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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Überleben Hühner länger wenn ......



Mücke
02.08.2016, 07:37
Hihi an alle.

Überleben Hühner eher wenn sie im Außengehege eingesperrt sind und der Fuchs sich unten durch buddelt? Oder wenn ich sie morgens ins freie lasse?
Erwischt der draußen auch so viele?

SalomeM
02.08.2016, 09:53
Im Idealfall sollte ein Gehege gegen Durchbuddeln abgesichert sein. Wenn nicht, wird der Fuchs - wenn er reinkommt - in einem geschlossenen Gehege ALLE töten. Im Freien wird er wahrscheinlich nicht alle erwischen, da sich die Hühner besser verstecken bzw. wegfliegen können.
In der Regel jagen Füchse nachts bzw. ab Dämmerung. Wobei sich leider die Vorfälle häufen, das Mr. Reinecke auch tagsüber aktiv ist.

sil
02.08.2016, 11:50
Ein Gehege ist immer mehr oder weniger wie eine Falle. Fuchs, Hund oder was auch immer ins Gehege reinkommt mit der Vorgabe, Hühner zu fangen, haben es da viel leichter als wenn keine Begrenzung da ist, die die Hennen am Flüchten und sich ein sicheres Versteck suchen hindert.

Mücke
02.08.2016, 13:58
Also macht es keinen Sinn die Hühner in einem Außengehege zu lasse wenn ich arbeiten bin? Ok dann werde ich sie lieber den ganzen Tag draußen laufen lassen. Jedenfalls solange das Außengehege nicht gegen durchgraben abgesichert ist. Danke für die Schellen kompetenten Worten :)

sil
02.08.2016, 14:35
Ist denn, wenn Du nicht zu Hause bist, sonst niemand vor Ort? Also ist das Grundstück dann über Stunden vollkommen verlassen? Wenn ja, wie groß ist es? Ist es irgendwo abgelegen oder mitten in einer Siedlung?
Füchse z.B. sind gute Beobachter die sehr genau einschätzen, wo und wann sie auch tagsüber unbedenklich unterwegs sein können und für die unsere Haushühner mit ihrem eher unbekümmerten Verhalten ziemlich unwiderstehlich "Beute!" signalisieren. Gegen einen erfahrenen Fuchs hat ein (Haus-/Rasse-/Lege-)huhn auch in einem sehr stark strukturierten Gelände nur wenig Chancen, weil Füchse sich einfach an einem aussichtsreichen Platz auf die Lauer legen und sobald sich die Gelegenheit bietet, schnell und effizient zuschnappen. Im Zweifel hat das betroffene Huhn nicht mal mehr Zeit für einen erschrockenen Quickser.
Auch wenn es noch eine Warnung los wird - wissen deine Hühner, was diese Warnung bedeutet? Manche wissen es nämlich nicht und sehen entsprechend auch keinen Grund, künftig doppelt wachsam zu sein. Selbst wenn der Halter mitkriegt, dass da ein Fuchs grade zu Besuch war, braucht es schon sehr überzeugende Argumente, ihm nachhaltig die Hühner, bzw das Grundstück zu verleiden.
Bei vielen funktioniert ein Stromzaun in diesem Sinne, bei mir z.B. ist es ein Hund und ein örtlicher Jäger, der sich mehr oder weniger auf Füchse spezialisiert hat, aber die Gegebenheiten sind überall anders, und auch die Füchse sind mal eher frech und distanzlos, mal eher vorsichtig.

Mücke
02.08.2016, 16:02
Also ich wohne mitten in der Stadt Brandenburg . Direkt im Zentrum. Das Grundstück befindet sich auf dem Hof und ist ca 700-800
qm groß. Es ist dreieckig und wird begrenzt durch einen Graben 5-6m breit , die alte Stadtmauer die bis in den Graben geht , angrenzend der Stadtpark. Und von meiner Wohnung aus einem alten Drahtzaun. Der Hof ist total bewachsen mir Büschen und Bäumen . Im Frühjahr hat schon mal ein Tier alle meine Hühner geholt. Allerdings nachts und auch nur weil ich noch keinen festen Boden im Stall hatte. Das Außengehege ist 25-30qm und vollständig mir Draht umgeben. Außer unten. Es wäre ein leichtes sich am Tage drunter durch zu graben als Fuchs .
Am Tage von 6-16Uhr ist niemand auf dem Grundstück.

FoghornLeghorn
02.08.2016, 16:58
Das Außengehege kannst du recht einfach und effizient gegen durchbuddeln sichern: Ein starkes Drahtgeflecht außen am Zaun rum legen dass zwischen Gehegezaun und Drahtgeflecht keine Lücke ist und mit Erdankern im Boden sichern.
Wenn dann noch wieder Gras durch den Draht wächst, sichert das Gras die ganze Konstruktion zusätzlich.
Das ist nicht so teuer und relativ schnell gemacht wenn du außen überall gut an dein Gehege dran kommst.

Sabine

Mara1
02.08.2016, 19:32
Wenn sich ein Fuchs an das Gehege buddelt haben die Hühner auf 30qm keine Chance, da tötet er wahrscheinlich alle in kürzester Zeit. Wenn du sie raus läßt, haben sie die ca. 800qm zur Verfügung, verstehe ich das richtig? Eine Garantie, daß sich dort dann wenigstens einige retten können gibt es nicht. Zumindest etwas mehr Chancen hätten sie da vermutlich. Daß Füchse nur in der Dämmerung oder nachts kommen kann man getrost vergessen. Die kommen auch mitten am Tag inzwischen.

