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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Marek? was tipt ihr?



irmi
01.03.2007, 17:47
Hallo
nun ist auch mein Hahn erkrankt.
Ich weis nicht was er hat.
Aber Asperillen sind es gewiß nicht, das war die Diagnose beim letzten Huhn.
ich hatte vor kurzem einen Beitrag geschrieben:
Aspergillose (Pilz) Streckt Bein nach hinten (http://www.huehner-info.de/huefo/thread.php?threadid=12941)

So fing es an beim Hahn vor ca 5 Tagen:
Hahn erscheint müde,
krächzt mehr als krähen,
sitzt oft ruhig herrum und tritt die Hühner nicht mehr,
läüft rückwärts, zieht den Hals ein.
Gleichgewichtsstörrungen, nur noch in der Ecke sitzend.
Sucht gegenstände um sich abzustützen, das er nicht umfällt.
Mein verdacht ist Marek in einer schwachvirulenten Nerven- Form.
Oder vielleicht Kokzidose?

Die Henne vor ein paar Wochen:
humpelte,
streckte ein Bein nach hinten,
dann beide Beine gelähmt und steif ohne Reflexe.

Zu meinem Tierarzt habe ich kein vertrauen, mehr weil ich schon mit 2 anderen Hühnern zu ihn bin und er doch nicht helfen konnte.
Er ist aber auch nur ein Kleintierarzt und kennt sich mit Hühnern nicht aus, also verurteile ich ihn auch nicht sondern war froh ihn zu haben.
Großtierveterinäre gibt es hier nicht in der Nähe und einen den ich anrief meinte: ja mit Hühner kenne ich mich nicht aus, die Bauern erlösen die halt wenn die krank sind.Toll gel.

Nun habe ich Walter ihn ins Haus genommen und behandle ihn mit einer Mischung die ich selbst zusammengestellt habe.
Habe aus :
Kamille ist keimtötend,
Melisse antiviral,
Joghurt stärkend Darmflora aufbauend und abwehrstärkend,
Bierheffe ist Träger von Vitamin B1,B2, B6 und B12 sowie Folsäure und vielen mehr.
Das Zeug flöße ich ihn seit Gestern ein, heute hat er das erste mal seit 3 Tagen selbst Wasser getrunken.

Ich versuche mit der Kamera einen kleinen Film zu drehen, dass ihr sehen könnt wie er sich verhält und läuft ( vielmehr rückwärts läuft) und sich abstützt.

Habt ihr einen Tip? Ich weis mit Ferndiagnosen das ist so eine Sache, aber ich habe hier wirklich keinen fähigen Arzt.

Liebe Grüße Irmi

apfel7
01.03.2007, 18:57
hi irmi.. also das mit den beinen wie du es schilderst, klingt schon etwas nach marek. wenige tiere sind dagegen geimpft. verstauchungen wären zwar auch möglich wenn sie von der stange irgendwie falsch aufgetreten sind vom runterfliegen. aber richtig steife beine. puuuh. gute pflege mit futter und vitaminen ist auf jedenfall nicht schlecht. und isolieren von den anderen und weiterhin beobachten. gruss andrea

Gast
01.03.2007, 19:18
die steifen beine hatte die henne.....

Sundi
01.03.2007, 19:25
Hallo Irmi,

wie alt ist der Hahn?

Gruß
Sundi

MonaLisa
01.03.2007, 20:47
Ferndiagnosen sind immer schwierig, aber ich rate dir, dem Hahn auf jeden Fall hochdosiertes B12 zu geben (das wird dir deinTA sicherlich geben können bzw. ihm spritzen können). Wenn es eine schwache Nervenform von Marek ist (habe ich bei einer meiner Hennen evtl auch gehabt), hilft es sehr gut, wie auch bei Kokkzidiose (macht auch B12-Mangel).
Gegen Kokkzidien gib vorsichtshalber Oreganoöl etc. Kotuntersuchung wäre nicht schlecht. Würmer? Rauben auch B12.

Ist alles nur Verdacht, aber vielleicht hilft es.

Viel Glück
Petra

kraehe
01.03.2007, 21:46
zusätzlich noch Vitamin A
- Marek wenig wahrscheinlich !

irmi
02.03.2007, 12:05
Hallo liebe Tipgemeinschaft, leider gibt es hier keinen 6er zu gewinnen ;)

Ist echt übel wenn kein Mensch vor Ort helfen kann, deshalb bin ich Euch echt dankbar das Ihr zahlreich reagiert!

