Gewissen auch mal etwas später die Hennen rauslassen kann, sie hocken ja nicht mehr im Finstern sondern können schon mal Körner naschen oder in der Streu kratzen. Auch mal einen Tag ganz drin lassen (egal aus welchem Grund), ist nun kein Drama mehr.
Bewährt hat sich die Aufteilung in zwei Stallabteile und den Vorraum, einerseits kann ich so bei Bedarf zwei getrennte Stämme halten, habe Platz für die Küken, kann Hähne separieren, Futter lagern etc. Auch die integrierten Hasenboxen als Gluckenabteile bzw Kükenkinderstuben haben sich gut bewährt. Was ich beim nächsten Bau anders machen würde, wäre statt der Estrichmatten zur Unterteilung kleinmaschiges Volierengitter zu nehmen. Durch die Estrichmatten hindurch haben sich während der ewigen Stallpflicht im Winter zwei Hähne so bekämpft, dass ich einen erlösen mußte. Kurzfristig sorgte dann ein Sichtschutz aus Schilfrohrmatten für Ruhe, aber die sind natürlich auch ganz tolle Milbenverstecke, weshalb sie im Frühjahr wieder rausgenommen wurden.

Entscheidend für einen Stall sind natürlich auch die Befindlichkeiten der Bewohner, und da kann ich nur sagen, dass mir bisher keine negativen Dinge aufgefallen sind. Die damals aufgenommenen, etwas marode wirkenden Hybriden haben sich federtechnisch gut erholt gehabt, die Kalkbeine komplett zum Abheilen zu bringen, hat allerdings viel Zeit gebraucht. Inzwischen sind sie an einen anderen Hühnerhalter abgegeben.
Die jetzt vorhandenen Hennen, die allermeisten aus eigener Aufzucht, wirken gesund, fit glänzend und proper. Die 2016 geschlüpften Hennen haben alle mit spätestens 5 Monaten angefangen zu legen, die meisten davon bereits Anfang Dezember, und haben dann den Winter über durchgelegt, die, die ich nicht abgegeben sondern behalten habe, legen noch immer. Überhaupt halten die Hennen heuer überraschend lange ihre Leistung, seit etwa Anfang Juli schwächeln die ersten Althennen (3 und 4 Jahre alt), dafür hat die erste Nachzucht von 2017 nun angefangen zu legen. Im Schitt hatte/habe ich von immer um die 20 Hennen zwischen 1/2 und 5 Jahre alt, seit Anfang Dezember 2016 (vorher habe ich es nicht notiert) bis heute täglich ca 10 Eier, wobei die minimale Menge bei 4 - 5, die maximale bei 18 lag.
Die Befruchtung der Bruteier war trotz Stallpflicht und (Kunst-)Brutbeginn schon im Januar gut (zwischen 7 und 9 von 10 bei drei Bruten), die Küken sind, obwohl sie wegen der Katzen bis zu 3 Monate unter Dach bleiben, sehr vital und flink, die Integration in die Erwachsenentruppe ist sehr stressbefreit, weil kein Stallwechsel mehr nötig ist. Ich muß bloß die Abteiltür aufmachen...

Sollte ich nocheinmal einen Hühnerstall bauen, würde es auf jeden Fall wieder ein Offenstall werden.

sabs10
17.07.2017, 15:15
Super! Das klingt ja pefeckt!
Schön das es auch deinen Hühnern gefällt und die sich wohl fühlen.
Viel Erfolg weiterhin��

Wurli
17.07.2017, 15:30
*neid*
Hätte ich keinen Hahn bzw Nachbarn würde bei mir auch nur ein Offenstall stehen.

ManuelW
17.07.2017, 15:33
Sieht sehr, sehr interessant aus und vor allem scheint es dazu auch noch super zu funktionieren :)
Mal schauen ob ich so etwas in der Art auch bei meinem Vorhaben umsetzen kann.

Gitti
25.07.2017, 09:37
Vielen vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht und auch das "abschliessende Fazit".
Hier soll nämlich in nächster Zeit etwas ähnliches entstehen - allerdings habe ich bei dem Thema der eher offenen Haltung in verständnislose Gesichter meines Umfeldes geblickt ???

Mein Plan ist eine Voliere mit Plastikwelldach, die in der hinteren Hälfte auf 3 Seiten mit Holzwänden geschützt ist. Und an diesen Wänden soll dann in verschiedenen Höhen nochmal eine Art "Schlafkiste" angebracht werden, ebenso Legenester, Futterautomaten und sonstige Einrichtungen.
Allerdings wird mein neuer "Stall" von den Dimensionen und auch der Ausführung eher popelig im Gegensatz zu deinem fantastischen Luxusbau :laugh

Aber du hast meine Befürchtungen, das Hühner einen Stall mit vier Wänden vorziehen würden, mit deinem tollen Bericht zerstreut! Einfach toll :)

sil
25.07.2017, 10:04
Vielen vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht und auch das "abschliessende Fazit".
Hier soll nämlich in nächster Zeit etwas ähnliches entstehen - allerdings habe ich bei dem Thema der eher offenen Haltung in verständnislose Gesichter meines Umfeldes geblickt ???



So war es hier auch,:roll:jaaaa: .
Vor allem mein Mann, der ja bei allen Bauprojekten hier die Oberaufsicht, aber auch die meiste Arbeit hat, stand dem sehr, sehr skeptisch gegenüber. Um ihm, bzw seinen althergebrachten Vorstellungen von einer einem Hühnerstall angemessenen Bauweise entgegenzukommen habe ich auch zuerst so eine Art Schlafkiste für jedes Abteil geplant, dann konnte ich ihn überreden, so zu bauen, dass man gegebenenfalls nachrüsten kann, und jetzt ist es so, wie es ist und mir von Anfang an vorschwebte ;).