Weißt du was für ein Tier deine Hühner das letzte mal geholt hat? War das ein Fuchs?

Zwiehuhn_Neuling
02.08.2016, 19:47
Hi,

eigentlich ist schon alles gesagt: Auf xxqm im Gehege gibt es Totalverlust. Bei mir hat nur die Glucke im Hühnerhaus und ein größeres Küken (das sich zur Glucke in das Hühnerhaus geflüchtet hat) überlebt. Die anderen waren totgebissen und 2 fehlten.

Meine Rasse (Altsteirer) ist in freiem Gelände dem Fuchs überlegen da sie fliegen können.
Ich weiß nicht welche Rasse du hast.
Wenn sie nicht fliegen können ist es für sie im Freien schwierig. Trotzdem sollte der Fuchs sich mit einem zufrieden geben, da er ja einen Jagderfolg hat und die anderen mehr Mühe sind. Schließlich hat der Fuchs ja schon Futter für 2-3 Tage.

Noch was zu Sabine:
Du kannst entweder wie sie vorschlägt ein L-förmiges Stück außen auf den Boden legen (besser ist es etwas aufzuhacken und damit einige cm unter den Boden zu kommen) - oder außen Betonplatten an den Zaun zu legen - auch Bretter gehen temporär.
Der Fuchs buddelt "in der Ecke".
Er gräbt keine Tunnel (außer er gräbt einen Bau).
Wenn du also die Ecke (wo der Zaun auf den Boden stößt) gegen buddeln sicherst ist alles ok.

Dann kommt aber das klettern: Füchse können wie Katzen recht gut springen und klettern auch.

Ich habe daher (nach weiteren Verlusten) noch einen Stromzaun gespannt. Eine Litze unten, eine oben:
Seit dem ist Ruhe.

Gruß Johannes

Mara1
02.08.2016, 21:21
bei mir ist unten L-förmig Draht außen herum verlegt und oben eine Litze mit Strom über dem Maschendrahtzaun. Seit dem keine Verluste mehr bei mir. Der Fuchs ist nach wie vor da, aber er geht jetzt zu den Nachbarn.

LG
Mara

Mücke
03.08.2016, 06:39
Moin moin

Sabine -> das mit dem Draht ist eine gute Idee. Werde morgen mal zum Schrottplatz und mir Aluminiummaschendraht besorgen für einen schmalen Taler.

Mara1 -> draußen haben sie eine wunderschöne grüne mit Büschen und Bäumen und Knöterich , Brennessel ,Girsch bewachsene Landschaft.
Leider weiß ich nicht genau welches Tier es war. Die Gebissabdrücke waren 2cm mal 4cm mit Spitzen Zähnen.
Im Park nebenan habe ich schon einen Fuchs gesehen. Auch der Marder und der Mink wurde schon gesehen und zu 100% identifiziert. Auch frische angefressene Fischreste finde ich regelmäßig an dem kleinen Graben auf meinem Hof. Waschbär Dachs und Marderhund würde ich ausschließen weil es die letzten zwei Jahre keine Anzeichen dafür gab. Was aber nix heißen will .

Johannis -> mein Gehege ist von oben komplett zu mit Draht . Da kommt nix rein hoffe ich . ich habe 13 Tiere und 9 Sorten. Gestern habe ich provisorisch Baumstämme
Von außen an den Zaun gelegt. Das gibt erstmal ein besseres Gefühl .

Mara -> Strom würde ich auch gerne haben , aber der liegt hinten auf dem Grundstück leider nicht an. Aber die Idee gefällt mir gut.

Mara1
03.08.2016, 07:33
Weidezaungeräte gibt es auch mit Batterie, da brauchst du keinen Stromanschluß. Nimm eins für 12V, da kann man auch eine Autobatterie dranhängen.

Ich habe unten Draht L-förmig nach außen verlegt und oben über dem Maschendrahtzaun eine Litze mit Strom (Weidezaungerät). Hat bisher gut geholfen, seit dem kein Fuchsbesuch mehr.

Das Gelände hört sich super an, das gefällt den Hühnern bestimmt gut. Marder sind eigentlich wirklich nur nachts auf der Jagd. Vom Mink weiß ich es nicht. Fischreste könnten schon auf einen Mink hindeuten.

So sieht meine Fuchssicherung "oben herum" aus:
174643
174644

Mara1
03.08.2016, 07:41
Meine Sicherung "oben rum": Maschendrahtzaun und knapp darüber eine Litze mit Strom aus dem Weidezaungerät. Die Abstandshalter zwischen Litze und Zaun müssen sein, damit die Litze nicht den Zaun berührt und dadurch einen Kurzschluß macht. So sind überall ein paar cm Abstand zwischen Zaun und Litze, selbst wenn der Fuchs mal mit der Pfote auf die Litze drücken würde. Dafür kriegt er dann aber ordentlich eine gebrettert, daß ihm die Lust auf Hühnerfleisch erst mal vergeht.

