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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Praxiserfahrungen mit Marek - was tue ich, wenn....



Vamperl
08.06.2016, 18:42
Hallo zusammen,
ich würde gerne einen Thread eröffnen, in dem Leute erzählen können, die Erfahrung mit der Marek’schen Krankheit gemacht haben.
Mich interessieren:

* Diagnose (wie wurde nach welchem Zeitraum diagnostiziert und konkret welche Tiere waren klinisch erkrankt?)
* Verläufe
* Variante der Krankheit
* Reaktion auf/ Umgang damit (Impfung, Desinfektion, Keulung, offener Umgang, Verschweigen, etc)
* - und alles, was sonst noch so an Hinweisen, Tipps, Warnungen aus der Praxis (!) relevant sein kann.


Ich möchte die Krankheit gerne verstehen, habe natürlich viel gelesen in der letzten Woche, möchte aber gerne echte Erfahrungen wissen. Erfahrungen - keine verallgemeinernden Ratschläge, sprich: Wie war's bei Euch?

Weil das Thema so extrem sensibel ist, bitte ich herzlich darum, keine Kommentare zum Vorgehen anderer abzulassen- das ist weder hilfreich noch im Sinne des Threads.

Bohus-Dal
08.06.2016, 22:38
Superthread 171242 Sowas in der Art hatte ich auch schon mal überlegt zu starten. Ganz besonders würden mich untypische Fälle, z.B. Erkrankung im hohen Alter, interessieren.

Mein einziger sicherer Marekfall war ein 1½jähriger Mixhahn, Mutter Mix (wird übrigens bald 12), Vater Bohuslän-Dals svarthöna. Er hatte eine Weile geniest, und einmal (2 Tage vor seinem Tod) schien er nach dem Tretakt keine Luft zu bekommen, blieb wie betäubt auf der Henne stehen. An seinem letzten Morgen röchelte er auf einmal und fiel von der Stange, erstickte kurz danach in meinen Armen. Es bestand Verdacht auf ILT, weswegen ich ihn einschickte. SVA konstatierte tumoröses Marek.

Meine erste Panik legte sich schnell, nachdem ich eingesehen hatte, daß es Marek zumindest in Schweden überall gibt, wo Hühner sind. Es war also nichts neues bei mir, nur waren alle anderen Hühner eben resistent, weswegen ich keine Ahnung von dem Virus hatte. Geändert hat sich gar nichts, zu Anfang erwähnte ich es gegenüber Hähnchenkäufern, aber die verstanden gar nicht, warum ich das sagte, alle haben es schließlich. Ich nehme nur noch eigene Bruteier oder welche aus anderen garantiert marekresistenten Linien. Die Einkreuzung von Schwarzhühnern war meiner Meinung nach wahrscheinlich das Problem, denn mein zweiter Fall (fast sicher, aber nicht eingeschickt) war eine Schwarzhenne, die im Alter von 12 Wochen erlöst werden mußte, die ganz typische Lähmung, ein Bein nach vorne und eins nach hinten, dabei munterer Blick und guter Appetit.

Schnuffelknuff
11.06.2016, 15:07
Bei verschiedenen Schlupfen, je eine angehende Henne.( vom gesamten Schlupf)
Ausbruch :Nach dem Legebeginn.
Die Geschwister Syntomfrei. Heutiges Alter der Geschwister: 3 Jahre, .

Ta. konnte nicht helfen. : Einschläferung.

Verlauf,: 1. Lansames , voranschreitendes Hängenlassen, eines Flügels. Erst leicht, dann stärker.
Dann vortschreitende Lähmung. : Diagonal.

Ein Flügel, dazu der " diagonale" Fuß.

Ein Bein vorne eines Hinten. in Spaghat.

Marek ist überall.

Es ist wie bei Kinderlähmung. Überall vorhanden. Im Staub, Wind ,...überall.

Nur eine Impfung, die man sich leisten kann,...gibt es nicht so mal eben zu kaufen.

Die Einen erwischt es, die Anderen nicht.

Vamperl
11.06.2016, 15:20
Danke, Schnuffelknuff.
Ich werde gleich eine meiner beiden Lieblingshennen erlösen müssen.

Sie ist jetzt 14 Monate alt und eine Marans. Ich liebe sie sehr, sie ist unsagbar freundlich, ganz speziell irgendwie und hat einen guten Charakter - aber seit heute krampf der linke Fuß, sie kann ihn nicht mehr belasten und sitzt viel mit geschlossenen Augen rum.


Bei meinen scheint es immer mit Durchfall zu beginnen und mit Legestopp.

Dann kommt es dazu, das sie sich etwas separieren, meist sinken die Flügel etwas herab, hängen aber nicht wirklich, dann fressen sie nicht mehr.

Wenn ich das Ganze richtig rekonstruiere, habe ich es wohl von einem Züchter eingeschleppt, bei dem ich meine beiden reinrassigen Australorp gekauft hatte, denn auch diese sind zwischen dem ersten und dem zweiten Lebensjahr eingegangen. Bei der einen wurde zwar eine Obduktion gemacht, da wurde aber nicht auf Marek hin untersucht, man fand lediglich Hinweise auf eine virale Erkrankung. Die zweite... liegt seit einem Jahr in der Tiefkühltruhe - mit Federn und allem..... ich habs nicht geschafft, sie einfach wegzuwerfen, eigtl. wollten wir sie beerdigen, aber es gab immer Wichtigeres. Jetzt überlege ich echt, ob ich sie noch obduzieren lasse.

Bisher nie hatte ich dieses Küken-Marek....

Vamperl
12.06.2016, 12:48
Ich stelle meine Tagesfrage zu Marek mal in meinen beiden Threads - evtl. kann jemand antworten:
Hatte schon mal jemand ein Huhn, das klinische Symptome hatte, einen Marekausbruch aber überlebt hat? (Hintergrund der Frage: Marani hatte vor sechs Wochen eine kahle Stelle am Nacken - ich tippte auf den SChnabelgriff beim Treten. Dieses Stelle verschwand, sie entwickelte Durchfall, wurde schlapp - und gestern dachte ich, ich würde sie heute erlösen müssen, als das linke Bein anfing, unzuverlässig zu werden. Heute scheint es ihr aber besser zu gehen, sie tritt wieder gleichmäßig auf, läuft zwar langsam, aber ist aktiver.)

Capreziosa
12.06.2016, 15:29
Hallo Vamperl

Meinen ersten beiden an Marek (Nervenform) erkrankten Tieren hab ich letztes Jahr lange gepäppelt (einen bzw. drei Monate lang) und es war ein ständiges Auf und Ab. Mal ging es ein bisschen besser, dann kam der nächste Rückschlag... insgesamt ging es langsam, aber stetig abwärts.

Dieses Jahr ist eines meiner Jungtiere erkrankt (ebenfalls Nervenform) und ich hab's nach drei Tagen über die Regenbogenbrücke geschickt – ich mache mir da keinerlei Hoffungen/Illusionen mehr: Marek im aktiven Zustand ist in jedem Fall tödlich, ob nun das Virus selbst das Tier killt oder ob dessen immunsuppressive Wirkung dafür sorgt, dass das Tier früher oder später an einer Sekundärinfektion erkrankt und stirbt.

Marek tritt offenbar gerne auch schubweise auf und insofern gibt es das wohl schon, dass gewisse Tiere einen Ausbruch überleben – zumindest vorererst und bis zum nächsten Schub...

Woraus schliesst du, dass deine Marani tatsächlich an Marek erkrankt ist?

Vamperl
12.06.2016, 16:13
Nunja, aus der Obduktion meiner letzten Henne von vor etwa drei Wochen. Und daraus, dass vor genau einem Jahr zwei Hühner, die ebenfalls 14 Monate alt waren (aber genetisch definitiv unverwandt) exakt den gleichen Verlauf hatten.
Ich schätze, dass ich das Zeug tatsächlich von denen mit eingeschleppt habe.
Dazwischen gab es noch einige seltsame Todesfälle, aber eben immer bei Hühnern im untypischeren Altersspektrum, ab 13 Monate aufwärts.

@Capreziosa: wie gehst du damit um? Sagst Du Käufern, dass du Marek im Bestand hast?
Hast Du schonmal geimpft (bzw. geht das bei euch?)?

Capreziosa
12.06.2016, 17:57
Die meisten Leute wissen nicht mal, dass Marek überhaupt existiert – war bei mir auch so, als ich vor einem Jahr meine ersten Junghühner bekommen habe und mit ihnen vermutlich auch gleich das Virus. Unwissend, wie ich damals war... keine Ahnung, ob es mich abgeschreckt hätte oder ich die Tiere trotzdem gekauf hätte, wenn die Züchterin mich aufgeklärt und darauf hingewiesen hätte, dass sie Marek im Bestand hat.

Gemäss Fachleuten ist Marek in praktisch jedem Hühnerbestand wie auch im Wildvogelbestand flächendeckend vorhanden (könnte also auch gut sein, dass Wildvögel unsere Hühner mit dem Virus "gesegnet" haben) und verursacht in der Regel keine grösseren Probleme. Hin und wieder erkranken und sterben einzelne Tiere (wie z.B. bei der Züchterin meiner ersten Jungtiere), äusserst selten wird ein ganzer Bestand oder auch nur die Hälfte dahingerafft – daher wird Marek ja auch nicht als Seuche eingestuft und in der Schweiz ist die Krankheit nicht mal meldepflichtig. Ich informiere potentielle Käufer nicht darüber, "dass ich Marek im Bestand habe", und frage bei eigenen Zukäufen auch nicht danach.

Impfen fällt für mich weg, da ich keine Kunstbruten mit Isolation der Küken betreiben will und hier auch gar nicht an den Impfstoff käme.

Was waren das denn für seltsame Todesfälle, die du in deinem Bestand hattest?

Vamperl
12.06.2016, 18:53
Was waren das denn für seltsame Todesfälle, die du in deinem Bestand hattest?

Nunja, ähnlich wie jetzt eben - Schwäche, ein kleiner Hahn, der von Anfang an schwach wirkte und ab und an einen blauschimmernden Kamm hatte (ansonsten aber voll integriert war), die zwei zugekauften Australorp (das waren halt die ersten, sodass ich dachte, es sei genetisch) und nun eine dreijährige Henne, bei der die Ursache unklar war - das war vermutlich auch kein Marek.

