Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brutwütige Henne
Capreziosa
29.07.2016, 08:51
Liebe Foris,
ich bin mit meinem Latein am Ende. :wacko
Meine Buschhenne "Alma" ist derart brutwütig, dass sie sich seit 16 Tagen jeglichem Entgluckungsversuch widersetzt. Sie hat im Februar gebrütet und anschliessend 17 Küken grossgezogen, war seither alle paar Wochen brutlüstern, hat sich aber jedes Mal innerhalb von drei, vier Tagen auf andere Gedanken bringen lassen – jetzt allerdings versagen all meine Entgluckungskünste. :unsicher
Ich entglucke stets auf dieselbe Weise: Das gluckige Tier kommt morgens in einen Drahtkäfig und wird erst daraus entlassen, wenn alle anderen Hennen gelegt haben und sämtliche Nester verschlossen sind (zwischen 13:00 und 17:00 Uhr). Bisher war jede Möchtegernglucke inklusive Alma nach spätestens vier Tagen "geheilt" und hat ca. eine Woche später wieder zu legen begonnen.
Als Alma diesmal nach einer Woche immer noch ungebrochen brutlüstern war, hab ich angefangen, den Drahtkäfig an unterschiedlichen Orten aufzustellen (mit Vorliebe dort, wo grad am meisten los war). Ich hab sie auch schon mit ins Haus genommen, neben ihr Staub gesaugt und laute Musik laufen lassen, und zweimal hab ich sie sogar ins Auto gepackt und mitgenommen zum Einkaufen... Ferner steckte sie schon zweimal mit einer anderen Möchtegernglucke zusammen sowohl im kleinen Drahtkäfig wie auch in einem Nagergehege (2 qm), neben dem ich z.B an der Holzfräse gearbeitet habe. Dennoch: NICHTS, aber auch REIN GAR NICHTS hat bislang den erwünschten Erfolg gezeitigt. :blink
Wenn ich morgens die Gefiederten rauslasse, bleibt Alma im Stall auf der Stange sitzen und wartet darauf, dass ich die Nester öffne – ist ihr Lieblingsnest entriegelt, dauert es keine zwei Sekunden, und sie sitzt darin. Wird sie nachmittags aus dem Drahtkäfig entlassen, rennt sie schnurstracks in den Stall, checkt die Nester, zetert eine Weile und setzt sich schliesslich auf die Stange, wo sie bis zur Schlafenszeit stoisch sitzen bleibt, sofern ich sie nicht raushole und zu den anderen bringe. Setze ich sie zu den anderen, geht sie wie eine Furie auf ihre Kolleginnen los und rennt spätestens nach einer halben Minute neuerlich in den Stall, um die Stange zu bebrüten...
:heul
Gestern hab ich zum ersten Mal in Erwägung gezogen, die Segel zu streichen und Alma brüten zu lassen, aber inzwischen hat die Gute schon beträchtlich abgebaut, da sie ja auch kaum etwas futtert, und ich halte ihren Zustand für keine gute Ausgangslage.
Wie schon gesagt: Ich bin mit meinem Latein am Ende – aber so was von!!! :boese :verweis :bash
Hat vielleicht irgendwer von euch eine rettende Idee? :flehan
Meine Hennen entglucke ich 3 Tage am Stück, nicht nur in teiltzeit. Die kommen 3 Tage an einen hellen Ort (Hasenstall etc) und nach 3 Tagen hören sie auf mit den typischen Gluckenlauten. Bin erstaut, dass das so bei dir überhaupt schon geklappt hat.
Nicht so wirklich, aber ich halte mich an den Rat "unseres" sehr erfahrenen Züchter und laß die Hormonbündel inzwischen machen, statt sie und mich mit Entglucken zu stressen. Sprich: Sie dürfen auf dem leeren Nest sitzen, bis es ihnen reicht.
