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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hühner in freier Wildbahn



Jorg
31.07.2016, 20:04
Moin zusammen,

mal eine Überlegung:
Küken = etwa 50%Hennen, 50%Hähne.
Auf 10 Hennen soll nicht mehr als ca. 1 Hahn gehalten werden.
Sind es mehr Hähne, kloppen sie sich manchmal bis zum Tod.

Wie sieht es jetzt in der freien Wildbahn aus?
Dort schlüpfen die Hühner doch auch im Verhältnis 50:50.

Die überzähligen Hähne abwandern zählt nicht (sie haben ja keine Hennen zur Verfügung um einen neuen Trupp zu bilden).
Also, was passiert mit den überschüssigen Hähnen - kloppen die sich bis zum Exitus, quasi als natürliche Auslese, frei nach dem Motto: Der Stärkere überlebt?

Gruß
Jorg

SalomeM
31.07.2016, 20:22
Freilebende Hühner bilden viel kleinere Gefüge von Männlein und Weiblein. Bei den Buschhühnern meine ich sogar gelesen zu haben, dass die teilweise nur mit einem Huhn pro Hahn leben (Buschhuhnexperten können hierzu bestimmt mehr sagen).
Die unterlegenen Hähne werden verjagt und sind somit auf sich alleine gestellt, sprich optimales Raubtierfutter. Es wird auch einen häufigen Schwund bei den Hähnen mit Hühnern geben, da diese sämtliche Gefahren abwehren und hierbei logischerweise nicht immer gewinnen.

Jorg
01.08.2016, 07:32
Moin SalomeM, danke für die Antwort.

Mit Minigruppen ist eine logische Erklärung.
Hat mich mal interessiert.

Gruß
Jorg

Rocco
01.08.2016, 09:44
Während der Brutzeit leben bei den Bankivas die Tiere 1,1 max. 1,2 zusammen.
Bei den Sonnerath nur 1,1.
Ich habe die Erfahrung gemacht, das die Hennen bei den Bankivas sehr unverträglich sind. D.h., die Alphahenne hackt alle anderen weg.

Dieses Verhalten steckt in unseren Haushühnern auch noch drin.
Meine Seramas leben seit 5 Jahren in Einehe genauso seit fast 3 Jahren meine Sperbermixe.
Mein Mixi hat auch nur eine Henne. Arvid versteht sich mit jeder Henne, hat aber auch nur eine.
Findus ist solo, weil er für die Hennen, die ich z.z. habe zu schwer ist.
Budy, Pelle und Toto werden weggehackt. Warum weiß ich nicht. Alle drei sind aber geschlechtsreif und legen sich richtig ins Zeug. Aber die Hennen wollen die nicht.:(

mfg Rocco

Jorg
01.08.2016, 19:58
Moin Rocco,

sehr aufschlussreich - vielen Dank!

Gruß
Jorg

Rocco
01.08.2016, 21:04
Die Haltung in Einehe funktioniert aber nur, wenn bei den Tieren "Liebe" im Spiel ist.:)
Das Balzverhalten läuft folgendermaßen ab.

Der Hahn lockt, eine Henne reagiert darauf und geht zu ihm hin.
Gefällt sie ihm wirbt er weiter und beide tun sich zusammen.
Passt sie ihm nicht jagt er sie weg bzw. vergewaltigt sie vorher und sie haut ab.
Sind die beiden zusammen wird die Henne versuchen, alle anderen Hennen wegzuhacken.
Der Hahn versucht aber auch neben seiner Henne andere zu treten. Das will die Henne verhindern.
Im Laufe der Zeit wird die Bindung beider Tiere immer fester. Zum Schluss genügen sie sich.
Dabei gibt es keine zertretenen Hennen.
Ich konnte mehrfach beobachten, dass nach dem Tod die Henne keinen neuen Hahn mehr akzeptiert hat. Die Hähne sind da anders. Sowie die Henne nicht mehr richtig "funktioniert", wird sie durch eine neue ersetzt.

mfg Rocco

Jorg
02.08.2016, 20:44
Moin Rocco,

super - wieder was dazu gelernt!

Gruß
Jorg