Ich werde jedenfalls keine Hühner mehr abgeben, das kann ich für mich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren (aber ich bin da einfach auch empfindlich ;-) )

Crazynaddl
12.06.2016, 19:35
Was ist denn wenn mehrere Tiere offensichtlich krank sind? Kann man die noch Schlachten und essen?
Ich habe glücklicherweise nichts. (Bis jetzt)
Kann man sich das auch mit Bruteiern einschleppen?

LG Nadja

Vamperl
12.06.2016, 20:34
Naja, schaden wird das nichts - aber ob mans will? Willi macht das so, und ich finde es vernünftig - wollte es eigtl. auch. Aber da wars dann bisher doch so, dass es immer Hühner mit Namen getroffen hatte, die nicht zum Verzehr geeignet waren, oder eben eine Henne, die ich zur Obduktion gab - damit war sie eben perdu. Der Hahn ist einfach hinterm Schuppen gestorben und ich habe ihn am Folgetag gefunden....

@Eierdieb, falls Du das liest (und was sagen willst) - Du würdest die essen, oder? Spricht eigtl. nix dagegen....

Vamperl
12.06.2016, 20:36
Kann man sich das auch mit Bruteiern einschleppen?

LG Nadja

Jein. Über das Ei direkt wird nichts übertragen - aber AM Ei kann halt alles mögliche Zeug dran sein. Die Viren halten sich vier MOnate bis hin zu einem Jahr....
... wenn man die Eier fachkundig desinfiziert, sollte nichts passieren

Capreziosa
12.06.2016, 20:45
Marek hat ja viele Gesichter/Verlaufsformen, aber meine Tiere waren bis zum Ausbruch der Krankheit alle munter und sehr vital. Allgemeine Schwäche und Veränderungen in der Kammfarbe können auch andere Ursachen haben. Sind der kleine Hahn und die beiden Australorp denn erwiesenermassen an Marek erkrankt?

Ich hatte auch einen ungeklärten Todesfall bei einer Junghenne, die ich als Küken zugekauft hatte und die schon als Kleinchen geschwächelt hat; da habe ich Marek im Verdacht (tumoröse Form), es kann aber auch etwas anderes gewesen sein. Zwei weitere Küken, die ich zeitgleich aus demselben Bestand zugekauft habe, sind inzwischen ein Jahr alt und immer noch gesund und munter.

Eine weitere Junghenne (eine Schwester der Henne, die erwiesenermassen an Marek erkrankt ist) hatte auch leichte Symptome der Nervenform, ihr Zustand hat sich aber über viele Wochen nicht verschlechtert und auch da kann ich nicht mit Sicherheit davon ausgehen, dass wirklich Marek am Werk war (diese Henne wurde schliesslich von einem Habicht gerissen, daher ist der Ausgang der Krankheitsgeschichte unbekannt).

Ein Hähnchen vom letzten Jahr und ein Hennchen von diesem Jahr (beide aus eigener Nachzucht) hatten derart klassische Symptome der Nervenform, dass kaum Zweifel bestehen. Man kann aber nicht jede Erkrankung dem Virus in die Schuhe schieben, "weil man Marek im Bestand hat"; hundertprozentige Gewissheit erlangt man einzig durch die Sektion der verdächtigen Tiere.

Vamperl
12.06.2016, 22:00
Marek hat ja viele Gesichter/Verlaufsformen, aber meine Tiere waren bis zum Ausbruch der Krankheit alle munter und sehr vital. Allgemeine Schwäche und Veränderungen in der Kammfarbe können auch andere Ursachen haben. Sind der kleine Hahn und die beiden Australorp denn erwiesenermassen an Marek erkrankt?


Natürlich nicht - wie gesagt, den Hahn habe ich einen Tag nachdem er gestorben ist gefunden.
Ich finde es halt naheliegend, aber wissen tue ich es nicht, wobei mir die Leute aus der Untersuchungsstelle sagten, die beschriebenen Symptome könnten sein, auch das periodische Auftreten. Es scheint mir halt sehr naheliegend.
Eine Australorp habe ich noch in der Tiefkühltruhe, evtl. kann ich sie ja noch untersuchen lassen...

MonaLisa
13.06.2016, 18:11
Eine Lachshenne schien die Nervenform von Marek zu haben. Sie ging anfallsartig immer wieder rückwärts, dabei quasi den Boden mit dem Nacken des nach unten zwischen die Beine geschobenen Kopfes wischend bis sie irgendwo anstieß. Sie bekam hochdosiert B-Komplex gespritzt und nach einigen Wochen kam es nur noch selten und meist bei Stress vor und verschwand dann irgendwann ganz. Zwischendurch magerte sie ziemlich ab, da sie anfangs durch das ständige Rückwärtslaufen kaum zum Fressen kam. Einen Laborbeweis gab es nicht. Es soll aber laut Klinik ähnliche Fälle bei positiv untersuchten Tieren gegeben haben.
Gruß Petra

Vamperl
13.06.2016, 18:14
Vielen Dank für den Tipp mit dem Vit-B! Ich habe das zwar bereits zugegeben, aber ich denke, ich werde ihr nochmal eine Kapsel heute ABend geben. Zusammen mit Kohletabletten.... der Durchfall ist echt sehr seltsam, sodass ich auf den HInweis eines USers hier annehme, dass es evtl. zwei Viruserkrankungen parallel sein könnten...

Sterni2
13.06.2016, 19:45
Kohletabletten würde ich sehr zeitversetzt geben, nicht dass sie das gute Vitamin aufsaugen.

Bohus-Dal
14.06.2016, 07:30
Hatte schon mal jemand ein Huhn, das klinische Symptome hatte, einen Marekausbruch aber überlebt hat?

Sag mal was, Alphonse ;)


...Tatsache ist, dass ein Huhn eine Lähmung wegen Marek überleben kann. Alle meine Zwerg-Barnevelder kamen vom gleichen Züchter, waren ungeimpft und hatten Marek. Keins ist aber als Küken daran gestorben. Meine kleine Lieblingshenne Flöhchen ist erst mit 2 daran gestorben :heul , die letzte, die noch lebt, Agatha, hat immer wieder Schübe - von der Darmtraktlähmung bis zum unkoordinierten Kopfschütteln. Sie ist aber immerhin jetzt 8 und genießt das Leben mit vollen Zügen ! Und unser Bentje hatte auch eine Beinlähmung, 5 Tage lang, bis er innerhalb ein paar Stunden plötzlich wieder laufen konnte und danach nie wieder Anzeichen einer Lähmung zeigte. Alle Hühner haben wir bei diesen Schüben stets mit Metacam für Hunde behandelt (0,3 ml pro kg Huhn) und es hat sich sehr oft bewährt...

Yokojo
14.06.2016, 09:18
Nach meiner Erfahrung sind die Rassen sehr unterschiedlich anfällig. Ich habe auch einen Zusammenhang mit der Wachstumsgeschwindigkeit festgestellt - je schneller das Wachstum desto anfälliger. Reine Asil bekamen die Krankheit bei mir nie, die wachsen relativ langsam. Mischlinge die durch den Heterosiseffekt schnell wuchsen, waren bei mir sehr anfällig.

Capreziosa
14.06.2016, 09:40
Nach meiner Erfahrung sind die Rassen sehr unterschiedlich anfällig. Ich habe auch einen Zusammenhang mit der Wachstumsgeschwindigkeit festgestellt - je schneller das Wachstum desto anfälliger. Reine Asil bekamen die Krankheit bei mir nie, die wachsen relativ langsam. Mischlinge die durch den Heterosiseffekt schnell wuchsen, waren bei mir sehr anfällig.

Interssant! Bei mir waren bislang ausschliesslich Appenzeller Spitzhauben betroffen, die würde ich bezüglich Wachstum im unteren Mittelfeld einstufen.

In welchem Alter brach bei deinen Tieren die Krankheit aus?

Yokojo
14.06.2016, 09:45
So im Alter zwischen 1. und 4.Monat. Ich betreibe nur Naturbrut und es ist davon auszugehen daß immer alle Küken mit dem Virus in Berührung kommen.

eierdieb65
14.06.2016, 11:05
Naja, schaden wird das nichts - aber ob mans will? Willi macht das so, und ich finde es vernünftig - wollte es eigtl. auch. Aber da wars dann bisher doch so, dass es immer Hühner mit Namen getroffen hatte, die nicht zum Verzehr geeignet waren, oder eben eine Henne, die ich zur Obduktion gab - damit war sie eben perdu. Der Hahn ist einfach hinterm Schuppen gestorben und ich habe ihn am Folgetag gefunden....

@Eierdieb, falls Du das liest (und was sagen willst) - Du würdest die essen, oder? Spricht eigtl. nix dagegen....


Ich hatte zwar noch keine Krankheitsfälle (Marek), aber ich würde sie zweifelsfrei essen.
Marek ist ja keine Zoonose. Und selbst geschlachtet und durchgegart kann ja gar nichts passieren.
Dafür darf ein gesundes Huhn länger leben.
Was ich nicht essen würde:
.)Wenn es die tumoröse Form ist und das Huhn schon überall Tumore hat.(Tumore esse ich nicht.)
.) Bei den jetzigen Temperaturen, wenn ich den Hahn erst am nächsten Tag finde. Die Nase isst ja mit.

Ich hoffe, dir gedient zu haben, obwohl ich keine Erfahrungswerte mit Marek habe.
Aber du hast ja direkt gefragt.

lg
Willi

Capreziosa
14.06.2016, 12:03
Danke, Yokojo. Bei uns gibt's auch ausschliesslich Naturbruten. Das Alter bei Ausbruch von Marek lag beim jüngsten Tier bei 2, beim älstesten bei 7 Monaten. Auffällig war (zumindest bei zweien), dass es sich um besonders lebhafte und vitale Tiere handelte.

Yokojo
14.06.2016, 12:14
Gerne! Ja es trifft meist die größten und fitesten einer Gruppe - ist auch meine Erfahrung.

Vamperl
14.06.2016, 14:22
Wenn es die tumoröse Form ist und das Huhn schon überall Tumore hat.(Tumore esse ich nicht.) :roll
.) Bei den jetzigen Temperaturen, wenn ich den Hahn erst am nächsten Tag finde. Die Nase isst ja mit. Scheint mir klug....

Ich hoffe, dir gedient zu haben ja :-) , obwohl ich keine Erfahrungswerte mit Marek habe. Das freut mich für Dich <3
Aber du hast ja direkt gefragt. Genau!

lg
Willi

Danke, Willi!