Allerdings schmeiß ich sie regelmäßig zu den Mahlzeiten und auch sonst mal runter, damit sie nicht zu sehr abbauen und total in Trance verfallen. Der Gluck-Rekord liegt hier bisher bei fünf bzw. zweimal drei Wochen, der Durchschnitt bei genau der normalen Drei-Wochen-Brutdauer. Die Hennen haben's gut überstanden und waren dann (bis auf eine von neun) auch für den Rest der Saison durch. Nur auf die Eierausbeute geht's ziemlich, zumal Glucken ja bekanntlich ansteckt.
Ich hab natürlich keine Ahnung, wie das läuft, wenn die Hennen schon geführt haben und vor allem dauernd Küken hören und sehen, also eventuell "wissen", was sie da eigentlich wollen, meine sind ja ein Club der Junggesellinnen. Auf jeden Fall drück ich euch die Daumen, dass die arme Alma Ruhe kriegt - das klingt ja wirklich nervenaufreibend für alle Seiten.
Nicht so wirklich, aber ich halte mich an den Rat "unseres" sehr erfahrenen Züchter und laß die Hormonbündel inzwischen machen, statt sie und mich mit Entglucken zu stressen. Sprich: Sie dürfen auf dem leeren Nest sitzen, bis es ihnen reicht.
Allerdings schmeiß ich sie regelmäßig zu den Mahlzeiten und auch sonst mal runter, damit sie nicht zu sehr abbauen und total in Trance verfallen. Der Gluck-Rekord liegt hier bisher bei fünf bzw. zweimal drei Wochen, der Durchschnitt bei genau der normalen Drei-Wochen-Brutdauer.
Ich würde sie nicht einfach glucken lassen, den Fehler mach ich nicht nochmal, meine hat 9 Wochen am Stück gesessen und am Ende war sie total fertig.
Wenn ich sie nicht brüten lassen will, werden sie entgluckt und nach 1 Woche legen sie wieder.
Capreziosa
29.07.2016, 09:59
Meine Hennen entglucke ich 3 Tage am Stück, nicht nur in teiltzeit. Die kommen 3 Tage an einen hellen Ort (Hasenstall etc) und nach 3 Tagen hören sie auf mit den typischen Gluckenlauten. Bin erstaut, dass das so bei dir überhaupt schon geklappt hat.
Musste erst mal nachzählen: bislang hat das "Teilzeit-Entglucken", wie ich es beschrieben habe, bereits elfmal bei insgesamt fünf Hennen bestens funktioniert. Mir ist es einfach lieber, die Möchtegernglucken bewegen sich nach der stundenlangen Haft noch ein Weilchen und futtern auch entsprechend, als dass sie drei Tage und Nächte am Stück nur in dem kleinen Käfig hocken. Mich dünkt, das Mitlaufen mit den anderen und das Umworben-/Bedrängtwerden von den Hähnen trägt einen guten Teil zur Entgluckung bei, zumal die eine oder andere Henne ganz unverdrossen im Käfig weiterbrütet...
https://farm9.staticflickr.com/8692/28624637245_ffd2941f10_b.jpg
Alma (nicht die Henne im Bild, das ist ihre Tochter) gibt keinerlei Glucklaute von sich (hat sie noch nie), sondern mutiert schlicht zum nestbesessenen Drachen, wenn sie brüten will.
Tulip, ich hab mir in den vergangenen Tagen auch schon überlegt, ob ich Alma einfach auf Gipseiern oder dem leeren Nest sitzen lassen soll, aber das Risiko, dass sie dann vollends dem Brutwahn verfällt und wochenlang nicht wieder zur Besinnung kommt, war mir zu gross – bei Gimars einen Henne war das ja offenbar so und ich kann nicht abschätzen, ob Alma sich ebenso oder eher wie deine Hennen verhalten würde, die es nach drei bis vier Wochen ausgestanden haben. Die Eierausbeute ist mir nicht wichtig (ich bin für heuer ja eigentlich mit den Bruten durch und brauche keine BE mehr) und wenn sich die Hennen durch drei, vier Tage "Teilzeit-Entglucken" wieder einkriegen, hab ich kein Problem damit, dass sie eine Weile nicht legen.
