Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie zutraulich werden Küken aus der Kunstbrut?
Gemäß der Überschrift interessiert mich, wie zutraulich Küken aus der Kunstbrut eigentlich werden und inwieweit sich das auf ihr Sozialverhalten in der Gruppe später auswirkt.
Ich hatte an anderer Stelle schon einmal von meinen Australorp- / Mix-Küken berichtet, die ich als Dreiergruppe zu den sieben großen Marans gesetzt habe. Ich hatte sie ab der 2. Woche bei mir und möchte behaupten, dass ich sie mit viel Liebe und Zuwendung großziehen konnte, weil Zeit kein Problem war (Mutterschutz). Die Gruppe wird natürlich ein wenig herumgescheucht, sie bleibt auch meistens unter sich. Hinzu kommt, dass sie offenbar bei mir Schutz suchen - zumindest sieht es so für mich aus. Als ich gestern zum Stallschließen in den Auslauf kam, saßen die drei mit den anderen bereits auf der Stange, allerdings deutlich abseits. Sie rückten in meine Nähe und die beiden Hennen sprangen schließlich auf meine Schultern. Dort ließen sie sich nieder und ich könnte schwören, sie wären dort auch eingeschlafen, hätte ich sie nicht herunter gesetzt. Ähnliches ereignete sich vorhin: Ich saß auf der Bank im Auslauf (ich sitze dort in letzter Zeit gerne in den letzten Sonnenstrahlen, die über das Haus reichen) und die Dreiergang hopste auf die Banklehne, ließ sich nieder und nach kurzer Zeit sanken die Schnäbel (Augen fest geschlossen) auf meine Schultern... Es ist nicht so, als fänd ich das nicht unsäglich rührend und schön! Aber ich frage mich, ob das nicht hinderlich bei der Gruppenintegration sein könnte. Auch frage ich mich, ob das ein normales Verhalten für ein Huhn ist, das man anstreben bzw. lieber unterbinden sollte... Was meinen die Experten dazu?
Die Überschrift hast Du Dir ja schon beantwortet. Zur Frage, ob das ein normales Verhalten ist, was Du da beschreibst, würde ich sagen, das ist Ansichtssache. Ich z.Bsp. würde es nicht zutraulich nennen, sondern eher fehlgeprägt. Ob das anstrebenswert ist?
Für Kuschelhuhnhalter und Hühnerstreichler bestimmt, für die Tiere bestimmt nicht.
Die Überschrift hast Du Dir ja schon beantwortet.
Hmm, das finde ich nicht. Vielleicht wäre es besser gewesen, zu fragen "Wie viel zutraulicher könnten sie noch werden, bevor es für das Sozialgefüge in der Gesamtgruppe gefährlich wird". Das triffts vielleicht eher.
Zur Frage, ob das ein normales Verhalten ist, was Du da beschreibst, würde ich sagen, das ist Ansichtssache. Ich z.Bsp. würde es nicht zutraulich nennen, sondern eher fehlgeprägt. Ob das anstrebenswert ist?
Für Kuschelhuhnhalter und Hühnerstreichler bestimmt, für die Tiere bestimmt nicht.
Davon abgesehen, dass ich einen abwertenden Unterton heraus lese - den ich dir nicht abstreite, jeder seine Meinung - interessiert mich ja gerade der letzte unbeantwortete Teil deines Posts: Warum ist es für die Tiere nicht erstrebenswert? Was kann passieren? Welche Probleme kann es geben? Und vor allem: Was kann ich tun, damit die Tiere vielleicht wieder ein Stück zurück zu einem etwas natürlicheren Verhalten finden?
Ein dem Menschen zugewandtes Huhn hat keinerlei Nachteile im sozialen Gefüge der Hühnerherde. Fehlgeprägt hin oder her: es ist generell nicht der ursprünglichen Natur entsprechend, Hühner in einen Stall zu sperren und ihnen täglich die Eier zu "klauen". Da Hühner aber heutzutage mit uns leben und auf uns angewiesen sind, spricht überhaupt nichts dagegen, auf gegenseitigen Schmusekurs zu gehen (wenn es beide Seiten mögen). Ich sehe in der Zutraulichkeit nur Vorteile. Der Umgang wird für das Tier stressfreier (Gefiedercheck, Einfangen, evtl. Untersuchungen etc.).