Die Beinlähmung hatte die Henne die ich erlösen lassen mußte. Die Beine waren eher gelähmt also eine schlaffe parese, erst linkes Bein, dann trotz Kortisongabe auch rechtes Bein.

Die Henne war am 1.7.04 geschlüpft.
Der Hahn im Juli 05, also eigentlich schon recht alt um Marek zu bekommen.

Dann gab es noch einen Todesfall: mein absoluter Lieblingshahn Hugo aber der war am 19.09.06 gestorben.
Hugo hatte Kopfzucken und Gleichgewichtsstörrungen, er wurde mit Baytril vom Tierarzt behandelt aber auch ohne Erfolg.

Auch ich denke das es ein Virenbefall der Nerven ist, deshalb habe ich auch überlegt, hochdosiert Vitamin B zu geben und erinnerte mich das Bierhefe ein natürlicher Träger ist.

Sind diese Vitamin B-Spritzen Depospritzen, so das die einige Zeit halten?
Oregano und Vitamin A werde ich nun auch noch im meinen Medicoktail integrieren.

Hoffe das mein lieber Sohn mal Zeit hat das Video, dass ich versucht habe aufzunehmen, zu speichern und dann als Link in meinem nächsten Beitrag setzt.
Der arme Hahn läuft wie besoffen, mal rückwerts, dann wieder vorwärts.

Meine große Angst ist das sich alle 14 Hühner anstecken!
Habe überlegt wie ich mir diese Krankheit eingeschleppt habe, bin aber ratlos.
Meine ersten Hühner waren 4 Zwerkseidenhühner Schlupf: März 2003 vom Züchter.
Die waren die Basis für spätere Nachzucht.
Alle Küken die ich gezogen habe waren ungeimpft.
Vielleicht waren die ersten Hühner die ich gekauft habe geimpft und haben dadurch die abgeschwächten Erreger ausgeschieden?
Aber warum hat dann kein Huhn schon früher diese Symtome gezeigt, es sind ja immerhin ca. 2 Jahre ohne Erkrankung eines Huhnes vergangen.
Eine Legehybriede habe ich mir am 22.11.06 zugelegt, aber das haut ja auch nicht mit dem Ansteckungszeitpunkt hin, weil Hugo ja schon im August 06 erkrankte.
Die Ansteckungsquelle ist für mich nicht auszumachen!
Wie lange halten sich diese Virenstämme eigentlich im Erdreich?

Liebe Grüße Irmi

moorhühnchen
02.03.2007, 13:21
Hallo,
auch wenn Dein Tierarzt keine Ahnung von Geflügel hat - warum läßt Du nicht ein Blutbild machen? Blutabnehmen wird er wohl hinkriegen. :-[
Da Du vermehrt Todesfälle bzw. Krankheitsfälle hast, wäre eine gründliche Abklärung angebracht, bevor Dir tatsächlich alle anderen Hühner auch noch erkranken. Dann kannst Du Dir sicher sein, ob Virus oder nicht und/oder etwas anderes wird festgestellt. Eine Kotuntersuchung würde ich in diesem Zuge auch gleich machen lassen.
Ein Tipp noch für ätherische-Öl-Drogen(Kamille, Melisse etc.): mach keinen Teeaufguß, sondern Milchaufguß. Das Milchfett bindet wesentlich mehr der ätherischen Öle und ist somit viel wirksamer. Schmeckt auch besser. :)
LG
Lea

Ines
02.03.2007, 19:04
Wie lange halten sich diese Virenstämme eigentlich im Erdreich?

Keine richtige Ahnung, Tuberkuloseerreger zum Beispiel Jahre, Bodenabtragung, Bestandstötung, sonst Neuausbruch oder "Durchseuchung", die Stärksten überleben.

LG Ines

irmi
03.03.2007, 12:08
Danke für die Tips!

Ist gut zu wissen mit der löslichkeit der Ätherischen Stoffe.

Kotsammeluntersuchung werde ich machen lassen.
Ist Marek auch anhand des Blutes zu diagnostizieren, oder muß ich denen ? einen Laichnahm hin schicken?

Weiß jemand welche Institution Kot- und Patologische Untersuchungen macht?
Wer ist da für Baden- Württemberg zuständig?