Ich werde wohl einen weiteren Versuch starten und Alma mal 36 Stunden am Stück (also auch über Nacht) im Entgluckungskäfig sitzen lassen, selbst wenn ich das ganz furchtbar finde... Ich denk mir halt einfach, brütende Hennen bewegen sich kaum und futtern nur ganz wenig, ergo hilft den Möchtegernglucken das Bewegen und Futtern beim Runterfahren der Hormone :unsicher, und sie wirken auch viel weniger gluckig, wenn sie draussen rumrennen und nicht in ein Nest können, als wenn sie in Haft sitzen.
Huhn von den Hühnern
29.07.2016, 13:14
Versuch mal ausgepustete Eier... wenn die Henne von Nest geht.. Loch größer machen... irgendwann bricht das Ei unter der Henne.. und damit soll das brüten vorbei sein...
Blacky04
29.07.2016, 13:32
Meine Oma - Gott habe sie seelig - hat mir früher erzählt, sie hätten die Glücken in kaltes Wasser getaucht.
Ist das schon als Tierquälerei anzusehen? Ihre Hühner sind früher jedenfalls weder an Leib noch Seele erkrankt.
Ich pers. habe das so nicht gemacht und werde das auch nicht ausprobieren.
Nur mal so ein uralt rausgekramter Vorschlag. Wenn denn gar nichts hilft.....
Gruß, Bernd
Saskia999910
29.07.2016, 17:24
@Bernd
Diese Methode wurde laut Erzählungen auch in meiner Familie angewandt - scheinbar erfolgreich.
Ich habe auch eine manchmal seeeehr hartnäckige Glucke, die dauerhaft im Käfig bleiben muss. Den Boden lege ich mit unterschiedlichen Steinen aus, da sie sich sonst auch gemütlich auf dem Drahtboden oder der Stange hinsetzt. Und selbst dann hat sie noch eine Woche gebraucht. Dieses jahr hat allerdings ständiges Eierwegnehmen gereicht, vielleicht war es ihr doch zu blöd. Brütenlassen ist bei ihr leider keine option, da sie bei zwei Bruten die Küken während und nach Schlupf getötet hat bzw. es versucht hat und auch danach nicht akzeptiert hat. Eine weitere Chance bekommt sie nicht, zuviel Risiko. Versuch ansonsten mal Eierdiebs Methode: Eier unterlegen (gekochte oder unbefruchtete, damit sich nichts entwickelt). Henne anderthalb Wochen oder so brüten lassen und dann während Madames Nestpause Eier wegnehmen und Nest zerstören, also Nesträuber spielen. Ist ähnlich wie HvdHs Methode.
LG und viel Glück,
Sonja
Manche Ideen/Vorschläge hier finde ich wirklich abenteuerlich (nett ausgedrückt.....). Pack das Tier in einen Entgluckungskäfig, selbstverständlich mit Futter und Wasser, und lass sie solange dadrin, bis sie nicht mehr gluckt. Und zwar am Stück, nicht nur stundenweise. Selbst eine Hardcoreglucke hört spätestens nach 5-6 Tagen auf zu glucken.
Du schreibst zwar einerseits, dass Dir das Tier leid tut, wenn es nonstop im Käfig sitzt - bei Deiner Methode hat die Henne unterm Strich jedoch viel mehr Stunden im Käfig verbracht.
Wenn das Teilzeitmodell bei Deinen bisherigen Glucken gereicht hat, dann ist das klasse. Reicht aber eben nicht für alle.
Kann dich Leidgeprüfte verstehen.
Meine hartnäckigste Glucke hatte mal 10 Tage Dauer-Frauenknast, momentan hab ich die 30. und 31. Glucke dieses Jahres im Käfig (und das bei nur 10 Hennen). Ein neuer Entgluckungskäfig ist gerade fertig geworden.