Und das beste an der Sache: falls Deine Hühner später Küken führen, werden diese von Anfang an genau so zahm. Solche Glucken locken ihre Küken bis in Deine Hand.
Also mach weiter so und genieße die Sonnenstrahlen mit Deinen gefiederten Freunden. Es gibt nichts schöneres.
Da ist kein (gut hörbarer) Unterton ...
Welche Probleme es geben könnte? Im Zusammensein von fehlgeprägtem Huhn und Huhnstreichler meist keine, bei fehlgeprägtem Hahn und Huhnstreichler kann es schon mal Schürfwunden und Hämatome geben. Zusammen mit einer Gruppe unzerstreichelter Hühner (Unterton?;)), dürfte Mobbing Programm sein. Was soll Huhn auch anfangen, mit so komischen Gesellen, die nur am Zaun hocken und warten bis Kuschelmutti wieder da ist ...
Und vor allem: Was kann ich tun, damit die Tiere vielleicht wieder ein Stück zurück zu einem etwas natürlicheren Verhalten finden?
Einfach nichts tun und das Huhn ein Huhn sein lassen.
Auf den Schultern mag ich meine Küken nicht, aber wenn ich mich setze dürfen sie auf die Beine und dösen da auch sehr gern. Ich seh da keine Fehlprägung. Und auch später wenn sie in die Gruppe integriert werden läuft das nicht besser oder schlechter, als Tiere die ich mir zu kaufe. Das ist immer eine schwierige Zeit.
Probleme sehe ich nur wenn du ein Küken alleine aufziehst, das wird mehr Schwierigkeiten haben. Aber das gilt eh als "Um Himmels Willen tu das nicht, und besorg dir noch ein paar Küken"!
Okay, zwei recht unterschiedliche Meinungen - danke dafür :) Ich schätze, die Wertung einer sehr "engen" Beziehung liegt, wie fradyc schon schrieb, sicherlich im Auge des Betrachters. Die Argumente bezüglich Handling, Medikamentengabe, Gefiedercheck etc. leuchten mir ein. Daran hatte ich bislang noch gar nicht gedacht. Bei meinen Wachteln ist es bislang nie notwendig gewesen, zu "händeln" (mal vom Herauspflücken der Hähne abgesehen). Ich denke schon, dass die Kleinen umgänglicher sein werden, wenn das mal notwendig wird. Dieser Gedanke beruhigt mich ein wenig, muss ich gestehen.
Allerdings lässt es mich nicht los, dass Hühner nun einmal ihr Sozialgefüge haben und dieses für ihr Wohlbefinden äußerst wichtig ist. Das zeigt schon der im Moment aktuelle Thread mit den Hähnen (und ihrer Notwendigkeit). Ich habe Bedenken... gibt es jemanden, der von Negativerfahrungen berichten kann?
Edit: Jetzte haben wir uns überschnitten :) Ich bin zu langsam im Tippen...
So, nu hab ichs gelesen... Hmm ja, Mobbing. Das habe ich mir fast schon gedacht :( Ich hoffe, dass das nicht bei den drei Jungspunden auftritt. Es ist nicht so, als würde ich das Verhalten der Hühnchen direkt provozieren und einfordern - ich lasse es vielmehr zu. Immerhin sitzen die drei nicht am Zaun und warten auf mich, zumindest nicht mehr oder öfter als der Rest der Bande, der bei Eintritt regelmäßig auf meinen Füßen sitzt. Ich schätze, hier hilft erst einmal nur beobachten und sich etwas öfter zurückziehen. Ich weiß nicht, ob ich das schaffe, die Kleinen rigoros zurückzuweisen, da bin ich ganz ehrlich.