Liebe Grüße Irmi

moorhühnchen
03.03.2007, 23:41
Hallo Irmi,
hab jetzt ewig gegoogelt und nicht über den Nachweis von Marek beim lebenden Tier gefunden. Beim toten Tier werden entweder Organproben oder der ganze Kadaver eingesandt.
Aber durch eine Blutuntersuchung kannst Du zumindest andere Krankheiten ausschließen - oder es wird was gefunden und Dein Tierarzt kann Dir dann sagen was zu tun ist. Wenn nichts gefunden wird und Dein Hahn verendet, dann hilft wirklich nur einschicken, abklären lassen.
LG
Lea

Enemy
04.03.2007, 08:47
...keine Ahnung, wer in BaWÜ Nachweise/Pathologische Untersuchungen macht, aber schau mal hier:
http://www.gefluegelspezialist.de/labor/labor00.html
- bei denen gibts auch die Einsendeformulare Online dazu und du kannst auch vorher mal anrufen...

MonaLisa
05.03.2007, 12:26
Hallo Irmi,

Vit B12 wird i.m. gespritzt und wird langsam resorbiert (Depot). Auf jeden Fall würde ich das machen, da bei zentralvervösen Störungen jedweder Art oft zumindest eine leichte Besserung eintritt. Über den Magen ist die Aufnahme nicht so dolle. Beim Menschen wird ein im Magen gebildeter Faktor benötigt, ohne den das Vit B12 nicht aufgenommen werden kann. Wie das beim Huhn läuft? Keine Ahnung, aber muskulär ist sicherer in der Aufnahme.
Vit A ist auch gut, so kannst du zumindest Mangelerscheinungen an beiden Vitaminen als Ursache ausschließen, falls es nicht hilft.
Irgendwo hatte ich mal gelesen, das in verdorbenem oder qualitativ schlechtem Futter B12 zuwenig vorliegt. Kommt ja auch in nennenswerten Mengen nur im tierischen Gewebe vor und muss dem Körnerfutter künstlich zugesetzt werden. Wenn dann auch noch Kokkzidien oder Würmer B12 "rauben", ist für das Huhn zuwenig da und die NErven degenerieren.

Auf jeden Fall Blutproben auf div. Erkrankungen untersuchen lassen. Das Ergebnis liefert dir ein Geflügellabor, da muss dein TA nicht mal Ahnung haben, nur das Blut wegschicken, oder du rufts da an und fragst, wie das Blut konserviert werden muss und machst das selbst (wenn du das kannst).

Sollte das Tier sterben, sofort zur Patho schicken. Dein Amtveterinär müsste ein Istitut in deiner Nähe wissen. Erkundige dich dort schon vorher nach Verpackung und Liefer- oder Bringemöglichkeiten. (ich habe sie selbst hingebracht, ging schnell und ohne Versand-Hygieneprobleme).

Viel Glück
Petra

Ardana
09.03.2007, 23:56
Darf ich noch mittippen?
Klingt fast wie aviäre Enzephalomyelitis. Das ist eine virusbedingte Gehirn-Rückenmarkentzündung, soll angeblich sehr ansteckend sein, aber ich hatte in den letzten 2 Jahren nur 3 Einzelfälle ohne daß sich bei den restlichen Hühnern Symptome gezeigt haben. Trotz aller Päppelversuche haben es die 3 aber alle nicht geschafft. Beim nächsten Mal würde ich sie auch beizeiten erlösen. Es ist ja nicht nur die Lähmung der Beine, es kommt ja noch dazu daß sie nicht mehr richtig abkoten können und man muß ständig den Hintern säubern damit nix verklebt und keine Flegenmaden rankommen. Meistens haben sie dann auch immer weniger gefressen.
Aber solange sie eben nur ein bißchen humpeln hat man eben immer noch Hoffnung daß es wieder wird...

cochinkiller
10.03.2007, 00:56
Sieht man mal ein Vergleichsbild eines tieres mit Marek ( Iris zackig z.B. )

und schaut sich seinen Kandidaten an , ist der Fall klar.

Ich glaube ,dass ist bei Irmis Hahn geklärt

Schlumpfine_81
10.03.2007, 16:13
Hast du es schon mal beim Geflügelgesundheitsdienst von Ba-Wü probiert??

Der ist zwar normalerweise eher für Landwirte gedacht aber soweit ich weis kann man da z.B. auch Tiere zur Untersuchung einschicken...

vielleicht können die dir ja helfen?

http://www.tsk-bw.de/Tiergesundheitsdienste/Beratung.php

irmi
20.03.2007, 19:08
Hallo

der Hahn ist unterwegs ins Tierbakteriologische Institut Freiburg.
Weder Vitamin B noch sonstige Vitamingaben haben zu einer Besserung geführt.