Vamperl
14.06.2016, 14:26
Sag mal was, Alphonse ;)

Danke, Bohus-Dal und Alphonse ;-)
Ich werde also um Marani kämpfen. Insbesondere, nachdem sie eine kalte Nacht draußen überlebt hat (vorgestern), weil sie es wohl nicht mehr rein geschafft hat. Jetzt sitzt sie natürlich drin und wird umsorgt - und ist extrem gut drauf (plappert so mit den anderen, streckt sich nach dem Futter....) obwohl ihr die Bewegungen schwer fallen....

Ich hätte nie gedacht, dass ich mal sowas (in meinen Augen eigentlich Absurdes) mache, weil das Erlösen mir doch immer der gnädigere Weg schien. Aber da ihr sonstiges Befinden okay ist, sie Lebenswillen hat und es Möglichkeiten zu geben scheint.... möchte ich es probieren...

Tulip
14.06.2016, 14:33
Ich hab Marek bis jetzt zum Glück nur indirekt mitbekommen: bei "unserem" Züchter. Der züchtet seit fast 30 Jahren Zwergwyandotten, Kunstbrut, aber mit frühem Auslauf auf 2000 qm Waldgrundstück. Er hält die Küken also nicht allzu lange von den Erwachsenen getrennt.

Der Arme hat letztes Jahr alle Küken an Marek eingebüßt und sich nach diesem Schock ernsthaft überlegt, aufzugeben.
Stattdessen ist er diesmal mit 40 Eintagsküken im Gepäck in die TIHO Hannover gefahren und hat die Kleinen da gegen Marek und Coccidien impfen lassen, das erste Mal.

Jetzt sind sie drei Monate alt und laufen schon wieder mit den anderen im Wald. Verluste bisher: Null - aber er sagt, sie seien auch noch lange nicht aus dem kritischen Alter raus. Ich bin echt gespannt, wie das weitergeht und halte da natürlich sehr die Daumen!

Alphonse
14.06.2016, 19:40
Sag mal was, Alphonse ;)

Ja, liebe Bohus-Dal, viel mehr kann ich nicht sagen... Die Diagnose kam von der TiHo in Hannover, die Behandlung ebenso. Ich kann aber nicht sagen, wie oder wieso Metacam wirkt. Abgesehen von Alfons haben alle positiv auf Metacam reagiert und es hat mindestens 2 Hühnern das Leben gerettet ( in meinem bescheidenen Hühnerbestand eine sehr gute Quote). Geholfen hat es allerdings nur den Hühnern mit Lähmungserscheinungen. Meine anderen befallenen Hühner mit der tumorösen Variante mussten leider erlöst werden.

Interessant ist auch die Tatsache, dass sie nicht als Küken oder Jungtiere erkrankt sind, sondern später, und dass meine Welsumer-Damen vom gleichen Züchter keine Marek-Symptome zeigen bzw. gezeigt haben, obwohl sie höchstwahrscheinlich das Virus intus haben.

Meine neuen Hühner sind auf jeden Fall geimpft und bis jetzt habe ich Ruhe (bitte alle Holz klopfen!).

Viel Glück wünsche ich allen im Kampf gegen Marek!

Schöne Grüße
Alphonse

Vamperl
14.06.2016, 20:30
Vielen, vielen Dank!
Ich habe Metacam geholt und ihr, neben hochdosiertem Vitamin-B, gegeben. Sie wirkte deutlich fitter danach.
Wie gesagt, auch Marani ist schon 15 Monate alt, ich habe - EDIT: Falsch, der kleine Hahn! - noch nie ein Tier - EDIT: richtig ist: Henne - unter einem Jahr an "seltsamen" Krankheiten (von denen ich nun eben denke, es war Marek) verloren.

Crazynaddl
14.06.2016, 21:53
Vamperl, Ich hoffe für dich das alles gut wird. Das hört sich doch schon mal nicht schlecht an, das sie fitter wirkt.

Vamperl
15.06.2016, 09:18
Vamperl, Ich hoffe für dich das alles gut wird. Das hört sich doch schon mal nicht schlecht an, das sie fitter wirkt.

Heute isses noch ein bißchen besser .- also, um genau zu sein, drängt sie raus, kann sich aber mit links nicht halten (wegen dieser Ischias-Lähmung des Beins).
Ich habe jetzt, ehe ich arbeiten gehe, dafür gesorgt, dass sie viel getrunken hat und auf Kopf-Liegehöhe Zugang zum Wasser hat, ihr Körner in die Weinkiste getan und sie von den anderen getrennt aber dennoch mitten im Geschehen in den Stall getan. Sie futtert ziemlich doll (endlich wieder) und quakt auch endlich wieder (hat zwei Wochen keine Geräusche gemacht). Die Vitamin-B-Kapseln pickt sie ganz von alleine auf...

Wenn sie das schafft, dann bin ich Bohus-Dal und Alphonse glaube ich ewig dankbar für diese Tipps und das Ermutigen - von der reinen Vernunft her hätte ich eigtl vorgestern ..... aufgegeben.....

Capreziosa
15.06.2016, 11:05
Ach, Vamperl... bei meiner ersten Henne ging's anfangs und zwischendurch auch immer mal wieder ein kleines bisschen aufwärts mit B-Komplex, Hypericum, Metacam, Cortison etc. pp. Insgesamt ging's trotzdem langsam, aber stetig abwärts und ich habe sie letztlich erlösen müssen. Die Sektion hat gezeigt, dass die Ischiasnerven vollständig und irreversibel zerstört waren und die Henne niemals mehr auf die Beine gekommen wäre.

Mein Herzenshähnchen hat noch länger gekämpft, obschon es sich kaum noch auf den Füssen halten konnte...

https://c2.staticflickr.com/1/595/22979705649_5ace635fe5_z.jpg

Gegen Ende wurde der geschwächte Organismus von einer unausrottbaren Federlingsinvasion heimgesucht, und schliesslich begann der kleine Kerl auch noch zu erblinden. Ihn letztlich nach wochenlangem Hegen & Pflegen, Hoffen & Bangen erlösen zu müssen, war einfach nur furchtbar.

Ich will dir nicht die Hoffnung nehmen, aber doch darauf hinweisen, dass in den meisten Fällen keine Genesung möglich ist und die Tiere früher oder später trotz bester Pflege sterben. Es handelt sich ja nicht um eine vorübergehende Lähmung – Marek schädigt und zerstört die Nerven unwiderruflich.

Alles Gute für dich und deine Marani!

MonaLisa
15.06.2016, 15:11
Marek hat viele Gesichter. Mit etwas Glück ist es die leichte und manchmal vollständig reversible Nervenform. Das kann man aber ziemlich bald beurteilen. Wenn es so gar nicht besser werden will, würde ich erlösen. Bei meiner Henne damals zeigte sich anfangs zumindest keine Verschlechterung mehr nach der anfänglichen Vit B Gabe, so dass ein Abwarten für mich akzeptabel war. Es dauerte wie gesagt länger, aber dann wurde es langsam immer besser.
Also Kopf hoch, es wird sich sicher bald zeigen, ob sie eine Chance hat.
Gruß Petra

Redcap
15.06.2016, 15:28
Und vieles was hier unter Marek läuft ist gar keine Marek.

Vamperl
15.06.2016, 21:55
Also... ich GLAUBE schon, dass es bei uns Marek ist - aber ich bekam noch von einem netten Forianer den Hinweis auf das Renovirus.

Und ich spekuliere, dass möglicherweise beides zeitgleich vorhanden sein mag. Was Marani jedenfalls angeht, ist es so, dass sie das linke Bein nicht stellen kann und so "typisch" abgespreizt liegt. Wenn ich sie aufstelle, kann sie es belasten. Vor vier Wochen hatte sie eben den Federausfall, gestern noch war die Wirbelsäule seitlich gekrümmt und der Kopf in Schieflage - die letztgenannten beiden Symptome sind heute verschwunden und sie hat gefressen wie ein Scheunendrescher - endlich war der Kropf mal wieder satt voll....

@Redcap, konntest Du denn mit meinem Hinweis auf die Methode doch noch was anfangen? Und: weißt Du, ob man ein seit einem Jahr eingefrorenes Huhn noch in HInblick auf Marek analysieren kann?

Vamperl
15.06.2016, 21:57
Alles Gute für dich und deine Marani!

Danke... ich glaub, das Video habe ich gesehen, als der Kleine noch so viel Lebensfreude ausstrahlte, obwohl er schon so geschädigt war, kann das sein? Da musste ich heulen...

Bohus-Dal
16.06.2016, 06:52
Renovirus

Renovirus? Kenn ich nicht, erzähl mal.

bailando 1
16.06.2016, 06:54
An alle die hier über Marek schreiben oder berichten !!! Wer von Euch hat verstorbene Tiere denn mal im VeT. Labor untersuchen lassen ??? Ich selber züchte seid vielen Jahren Zwerg Orpington und vor ca 10 Jahren hat meine Zwerge die Marek erwüscht. Dann habe ich angefangen mit dem gefrier getrockneten Impfstoff zu impfen und hatte Ruhe bis 2015 . Als ich 2015 diesen Impfstoff bestellen wollte war dieser vor vom Markt genommen worden und ich hatte keine Gelegenheit zum impfen zu fahren ! Als Ergebnis habe ich 5o Hennen und 2o Hähne kurz vor Legebeginn an Marek verlohren.

Vamperl
16.06.2016, 07:55
An alle die hier über Marek schreiben oder berichten !!! Wer von Euch hat verstorbene Tiere denn mal im VeT. Labor untersuchen lassen ??? Ich Ich selber züchte seid vielen Jahren Zwerg Orpington und vor ca 10 Jahren hat meine Zwerge die Marek erwüscht. Dann habe ich angefangen mit dem gefrier getrockneten Impfstoff zu impfen und hatte Ruhe bis 2015 . Als ich 2015 diesen Impfstoff bestellen wollte war dieser vor vom Markt genommen worden und ich hatte keine Gelegenheit zum impfen zu fahren ! Als Ergebnis habe ich 5o Hennen und 2o Hähne kurz vor Legebeginn an Marek verlohren.

Okay, was willst Du mir damit sagen?