hi,
ich habe mal einen bericht gelesen, in dem dargelegt wurde, dass hühner aus kunstbrut sich im verhalten in keinster weise von denen unterscheiden, die von einer glucke geführt und geprägt wurden. und wenn dem so ist, dann würde ich salomeM's aussage zu 100% unterschreiben. ich denke auch, dass dem menschen zugewandte hühner ein viel stressfreieres leben mit ihrem menschen führen. solange ich die tiere zu nichts zwinge, ist doch alles schön. nun könnte man nat. anführen, dass ich den küken mit der künstlichen aufzucht keinerlei wahl gelassen habe, sie somit also schon "gezwungen" habe. doch wenn der von mir erwähnte artikel so stimmt, hat das ja keine negativen auswirkungen auf das huhn und zählt von daher nicht als argument.
im übrigen hatte ich vor vielen jahren einmal ein einsames seidenhuhn-küken. seine geschwister sind leider nicht geschlüpft und von daher musste es für einige monate unter uns menschen im haus wohnen (kalte jahreszeit). es war unglaublich zahm und - man höre und staune - hat sich später dann ohne weiteres in die dazugekaufte zseidi-hühnergruppe (auch als kunstbrutküken von mir aufgezogen) integriert und später sogar seine eigenen küken geführt.
es gibt eben nichts, was es nicht gibt :cool:
Da ist kein (gut hörbarer) Unterton ...
Welche Probleme es geben könnte? Im Zusammensein von fehlgeprägtem Huhn und Huhnstreichler meist keine, bei fehlgeprägtem Hahn und Huhnstreichler kann es schon mal Schürfwunden und Hämatome geben. Zusammen mit einer Gruppe unzerstreichelter Hühner (Unterton?;)), dürfte Mobbing Programm sein. Was soll Huhn auch anfangen, mit so komischen Gesellen, die nur am Zaun hocken und warten bis Kuschelmutti wieder da ist ...
Meine ersten Hühner waren Kunstbrut und ich habe sie nicht auf mich geprägt, aber sie sind relativ zahm. Ich glaube, sie sehen mich als Oberhahn. Die Naturbrut-Nachfolge habe ich bewußt mit Futter gezähmt, um sie besser handeln zu können. Das ist für mich wichtig, ausserdem mag ich Nähe zu meinen Hühnern. Der Junghahn kommt sogar gerne ab und zu freiwillig und freudig ins Haus und guckt mit uns Fernsehen.... Das Sozialgefüge meiner Hühner ist aber völlig ok. Selbst beide Hähne verstehen sich blendend..
Man kann also nicht verallgemeinern.. Es kommt doch sehr auf Halter und Hühner an..
Hier die 2 Hähne beim Gruppensandbad:
http://up.picr.de/26193428ks.jpg
"Bei fehlgeprägtem Hahn und Hunstreichler kann es zu Schürfwunden kommen" - Wie ist das gemeint? Dass der zahme Hahn auf den Schoß will und kratzt oder dass der nichtzahme Hahn ein Problem mit der Nähe des Huhnstreichlers zu einem zahmen Huhn hat??
Üblicherweise rät man davon ab, Hähne zu zähmen, da sie sonst irgendwann im Menschen einen Konkurrenten sehen und ihn angreifen..
:D DAS sollte sich mal einer von meinen wagen..
HellaWahnsinn
14.07.2016, 00:44
Siehste Franky und da hab ich ganz andere Erfahrungen gemacht.
Ich weiss, dass man das generell so sagt, aber hier war es genau anders. Ich glaube man kann das nicht pauschalisieren!
Gott sei Dank waren fast alle meine Hähne friedlich. Miteinander und auch uns gegenüber. Die 2 Stinkstiefel, die ich mal hatte, waren die "unzahmsten".
Ich renn den Hähnen halt den Rang nicht ab... soll heissen, wenn es was leckeres zu Fressen gibt, biete ich es den Hähnen an und sie dürfen ihre Hennen locken. Ob das das "Allheilmittel" für liebe Hähne ist, weiss ich nicht, aber hier funktioniert es.