Mücke
03.08.2016, 08:03
Das sieht gut aus , echt topp. Die Füchse werden immer frecher . Wir hatten letztes Jahr im meinem Garten außerhalb von der City ein Feuer gemacht. Trotz Feuer stand auf einmal der Fuchs auf dem Rasen . 5m vom Feuer entfernt und schnappte sich eine Scheibe Salami die ein Kind vorher hingeschmissen haben muss . Der guckte noch ganz frech. Er hatte keine Angst aber ließ uns auch nicht aus den Augen. Vor 4 Jahre hatte ich im Garten auch schon mal Hühner. Auch die waren dann alle tot und überall verteilt . Deswegen finde ich es im der Stadt viel besser. Eigentlich unfassbar das es so viele Hühnerhalter gibt die nicht mal nachts den Stall zumachen. Deren Hühner gehen morgens einfach los und ziehen den ganzen Tag im Wald durch die Gegend. Und da passiert nix. Und ich hab die Hühner in der Stadt und alle waren weg . Das soll einer verstehen :p

FoghornLeghorn
03.08.2016, 11:09
Hallo Mücke,

bei so viel Raubzeug rund herum würde ich die Hühner lieber auch in der Voliere lassen bis jemand zuhause ist. Und selbst dann kann ein frecher Fuchs mal vorbei schauen.
Elektrozaun ist immer gut gegen Füchse, aber eine 100 % Garantie gibt es nie.

LG
Sabine

Mara1
03.08.2016, 12:18
Stimmt, 100% Sicherheit gibt es nicht. Nach meiner Meinung nützt Strom weit mehr als jemand, der zuhause ist. Keiner steht den ganzen Tag im Garten oder am Fenster und beoachtet die Hühner. Dem Fuchs reicht eine halbe Stunde, um ein Blutbad anzurichten. Da müßte man wirklich im Viertelstundentakt nach den Hühnern schauen, um das schlimmste zu verhindern.

Bei uns war der Fuchs mitten am Vormittag im ungesicherten Auslauf und im Stall. Obwohl wir zu Hause waren, die Hunde zu Hause waren, der Stalleingang keine 5m von der Haustür weg ist. Das hat den Fuchs alles nicht gestört, und wir haben nichts gemerkt. Seit dem ist bei uns Hühnerauslauf nur noch gesichert.

@Mücke,
wenn die Hühner den ganzen Tag alleine durch den Wald streifen, sind da Hunde dabei? Irgendwer hat mal hier im Forum etwas geschrieben von so kleinen Hunden, die ähnlich wie Herdenschutzhunde bei den Hühnern im Stall leben und tagsüber mit ihnen unterwegs sind und die Hühner bewachen. Ich finde nur die Beiträge darüber nicht mehr. Hätte mich interessiert, was für Hunde das sind.

Wenn die Hühner ganz alleine unterwegs sind ist es wirklich erstaunlich, daß es nicht sehr viele Verluste gibt. Oder werden die Verluste einfach in Kauf genommen? Vielleicht sind es auch Rassen, die dafür besonders geeignet sind. Nicht zu groß und schwer, sondern leicht, beweglich, idealer weise auch flugfähig. Und aus Naturbrut, damit sie schon von klein auf von der Glucke lernen, was gefährlich ist.

Meine dicken Damen hätten jedenfalls nicht viel Chancen, wenn ein Fuchs kommt sind sie leichte Beute. Ein Teil der Hennen kann zwar schon mal so 1,50m hoch auf eine Stange fliegen und dort landen. Aber das reicht nicht, wenn ihnen ein Fuchs an den Kragen will. Einziger Vorteil beim totalen Freilauf wäre halt, daß der Fuchs vermutlich nicht gleich 20 auf einmal killen könnte, weil die sich dann noch weiter zerstreuen würden und er könnte nicht hinter allen gleichzeitig her. Aber wenn er alle 2-3 Tage dann eine oder zwei holt wäre auch bald Schluß mit der Hühnerhaltung.

Mücke
03.08.2016, 13:30
Bei Brandenburg an der Havel in Neue Mühle ist neben den Forellenteichen ein Bauernhof . Der super bei GoogleMaps zu erkennen. Überall drum rum gibt es nur Wald. Sogar die Glucken ziehen mit den kleinen in den Wald und kommen dann irgendwann mal wieder . :laugh Die Henne mit meinem kleinen Hahn kommen von dort. Und wenn ich es nicht selber gesehen hätte, würde ich es nicht glauben. Da laufen auch keine Hunde mit durch den Wald . Habe das natürlich gleich angebrochen und sie sagten alles kein Problem... Es kommt selten vor das mal ein Huhn nicht mehr nach Hause kommt. Da war ich platt . Ich freu mich ja für ihre bunte Hühnermischung aber bisschen ungerecht ist das trotzdem. Gut vorstellen kann ich mir das der Fuchs nur ein zwei Stück holt . Der Rest versteckt sich bestimmt total gut. Also ist es auf jeden Fall besser seine Hühner im freien laufen zu lasen wenn man gegen durchbuddeln nicht geschützt ist richtig? Aber das Außengehege macht nur wirklich einen Sinn wenn es sicher ist. Sonst bräuchte man ja keins. Ich mach das jetzt sicher. Zum Schrottplatz Draht und Material für die Erdhaken besorgen und auf geht's;D
Das der eigene Stall zur Falle werden kann, ist schon beängstigend . Ist denn bei euch alles gegen durchbuddeln geschützt?

Mara1
03.08.2016, 20:32
Bei mir ist alles gegen durchbuddeln geschützt. Wobei ich bei unserem ersten Auslauf zu dünnen Draht genommen habe, der ist jetzt 3 Jahre alt und ich taugt nichts mehr. Im Herbst werde ich da einen neuen Draht verlegen. Momentan ist es mir noch zu heiß für solche Arbeiten und die Hühner sind momentan in diesem Auslauf sowieso nicht, da soll das Gras nachwachsen.