Irgendwie bin ich von den Damen genervt. Habe schon den Kommentar bekommen, dass es meinen zu gut geht, wenn sie dauernd glucken. *Seufz!*
Also ab mit ihr in den Frauenknast, mit Futter und Wasser, Tag und Nacht, bis sie damit aufhört.
Bei uns und in der Nachbarschaft hat man die Glucken drei Tage ohne Futter in den feuchtkalten und dunklen Gewölbekeller verbannt. Ich fand das damals gar nicht witzig, als ich das als kleiner Steppke mitbekommen hab und hab einmal mit meiner Mutter und einmal mit der Nachbarin, auf deren Hof ich die halbe Kindheit verbracht hab, diskutiert, ob es keine andere Lösung gibt (Am liebsten wäre mir natürlich gewesen, sie brüten zu lassen;D). Antwort: Das wurde schon immer so gemacht. Warum auch hinterfragen? Es funktioniert und die Hennen verhungern in drei Tagen nicht.
Wahrscheinlich hat das Hungern und die ungemütliche Umgebung den Glucken die Brutlust ausgetrieben. Allerdings kann ich mich nur an eine Zwerghenne erinnern, die drei Mal in einem Jahr gebrütet hat. Die großen Hennen waren sonst immer nach einem Mal befriedigt.
Capreziosa
30.07.2016, 08:12
Kokido, hast du die Methode mit dem ausgeblasenen Ei denn schon mal selbst angewandt? Mir ist sie zu aufwändig, da würde ich das Sitzenlassen auf hartgekochten oder Gipseiern und die "räuberhafte Zerstörung" des Nestes vorziehen – dazu ist es nun aber zu spät, so etwas würde ich ab dem fünften, nicht ab dem 18. Tag anwenden.
Ins kalte Wasser tunken, in einem Jutesack aufhängen oder in einen feuchtkalten Keller sperren (oder was es sonst noch gibt an "altbewährten" Mitteln) möchte ich die Henne auch nicht, das erscheint mir doch alles recht barbarisch. :-[
Wenn das Teilzeitmodell bei Deinen bisherigen Glucken gereicht hat, dann ist das klasse. Reicht aber eben nicht für alle.
Zu den bisherigen Glucken zählt auch Alma selbst und die "Teilzeitmethode" hat immerhin schon viermal gefruchtet bei ihr – sooooo falsch kann mein Vorgehen also nicht sein. Natürlich tun mir die von ihren Hormonen getriebenen Hennen leid und was sie mit sich geschehen lassen müssen, ist alles andere als schön und tiergerecht, aber mein Mitgefühl ist nicht das Ausschlaggebende, da steckt eine Überlegung dahinter, die ich bereits angesprochen habe: Brütende Hennen zeichnen sich doch dadurch aus, dass sie sich kaum noch bewegen und nur noch sehr wenig Nahrung aufnehmen, ergo müssten Bewegung und Nahrungsaufnahme den dafür verantwortlichen Hormonen doch entgegenwirken und beim Runterfahren helfen? Mir ist es lieber, die Möchtegernglucken rennen zeternd rum und futtern (die bekommen nach der Käfighaft ja auch immer was besonders Leckeres und Appetitanregendes angeboten), als dass sie reglos im Käfig hocken, dumpf vor sich hinglucken und kaum ein Körnchen futtern. Nochmals: Bislang hat diese Methode gut funktioniert, auch bei Alma, und wenn sie es diesmal nicht tut, muss ich dieses Mal halt eine andere Methode anwenden, was mich aber nicht grundsätzlich an der Wirksamkeit und Sinhaftigkeit der "Teilzeitmethode" zweifeln lässt. :neee:
Die Idee mit den Steinen auf dem Drahtboden find ich gut, Sonja, das werd ich bei denen, die im Käfig unverdrossen weiterbrüten, mal ausprobieren.