Und zum Thema. Geniess es einfach. Und ich glaube auch nicht, dass deine Hennen gemobbt werden, weil sie zahmer sind. Die Rangordnung muss halt bei Neuen immer geklärt werden und da ist es egal ob sie zahmer sind als andere. Hat m.E. damit nichts zu tun!
Und ich hatte durchaus schon Küken aus Naturbrut, die so zahm waren, weil die Mama eine absolut zutrauliche Henne ist, so zahm werde ich Kunstbrutküken NIE bekommen, selbst wenn ich mich anstrengen würde!
Ich würde gern ein Foto sehen, wie die Hühner auf dir hocken... das ist doch goldig! :laugh
Liebe Grüße
Hella
Ich renn den Hähnen halt den Rang nicht ab... soll heissen, wenn es was leckeres zu Fressen gibt, biete ich es den Hähnen an und sie dürfen ihre Hennen locken. Ob das das "Allheilmittel" für liebe Hähne ist, weiss ich nicht, aber hier funktioniert es.
:) das mach ich noch nicht mal, bei mir kriegen die Hennen auch direkt das Futter, da frag ich nicht erst den Hahn. Und ich nehme auch Hennen hoch vor ihnen.. die Hähne nehme ich auch hoch, wenn mir danach ist.
Ich mache eigentlich alles falsch....und trotzdem funktioniert es bestens..
Hühner sind soziale Tiere, da ist vieles möglich.
HellaWahnsinn
14.07.2016, 02:28
Du... ich nehm die Hennen auch vor den Hähnen hoch. Geht doch manchmal gar nicht anders, wenn sie z.B. Verminex bekommen müssen. Und fröhlich sind die meisten Hennen dabei nicht. Die meckern schon ordentlich!
Gab aber noch nie Stress mit den Hähnen :kein
Vielleicht einfach Glück, weil ich so unbedarft bin und immer denke: wie der Gärtner, so das Gemüse! Ich bin lieb, wieso sollten meine Tiere ein anderes Gemüt haben :roll
Die Angst vor Hähnen ist aber immer präsent! Wir leben ja im Aussenbereich, die Hühner laufen frei rum und vor uns ist eine Weide, wo ab und an Pferde stehen. Die "Pferdeleute" haben Höllenrespekt vor meinen Hähnen und ich musste Anfangs immer sagen: geht ruhig vorbei, die tun Euch nichts!
Dann mussten wir vor ein paar Tagen mit Lucky zum Tierarzt. Die TÄ war noch nicht da und wir standen samt Karton im Behandlungszimmer. Das junge Mädel fragt: naaa wen haben wir denn da?? EINEN HAHN?? Oh Gott!
Und selbst die TÄ fragte dann: bekommen sie den gehalten? Können sie den Kopf so halten, dass er nicht hacken kann?
Ich mein die "Operation" war nicht angenehm, weil er ein Spelzen von nem Gras im Auge hatte, was entfernt werden musste. Aber mein Lucky und Hacken? Auf die Idee wär ich gar nicht gekommen! :laugh
Und ich erlebe es selbst bei Menschen, die selber Hühner haben, dass sie sich nicht in die Nähe der Hähne trauen. Und wenn ich dann sage: Du musst keine Angst haben, die sind lieb kommt ein: nee nee lass mal, die kennen mich ja nicht.
Manchmal ist meine leichte Naivität /Unbedarftheit in der Beziehung ganz hilfreich. Dazu kommt dann noch Glück und natürlich die Tatsache, dass ich noch nie von einem Hahn angegriffen wurde.
HellaWahnsinn
14.07.2016, 02:32
Ach und klar bekommen die Hennen das normale Futter auch von mir, Franky.
Aber wenn es was TOLLES gibt, wie Mehlwürmer oder mal Weinträubchen, dann halt ich es schon den Hähnen hin und freu mich drüber, wie stolz sie sind, so was tolles gefunden zu haben und es ihren Mädels hinwerfen und sie locken :)
Hühner lassen sich nicht fehlprägen wie Enten, Gänse und Papageien. Fehlgeprägt bedeutet, dass sie ihre Artgenossen als Partner nicht anerkennen. Das passiert bei Hühnern nicht. Hühner werden nur zahm.