Fakt ist - das wusste ich schon -, dass es nur noch den stickstoffgekühlten Impfstoff gibt.
Fakt ist, dass die Impfperiode jetzt in meiner Region vorbei ist und dass der nächste Tierarzt, der das Zeug zuverlässig verimpft, vergleichsweise weit weg ist (den Weg würde ich aber auch für drei Küken, die noch schlüpfen sollen, auf mich nehmen).
Fakt ist, dass ansonsten, so wie Du schreibst, nichts zu helfen scheint. Außer hoffen, bangen und beten, was alles nur bedingt zuverlässig ist...

Aber, wie gesagt, das weiß ich/ wussten wir hier schon....

Vamperl
16.06.2016, 07:59
Renovirus? Kenn ich nicht, erzähl mal.

SORRY, vertippt.... RE-O-VIRUS ;-) - ich hab vorerst auch mal nur gegoogelt, weil mein Vet-Med-Geflügelkompendium irgendwo im Chaos versunken ist...

https://de.wikipedia.org/wiki/Reoviridae

bailando 1
17.06.2016, 06:31
Dies beantwortet nicht meine Frage !!!

Yokojo
17.06.2016, 08:15
Ich habe nie welche untersuchen lassen, weil die Symthome bei Jungtieren eindeutig sind.

Vamperl
17.06.2016, 09:14
Dies beantwortet nicht meine Frage !!!

Erstens: selbstverständlich habe ICH Deine Frage beantwortet. Lies halt das von mir eingefügte Zitat von Dir, dann kannst Du es erkenne, ehe Du pampig wirst!
Zweitens: habe ich die Ursprungsfrage hier gestellt, die Du gekonnt missachtest, dafür führst Du Dich hier gerade cholerisch auf. Wo ist denn Deine Antwort auf meine Frage?
Drittens: Halte Dich bitte an die Spielregeln und bleibe freundlich - hier hat Dich niemand angegriffen, also reiß Dich bitte zusammen!

Vamperl
17.06.2016, 09:18
Ich habe nie welche untersuchen lassen, weil die Symthome bei Jungtieren eindeutig sind.

Hm, ich bin mir da nicht so sicher, ehrlich gesagt - also der "kleine Hahn", den ich hatte, der war eigentlich nur schlapp, hatte eine zyanotischen Kamm und war eben plötzlich tot - da kann man eigtl. gar nichts sagen, wobei die im Tierärztlichen Untersuchungsamt dann eben im Gesamtverlauf der Bestandserkrankungen dazu neigten, dieses Vorkommnis als Marek-Fall einzustufen. Genau deswegen wollte ich hier mal ein bißchen nach Erscheinungsformen und Mutmaßungen nachfragen.

Was hatten denn Deine Jungtiere an Symptomen?

Yokojo
17.06.2016, 09:33
Sie hatten Koordinationsprobleme der Gliedmasen die immer schlimmer wurden aber normales Fressverhalten und Verdauung, ich hab sie geschlachtet bevor die Krankheit ihr Leben beendet hätte.

Capreziosa
17.06.2016, 10:17
Danke... ich glaub, das Video habe ich gesehen, als der Kleine noch so viel Lebensfreude ausstrahlte, obwohl er schon so geschädigt war, kann das sein? Da musste ich heulen...

Ja, der Kleine steckte bis zum bitteren Ende voller Lebensfreude und es war herzzerreissend zu sehen, wie er gekämpft hat und um jeden Preis leben wollte... – Gekrümmte Wirbelsäule und Kopf-Schiefhaltung sind Symptome, die bei meinen ersten beiden Tieren gegen Ende aufgetreten sind.



Wer von Euch hat verstorbene Tiere denn mal im VeT. Labor untersuchen lassen ???

Die erste Henne hab ich zur Sektion geschickt – Befund: "Massive Mareksche Geflügellähme" –, die weiteren Tiere nicht mehr.

Tut mir sehr leid um die vielen Tiere, die du verloren hast. :(

bailando 1
17.06.2016, 17:17
Mit welchen Satz habe ich Dich persönlich unsachlich angesprochen . wenn Ja tut es mir Leid !!! Habe sogar lebende und getötete Tiere untersuchen lassen .

Vamperl
17.06.2016, 21:11
Mit welchen Satz habe ich Dich persönlich unsachlich angesprochen . wenn Ja tut es mir Leid !!! Habe sogar lebende und getötete Tiere untersuchen lassen .

Wo uns wie geht das denn? Ich würde es für meine anderen auch gerne wissen.

Redcap
17.06.2016, 23:26
Z.B. mit rausgerupften Federn. In den Blutspuren an der Federpulpa kann das Virus nachgewiesen werden. Das erspart eine Blutabnahme.

nutellabrot19
18.06.2016, 00:40
Es erspart die Blutentnahme, aber soweit ich weiß, zeigt es auch nur an, dass ein Tier mit Marek infiziert ist.
Wie hoch die Viruslast tatsächlich ist, zeigt der Test mW nach nicht. Und dass ein Tier in deinem ( und meinem und Capresziosas etc) Bestand damit infiziert ist, ist klar.. Aber es muss ja noch lange nicht erkranken.
Ich schicke meine Tiere nur noch nach Leipzig. Das ist viel teurer als Krefeld, aber auch viel genauer. Und man kann nachher auch noch differenzieren lassen, ob es Marek oder Leukose war.
Hier erkranken fast alle Seidis. Und sterben auch daran.
Die Krankheit kommt in Schüben. Das macht oft Hoffnung. Leider falsch.
Hier gibt es noch die Sonderform, dass die Tiere irgendwann aus der völligen Vitalität heraus völlig apathisch werden, nicht fressen... 1 Tag später ist alles wieder in Ordnung.
Und man denkt: Hatte wohl nur einen schlechten Tag.
Mittlerweile habe ich nach all den Todesfällen den Zusammenhang hergestellt. Hilft mir nicht, außer, bei solchen Symptomen gar nicht erst Hoffnung aufkommen zu lassen, alles würde wieder gut.

Jussi
18.06.2016, 10:27
Hallo Vamperl, d

dann reihe ich mich hier mal auch noch ein in den Erfahrungsaustausch. Das meiste lässt sich vermutlich viel besser und ausführlicher in meinem Thread "Jussis Augsburger Erhaltungszucht" in der Züchterecke nachlesen. Da hatte ich letztes Jahr sehr ausführlich drin geschrieben. Müsstest im Zeitraum zwischen Januar bis April lesen.

Wir hatten 2014 mit der Augsburger Erhaltungszucht begonnen. Tiere sehr vital. Dann kam Ende Dezember die Bayerische Landesjugendschau und schon auf der Heimfahr der erste niesende Hahn... Diagnose Mykoplasmen. Die haben ja bekanntermaßen viele im Stall, aber ich vermute mal, dass wir uns die von dort eingeschleppt hatten. Jedenfalls schwächte es schon sehr und wohl kam dadurch dann bei insgesamt drei Hennen im Alter von knapp einem Jahr und knapp über einem Jahr der Marekvirus durch. Symptome waren zuerst komische Kopfschiefstellung (wir dachten, sie hätten vielleicht was mit den Augen, weil sie ihr Futter auch nicht mehr zielgerichtet picken konnten), dann liefen sie irgendwann auch nicht mehr. Keine typische Stellung mit ein Bein vor und eines zurück. Die ersten beiden ließen wir dann beim Geflügelgesundheitsdienst in Grub erlösen und sezieren. Zuvor war hier auch ein TA von dort bei uns und auch der hätte niemals auf Marek getippt. Sektion war bis auf den natürlich ausgemergelten Zustand unauffällig: Aber sie zeigen eine Gehirnentzündung. Daraufhin wurde das Gehirn noch in die Uni weitergeschickt. Dort wurde der Marek Feldvirus nachgewiesen.

Das alles war genau zwischen unseren zwei Bruten. Die zweite Brut wurde dann sofort geimpft, wie auch dieses Jahr alle Jungtiere. Wir hatten keine Probleme mehr und auch die ungeimpften Tiere von letztem Jahr sind alle fit. Keine Ahnung... Auf jeden Fall fühlen wir uns mit dem Impfen einfach wohler. Sollte nochmal ne Glucke brüten, dann sind diese Küken halt auch mal ungeimpft. Wir haben auch noch nicht so viele Erfahrungswerte, aber ich bin immer gerne bereit mich auch mitzuteilen.

Achso und diesen Federtest ließen wir dann letztes Jahr bei allen vorhandenen Tieren machen und war sämtlich negativ, was allerdings auch nur bedeutet, dass die Tiere zu diesem Zeitpunkt keine Ausscheider sind. Kann sich aber wohl jederzeit auch mal wieder ändern. Und eine Henne starb auch noch ein paar Wochen nach dem ursprünglich negativen Federbefund (Das war Tochter Hannahs absolute Lieblingshenne. Da es eigentlich ursprünglich nur mit Erkältungssymptomen und dann allgemeiner Schwäche los ging, hatten wir sie sogar noch drei Tage in der Tierklinik. Dann begann auch sie mit diesen zentralnervösen Störungen und wurde eingeschläfert).

Ich bin einfach froh, dass bei uns dieses Jahr bisher alles gut ist und hoffe, dass es noch eine ganze Zeit lang so bleibt.

Vamperl
18.06.2016, 11:20
Danke, Redcap, Nutellabrot und Jussi - dir insbesondere fürs ausführliche Wiederholen. Mir war wichtig, mal alle möglichen Erscheinungsformen mit dahinterliegender Diagnose (oder Ahnung, aber halt dazu geschrieben) zu sammeln, damit man mal von dem "Bein abgespreizt = Marek <--> alles andere = kein Marek" weg kommt.
Quasi, einen Überblick über das Spektrum zu gewinnen.
Danke für diese sehr hilfreichen Beiträge und die HInweise zu Vor- und Nachteilen des Federtests (von dem mir bisher KEIN TA - auch nicht in Aulendorf oder Karlsruhe!) überhaupt etwas gesagt hat.

@Jussi: ich würde gerne impfen, auch bei Naturbrut (und habe da auch mit den TÄ von KA was ausgetüftelt), aber ich weiß nicht, ob überhaupt was schlüpft und ob ich den Weg für ein üken aufnehmen will...)