Wir hatten die Hühner auch im Obstgarten, den können wir nicht so schützen. Das Ergebnis war dann auch prompt ein Fuchsbesuch. Es ist ein Jahr lang gut gegangen, aber dann... seit dem ist Auslauf im Obstgarten gestrichen und wir haben einen Teil für die Hühner gesichert.

Wenn nur ab und zu ein Huhn fehlen würde, damit könnte ich leben. Ein paar mehr aufziehen und gut. Dafür hätten sie dann hier die große Freiheit. Aber unser Fuchs begnügt sich nicht damit, ab und zu ein Huhn zu holen. Und bloß als Fuchsfutter will ich meine Huhns nicht großziehen. Es sind hier auch in der Nachbarschaft keine Hühnerhalter, die ihre Hühner einfach so laufen lassen. Ich denke die Leute wissen, warum. Hier haben noch viele Leute eigene Hühner, aber die sind immer eingezäunt. Und ab und zu höre ich dann wieder, daß bei xy der Fuchs alle Hühner gekillt hat, oder zumindest immer gleich mehrere auf einmal.

Bei einigen hier im Forum funktioniert es mit dem Freilauf ohne allzu große Verluste. Vielleicht habe ich zu schwache Nerven dafür. Oder die Füchse sind nicht überall gleich gestrickt.

Okina75
04.08.2016, 00:21
Naja, bei Euch kommen ja noch Straßenhunde dazu, Mara- denen würde ich meine Hühner auch nicht aussetzen wollen, obwohl ich ansonsten schon volles Risiko gehe bei 20 Arten potentieller Hühnerprädatoren für jedes Alter hier ums und im Dorf... Mit völig freilaufenden Küken vom spätestens siebten Tag an (meist ab dem dritten/ vierten) etc. ...

Es wurde richtig gesagt: Die Hühner müssen zum einen in Naturbrut mit an den örtlichen Feinddruck gewöhnten Glucken aufgewachsen sein, und zum anderen ist es nicht von Nachteil, eher flüchtige, aufmerksame und instinktsichere Hühner zu haben.
Also keine treudoofen und völlig unbedarften Hallen- Massenaufzuchten vom Händler, sondern welche, die auf Zack sind. Da passiert selbst dann unter Umständen nix, wenn sie überhaupt erstmals einen Fuchs sehen.
Wie meine Truppe Ende Juni/ Anfang Juli, als am hellichten Nachmittag plötzlich ein Fuchs fast am Haus stand, mitten in/ an der nachmittäglichen Chillout- Zone der Hühner. Und trotzdem hat er, trotz Versuch, keines erwischt, nicht mal eins der Küken, die kaum 4 m von ihm entfernt waren.

Ich vermisse zwar seit der Zeit dennoch eine Henne, die hat er aber definitiv nicht an diesem Tag erwischt- ich denke eher, die wollte sich wild setzen und wurde dann zum Essen eingeladen. Exakt wie eine Henne, die im April '15 auf dieselbe Art plötzlich auf Nimmerwiedersehen weg war- ebenfalls Tochter einer Wildbrüterin gewesen, die ihrer Mam wahrscheinlich gleichtun wollte...

Mit diesem Blutzoll kann ich gut leben, und bete nur, dass das auch so bleibt, denn dies Jahr werden die Hühnies wohl doch noch in ihre Schranken verwiesen werden, sprich das halbe Grundstück für sie abgeteilt (*heul*!!!)... Ich hasse, hasse, hasse das, aber noch länger kann ich mein Frauchen nicht hinhalten, und es ist ja nunmal wirklich Schiet, wenn man nix abmulchen kann etc., weil sonst umgehend die Viecher da sind und alles wieder breitkratzen...
Mann, was ich bete, dass das große Meucheln dann nicht seinen Anfang nimmt :(!!!

Mara1
04.08.2016, 07:37
Straßenhunde? Nein, hier nicht. Das Hauptrisiko bei uns ist eindeutig der Fuchs. Der Habicht bedient sich auch, aber der tötet wenigstens nicht gleich alle auf einmal.

Laufen deine Hühner frei auf deinem Grundstück, oder können die auch in der Umgebung herumstreunen? Sperrst du sie dann demnächst aus einem Teil der Gartens aus, oder in einen Teil des Gartens ein? Können deine Hühner fliegen, so daß sie sich auch auf einen etwas höheren Baum flüchten können vor dem Fuchs? Meine sportlicheren kommen schon so auf 1,50m, aber viel höher nicht, und diese Höhe schafft ja auch der Fuchs ganz locker.

Bestimmt hängt es auch von der Umgebung ab, ob es klappt. Ich stelle mir vor, wenn es dem natürlichen Lebensraum von Hühnern nahe kommt, rundherum Wald, viel Unterholz, und die Hühner sind es gewohnt, draußen herumzustöbern, hat man zwar auch Verluste, aber doch nicht in dem Maße. Vorausgesetzt, die Hühner sind auf Zack und passen gut auf. Da wird sich der Fuchs dann halt mal ein Huhn schnappen und das fressen. Das blöde ist wirklich, in einem Stall oder einem begrenzten Auslauf bieten wir dem Fuchs ein Schlaraffenland - oder einen großen Spielplatz - und die Hühner haben keine Chance, zu entkommen. Das ist mir schon bewußt. Andererseits, wenn sich der Fuchs dann täglich eins holt ist auch schnell Schluß mit lustig.

Eine Freundin in Deutschland hatte auch Hühner, direkt daneben Wald und ohne sicheren Zaun. Die meiste Zeit des Jahres gab es kaum Verluste, was ich schon erstaunlich finde. Aber wenn die Füchse Futter für ihren Nachwuchs brauchten waren es täglich 1-2 Hühner weniger. Das summiert sich auch ganz schön. Aber warum soll sich der Fuchs so viel Arbeit machen mit jagen gehen, wenn nebenan der Tisch so reichlich gedeckt ist mit "fangfrischem Huhn"?