Da wir in einer Gegend mit langen und schneereichen Wintern leben, müssen wir alles, was wir bauen, auch Schneesicher planen, deswegen wird es eben immer etwas stabiles....

Aber ich freu mich, wenn meine Erfahrungen anderen nutzen.

Stanzi
17.10.2017, 16:23
Ich lese hier noch still und heimlich

Engerling
18.10.2017, 22:52
Nur leider gibts nichts zu lesen.

Aber vlt. kommt ja was, wenn man lieb anfragt...

Bitte?

sil
15.04.2024, 08:39
Lang ist's her ..

2015 haben meine Hühner ihren damals neuen Stall bezogen. Nächstes Jahr können wir 10jähriges feiern.
Vorab: Ich würde nicht mehr anders bauen wollen.
Ein paar bauliche Änderungen gab es dennoch:
Vorn an der kurzen offenen Seite wurde nochmal ein Abteil abgetrennt, als Gluckenabteil und Kükenstall zusätzlich zu den dort integrierten Hasenboxen. Um die dort untergebrachten Küken besser vor Wind und Wetter zu schützen, kann eine beschichtete, etwa 1 Meter hohe Pressspanplatte vors Gitter geschraubt werden.
An der langen Seite gab es deutliche Hinweise, daß ein Fuchs versucht hat, sich durchs Volierengitter zu arbeiten. Deswegen haben wir auf dieser Seite bis auf etwa einen Meter Höhe vom Boden das Gitter gegen Wellblechplatten ausgetauscht.
Die Zwischenwände wurden mit OSB-Platten im unteren Bereich Blickdicht gemacht. Das sorgt für deutlich mehr Ruhe zwischen den Hähnen.

Nach wie vor bin ich von dieser Form der Haltung überzeugt. Meine Hühner sind fit und proper, zeigen eine gute Legeleistung und auch die Jungtiere entwickeln sich gut.

Der Stall wird auch tagsüber sehr gerne zum Ruhen aufgesucht und bei Schlechtwetter als Aufenthalt genutzt.
Fotos folgen.

Bolli
15.04.2024, 09:11
Sehr interessant, freue mich auf die Bilder und lese gerne hier mit.
Ich denke immer wieder darüber nach. Im Winter hatte ich ein Lüftungsproblem und musste notgedrungen die Außentür offenlassen. Die Zwischentür besteht in der untere Hälfte aus Holz, die obere Hälfte Volierengitter. Die Kälte hat den Tieren überhaupt nichts ausgemacht, alle fit, keine Erkältungen, nix.

sil
15.04.2024, 13:38
Der Stall von außen

https://up.picr.de/47426379ph.jpg

Der Vorraum
Hier stehen die Futtertonnen, die Werkzeuge hängen links vorm Gitter. Es ist auch zusätzliche Bewegungsfläche wenn gebraucht.
Geradeaus und rechts vor den Tonnen sind die Türen zu zwei der Abteile.

https://up.picr.de/47426380sf.jpg

Blick in eins der Abteile. Das hintere ist eher langgestreckt, das vordere eher quadratisch. Beide haben ungefähr die selbe Grundfläche und sind so bemessen, daß ich mich darin auch mit langstieligem Werkzeug noch rühren kann. Die Palette auf dem Boden sorgt dafür, daß die Enten mit dem Trinkwasser nicht die gesamte Einstreu durchmatschen.

https://up.picr.de/47426385yd.jpg

Das dritte, nachträglich geschaffene Abteil. Es ist von der Fläche etwas kleiner als die beiden anderen. Momentan beherbergt es einen leicht größenwahnsinnigen Seidenhahn, der sich auf gar keinen Fall mit den anderen Hähnen arrangieren will. Zur Gesellschaft hat er zwei Zwerghennen, die ständig aus dem sicheren Auslauf abhauen und das Interesse unserer Katzen herausfordern. Demnächst werden die drei umziehen in die große, leider etwas abseits stehende Voliere, weil ich den Platz für die ersten Küken brauche.
Im Hintergrund sieht man die integrierten Hasenboxen.

https://up.picr.de/47426421bj.jpg

Drei der Hasenboxen sind bereits besetzt, zwei mit Glucken, eine mit eine Wochen alten Küken.

https://up.picr.de/47426392sz.jpg

Alischnali
29.04.2024, 21:36
Ich find´s klasse. Mit gefällt Dein Stall sehr. Ich habe in meinem Stall auch eine recht große (ca. 1,5 qm) Öffnung mit Volierendraht genau gegenüber von den Sitzstangen. Draussen und drinnen ist somit das gleiche Klima. Alle sind wohlauf. Gepaart mit Deep litter habe ich bisher auch keine Milben oder ähnliches. Ich bin mehr als zufrieden.

Eillets
08.05.2024, 20:49
Hallo ich bin neu hier und noch nicht Hühnerhalterin, würde es gerne werden. Wird auch bald kommen (Oktober diesen Jahres wohl - da wir ein Haus gekauft haben nun). Ich habe ebenfalls einen Isländer und diesen in "Paddock Paradise" Haltung, also 24/7 draussen. Das würde mir für meine Hühner auch gefallen. Ich bin sehr dankbar für diesen ausführlichen Bericht, es gibt mir viele Ideen. :-D

sil
09.05.2024, 08:10
Ich freue mich, wenn mein Stall Denkanstöße geben kann. Die eine einzige ultimative Haltungsform gibt es sicher nicht, es kommt auf so viele äußere Umstände an, nicht zuletzt auch auf die Hühner selbst.