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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Übles Ei =P...



Okina75
22.09.2016, 14:49
Hallo zusammen!

Erheblich war das Entsetzen, als sich unsere Eierkundschaft heute, wie in so einem Fall auch gewünscht, mit der Meldung eines missglückten Eis vorstellig machte.
Ich habe sowas noch NIE gesehen, und wüsste gerne, ob jemand hier eventuell eine Idee dazu hat :(...

Ich hatte als Urheberin zuerst eine meiner Blumenhennen in Verdacht (die bestlegende mit teils 27 Eiern im Monat), die längere Zeit durch arg krummschalige Gurken auffiel, die sich in letzter Zeit aber wieder normalisiert haben. Nach der Besichtigung der Schale des Pfui deibel- Eis kam ich drauf, dass es von einer der beiden gebrauchten Hybriden ist (so etwas über zwei Jahre alt), die ich im Juni von einem befreundeten Nachbarn übernahm.

Man könnte meinen, das Ei wäre asbach- uralt, kann es aber nicht gewesen sein, weil meine abgegebenen Eier max. zwei Wochen alt sind. Äußerlich war es völlig unauffällig, geöffnet aber dann stank es ziemlich arg. Und eigenartig.
Inhalt und andere Besonderheiten sind in den Bildern zu sehen, der Geruch dazu war nicht typisch faules Ei, sondern so ein gaaaaaaanz seltsamer Geruch nach verrottendem, fauligem Gemüse von der Schale her, der grüne Eischlabber selbst roch in der Tat (für mich) wie angammeliger Spinat mit Zwiebelnote.
Ganz, ganz eigenartig, noch nie gesehen, und bislang auch selber noch in keinem Ei gehabt...

Nach sofortiger Aussortierung und prüfender Öffnung aller Eier der beiden Hybriden fiel sowas nicht nochmal auf, nur, dass drei von acht geöffneten Eiern einen seltsamen Dotter hatten. Meine Frau hatte neulich eins in die Pfanne gehauen, wo der Dotter quasi sofort kaputt ging und innen total "flockig" war, die drei auffallenden Dotter der zur Prüfung aufgeschlagenen Charge erinnerten daran.
Blieben zwar ganz, zeigten aber neben normalem Dotter auch dunklere Durchzüge, wie eher mit Flüssigkeit durchzogen als solidem Dotter- Geruch war normal...

Hier nun die Bilder und eine gänzlich ratlose Frage, was hier los war/ ist :(!
Selbstredend werden alle Eier der beiden Hybriden nicht mehr verkauft und peinlichst überprüft, sowie alle anderen Eier vor Abgabe durchleuchtet, damit mir sowas ja nicht nochmal den Hof verlässt *schauder*!

http://up.picr.de/26896632ng.jpg
http://up.picr.de/26896633jq.jpg
http://up.picr.de/26896634ey.jpg

Danke für jede Idee!

nero2010
22.09.2016, 15:11
Hallo Okina,
mein erster Gedanke war -angebrütet und dann abgestorben. Aber das wird's wohl nicht sein.
Sieht grauslig aus.
LG
Elisabeth

zfranky
22.09.2016, 15:21
Hallo Okina

Und dass das Ei eventuell beim Kunden überlagert wurde, ist ausgeschlossen ?
Erinnert mich an die Eier, die ich in einem wilden Gelege gefunden hab und die hinüber waren..

Okina75
22.09.2016, 15:25
Danke, aber "Angebrütet" kann ich verlässlich ausschließen. Es haben zwar immer noch ein paar Mädels die Macke, jetzt noch zu glucken, aber meine Eier liegen allerallerhöchstens maximal 24 Stunden im Nest- wenn sie nicht eben zur Brut dienen sollen. Und damit ist ab Mitte Juli Schluss bei mir- danach setze ich keine mehr.

Da das innere der Luftkammer so rot ist, könnte ich mir eventuell denken, dass da durch dreckige Füße oder dergleichen vllt. Bakterien durch die Schale rein diffundiert sind- die Schalenqualität der beiden wie gesagt schon "älteren" und gebrauchten Hybriden war recht lange relativ dünn und auch sonst mau, das habe ich erst jetzt, nach drei Monaten guter Fütterung, so allmählich wieder ausgebügelt- ist noch nicht 1a, aber schon besser. Und da würde es schon relativ einleuchten, wenn da, nachdem die Henne durch irgendeine Jauche gestiegen ist (eventuell das Auswaschwasser von Nachbarins Pferdeappelkompost, dass tief schwarzrot ist und so in der Wiese versickert...), ein Bakterchen (eins würde ja schon reichen...) durch eine Pore kam, und die Bescherung anrichtete :kein...