Mara1
04.08.2016, 10:21
... Mit völig freilaufenden Küken vom spätestens siebten Tag an (meist ab dem dritten/ vierten) etc. ...

Es wurde richtig gesagt: Die Hühner müssen zum einen in Naturbrut mit an den örtlichen Feinddruck gewöhnten Glucken aufgewachsen sein, und zum anderen ist es nicht von Nachteil, eher flüchtige, aufmerksame und instinktsichere Hühner zu haben.
(!!!

Wieviel Verluste hast du da bei den Küken? Und hast du eher Hühner in Tarnfarben, wie z.B. rebhuhnfarbig? Meine weißen Tucken leuchten natürlich meilenweit, die sieht bestimmt auch der Fuchs schon aus 300m Entfernung.

Mücke
04.08.2016, 11:27
Hab noch ein Wildschweinfell zu liegen. Damit könnte man die Hühner trainieren:laugh
Oder ab und zu mal einen Drachen steigen lassen . :laugh

Okina75
04.08.2016, 23:49
Hy Mara!

Oh, keine Straßenhunde? Cool :blink!


Laufen deine Hühner frei auf deinem Grundstück, oder können die auch in der Umgebung herumstreunen?

Noch beides...


Sperrst du sie dann demnächst aus einem Teil der Gartens aus, oder in einen Teil des Gartens ein?

Wie man 's sieht... Aus dem vorderen, augenfälligeren aus und in den hinteren, eher wildartigen ein...


Können deine Hühner fliegen, so daß sie sich auch auf einen etwas höheren Baum flüchten können vor dem Fuchs?

Nur wenige können wirklich fliegen, die Buschhühner und deren Mixe. Die Blumen sind auch noch ganz gut dabei, vielleicht auch noch die Möwe, aber ansonsten eher nicht so.


Meine sportlicheren kommen schon so auf 1,50m, aber viel höher nicht, und diese Höhe schafft ja auch der Fuchs ganz locker.
So 2,5 m sind schon drin aus dem Stand, bei den Busch und Buschmixen, aber selbst die Bredahenne schafft locker 150 cm, wenn sie will. Die Busch- und Buschmixküken schaffen aus dem Stand ab vier Wochen vier Meter Höhe und 10 m Weite, die anderen sind aber auch ausreichend flink.
Und ich arbeite stetig daran, dass das so bleibt und besser wird.


Wieviel Verluste hast du da bei den Küken?

Überraschend wenig. Hätte 2014 und dies Jahr nicht die Ratte reingeholzt, hätte ich einen brillianten Schnitt von etwa 1,2 statistischen Küken im Jahr. Bislang kamen mir da 2x eine Katze und 1x der Sperber in die Quere- in nun insgesamt sechs Nachzuchtsaisons bei völlig freilaufenden Küken/ Gluckenfamilien. Und wie gesagt 20 Arten potentieller Hühnerprädatoren.


Und hast du eher Hühner in Tarnfarben, wie z.B. rebhuhnfarbig?

Ist letzthin eher uni geworden, ansonsten habe ich aber nur genau eine goldhalsige Henne, der Rest ist zur Hauptsache ungefähr weiß, blau und schwarz. Dazu blau- gelb, silbersprenkel, ungefähr gelb wildfarbig, die beiden Blumenhennen- ein recht bunter Haufen insgesamt...

Meine Idee dabei: Verwirren durch Vielfalt!
Denn wenn ich eines feststellen konnte, dann, dass sich Räuber abgesehen von dem, was zufällig am unachtsamsten ist, vor allem das greifen, was vom Gros des Bestandes deutlich abweicht. Und das müssen nicht unbedingt immer Weiße sein.

So hat das Habichtweib im Zivi ausschließlich die braunen Lohmänner gegriffen, die Silber- Italiener und Blausperber aber völlig links liegen gelassen. Als die braunen dann fast alle waren, bzw. zu wenig um noch aufzufallen, ging es an gleichfarbige Jungtiere und später dann auch mal an schwarz weiß columbia- Tiere.

Dann gibt es in Sevilla in Spanien quasi nur weiße Stadttauben.
Weil die Greife die wenigen "Fehlfarben" schnell und verlässlich rausfangen, also die eigentlich normalen blauen und so weiter. Wo hinwiederum in deutschen Städten auffällt, dass zwar ebenfalls bevorzugt die wildfarbig blauen geschlagen werden, auch eher einfarbig weiße oder andere Uni- Farben, aber Schecken oder gehämmerte meist verschont zu werden scheinen- letztere stellen bei deutschen Stadttauben die häufigste Farbe...

Und indem ich meine Truppe möglichst bunt halte, hoffe ich, dass ich dem Räuber so eine Festlegung (sehr) erschwere, womit ich vermeide, wie im Zivi innert anderthalb Jahren von 27 Hennen einer Farbe nur noch 12 zu haben...

Sanne
05.08.2016, 01:03
Sehr informativ und schön geschrieben Okina75.
Glaube ich muss die Farbauswahl bei meinen überdenken.
Bzw.mehr Farbe ins Spiel bringen.

LG
Susanne

HellaWahnsinn
05.08.2016, 02:14
Interessanter Gedanke, Andreas!