Ich konnte ihn nicht mehr länger leiden sehen und habe ihn einschläfern lassen.
Durch einen befreundeten Arzt konnte ich mit einen Veterinär ausfindig machen, der mir telefonisch Auskunft gab und mir weiter geholfen hat

Gebe Euch Rückmeldung was Walter wirklich hatte.

Liebe Grüße und vielen Dank an Euch, doch ganz besonders an einen ( der weis schon das ich Ihn meine :bussi)
Irmi

SetsukoAi
16.09.2007, 14:57
Was hatte er denn jetzt?

yossy
16.09.2007, 22:45
Hallo,
will mich auch am tippen beteiligen.
Ich tippe Kokzidiose.
B12 wird aber meineserachtens in den seltensten Fällen noch helfen, da die Erkrankung zuweit/irreparabel das zentr. Nervensystem befallen hat. Im Anfangsstadium ist das gut... und Dosierung "volle Pulle".
B12 kann man als Beimitel ins Trinkwasser bei Sollfrank Nürnberg kaufen. Spritzen ist natürlich besser wenn man hat/kann.
Für Ba-Wü ist generell Fellbach Schafgasse zuständig, für den badischen Landesteill gibt´s meineswissens eine Abteilung in Freiburg.
Zur Marekuntersuchung reicht übrigens eine frisch rausgerupfte Feder!

Falls Kokzidiose nicht stimmt Ergänzungsferndiagnose: Geschwüre in/an den inneren Organen/Leukemie.
Was hatte er nun???

Grüße Peter

irmi
18.09.2007, 12:28
Hallo
es war eine eher seltenere Form von Marekvirus.
Deartige Formen kämen nur bei jungen Tieren, was sehr wiedersprüchlich ist, da mein Hahn schon älter war.
patthologische Untersuchung: mehrere ausgedehnte intramuskuläre Blutungen im Bereich li. Pektoralismuskulatur, vor allem im Bereich über der Herzbasis in die Tiefe ziehen; hochgradige Hyperämie der Leber, ansonsten makroskopisch unauffällig.
Histologische Untersuchung:
Perivaskuläre Rundzelleninfiltrate im Gehirn; geringfügige Herzmuskeldystrophie mit v.a.perievaskulären Rundzellinfiltraten, Leber hochgradige Hyperämie in der Leber.
parasitologischer Befund:
Geringradiger Nachweis von Haarwurmeiern, mittelgradiger Nachweis von Kokzidienoozysten.
Diagnose:
Perivaskulitis im Gehirn und Herzmuskel; geringgradige Herzmuskeldystrophie mit sekundärer Stauungsleber.
Untersuchung vom Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamt Aulendorf durchgeführt.
Das waren die Ergebnisse, die Diagnose ist für mich also immernoch ein Buch mit 7 Siegeln.
Es ist kein weiteres Tier mehr bei mir erkrankt.
Das eine Feder reicht wusste ich nicht, danke für diesen guten Tip!

Liebe grüße Irmi

yossy
18.09.2007, 20:03
Hi,
wo steht denn das was von Marek? Kein Wort.
Venen(haut)/Gehirnentzündung/Blutungen + Kokzidien + Vitamin E/Selenmangel (= Lähmungen) steht da....
hab ich wohl recht gehabt???
Bitte um Auszahlung des 6-ers auf mein Konto.
bye Peter

irmi
24.09.2007, 10:49
Hallo also das steht auch noch als Bemerkung am Ende ( dachte das könnte ich mir sparen):
Das von ihnen beschriebene Erscheinungsbild des Hahnes dürfte mit den oben beschriebenen perivaskulären Veränderungen in Gehirn und Herzmuskel in Zusammenhang stehn.
Derartige Veränderungen sprechen für eine virale Erkrankung des Tieres und werden unter anderembei einenm eher seltenen Bild einer Infektion mit Marekvirus festgestellt. Hierfür wäre das Alter des Tieres von Interesse, da derartige Veränderungen eigentlich nur bei jüngeren und nicht gegen Marekvirus geimpften Tieren vorkommen. Auch das mehrere Tiere des Bestandes erkranken wäre hierfür typisch, sofern es sich um Tiere einer Altersklasse handelt.

Also doch Marek?; kein sechser Yossy.

Liebe Grüße Irmi

yossy
24.09.2007, 13:17
Hi,
ja Irmi, ich trage es mit Fassung, aber "sprechen für" ist auch nur eine Verdachtsdiagnose, also halber 6er.
Grüße Peter