Aber dieser fauliges Gemüse- "Duft", hm, strange...

PS: Ja, das kann ich ausschließen. Die Familie hat so fünf/ sechs Kinder (Pflege und eigene) und entsprechend wird da kein Ei alt.

Magduci
22.09.2016, 15:31
Ich hatte mal im Kühlschrank ganz hinten einen Schachtel vergessen, war schon best. 4-5 Wochen drin. Dann kam noch 4 Wochen Urlaub dazu und wieder Daheim habe ich die 10 Eier ganz vorsichtig eine nach dem anderen aufgemacht. Was soll ich sagen. 4 von 10 waren genauso. Super ätzend nicht unbedingt stinkend aber grün und mit gräulichen Schimmelfäden. :spei:spei
Mir wars dann so mullmig.
Seit dem keinen Schachtel Eier mehr hinten dringelassen im Kühlschrank.

elja
22.09.2016, 15:39
So was grünes hatte ich noch nie. Flockiges Eigelb haben immer wieder mal die Eier meiner jetzt zweijährigen Grünlegerhybride. Eier dieser Henne gebe ich nicht mehr ab.
Kann es sein, dass deine Hybride ein Legedarmproblem hat? Spontan habe ich bei deinen Bildern an ein sehr altes Ei gedacht, wenn du das ausschließen kannst, würde ich sagen, da sind, wie auch immer, Bakterien im Ei gelandet.

Okina75
22.09.2016, 16:04
Magda: Na prost Mahlzeit *würgs*...

elja: Naja, sind halt Hybriden knapp vorm zweiten Legejahr, bzw. vor der Mauser- da kann man Legedarmprobleme ja schon beinahe erwarten :(. Aber SOwas *blass um die Nase werd'*...

Dabei müsste das Ei sogar von der Königsbergerin sein, also nicht mal der braunen Lohmännin. Starke Gewichtsreduktion bei den Hennen, kann die auch solche Auswirkungen, sei es in der Körperchemie oder sonstwas, zeitigen?
Als ich die Mädels übernahm, waren sie durch der Einfachkeit halber reichlich Weizen im Futter nämlich SEHR vollschlank, um es mal so auszudrücken- das hat sich inzwischen auch sehr, sehr relativiert.

Magduci
22.09.2016, 16:22
Ich bin mir zu 99% sicher, die haben einen Ei im Kühlschrank immer als letzer in der Reihe dringelassen und nur die Frischen verbraucht.
Das rosa angebappter Eigelb an der Schale ist auch so typisch. Bei mir wars genau so...

Wenn du keine weiteren solchen Eier findest, dann war es einfach überlagert vom Kunden. Meiner Meinung nach.
LG
Magda

Okina75
22.09.2016, 17:19
Hm, ok, werde ich im Hinterkopf behalten.

zfranky
22.09.2016, 18:10
Ich bin mir zu 99% sicher, die haben einen Ei im Kühlschrank immer als letzer in der Reihe dringelassen und nur die Frischen verbraucht.

ja, seh ich genauso..
Ich will lieber nicht wiedergeben müssen, was ich schon so alles im Kühlschrank gefunden habe ;)

LG

Jorg
22.09.2016, 18:44
Moin Okina,

wenn es ein Ei gewesen sein soll, was Deinen Hof bereits so verlassen hat, käme nur eine Kontamination mit vergrünenden Bakterien vor Ausbildung der Schale in Betracht.
In dem Fall dann bei einer Legedarmentzündung.

Dagegen würde allerdings sprechen, dass bei einer recht raschen Vergrünung durch Bakterien, die alpha-Kette der Häm-Moleküle durch diese Bakteriengruppe beschädigt wird.
Doch wie soll Hämoglobin in ein junges Ei kommen - passt nicht.

Alles was an Bakterien vergrünen könnte, braucht dazu eine gewisse Zeit und frisches Blut.