Delia, du hast mein vollstes Mitgefühl – Glucke Nr. 31 !!! :o Da kann ich mich mit meinen 11 ja richtig glücklich schätzen... :-[
"Brütende Hennen zeichnen sich doch dadurch aus, dass sie sich kaum noch bewegen und nur noch sehr wenig Nahrung aufnehmen"
Genau - deshalb ergänze ich ja, wie eingangs geschrieben, mein "laß sie machen"-Modell damit, dass ich die Damen rigoros zu jeder Mahlzeit (und zwischendurch auch ab & zu)vom Nest schmeiße. Wenn sie die anderen reinhauen sieht, hat bis jetzt jede Möchtegern-Glucke mehr mitgefressen, als sie alleine nehmen würde. Außerdem steigern sie sich auch nicht ganz so tief in ihre Trance, wenn sie mehrmals am Tag zwangsspazierengehen müssen.
Ich tu ihnen also einiges an Störungen an, vor denen ich mich bei einer echten Glucken hüten würde, und so haben die kleinen Hormonbündel die Zeit auch alles in allem gut durchgehalten, ohne allzu sehr abzubauen. Bis jetzt. Und, wie gesagt: Ich glaube, der Streß war für alle Seiten doch kleiner als der von -zig Entgluckungsversuchen im gleichen Zeitraum.
Huhn von den Hühnern
31.07.2016, 09:40
Das mit den ausgepusteten Eiern habe ich noch nicht probiert. Du kannst 2 unterlegen, da ist der Zeitaufwand zum Loch größer machen nicht so hoch...
Capreziosa
31.07.2016, 10:56
Deine Methode find ich grundsätzlich gut, Tulip, und vermutlich wäre sie für Alma besser und schonender gewesen als das, was ich ihr diesmal habe angedeihen lassen... Das einzigen Bedenken, das ich habe, ist, dass weitere Hennen in Brutstimmung geraten könnten, wenn andere ganz ungeniert glucken und in den Nestern bleiben dürfen. Ich werde dein "laß sie machen"-Modell trotzdem bei der nächsten Glucke, die nicht auf meine "Teilzeitmethode" anspricht, ausprobieren.
Zwischenzeitlich hat meine Methode bei zwei weiteren Möchtegernglucken ohne weitere Umstände Erfolg gezeitigt und auch Alma scheint nun allmählich aus den Klauen ihrer Hormone entlassen zu werden... gestern Mittag ist sie zumindest nicht in den Stall gerannt, um die Stange zu bebrüten, sondern blieb bis zur Schlafenszeit draussen und hat auch ganz ordentlich gefuttert. Heute Morgen sass sie allerdings wiederum im Nest und anschliessend bis gerade eben im Drahtkäfig... nun läuft sie mit ihrem Lieblingshahn mit und ich hoffe, dass der deftige Hormonschub in Kürze definitiv ausgestanden ist. :flehan
Kokido, mir ist die Sache mit den ausgeblasenen Eiern einfach nicht sympathisch :neee:, egal ob zwei oder vier davon im Nest liegen und entsprechend zu manipulieren sind. :freund
Stimmt, die Gefahr, dass die offene Gluckerei ansteckt, ist groß. Letzten Sommer hatte ich hier fünf von zehn Hennen zusammen sitzen - aber immerhin jede (wahrscheinlich weil's so gequetscht verdammt ungemütlich war) nur ein paar Tage. Kommentar alter Hühnerzüchter übrigens: "Sie füttern einfach zu gut" - das wurde hier ja auch schon als mögliche Ursache angesprochen. Ob da was dran ist?
Was mich mangels Gockel auch noch interessieren würde: Wie groß ist eigentlich der Einfluß des Hahns auf das Hormontheater? Macht der eher mit, zeigt also Nistplätze oder sowas, stimuliert er die Hormone durchs Treten zusätzlich - oder hilft er den Damen eher raus, weil er sie ablenkt?
Capreziosa
31.07.2016, 18:31
Ob die Fütterung einen Einfluss hat auf den Hormonhaushalt der Hennen, weiss ich auch nicht. Was fütterst du denn deinen Gefiederten? Meinen geht es gut mit dem Auswahlfutter und dem unbegrenzenten Auslauf, da will ich nix dran ändern.