In wie weit sie die Nähe ihres Halters zulassen, entscheiden die einzelnen Tiere selbst wenn sie älter werden.
Die einen entwickeln sich zu absoluten Schmusetieren, andere mögen es später nicht mehr. Trotzdem suchen sie die Nähe ihres Halters.
Hähne sind schmusebedürftiger als Hennen. Hähne liegen stundenlang auf dem Schoß rum, wenn man sie lässt. Hennen sind da viel schneller entschwunden.
Ich weiß, wovon ich spreche. Bei mir wohnen 8 zahme Hähne unterschiedlichsten Alters, die sich untereinander nicht grün sind und 7 zahme Hennen. Für den größten Hahn suche ich noch eine passende Henne.
mfg Rocco
HellaWahnsinn
14.07.2016, 05:00
Ich gebe Dir Recht Rocco!
Hühner schliessen sich den eigentlichen Artgenossen einfach an. Klar sind die "Zahmen" dann die, die eher mal angerannt kommen!
Gänse??? Oh ich könnte Bücher schreiben!
Hatte mal ein Einzelgössel hier... warum, das würde zu weit führen. Haben es dann auf die Weide zu den anderen Gänsen gebracht, wo auch die Ziegen leben, als es alt genug war!
Gänse doof, Leitziege toll....
Es hat sich nie den Gänsen angeschlossen und lief nur mit der Ziege rum!
SchrägeWG
14.07.2016, 07:32
Guten Morgen,
wir haben eine bunt gemischte Hühnerschar, die ausgewachsenen Tiere alle auch ausgewachsen bekommen, teils Naturbrut, teils Kunstbrut. Die einen sind von sich aus zahmer, andere eher scheu. Wir bieten allen Hühnern gleichermaßen an auf uns zuzugehen, die einen tun es, die anderen nicht.
Das machen wir nicht, weil wir die Tiere streicheln wollen, sondern um sie im Bedarfsfall besser handhaben zu können. Vor kurzem hatten wir Milben im Bestand und da zahlte sich das schon aus, dass einige zahmer sind.
Bei unseren Küken (noch nicht ausgewachsen) beobachten wir hier ein ganz anderes Verhalten. Alle sind aus Kunstbrut, 6 Orpington nicht bei uns geschlüpft, 2 Amrock und ein Brahma hingegen schon.
Die Orpingtons sind alle gut zu handeln, lassen sich einfach hoch nehmen, um sie nach draussen zu bringen, sind nett und genügsam. Die bei uns geschlüpften Küken sind da völlig anders. Die 3 sind scheu und 2 sind angriffslustig, hacken schnell auch mal zu und das tut mitunter schon echt weh.
Bei allen Kunstbruten waren meine Küken sehr zutraulich und hatten später keine Probleme mit der Integration. Hähne werden auch nicht durch kuscheln später aggressiv. Das hat mit den Faktoren Charakter des Tieres, Rasse und richtiges Deuten der Körpersprache zu tun.
Ich denke es gibt nur bei Einzelküken Probleme
Eins möchte ich noch erwähnen.
Selbst erwachsene, scheue Tiere, die man bekommt, werden bei entsprechender Zeit und genügend Feingefühl für die Tiere irgendwann zahm.
Dabei ist es egal, ob die Tiere aus Kunst- oder Naturbrut stammen.
Hier ein Video mit Kunstbruthahn Arvid (sehr zahm und menschenbezogen) und einer seiner Naturbrutfrauen (Buschhuhnmixe), die frei aufgewachsen sind. Diese Hühner flogen wie die Drosseln und waren recht scheu als ich sie bekam.
Jetzt sieht das anders aus.
https://www.youtube.com/watch?v=2d691Ej-0HQ
Diese alten Sessel wollte ich wegwerfen. Aber die Hühner sitzen gern darauf und sonnen sich. Von der Lehne haben sie auch einen tollen Überblick. Deshalb lasse ich die Dinger noch eine Weile auf dem Hof stehen.
mfg Rocco
Und das ist der Buschhuhnmixhahn, der inzwischen Budy heißt.