Marani habe ich gestern einschläfern lassen..... ich hab sie wirklich sehr, sehr lieb gehabt und habe es nicht geschafft, das Beil zu zücken.

nutellabrot19
18.06.2016, 11:44
Das tut mir sehr leid. Auch wir verlieren nach und nach unsere liebsten Tiere. Alle aus Naturbrut, ungeimpft, als wir es noch nicht besser wussten. Das Sterben geht seit 2014. Es wird hier keine Küken in Naturbrut mehr geben, ungeimpfte Tiere werden hier nur noch einziehen, wenn sie sonst ohnehin geschlachtet worden wären.
Die Erfahrung mit dem Federtest bei Jussi ist sehr wertvoll. Der Test ist nämlich nicht billig.
Ich bin ziemlich sicher, dass es über die Blutentnahme die Möglichkeit gibt,genauer zu erkennen, ob Marek "aktiv" ist....

nutellabrot19
18.06.2016, 12:26
Vielleicht noch etwas hilfreiches:
Küken ( hier allerdings nur Seidiküken) zeigten im Alter von 8 Wochen Torticollis. War mit Hilfe von Vit B und E gut in den Griff zu kriegen.Torticollis tauchte damals im Forum auch bei etlichen Seidenküken auf und wurde von mir daher auch nicht in Zusammenhang gebracht. Später aber zeigten etliche Tiere neurologische Ausfallsymptome, die durch Arnica / Aconitum/ Hypericum sehr rasch verschwanden.
( Taumeln, Straucheln etc). Vielleicht wären sie auch ohne die Gabe der Medis verschwunden.

Dann teilweise 4-5 Jahre später Tod durch Marek.( tumuröse Form)


Alles Vorstufen, so zeichnet es sich jedenfalls hier ab.

Vamperl
18.06.2016, 15:47
Vielleicht noch etwas hilfreiches:
Küken ( hier allerdings nur Seidiküken) zeigten im Alter von 8 Wochen Torticollis. War mit Hilfe von Vit B und E gut in den Griff zu kriegen.Torticollis tauchte damals im Forum auch bei etlichen Seidenküken auf und wurde von mir daher auch nicht in Zusammenhang gebracht. Später aber zeigten etliche Tiere neurologische Ausfallsymptome, die durch Arnica / Aconitum/ Hypericum sehr rasch verschwanden.
( Taumeln, Straucheln etc). Vielleicht wären sie auch ohne die Gabe der Medis verschwunden.

Dann teilweise 4-5 Jahre später Tod durch Marek.( tumuröse Form)


Alles Vorstufen, so zeichnet es sich jedenfalls hier ab.

Vielen Dank - probieren geht über studieren.
Ich denke, dass vier bis fünf JAhre zwar kein gesegnetes, so aber ein akzeptables Alter für die Hühner wäre. Die TÄ meinte, es gebe auch deswegen häufig die Behauptung, dass sich Marek nur bis zum Ende der ersten Legeperiode entwickle, weil die meisten Tiere selten als zwei Jahre beim Züchter und in der Industrie ehnur bis Ende der ersten LP gehalten werden... da mag sie recht haben...

Vamperl
26.06.2016, 21:30
Marani habe ich gestern einschläfern lassen..... ich hab sie wirklich sehr, sehr lieb gehabt und habe es nicht geschafft, das Beil zu zücken.

Eben bekam ich die Mail eines Käufers der Tiere von vor einem Jahr etwa. (Schlupfgeschwister von Marani - zwei davon, unter anderem die oben genannte, nicht genetisch verwandt)


Hallo Frau XXXXX ,

leider ist die kleine Braune tot. Meine Frau hat sie gestern tot im Stahl gefunden, ohne erkennbare Verletzungen.
Die letzten Tage/Wochen zeigte die Henne allerdings eine gewisse Teilnahmlosigkeit/Traumahaftigkeit, wie wenn sie was "erwischt" hätte.

ALso wenn es Marek ist, dann weiß ich jetzt, dass "es" (oder eben was immer) regelmäßig und aus dem Nichts bei den 12 bis 15 Monate alten im Frühsommer auszubrechen scheint ---- und dass ich es mindestens seit zwei Jahren im Bestand haben muss.

aracely
28.06.2016, 11:47
Meinst du nicht das du es dann schon seit zwei Jahren gemerkt haben müsstest? Ich verfolge diesen ganzen marek hype schon eine weile. Scheint als ob es immer mehr werde. Schade drum. Ich hatte letztes Jahr meinen kompletten bestand jungtiere daran verloren (zumindest glaubte ich das ) Tiere wurden eingeschickt, zwei um genau zu sein. Diagnose tumore in xyz organen. Mutmaßung marek. Um die endgültige Diagnose zu stellen sollte ich dann nochmals geld blechen. (Sehr viel geld)
Da ich dann aber alle hühner gekeult hatte und den abdecker bezahlen musste war ich so gut wie blank und ließ es so. Ein geflügelspezi wird wohl wissen wie marek aussieht.
Was soll ich sagen, nach einem Jahr Abstinenz habe ich wieder massig hühner. Mir ist bisher nur ein küken gestorben und zwar an mycoplasma synoviae. Ansonsten alles tip top. Habe jungtiere von 9-18 wochen. Entweder die sterben noch oder das Jahr Pause mit desinfektion hat was genützt. Ich impfe seit diesem Jahr auch gegen kokzidien, vllt ist das des Rätsels lösung? Ich weiss es nicht. Ich bin frohen mutes. Drückt mir die daumen.

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Vamperl
28.06.2016, 14:04
Meinst du nicht das du es dann schon seit zwei Jahren gemerkt haben müsstest? Ne, wenn es die tumoröse Form ist und eben nicht bei allen ausbricht, dann nicht. Ich verfolge diesen ganzen marek hype schon eine weile. Scheint als ob es immer mehr werde. Schade drum. Ich hatte letztes Jahr meinen kompletten bestand jungtiere daran verloren (zumindest glaubte ich das ) Tiere wurden eingeschickt, zwei um genau zu sein. Diagnose tumore in xyz organen. Mutmaßung marek. Um die endgültige Diagnose zu stellen sollte ich dann nochmals geld blechen. (Sehr viel geld) ich bin jetzt in der TSK - das wird übernommen, sagte man mir heute
Da ich dann aber alle hühner gekeult hatte und den abdecker bezahlen musste Magst erklären, wieso? War das rein präventiv?war ich so gut wie blank und ließ es so. Ein geflügelspezi wird wohl wissen wie marek aussieht. Heißt jetzt was? Diese Aussage kann ich im Kontext Deines POsts nicht einordnen
Was soll ich sagen, nach einem Jahr Abstinenz habe ich wieder massig hühner. Mir ist bisher nur ein küken gestorben und zwar an mycoplasma synoviae. Wie wurde das festgestellt? Die TÄ bei uns tun sich schon schwer, Federlinge von Kokziien zu differenzieren- und das meine ich ernst. Ansonsten alles tip top. Habe jungtiere von 9-18 wochen. Hab ich auch - aber wie gesagt, die obduzierte war wesentlich älterEntweder die sterben noch oder das Jahr Pause mit desinfektion hat was genützt. Ich impfe seit diesem Jahr auch gegen kokzidien, vllt ist das des Rätsels lösung? Ich weiss es nicht. Ich bin frohen mutes. Drückt mir die daumen.

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Freue mich über Antwort auf meine Fragen :-)

aracely
29.06.2016, 10:21
Die niedersächsische tsk übernimmt es nicht.
.
Die keulung unternahm ich weil
Ich zum einen nichts verbreiten wollte und zum anderen weil ich das Elend nicht mehr ansehen wollte. Der abdecker wollte geld, die medis vorher haben geld gekostet und die obduktion samt proben auch. Ich konnte mir insofern eine nochmalige geldaktion nicht leisten. Der Arzt war sich ja fast sicher.
.
Die mycoplasmen syn. Infektion wurde durch Tupfer und kotprobe festgestellt. Habe die Proben einem tauben züchter geschickt der gab es dem Labor und Flug hatte ich nach ein paar tagen die diagnose. Tylan kur wurde dann verabreicht und küken wieder gesund.
.
Ich habe auch noch hennen vom letzten jahr. Allerdings waren die nie bei den befallenen jungtieren.

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aracely
29.06.2016, 10:22
Ich hab gelogen myco. Infektion und dann noch perfingens irgendwas hatte das küken.

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Vamperl
29.06.2016, 14:17
Ich hab gelogen myco. Infektion und dann noch perfingens irgendwas hatte das küken.

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Clostridium Perfringens ;-)
Und: lügen tut man nur, wenn man absichtlich die Unwahrheit sacht. Hasse nich. Danke für die Antworten

aracely
30.06.2016, 07:48
Genau das, clostridium perfingens.


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Engerling
14.05.2017, 21:21
Oh ein Sammelthread, wo nichts mehr geschrieben wurde...

Mich würde interessieren, ab wann allerfrühstens Marek auftreten kann?

Ich habe grad ein Küken, das erst zwei Wochen alt ist. Ich war nicht dabei als die Symptome anfingen, aber es muss sehr schnell gegangen sein. Hat jetzt Lähmungen oder Schwäche in beiden Beinen. Es zuckt ab und an noch mit den Beinen, kann aber nicht darauf stehen. Manchmal bewegt es sich noch irgendwie flatternd vorwärts. Ist ansonst noch sehr munter, aber sichtlich gestresst. Ob es vom Stress kommt weiss ich nicht, aber es atmet auffallend komisch, mit offenem Schnabel...

Die einzige Alternative könnte ich mir vorstellen, dass es sich was am Rückenwirbel gemacht hat...

nutellabrot19
14.05.2017, 21:39
Als jemand, die sicher eine sehr !!! aggressive Marekform im Bestand hat, und leider auch viele Verluste, kann ich zumindest sagen, dass wir so früh noch keine Ausfallerscheinungen hatten.
Das früheste trat mit 6 Wochen auf, auch da ging es dann rasend schnell.
Aber ich will nicht ausschließen, dass es Marek ist.
Ich würde hochdosiert Vit B und E ( E nur kurze Zeit) geben, und falls du Homöopathieaffin bist, Aconitum und Hypericum.

Capreziosa
14.05.2017, 21:57
Marek ist höchst unwahrscheinlich bei einem zweiwöchigen Küken, gewöhnlich erkranken die Tiere (aller)frühestens aber der 6. bis 8. Woche.

Ich würde für Wärme und eine ruhige Umgebung sorgen, B-Komplex verabreichen (hochdosiert), hochwertiges Futter anbieten (z.B. Eigelb mit frischen Brennnesseln und Oregano, Rinderhack mit etwas Öl und Bierhefe, geschälte Hanfkörner und Sonnenblumenkerne), das Trinkwasser mit etwas Obststessig anreichern und/oder Tee anbieten (Oregano, Fenchel, Kamille).