Kann es leider nicht bestätigen. Zumindest "unser" Habicht lässt sich von Farbschlägen nicht verwirren :(

Was hier auffällig ist - das Thema hatte ich mit Peter erst gestern - es kommt auf die Rasse an.

Die dicken behäbigen haben oft Pech..die agilen Kleinen sterben hier in der Regel an Altersschwäche.

Eigentlich müsste ich mich auf Araucana usw beschränken... die flinken wachsamen Pupser werden hier steinalt! Egal welche Farbe sie haben!

Mara1
05.08.2016, 07:10
Vielleicht schießt sich nicht jeder Habicht auf eine bestimmte Farbe ein, aber manche offenbar schon. Jedenfalls interessant, daß die weißen nicht grundsätzlich stärker gefährdet sind. Zumindest was den Habicht betrifft.

Unserem Fuchs war allerdings alles egal, Farbe, Größe, Rasse.... Hauptsache es flattert. Vom großen Maranshahn sk bis zur weißen Legehenne und Junghähne in allen Farben und Größen einschließlich Araucana. Da war anscheinend das Auswahlkriterium nur, daß sich etwas bewegt und flattert und nach Huhn riecht. Naja, jetzt ist er ausgesperrt, allerdings dafür auch die Hühner eingesperrt.

Aber zum Thema zurück, würde ich jetzt mal schlußfolgern: Hühner - wenn beweglich und aufmerksam genug - überleben bei absolutem Freigang tatsächlich länger als in einem schlecht gesicherten Stall oder Auslauf. Der wird im Ernstfall zur Todesfalle: Der Feind kommt rein, aber das Huhn kommt nicht raus. Die Freiheit nutzt ihnen aber auch nur etwas, wenn die Umgebung stimmt, genug Deckung, Versteckmöglichkeiten, und auch Bäume, auf die sie sich flüchten können vor dem Fuchs etc. Seht ihr das auch so?

@Andreas,
Straßenhunde gibt es hier tatsächlich keine, aber als Hundefreund denke ich lieber nicht zu viel darüber nach, warum das so ist. Sicher ist, wer hier einen Hund haben will, muß keinen kaufen, sondern kann warten, bis irgend so ein ausgesetztes Wesen vorbei kommt und eine neue Bleibe sucht. So sind wir zu unseren sechs Hunden gekommen, und unsere 2 Katzen haben sich auch einfach bei uns angesiedelt.

LG
Mara

mightytall
05.08.2016, 07:10
Habt ihr schon darüber nachgedacht den zuständigen Jagdpächter zu bitten den Fuchs oder andere Übeltäter mittels Lebendfalle zu fangen?
Oft zählen auch befriedete Stadteile zu Jagdrevieren und es bietet sich zumindest die Möglichkeit der Fallenjagd.

Selbst Falle stellen solltet ihr aber nicht. Das könnte rechtlich ins Auge gehen.

Mücke
05.08.2016, 08:28
Selbst Falle stellen solltet ihr aber nicht. Das könnte rechtlich ins Auge gehen.[/QUOTE]

Das ist auch nicht so einfach wie man sich das vorstellt . Einige Räuber sind wirklich sehr schlau .
Zwei Lebendfallen 100x20x20 haben über Monate keine Erfolg gehabt. Hühnchenkeulen und Nutella brachte nix. Die Fallen waren sehr oft ausgelöst und Lehrgefressen. Nur der Knochen lag noch drin. Habe mich natürlich gefragt wie das möglich ist.
Beim genaueren gucken fiel mir dann auf das der Räuber sich von außen mit den Pfoten die Hühnchenkeule an den Draht geholt hat. Und tatsächlich mit den Zähnen solange geknabbert bis das ganze Fleisch vom Knochen ab war. Und alles durch das Gitter durch. Das muss Stunden gedauert haben, und alles nur um nicht in die Falle zu müssen. Jetzt hab ich es aufgegeben und die fallen stehen sinnlos rum . 50€ fürn A.....
Das Geld hätte ich mir sparen können.

Mara1
05.08.2016, 08:35
Die Jäger hier interessieren sich herzlich wenig für die Füchse. Die jagen lieber nahrhaftes, Hasen, Rehe, Wildschweine, Fasane. Bei den Wildschweinen haben sie jetzt mal tatsächlich den Bestand etwas reduziert, weil es sehr viele Beschwerden gab, wenn die netten Schweinchen sich nachts in den Hausgärten vergnügt haben und am Morgen dann statt einem Gemüsegarten nur noch ein frisch umgebrabener Acker und ein plattgewalzter Zaun da waren. Die Gemüsegärten hier werden mit viel Arbeit und Mühe bestellt und sind nicht nur Hobby, sondern auch ein wichtiges Stück Selbstversorgung. Da kommt es nicht gut an, wenn die Wildschweine in einer Nacht dann alles vernichten.

Mücke
05.08.2016, 09:20
Mara das ist bitter wenn man grade so schön alles in Schuss hat und dann so ein "Saustall" vorfindet .
Da hilft nur ein sehr stabiler Zaun.