Deine Fragen bezüglich Hahn kann ich auch nicht beantworten, da ich (andersrum wie du) nicht weiss, wie sich meine Mädels ohne Hahn/Hähne verhalten würden. Rein vom Gefühl her würd ich sagen, dass Hähne keinen Einfluss haben auf das Brutverhalten der Hennen, aber da mag ich mich täuschen – die Hennen untereinander scheinen sich ja durchaus gegenseitig zu animieren, da könnten Hähne vielleicht doch auch etwas bewirken?
Deine Entgluckungsmethode klingt wirklich schonend und tiergerecht, Tulip, das muss ich schon sagen – vielleicht probier ich das tatsächlich mal aus, wenn die drei aktuellen Glucken aufgehört haben zu führen und weitere Hennen brüten wollen. Im Moment kommen hier auf drei Hähne neun Hennen (drei führen und drei sind noch nicht legereif), und wenn nun auch noch zeitgleich fünf oder gar mehr Mädels ihr Interesse an den Herren verlieren, wird's eng...
Unbegrenzten Auslauf kann ich ja leider nicht bieten, hier sind's nur 400 Quadratmeter bunter, wilder Garten für die neun Zwerge, allerdings finden sie da neben Gras, Klee und anderem Grünzeug, wohl auch so einiges, jedenfalls sind sie ständig auf der Jagd.
Zu fressen bekommen sie so ziemlich, was sie wollen: Legemehl zur freien Bedienung, wird aber so gut wie verschmäht und hängt eigentlich nur da, damit die gefräßige Kropfverstopfungs-Kandidatin bloß nie Hunger kriegt. Körner (2/3 Hühner- 1/3 Taubenfutter), so etwas 30 Gramm pro Tag & Schnabel, auch mal Hirse oder Futterhaferflocken. Dazu geölte Raspelmöhren mit Essenresten wie Reis oder Nudeln plus Bierhefe, regelmäßig Frischfleisch aus dem Hundefutter und alles, was der Hund im Napf läßt. Obst je nach Saison - also eigentlich so ziemlich alles, was die Damen mögen zur Auswahl.
Eier gibt's dabei reichlich, obwohl die Hennen schon älter sind (zwischen zwei und viereinhalb Jahren), die Hennchen glänzen wie gelackt, aber die älteren Hühnerzüchter erzählen mir ständig, ich würde sie durch zuviel des Guten ins Glucken treiben, so nach dem Motto: bei so einem Angebot kriegen wir doch auch jede Menge Nachwuchs prima groß!
Verunsichert mich natürlich schon, aber eigentlich möchte ich nichts ändern, weil's den Hühnern so gut geht. Vorstellen kann ich mir aber schon, dass die Brutlust bei kargerem Futter deutlich zurückgehen würde.
Kannst meinem Frl. Cochin nicht ein paar übrige Hennenhormone rüber schieben?
Versuch's mal mit einem chronisch brutwütigen Frl. Wyandotte - vielleicht steckt die die anderen dann prompt an?
Wäre schon froh wenn sie nicht auf Hahn macht :laugh
Capreziosa
15.08.2016, 12:12
Verunsichert mich natürlich schon, aber eigentlich möchte ich nichts ändern, weil's den Hühnern so gut geht. Vorstellen kann ich mir aber schon, dass die Brutlust bei kargerem Futter deutlich zurückgehen würde.
Weniger gut füttern, damit die Brutlust weniger wird, wäre für mich auch keine Alternative – da sind mir wohlgenährte Hennen mit gesunden Instinkten sehr viel lieber.
Kurzes Feedback: Alma hat noch ein Weilchen gegluckt, aber weitaus weniger ernsthaft und versessen – und dann war der "Spuk" exakt am 21. Tag vorbei. :ahhh
Ich hoffe sehr, dass es das war für dieses Jahr mit den brutlustigen Hennen – den Entgluckungskäfig und den Kükenauslauf wage ich allerdings noch nicht zu verräumen...
Powered by vBulletin® Version 4.2.5 Copyright ©2025 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.