Meiner Meinung nach ist es ebenfalls ein im Kühlomaten vergessenes Ei was man Dir unterjubeln möchte.

Gruß
Jorg

Nicolina
22.09.2016, 23:20
Könnte es nicht einfach einen nicht gesehenen "Ditsch" gehabt haben?
Und vergrünende Bakterien auf der Schale.
@Jorg
Wieder was gelernt :)

Schnuffelknuff
23.09.2016, 00:06
Hallo Okina!

Ich habe das hier gerade entdeckt.

Ich hatte einmal soetwas in dieser Art.

Ich hatte eine Henne, die hat faule / verweste Eier gelegt.( kanns nicht beschreiben.stank, wie gammel, und verwesung und war grau-grünlich ,der dotter. und roch auch muffig. gleichzeitig..)

Letzten endes war es so, dass sie eine Art Prellung am Eierstock hatte. Sie legte ein paar dieser faulen Eier.

Die Prellung hatte sie von meinem Junghahn, der 3-4mal so groß ist wie sie.Und der hatte sie erwischt und getreten.

Der Prall auf den Eierstock hatte dann diese faulen Eier nachsich gezogen.

Meine Henne hat sich wieder erholt.

Ps. Der Ta meinte damals anfänglich, es wäre eine Eierstockentzündung.

Zum Schluss aber meinte er in meinem Fall, wäre wohl doch" nur eine Prellung" gewesen.

Vielleicht hilft dir das, was ich erzählt habe.:-[

Schnuffelknuff
23.09.2016, 00:28
Hier nochmal für dich, Okina.http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/12002-Eier-mit-Fischgestank!?p=1263036&viewfull=1#post1263036

Okina75
23.09.2016, 00:38
Hallo zusammen!

Dass die Leute mir ein uraltes Ei unterjubeln wollten, glaube ich nicht- sind schon lange Kundschaft, sehr symphatisch und immer anständig bedient worden- sie zahlen sogar freiwillig mehr, als sie müssten.

Ansonsten:
Hm, wie sich die Sache darstellt, sind es dann wohl Viridans- Streptokokken gewesen (gerade mal etwas belesen).
Will also heißen, die Henne muss 'ne Einblutung im Ei gehabt haben, die sich zugleich mit dem Erreger infiziert hat. Oder der nachträglich, direkt nach dem Legen ins Ei eindiffundiert ist. Ansonsten wäre der Ei- Inhalt nicht so spinatartig vergrünt.
Streptokokken sind nun wichtig zur zB Silierung von Gras, wo sie unter anderem Milchsäure bilden, was zwar die Verdaulichkeit und den Nährwert für's Rindvieh ungeheuer erhöht, aber auch den doch sehr speziellen Silagegeruch hervorruft.
Es roch im Ei nun nicht direkt nach Silage, aber der fauliges Gemüse- Geruch war auffallend und würde durch den Streptokokkenbefall des Eies erklärt- es war quasi in dem Sinne dabei, zu silieren, so tierische Eiweiße das überhaupt können, vermute ich (bzw.- stellen die Chinesen so nicht ihre tausendjährigen Eier her?!?!?).

Die verantwortlichen Streptokokken kommen ganz normal in Mund/ Maul, Darm und Urogenitaltrakt von zumindest Säugern vor.
Deshalb wäre meine Idee dazu folgende:
Die verantwortliche Henne hat wohl möglicherweise 'nen relativ frischen Fladen von Nachbars Rindviechern zerlegt, die unregelmäßig direkt neben unserem Grundstück weiden (Hühner hätten Zugang) und die Streptokokken somit aufgenommen, die ja unter anderem auch bei der Pansengärung helfen.
Oder sie hat, was natürlich ein megablöder Zufall wäre, einen Haufen abgesetzt, wozu sie ja immer mit dem Boppes etwas runtergehen, dabei Schlatz vom Kuhfladen ans Bauchgefieder oder die Kloake bekommen, woraufhin die Bakterien munteren Zugang beim nächsten gelegten Ei hatten- also von Kloake/ Bauchgefieder auf's Ei gerieten und mit der Legeflüssigkeit, flupp, durch gröbere Poren ins Ei gelangten...
Später, wenn diese Flüssigkeit getrocknet ist (berühmte Schutzschicht des Bruteis), kommt bei intakten Eiern und intakter Schutzschicht meiner Meinung nach nichts mehr ins Ei, vorher wäre das Ei noch im Huhn, und hätte die derart heftig was im Legedarm, hätte ich sicherlich mehr Eier dieser Ausprägung gehabt...