Daumen sind gedrückt!

Widdy
19.07.2017, 20:17
Dies hier nur als Memory für mich - muss alles später durchlesen.

Okina75
17.12.2018, 23:16
Muss mich hier auch mal dranhängen :(...

Ja, ähm...
Wie unterscheide ich denn Marek von schlichtem Vitamin D- Mangel?

Bei mir geht es um einen noch lebenden Junghahn von sieben Monaten und zwei Wochen, Kämpfer- Italienermix und recht groß, aber nicht so besonders schwer, wie ich finde.

Natürlich mein Wunsch- Nachzuchthahn 2018, durch die Bank genial gelungen, aber als ich heute den Stall aufmachte, konnte der kaum mehr laufen. Er krakelte da auf total gurkigen Beinen etwas rum, bevor er sich ablegen musste, schaffte es aber nicht wirklich, wesentlich voran zu kommen. Habe ihn dann, weil ich zur Arbeit musste, erstmal separiert und ihm seine Körner feucht mit Vitamin B- Komplex drüber verabreicht.
Zum Feierabend lag er im Eck, Füße unter dem Körper, und kuckte eigentlich ganz munter.

Vor dem Separieren tastete ich ihn ab, nach Brüchen etc., war aber alles ok, nichts heiß, nur war der Muskeltonus der Beine vllt. ziemlich schlapp. Augen sind ok, nicht verfärbt, keine komischen Pupillen, nichts zyanotisch am Kopf oder dergleichen... Auffällig war bei ihm nur schon immer, dass er beim Landen nach dem Sprung vom Kotbrett für meine Begriffe doch ziemlich hart aufkam, und er da manchmal immer erstmal kurz den einen oder anderen Fuß anzog. Vielleicht sind es "nur" die Gelenke?
Er ist zwar groß, aber nicht mega schwer, erschwerend mag vllt. hinzu kommen, dass sein Opa ein um die 85 cm hoher Shamo- Mix war, der in der Jugend auch relativ wackelige Gelenke hatte. Der Sohn dieses Opas, der Vater meines Junghahns, war immer in Ordnung, und hat bei mir vier Küken gezeugt. Zwei Hennen, zwei Hähne, und während die Hennen völlig ok sind (eine die Vollschwester fraglichen Junghahns, die nun auch legt), hatten beide Junghähne (beide sehr groß und kämpferartig) in der Jugend eine Phase, wo sie ziemlich hinkten. Ich habe daraufhin den Proteingehalt des Futters reduziert, damit sie vllt. langsamer wachsen (alle meine anderen Jungtiere werden mit meinem Futter einwandfrei groß), und es wurde wieder gut, aber ich habe den Gehalt seitdem so gelassen, und nun fängt jener Junghahn wieder mit so krakeligem Gelaufe an...

Und ich möchte nun ergründen: Ist es Marek (niemals Probleme damit gehabt, mich bislang sogar für marekfrei gehalten)? Oder ist es Vitamin D- Mangel (großer Hahn noch im Wachstum, wetterbedingt schon lange keine wirkliche Sonne mehr, Hennen legen aber 1a beschalte Eier, außer die zweieinhalbjährige Hybride, die aber auch gerade etwas mausert)? Oder kann der einfach ein ererbtes Gelenkleiden haben, weil seine Mutter, eine Italienerhenne, seitdem ich sie habe, durch seltsames Gangbild auffällt?
Sich darin äußernd, dass sie nicht richtig rennen kann, sondern mehr so zweischrittig galoppiert, wenn sie schnell wohin will? Das ist schon viel besser geworden, seit ich sie vor mehr als anderthalb Jahren bekommen habe, aber nie ganz weg gegangen. Hatte das für Alterswehweh gehalten, weil sie mindestens schon vier ist (stammt aus dem Tierschutz), jetzt wo vor allem ihr Sohn aber so Probleme mit den Beinen hat, ist es vllt. doch was erbliches?

Naja, Grundfrage: Wie unterscheide ich Marek von Vitamin D- Mangel?

Und vor allem: Können Puten (von Schlupf an) auch Marek haben?

zfranky
17.12.2018, 23:48
Naja, Grundfrage: Wie unterscheide ich Marek von Vitamin D- Mangel?


Ein Vit D Mangel läßt sich sehr einfach durch eine kleine Blutprobe nachweisen.
Marekdiagnostik am lebenden Tier ist hingegen sehr schwierig..

Sterni2
18.12.2018, 05:37
Mich würde es wundern, dass es so schnell geht. - Fängt es nicht meistens langsam an einem Bein oder Flügel an, wird täglich schlimmer und erst danach kommen weitere Gliedmaßen dazu?

Rachitis könnte verdickte Knochenenden zeigen, gelenksnah. Und sollte nach 2 Wo Vit D und Calcium schon Besserung zeigen. Da sollte auch immer Greifreflex da sein, denk ich.

Bettina99
18.12.2018, 07:44
ich hatte einen rätselhaften Fall - was Marek sein hätte können - wo es schnell ging. Es war ein Seidenhuhn, welches schon von Anfang an etwas schwächelte.
Das blieb eines Tages im Freigehege - weil es wohl die Treppe nicht raufkam (abgesichert, da passiert auch nix) und am nächsten Morgen fand ich es dann und es war halbseitig gelähmt. Wir konnten uns da null Reim draus machen. Es war abgesehen von der halbseitigen Lähmung völlig ok, wach munter, keinerlei Verletzungen usw. (Auch kein Raubtier, weil das Gehege sicher ist).

Da war es genau eineinhalb Jahre alt. Da hab ich dann gegoogelt und bin auf Marek gestoßen. Bis jetzt ist aber kein weiteres Huhn an Lähmungserscheinungen gestorben, nur ein Hybridhuhn mit zweieinhalb wo dann die Flügel immer tiefer hingen und der kamm blau war. (was aber auch was anderes sein hätte können).

Heidi63
18.12.2018, 08:24
Es fing an, das die Tiere humpelten.Sieht aus wie vertreten ....wird von Tag zu Tag schlimmer und die Tiere liegen meist nur noch.
Durch eine gezogene Feder mit Blutkiel ist Marek auch am lebenden Tier feststellbar.

nutellabrot19
18.12.2018, 08:33
Hier war es immer genau so, wie Heidi beschrieben hat. Es geht nicht so schnell wie bei Dir, Andreas .
Ich würde Vitamin D und B und E substituieren. Und auch mal Kotprobe machen. Rein vorsichtshalber.
Dann siehst du ja ob es wirkt. Cimicufuga hatte mal einen (großen schweren) Hahn Alfred, der nur noch auf den Beinen laufen konnte. Also halb liegend. Den hat sie damals komplett wieder hergestellt.
Viel Glück.

Bohus-Dal
18.12.2018, 09:00
Könnte es eine Rückenverletzung sein?

nutellabrot19
18.12.2018, 09:08
Wäre auch eine Möglichkeit. Hatte der Hahn einer Bekannten. Ist nach etlichen Fehldiagnosen mit Cortison erfolgreich behandelt worden.

Okina75
18.12.2018, 16:53
Danke für Eure Tipps, aber ich habe es nicht drauf ankommen lassen. Heute kam er bei wachem Schauen gar nimmer hoch, hatte seit gestern auch nichts weiter gefressen, wollte auch vom Weichfutter nichts, und nun ja...
Ich wollte ihn zur Zucht einsetzen, aber da er leider, wie sein Vater auch, ein krummes Brustbein hatte, als Jugendlicher schon mal schwer humpelte und alle anderen Tiere obwohl dem selben Wetter ausgesetzt piccobello ok sind, und die Hennen auch gute, dickschalige Eier legen (ein Vitamin D- Mangel also kaum so schwer wiegen kann, zumal genug und Rundum- Vitamin im Futter ist), wäre die Sache sowieso zwecklos gewesen, selbst wenn er wieder auf die Beine gekommen wäre- ach, Bockmist, so ein toller Hahn :heul!

Ich werde ihn interessehalber aber mal nach Hannover schicken, weil vor Jahren eine meiner ersten hier groß gezogenen Hennen (eine weiße Marans) auch so komisch auffällig war. Die konnte zwar gut laufen, aber hatte auch zweimal in ihrem Leben so seltsame Lähmungsanfälle, wo sie sich immer mal kurz mit den Flügeln abstützen musste. Ihre Tochter und wiederum deren Tochter sind/ waren seit jeher fit, nie krank und gehör(t)en zu meinen besten Legerinnen. Marek will ich daher ausschließen, zumal ich auch keine Quelle wüsste, woher ich das bekommen haben sollte.
Um aber zu sehen, ob es wirklich eine womöglich erbliche Gelenksache war, wird er halt mal autopsiert, dann muss ich bei seiner Vollschwester nun ein umso schärferes Auge haben, ob sie auch Probleme zeigt, zumal die auch gerade zu legen anfängt... War nie was, aber trau' schau wem...

Jedenfalls waren wie gestern, wo ich am lebenden Hahn ja nicht so doll prüfen konnte, die Kniegelenke (die wirklichen Knie) sehr weit seitlich zu bewegen. Knochenverdickungen waren keine, auch sonst nichts (Bruch oder dergleichen), aber eben sehr weites seitliches Spiel in den Knien, wobei die als Scharniergelenk ja seitlich doch eher nicht bewegbar sein sollten. So war es am Ende womöglich doch Vitamin D- Mangel, womit sich aber auch die Frage stellt, was er als Zuchthahn wert gewesen wäre, wenn er da SO sensibel drauf reagierte. Naja, nach Weihnachten/ Neujahr werde ich sicher schlauer sein, weil ich Marek auch kucken lassen werde.

Mann, immer die, die man behalten will *heul*!

Sterni2
18.12.2018, 16:58
Tut mir leid Andreas. Gibst Du uns Bescheid, was es gewesen ist?

Okina75
18.12.2018, 16:59
Mach' ich.

Widdy
18.12.2018, 17:17
Tut mir so leid, Okina :(
Nun bekomm ich grad auch ein bisschen Schiss, was/wie gebt Ihr denn Vitamin D?
Ist Calcium-Brausetabletten ins Trinkwasser o.k.? Und wieviel von diesen Dingers pro Liter Wasser?
Ich möchte da unbedingt vorbeugen :-X
Sorry, wenn bisschen OT, aber s'gehört ja auch irgendwie zu dem fraglichen Marek-Problem.