Auch er ließ sich nicht anfassen und hatte Panik.
https://www.youtube.com/watch?v=58aiv8HP7B8
Budy steht inzwischen neben mir wie ein Hund und lässt sich streicheln. Dabei beobachtet er trotzdem akribisch die Umgebung. Er ist eben frei aufgewachsen.
So ein Verhalten zeigen die Tiere nur, wenn sie ihrem Besitzer völlig vertrauen.
mfg Rocco
"Liebes Hähnchen" :D Ich bin mehr als beeindruckt! Hat es einen bestimmten Grund, dass er dich ankräht?
Eure Erfahrungsberichte haben mich beruhigt und aufgemuntert :) Vielen Dank dafür.
Ich habe diese Beobachtung mit dem (vorsichtig ausgedrückt) Respekt vor dem Hahn auch gemacht: Mein Vater hat sich, nachdem er mir Wochen zuvor die Hühner gebracht hatte (es war SEINE Idee gewesen, aber ICH habe das Grundstück), nicht in den Auslauf getraut, weil es ja mein Hahn (Machete) sei und der kenne ihn ja nicht und man müsse sich erst bekannt machen. Mittlerweile bringt er Machete Geschenke (Regenwürmer, die er ausgebuddelt hat, Stubbenreste mit reichlich Geziefer dran...) und versucht mit ihm Freund zu werden, weicht aber aus, wenn Machete auf ihn zukommt. Ich habe ihm gesagt, dass er das nicht machen soll, er würde sich ja auch von einem Hund nicht diktieren lassen, wo er hintreten soll... Ich glaube, dass Machete das auch spürt, er pickt ihm regelmäßig Dinge aus der Hand. Ich hingegen marschiere direkt durch ihn durch und wenn er im Weg steht, wird er schon merken, wenn ich ihn latsche (übertrieben ausgedrückt). Er hat nicht zu picken, ehe ich ihm nicht etwas hinunter reiche! Mit Carlos (und allen anderen) Hühnern verfahre ich ebenso. Und: Hühner hoch nehmen musste ich in letzter Zeit auch etwas öfter, da wir den Auslauf vergrößert haben und ein paar Damen die Gebüsche und Bäume genutzt haben, um von dort aus aufs Feld zu gelangen. Dann stehen sie am Zaun und jammern, weil sie nicht wieder zurück kommen. Machete steht dann auf der anderen Seite des Zaunes und beobachtet, wie ich die Damen pflücke und wartet, dass ich sie wieder zurück bringe. Hinterher wird gekräht und alles ist in Ordnung. Wäre ja noch schöner, wenn ich ihm seine Damen zurück bringe und er mir dankt, indem er mich anspringt! Ich glaube, dann würde ich auch unschön reagieren...
Nagut zurück zum Thema: Heute morgen sind die Hühner mit den Jungspunden gemischt aus dem Stall gehuscht. Kein Nachstellen, kein Gezeter. Gegen 10 Uhr machte Marie deutlich, dass ein Ei gelegt wurde und als Machete sie abholen kam, gabs kurz Knatsch mit Brida (die kleine gekuschelte Mix-Henne), die im Weg stand. Ich sehe da nun kein problematisches Verhalten drin. Ich beobachte das natürlich weiter und berichte wieder. Bis dahin freue ich mich darüber, wenn ihr noch mehr Erfahrungsberichte für mich und ganz viele andere, die sicher mitlesen, habt :) Danke!
"Liebes Hähnchen" :D Ich bin mehr als beeindruckt! Hat es einen bestimmten Grund, dass er dich ankräht?
Nö, das hat keinen besonderen Grund. Budy kräht immer sehr viel.
Wenn keiner meiner Hähne zu hören ist, Budy kräht eben.
Es kann auch sein, dass er einen der anderen Hähne gehört/mitbekommen hat.
mfg Rocco
Powered by vBulletin® Version 4.2.5 Copyright ©2025 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.