Und das verschiedenfarbige Hühner für Verwirrung sorgen ist ein toller Beitrag . In der Nähe von Städten haben sich Greifvögel oft auf Tauben spezialisiert. Könnte mein grauer Grünleger also mitten in der Stadt von oben gefährdet sein.
Auch weiße Hühner müssten eigentlich meist verschont bleiben. Weiße Beute ist doch bestimmt sehr ungewöhnlich für einen Greif oder?

mightytall
05.08.2016, 11:14
Das ist auch nicht so einfach wie man sich das vorstellt . Einige Räuber sind wirklich sehr schlau .
Zwei Lebendfallen 100x20x20 haben über Monate keine Erfolg gehabt. Hühnchenkeulen und Nutella brachte nix. Die Fallen waren sehr oft ausgelöst und Lehrgefressen. Nur der Knochen lag noch drin. Habe mich natürlich gefragt wie das möglich ist.
Beim genaueren gucken fiel mir dann auf das der Räuber sich von außen mit den Pfoten die Hühnchenkeule an den Draht geholt hat. Und tatsächlich mit den Zähnen solange geknabbert bis das ganze Fleisch vom Knochen ab war. Und alles durch das Gitter durch. Das muss Stunden gedauert haben, und alles nur um nicht in die Falle zu müssen. Jetzt hab ich es aufgegeben und die fallen stehen sinnlos rum . 50€ fürn A.....
Das Geld hätte ich mir sparen können.

Das hört sich stark nach Waschbären an, andere Räuber haben nicht so ausgeprägte Geschicklichkeit mit den Pfoten.

FoghornLeghorn
05.08.2016, 11:41
Zitat Mücke

Zwei Lebendfallen 100x20x20 haben über Monate keine Erfolg gehabt. Hühnchenkeulen und Nutella brachte nix. Die Fallen waren sehr oft ausgelöst und Lehrgefressen. Nur der Knochen lag noch drin. Habe mich natürlich gefragt wie das möglich ist.
Beim genaueren gucken fiel mir dann auf das der Räuber sich von außen mit den Pfoten die Hühnchenkeule an den Draht geholt hat. Und tatsächlich mit den Zähnen solange geknabbert bis das ganze Fleisch vom Knochen ab war. Und alles durch das Gitter durch. Das muss Stunden gedauert haben, und alles nur um nicht in die Falle zu müssen. Jetzt hab ich es aufgegeben und die fallen stehen sinnlos rum . 50€ fürn A.....
Das Geld hätte ich mir sparen können.

Hallo Mücke,

hast du versucht die Drahtfalle von außen zuzustellen ( mit Holz eventuell ) damit das Tier nicht mehr von oben oder seitlich in die Falle greifen kann ?
Wenn die Falle zwei Seiten hat, dann eine Seite geschlossen halten, den Köder an dieser Seite, hinter der Wippe, am Boden der Falle festbinden und diese Seite mit Holz abdecken. So ist das Tier gezwungen in die Falle zu gehen um an den Köder zu kommen.

Sabine

sil
05.08.2016, 12:46
Aber zum Thema zurück, würde ich jetzt mal schlußfolgern: Hühner - wenn beweglich und aufmerksam genug - überleben bei absolutem Freigang tatsächlich länger als in einem schlecht gesicherten Stall oder Auslauf. Der wird im Ernstfall zur Todesfalle: Der Feind kommt rein, aber das Huhn kommt nicht raus. Die Freiheit nutzt ihnen aber auch nur etwas, wenn die Umgebung stimmt, genug Deckung, Versteckmöglichkeiten, und auch Bäume, auf die sie sich flüchten können vor dem Fuchs etc. Seht ihr das auch so?
LG
Mara