Bohus-Dal
18.12.2018, 17:22
Mann, immer die, die man behalten will *heul*!

:troest So ein Mist.

Kein Appetit würde ja gegen Marek sprechen, vielleicht hatte er Schmerzen. Finde ich gut, daß Du ihn einschickst, bitte berichte doch weiter.

Heidi63
18.12.2018, 18:18
Marek will ich daher ausschließen, zumal ich auch keine Quelle wüsste, woher ich das bekommen haben sollte.


Vergess es....Marek ist ein Hypervirus....der ist überall....die Frage ist immer nur "bricht es aus".

elanor
18.12.2018, 23:39
@Andreas
Sowas hatte ich dieses Jahr auch bei einem Kämpfer/Bressehahn. er war schon als küken ddeutlich größer und später ein wahrer Riese. allerdings fing er schon als ganz junges Tier an, gelegentlich komisch staksig zu laufen. Erwachsen wurde es dann täglich schlimmer. Er ist dann im Topf gelandet, es ging nicht mehr. Der Hahn war auch extrem schnellwüchsig (das Bresseerbe?) und wog küchenfertig 3,4 kg. Ich wollte ihn auch erst behalten, habe dann aber früh gemerkt, dass das nichts wird. Sein Bruder ist etwas kleiner und leichter, der hat keine Probleme. Die Halbschwestern auch nicht, obwohl es teils Orpikämpfer sind und somit auch richtige Wuchtbrummen.
Daher würde ich bei deinem auch auf zu schnelles Wachstum und hohes Endgewicht in Verbindung mit schwachen Gelenken tippen...

Yokojo
19.12.2018, 09:17
Wie schwer war der Hahn?

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Luci
19.12.2018, 11:36
Für mich klingt das nach Gelenkproblemen oder einer Verletzung.
Ich hab gerade einen Lachsjunghahn, der schief tritt mit einem Bein. Die großen Rassen neigen leider dazu.
Nach Marek klingt es bei dir nicht. Wobei es immer (auch) Marek sein kann.

Yokojo
19.12.2018, 11:42
Stimmt, an Marek Erkrankte haben trotz Motorikproblemen großen Hunger

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Okina75
19.12.2018, 15:50
Großen Hunger hatte er nicht- und bevor das so übel anfing, normalen Junghahnappetit halt. Gewogen hat er knapp 3600 g, also nicht sooo ungewöhnlich, würde ich sagen (der schöne, den ich bei Sorteng abgebildet hatte).
Sein Halbbruder väterlicherseits (den ich als Küken im Kämpferthema etwas naßforsch als "ziemlich shamoartig" vorgestellt hatte) ist höher, aber viel schlanker, hat als Teenie auch gehinkt, läuft aber jetzt 1a und hat auch nicht die spürbaren Probleme, wenn er von der Stange fliegt (dieses ziemlich harte Aufkommen und dann leichte schonende Fuß anheben).

Ich hatte ja schon seinerzeit beim Gehinke gedacht, dass die zu schnell wachsen (womöglich Heterosiseffekt), obwohl das Protein eigentlich moderat war (um 18 %).
Wenn es letzten Endes kein Marek war, tut es mir leid, das hier wiederbelebt zu haben, aber man weiß halt nie...

Heidi63
20.12.2018, 07:59
Der Appetit ließ von Tag zu Tag nach......

Potschale
25.01.2019, 09:17
Hallo zusammen,
Ich lese schon länger hier mit, aber jetzt habe ich das erste Mal ein „echtes“ Anliegen …
Meine Eltern haben einen kleinen, abgelegen Bauernhof- und da auch schon immer Hühner; freilaufend mit gaaaaanz viel Platz. :)
Früher (zumindest seit ich mich erinnere ) immer Hybrid.. seit ca. 4 Jahren auch Altsteirer/ Sulmtaler, in Summe ca. 20 Hühner und 2 Hähne.

Gestern kam ich zuhause an (ich wohne da nicht mehr) - und sehe eine junge Altsteirer Henne (Juli 2018 in Naturbrut geschlüpft), die humpelt... laut meiner Mutter seit ca. 10 Tagen...
Aber für mich sieht das ganze sieht so aus, wie die Bilder, die man von Marek im Anfangsstadium im Internet findet. :(
Keine Ahnung woher, wir haben in 2018 keine Hühner gekauft:/

Sie läuft aber rum, schläft auf der Sitzstange und macht sonst einen fitten Eindruck.
Was sollen wir tun?
Kleintierarzt gibts hier keinen, und natürlich auch keinen, der auf Geflügel spezialisiert ist…
Bringt es was (für die anderen Tiere) die eine zu schlachten? Oder ist der Virus jetzt eh schon überall, und die Hühner sind entweder resistent oder nicht?
Wenn ich das hier geschriebene so lese, dann tippe ich auf letzteres.... aber ich wäre Euch für einen Ratschlag sehr dankbar!

equisport
25.01.2019, 09:45
Hallo und Servus,

Marek ist überall.
Wenn es Marek ist dann bringt es für die anderen nichts mehr das betroffene Tier zu töten - sie wären dann schon längst infiziert.
Wenn dann werden ohnehin nur die Schlupfgeschwister des betroffenen Huhns voraussichtlich erkranken. Denn diese haben sich dann beim Schlupf damit infiziert.
Die adulten Tiere die schon älter sind und nicht erkrankt sind werden eventuell Marekträger und Ausscheider sein.
Wenn Ihr immer Legehybriden habt dann sind diese mit Sicherheit gegen Marek geimpft und Du brauchst kaum Sorge haben daß diese erkrankenn werden. Sie scheiden dann die abgeschwächten Marekimpfviren aus. Können aber damit keine weiteren Tiere infizieren.
Das Problem wird eher die zugekauften Altsteirer und Sulmtaler sein. Wenn die Glucke aus einem Bestand kommt der nicht gegen Marek geimpft ist dann kann sie den Virus als Ausscheiderin mitgebracht haben und die Küken schon beim Anpicken des Ei`s infiziert haben.

Beobachte die Tiere und das auffallende Tier.
Wenn das erkrankte Tier sterben sollte kannst Du es in eine Pathologie bringen und auf Marek untersuchen lassen.
Beobachten vor allem aber auch um das Tier im Falle der deutlichen Verschlechterung der Sypthome zu erlösen.
Im übrigen sind diese Tiere (zumindest wenn Marek) nicht mehr für den Verzehr geeignet!

Drück Dir Daumen daß es kein Marek ist!!!!
Alles Gute!!!

Liebe Grüße

Volker

Blindenhuhn
25.01.2019, 09:50
Willkommen, Potschale! (Das klingt irgendwie kärntnerisch?:))
Mit Marek kenn ich mich - zum Glück - nicht aus, aber habt ihr das Hennchen einmal genauer untersucht? Hat sie vielleicht ein Ballengeschwür? Ist das Bein warm/heiß?

Potschale
25.01.2019, 10:11
Servus Volker,
Danke für Deine ausführliche Antwort - das hatte ich fast befürchtet.
Hab jetzt in der Apotheke Vitamin B geholt (hatte gelesen, dass das die Tiere stärken kann ) und werde beobachten!!
PS: was das Thema „nicht essbar“ angeht: an Altersschwäche oder Krankheit gestorbene Hühner wurden hierzulande schon immer in den nahen Wald gebracht, „für den Fuchs“ ;)
ein Arrangement, das offenbar funktioniert; er hat sich noch nie gesunde Hühner geholt :)

Widdy
25.01.2019, 10:13
Willkommen, Potschale! (Das klingt irgendwie kärntnerisch?:))
Mit Marek kenn ich mich - zum Glück - nicht aus, aber habt ihr das Hennchen einmal genauer untersucht? Hat sie vielleicht ein Ballengeschwür? Ist das Bein warm/heiß?

Das war auch mein erster Gedanke, dass Ballenprobleme oder sonstwie eine mechanische Verletzung am Knie, Fuss, Bein, Schenkel … Kann doch relativ schnell passieren, wenn mal eine Stange verfehlt wird oder halt sonst irgendwie.

Wenn sie doch schon so ca. 10 Tage hinkt und es Marek wäre, würde das Hühnchen doch nach diesen Tagen nicht mehr so fit aussehen und sich verhalten. Bei mir wurde mal bei einer Hybride Marek nachgewiesen, aber nur, weil dieses Küken aus einem grossen Bio-Betrieb kam, die dazumal noch alle gegen Marek geimpft haben.

Potschale
25.01.2019, 10:17
Klingt nicht nur so ;) Danke !
Nein, Ballengeschwür ist es keines, damit kenn ich mich mittlerweile aus.
Ich hab meinen letzten Sommerurlaub damit verbracht, eines erfolgreich (!) zu behandeln ;)
Und auch keine (offensichtliche, zumindest) Verletzung, ist weder heiß, noch geschwollen …

Blindenhuhn
25.01.2019, 10:26
Na, wenn du das Ballengeschwür erfolgreich behandelt hast, passt dein Nickname aber ganz und gar nicht zu dir!:laugh
Eines meiner Brabanter Bauernhennchen humpelt seit nunmehr gut 2 Jahren, ist ansonsten total fit. Mehrere Besuche bei der TÄ (mit Röntgen usw.) haben eine Arthrose im Gelenk ergeben. Und das hatte sie schon ganz jung.
Erst einmal positiv denken und nicht gleich das Schlimmste befürchten.

yadira
19.02.2019, 14:27
Hallo in die Runde,
ich habe von der LUA bestätigt, dass ich Marek im Bestand habe. Eine Henne (1,5J) wurde eingeschläfert, aber das Marek wäre nicht die Todesursache gewesen, sagt der TA.
Also kein Ausbruch. Alle Tiere sind älter als 6 Monate u quietschfiedel. Sogar eine Erkältung haben sie gut überstanden. Jetzt meine Frage an Euch: Ich möchte im Mai neue sehr junge Hennen holen. Ich weiß, dass der Züchter nicht gegen Marek impft. Er meint, dass er es nicht im Bestand hat, denn seine Jungtierüberlebensrate liegt bei ca 90%. Wie würdet Ihr an meiner Stelle vorgehen? Den Altbestand würde ich schon gern behalten. Für 2 Gehege reicht aber der Platz nicht.
Danke schon mal für Eure Rückmeldungen. VG