Blut ins Ei könnte bei mir nicht vom Hahn kommen, der ist kleiner als sie. Riesenjunghähne habe ich auch nicht, bzw. die Jerseys sind zwar schon arg riesig, aber noch grüne Jungs, die haben mit der Frauenwelt noch lange nix am Hut. Wohl aber ist die Henne ja recht schwer und groß, und vllt. ist sie einfach mal beim Sprung von der Stange hart aufgekommen, was ja auch schon für Einblutungen ("Hahnentritt") ausreichen kann.
In ihrem Fall war es dann etwas mehr, "Bakterium" fand genug Nahrung, und et voila, grüner Eiinhalt mit dem Geruch nach sich zersetzendem Grünzeug.

Klingt reichlich logisch, wenngleich die Übertragung ein ganz dummer Zufall gewesen sein muss... In der Luftkammer war kein Blut, daher dort nichts grünes, nur "erwartungsgemäße" Zeichen von Bakterientätigkeit...

Was meint Ihr zur Logik des Gedankengangs? Könnte absolut passen, wenngleich das eine hohe Zufälligkeit wäre... Alt war das Ei aber sicher nicht, die Leute wollen mich sicher auch nicht behumsen, und krank ist die Henne auch nicht, sonst hätte ich mehr dieser üblen Eier bekommen, weil die Henne ja noch immer quasi täglich legt...

PS: Vielen lieben Dank, Schnuffel :)!

zfranky
23.09.2016, 00:48
Alter Grundsatz in der Medizin:
Häufiges kommt häufig vor, Seltenes kommt selten vor..
und
Wenn du Hufgetrampel hörst, dann denk an Pferde, nicht an Zebras..

ehrlich gesagt, das ist mir zu konstruiert und zu unwahrscheinlich.

Ich denke immer noch, die Leute haben irgendwie das Ei überlagert, ohne es selbst zu bemerken.

LG

Nöle
23.09.2016, 05:12
Ich hatte das hier von zwei Jahren ebenfalls:
Eine Henne die wirklich faule Eier gelegt hat.
Glücklicherweise habe ich das gemerkt, bevor ich eines davon weitergegeben habe.
Allerdings hat mir das den Genuss doch ein paar Tage verleidet.
Es handelte sich um eine Araucanerin.
Erst dachte ich auch, na gut, haste vielleicht eins zu spät gefunden...
Dem war leider nicht so. Selbst frisch vom Huhn waren die Eier bereits faul.
Absoluter Matsch mit einem ekelhaften Gestank. TA meinte vermutlich eine Entzündung im Eileiter, AB hat nichts gebracht.
Das ging einige Woche so, dann hat der Habicht sich drum gekümmert.
Warum die Eier faul waren, weiß ich noch immer nicht, aber ich weiß sicher, dass das passieren kann.
LG,
Nöle

hühnerling
23.09.2016, 09:47
Den ausführlichen Beschreibungen zufolge würde ich von einer Eierstockentzündung ausgehen, einer häufigen Erkrankung bei Legehennen. Auch die beschriebenen Ausflockungen und dunkleren Schlieren im Eigelb der anderen Eier dieses Tieres würden zum Verlauf passen.

Die Versionen aus Beitrag #15 halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Redcap
23.09.2016, 10:30
Kauf Dir einen Eierstempel ... dann bist Du zusätzlich zum Schieren auf der sicheren Seite. Zumindest weist Du dann, wie alt so ein faules Ei bei der Reklamation ist.

Okina75
23.09.2016, 12:42
Ja, gute Idee mit dem Stempel!

Die beiden Madames Hybriden bleiben dann weiterhin unter Beobachtung, und wenn dergleichen nochmal vorkommt- ex und hopp. Hatte halt gedacht, man kann den Mädels einen gemächlichen Ruhestand verschaffen, aber wenn die beinahe grundsätzlich immer Schaden nehmen/ haben, wenn sie älter sind, hat 's ja auch keinen Sinn...