Ja, ich sehe das auch so. Aber wie schon gesagt, es kommt immer auch auf die jeweiligen Gegebenheiten an.
Da Hühner keine geschlossenen Herden bilden, sondern in losen Trupps unterwegs sind, ist auch mitentscheidend, wie wachsam und auf Zack die Hähne sind. Ein Hahn allein kann immer nur auf die Hennen aufpassen, die sich in seiner unmittelbaren Nähe aufhalten, mehrere Hähne können also durchaus auch sinnvoll sein, auch, weil, wenn eine Henne erschrocken Laut gibt, meist mehrere Hähne zu Hilfe eilen und gemeinsam gegen einen Angreifer Front machen. Ich konnte schon mehrmals beobachten, wie zwei oder drei Hähne zusammen einen Habicht angingen und ihn verscheuchen konnten, und letztes Jahr hat ein frecher Jungfuchs direkt unterhalb unseres Balkons versucht, eine Henne zu schnappen. Ich habe den Alarm mitbekommen und konnte grade noch sehen, wie einer der Hähne dem Fuchs mitten ins Gesicht sprang, der lies die Henne, die er schon im Fang hatte, fahren, schnappte stattdessen nach dem Hahn, inzwischen aber war unser Hund zur Haustür raus und einmal ums Haus geflitzt und der Fuchs machte, dass er davonkam. Davor vermisste ich im Zeitraum von etwa einer Woche dreimal jeweils einen Junghahn, danach den ganzen Sommer keine mehr. Letztens hatte eine unserer Katzen ihren "Narrischen", begleitete mich auf meiner Fütterrunde und raste dabei Baum rauf, Baum runter, von einem Baum zum nächsten. Dabei erschreckte sie ein paar dösende Hennen, eine machte alarmiert "Kieck", in der nächsten Sekunde war die Katze umringt von 7 Hähnen, zwei erwachsenen, fünf ca. 3 Monate alten Junghähnen, während die Hennen schon Deckung suchten. Geheuer war das der Katze ganz sicherlich nicht, und ich denke, auch der eine oder andere wilde Beutegreifer wird da ins Überlegen kommen.
Ohne eine gute Hahnenwache ist es anderseits für einen flinken Jäger kein Akt, sich still und heimlich ein sorgloses Hennchen zu greifen und es weg zu tragen. Selbst ein Habicht, der ein getötetes Huhn an Ort und Stelle zerlegt, wird von vielen Hennen nicht mehr als Bedrohung gesehen. Der Angriff als solcher, wenn sie ihn mitbekommen, bedeutet für sie Gefahr, aber ein auf dem Boden hockender großer Vogel nicht unbedingt.
Wogegen auch die mehrere Hähne machtlos sind, sind jagende Hunde. die geraten oft in einen regelrechten Rausch und kennen keine Hemmungen mehr. Mir hat einmal vor vielen Jahren ein Besucherhund (Terriermix) so gründlich aufgeräumt, dass von damals 12 oder 13 Hennen gerade mal drei und von den zwei Hähnen nicht einer übriggeblieben sind. Wie gesagt bei komplett freilaufenden Hennen und genügend Versteck und Fluchtmöglichkeiten. Jeder Versuch seiner Besitzerin, ihn abzurufen, wurde kompett ignoriert, erst als er mir vor eine Schaufel lief und sich eine blutige Nase holte, war er soweit wieder ansprechbar, dass er, wenn auch widerwillig, aufgab. Mir hat das damals sehr bewußt gemacht, wie sich ein Fuchs z.B. in einem beengten Auslauf voller Federvieh verhalten kann.
Die Farbe der Hühner ist eher nebensächlich - bei mir überleben sowohl weiße als auch andersfarbige, und auch solche mit völlig von den anderen abstechenden Farben. Es macht bei mir auch keinen Unterschied, ob die Tiere aus Kunstbrut oder aus Naturbrut stammen. Im Gegenteil ist es so, dass ich bei Naturbrut weit eher Kükenverluste habe als bei Kunstbrut, was wohl schlicht daran liegt, dass die Naturbrutküken eher nach draußen dürfen als die Kunstbrutküken und unsere Katzen ausgezeichnete und effektive Jäger sind, die das Küken fangen seit ein, zwei Jahren wohl als Sport für sich entdeckt haben. Besonders gefährdet durch die Katzen sind Jungtiere bis zu einem Alter von 12 bis 16 Wochen, wenn ich sie dann hinauslasse, ob mit oder ohne Glucke, verliere ich nur noch sehr selten welche. Ab und an verschwinden einzelne Jungtiere, meist Hähne die sich überwiegend abseits der Gruppen aufhalten, über tags, vielleicht wars doch ein Fuchs, vielleicht der Habicht, oder ganz was anderes, das kann ich nicht sagen, weil die Jungtiere überwiegend im dicht mit Unterholz bewachsenen Wald sich aufhalten. Erwachsene Hennen kommen so gut wie nie weg, zumindest nicht tagsüber. Was Nachts nicht im Stall ist, hat allerdings wenig Überlebenschanchen.
Braune Hybriden sind die Ausnahme, die sind irgendwie zu doof für den Freilauf. Ich übernehme immer mal wieder welche, meist aus Privathaltungen, weil sie ja nach dem zweiten Legejahr "alt" sind und weg sollen. Mehrere wurden schon überfahren (der Weg zu uns ist unbefestigt und eine Sackgasse. also kein Durchgangsverkehr) einige gerieten unter Dachlawinen, zwei stellten sich unter Pferdehufe (unsere Pferde haben Ponyhüfchen!!), mindestens zwei sind in der Entenpfütze ertrunken. Für die wäre ein umzäunter Auslauf mit risikominimierter Einrichtung ganz sicher dem längeren Überleben förderlicher.

Okina75
05.08.2016, 14:05
Weiße Beute ist doch bestimmt sehr ungewöhnlich für einen Greif oder?
Wenn er sie nicht gewohnt ist und das weiße (oder anders abweichende Tier) auf Zack ist, bleiben Räuber gerne beim altbewährten Schema.

So kannte ich in Berlin an "meinem Haussee" ein fehlfarbiges Spatzenweibchen, dass mindestens sechs Jahre alt wurde. Sie hatte eine sehr auffallende weiße Blässe auf der Stirn, lebte aber unbekümmert immer weiter, obwohl Turmfalke, Krähe und Sperber ihren Schwarm regelmäßig erfolgreich bejagten.

An selber Stelle kannte ich einen weißen Stock- oder Hochbrutflugerpel, den ich 13 Jahre lang beobachten konnte. Als ich aus Berlin wegzog, muss der also mindestens 14 oder 15 gewesen sein, und das, obwohl Fuchs und Habicht regelmäßig umgingen und im Winter sogar gelegentlich Seeadler vor Ort jagten! Einmal konnte ich so eine Jagd beobachten, der weiße Erpel leuchtete schon von fern, der Seeadler nahm aber lieber eine farblich total unauffällige weibliche Reiherente auf's Korn (und erwischte sie auch), nach dem Motto "Watt de Adler nech kennt, datt frett he nich"...

Mücke
06.08.2016, 13:24
Ja an Waschbären habe ich auch schon gedacht, habe hier aber noch nie welche gesehen.

Sabine : Ich habe die fallen auch komplett mit brettern getarnt. Habe auch Eier in die fallen gelegt. Ohne Erfolg. Das komische war, kaum lagen die Eier neben der Falle war nächsten Morgen ein Loch ca ein Euro Stück Größe im Ei und es war Lehr. Kurzum wurde Ich provokant zum Narren gehalten. Das Vieh liegt irgendwo rum und kugelt sich vor lachen. Habe dann eine lebendfalle aus Siebdruckplatten selber gebaut. Dann hatte ich drei aufgestellt.

Es ist schon sehr interessant an euren Beobachtungen teilzuhaben. Ich habe hier noch ein Opfer der letzten Nacht. 174774