Sterni2
19.02.2019, 16:38
Hallo Yadira,
könntest Du auch Hennen kaufen, die bereits 1 Jahr alt sind? Dann wär das Risiko auf Erkrankung fast weg.
Es gibt auch scheinbar Rassen, die anfälliger sind als andere. Vielleicht wissen hier welche Bescheid. Welche Rasse planst Du?
LG Sterni

nutellabrot19
19.02.2019, 19:31
Das dachte ich auch mal, dass 1 Jahr alte ( und ältere ) Tiere weniger anfällig sind. Kann ich leider nicht bestätigen. Habe 3 Friesen geholt, sie waren 14 Monate alt. Nach 4 Monaten fing die eine an zu humpeln, nach 2 Monaten mussten wir sie erlösen. Befund Patho Leipzig eindeutig Marek. Und nicht die tumuröse Form. Der Nerv war praktisch nicht mehr da. Ich hole nur noch geimpfte Tiere. Das ist auch keine absolute Garantie, aber seitdem ist es hier echt besser.
Woran ist deine Henne gestorben? Woher war der TA so sicher, da sie nicht an Marek gestorben ist?
Und dann: die LUA hat Marek bestätigt. Hat sie diese 1,5 Jahre alte Henne obduziert? Oder woher kam der Befund?

yadira
19.02.2019, 22:36
Ich bin mit meiner Orpi-Dame zum TA, weil sie nur noch links rum lief und umfiel. Ausserdem war ihre Erkältung schlimmer geworden (Röcheln und Blubbern) und Durchfall gabs auch noch. Der TA machte einen Rachenabstrich, nahm Blut + Stuhlproben und stellte Federlinge fest. Rachenabstrich ergab Hefen und Bakterien. Dann hieß es: Auswertung der ganzen Proben 140€, Sektion 30-40€ aber eben tod. Ich wollte die Henne nicht leiden, hab sie gehen lassen u mit Verdacht auf Salmonelose zur LUA gebracht. Bei der LUA gibt es für Rassegeflügel ein Marek-Programm zur Erforschung. Das habe ich beantragt und somit werden alle anfallenden Kosten in der LUA von denen getragen. Und man bekommt eine Auswertung. Der TA sagte für Marek wären die aufgetretenen Symptome nicht typisch. In den Organen wurde eine hohe Zahl an pathogenen Hefen gefunden, ebenso im Kropf. Eigentlich kann er nicht genau sagen, was sie hatte. Nerven waren o.B. Akute Blutstauung in der Lunge. Antikörper auf Marek im Blut.
Jetzt klingt eins der anderen Hühner auch schon so röchelig. Ich fahr hier das volle Anti-Erkältungsprog. Der TA möchte gern das 2.Huhn hinterher schicken. Auch, um das Marek-Virus zu bestätigen. Ist natürlich nett, dass die alle Tests kostenfrei für ihre Forschung machen, aber ich mag mein Huhn:rotwerd.
Die neuen Hennen hab ich beim Züchter schon im Herbst bestellt. Es sind reinrassige Cochins. Hab aber Angst, dass die hier umfallen, wie die Fliegen. Dann kann ich das Geld auch gleich verfeuern.:( Und es täte mit wahnsinnig leid, um die Tierchen.

yadira
19.02.2019, 23:13
Jetzt hab ich eine ähnliche Diskussion zu meinem Thema von 2012 gefunden. Weiß nur nicht, wie ich den verlinken kann.

nutellabrot19
20.02.2019, 04:58
Yadira, AK gg Marek wirst du vermutlich in jedem Bestand finden. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Tiere dann auch dran versterben müssen. Bei deiner Henne gebe ich der Patho recht, da waren die Symptome wirklich marekuntypisch. Du hast da gerade eine beginnende Erkältungswelle, da würde ich kein Huhn zur Patho hinterherschicken, denn das Marek AK wird sicher auch da nachgewiesen und du bist nachher genauso schlau.Für was? Ich hab hier wirklich Marek Erfahrung gesammelt mit allen Symptomen von Auge bis Haut und Tumor und Lähmung und was weiß ich, viele viele Tiere eingeschickt.
In Deinem Fall würde ich, wenn pflanzliche Mittel gg die Erkältung nicht helfen, den TA um Doxycyclin bitten, 50mg / kg Körpergewicht. Ist für legende Hennen nicht zugelassen, aber bei meinem TA unterschreibe ich immer, dass ich die Eier nicht esse und das Huhn auch nicht, und gut ist.
Hier werden einfach 2 Dinge in einen Topf geschmissen, Marek AK positiv und eine Erkältung. Lass dich nicht verrückt machen.

Susanne
20.02.2019, 10:04
Ist es ausgeschlossen, dass die Henne Marek geimpft war? Denn mit Impfung hätte sie ja auch Antikörper im Blut.

yadira
20.02.2019, 10:48
Lieben Dank an Nutellabrot. Das baut mich bisl wieder auf. Ich hab erst seit letztem Sommer meine Hühnchen. Bei meinem Opa sah das immer so einfach aus. Ich sehe mich momentan mit Dingen bzw Krankheiten konfrontiert, an die ich vorher nie gedacht habe.
Ob die Großen Geimpft sind, lässt sich nicht nachvollziehen. Im Nachhinein würde ich nicht mehr bei irgendwem aus zs gewürfelter Hobbyzucht Tiere holen. Da weiß man ja wirklich nicht genau woran man ist.

Widdy
20.02.2019, 13:40
Ist es ausgeschlossen, dass die Henne Marek geimpft war? Denn mit Impfung hätte sie ja auch Antikörper im Blut.

Genau, @Susanne, Du sprichts etwas sehr wichtiges an!

Eine meiner Hybriden ist bei einer E-Colli-Geschichte, wobei alle unsere Brahmas sterbenskrank waren, gestorben.
Sie war eine Hybride, schon ca. 4.5 Jahre alt und schon lange nicht mehr so ganz fit.
Sie schickte ich ein und bekam vorwurfsvoll Bescheid "Marek nachgewiesen". Basta.

Da genau diese Hybride von einem Bio-Hof war, der sie nach 16 Monat entweder tötet oder dann für ein Butterbrot abgibt (an mich damals) und er zu der damaligen Zeit noch alle Küken gegen Marek impfte, davon wollte niemand mehr was wissen. Ich bekam einfach den aufgestreckten Zeigefinger, dass ich Marek im Bestand hätte.
Nachdem ich dann das gesamte Feld chronologisch aufgeräumt hatte und dieszbl. nochmals mit meinem TA Kontakt aufnahm, war das "bla-bla", ich hätte einfach ein Huhn mit Marek gehabt. Nochmals Basta.

War echt mühsam, die ganze Geschichte.

PS: Bei uns in der Schweiz gibt es keine Impfpflicht.

nutellabrot19
20.02.2019, 16:48
Genau das. Das ist einfach krass, dass das so wenige Pathologen und TÄ auf dem Schirm haben.
Aber eben auch, wenn es keine Impfantikörper sind, kann trotzdem alles gut sein und ist es wahrscheinlich auch bei dir, Yadira.
Und noch was : beim Opa sieht das immer einfacher aus. Beim Bauern nebenan auch. Es sind wir mit unserer Sorge und der großen Liebe zu den Tieren, die alles kompliziert machen. Zumindest bei mir ist das so.
Wenn man das alles nicht so ernst nimmt und es einem nicht so wichtig erscheint, passiert nie was:laugh
Ist beim Imkern auch so. Die Königin , die einem so wichtig ist, wird beim Zusetzen abgestochen. Die andere nur halb so tolle natürlich nicht.
Aber so what...
Ist halt Leben. ;)

nero2010
20.02.2019, 17:57
Kann man die Impf- AK nicht vom anderen Marek unterscheiden ? Geht doch glaube bei ND auch ???

yadira
21.02.2019, 10:36
Ich hab jetzt mit dem Züchter nochmal gesprochen und er gibt mir welche von seinen Zuchthennen ab anstatt der Jungtiere. Die Älteren sind schon ca 1 Jahr. Ich hoffe damit umgehe ich eventuelle Verluste durch Ansteckung.
UND ja: Ich glaube wir machen uns viel mehr Gedanken um die lieben Tierchen. Immerhin sind es bei uns Haustiere und keine Nutztiere.

Rohana
20.05.2019, 09:07
Ich vermute, dass eins meiner ca 10wöchigen Küken Marek hat. Seit drei Tagen hat er deutliche Probleme mit dem Gleichgewicht, erst musste er nur ab und zu einen Schritt rückwärts machen um sich zu fangen, dann wurde es besser, dann wieder schlechter, heute sitzt er eigentlich nur noch auf seinem Popo (kann aber weglaufen wenn man ihn einfangen will). Irgendwie schaffen es die Beinchen nicht, das Gewicht zu tragen. Frisst, trinkt und scheisst unauffällig, Beine sind beweglich, ich finde nichts ausser dass er gestern abend deutlich (zu?) warm war beim Anfassen, heute nicht mehr. Das einzig weitere auffällige: Die Augenfarbe passt exakt zum Foto auf der Wiki-Seite von Marek.
Hab mir den ganzen Thread hier durchgelesen und noch ein bisschen mehr, aber so richtig schlau bin ich jetzt trotzdem nicht. Meine Alten (Rasse und Hybriden) sind geimpft, die drei älteren Küken (~20 Wochen, Mixe) und der Rest der Küken (Mixe) sind ungeimpft, aber bisher fit und unauffällig. Ob der Züchter, von dem ich die Küken habe, im Bestand schonmal Marek hatte, weiss ich leider nicht.
Ist es wirklich Marek?
Wenn ja, wie ist wohl die Chance auf Heilung - und "lohnt" sich das für einen Hahn, der eh zur Schlachtung bestimmt war?
Ich möchte da ungerne lange zuschauen.

Besten Dank im Voraus für eure Tips und Meinungen!

Bohus-Dal
20.05.2019, 09:16
Das tut mir leid, klingt ja nicht so gut :( Aber Augenmarek dachte ich kommt später, nicht bei Küken?

***altsteirer***
20.05.2019, 09:23
Erstmal gilt zu beachten, dass es sich um eine meldepflichtige Tierseuche handelt. Somit müsstest Du Dich eigentlich erstmal an Dein Veterinäramt wenden.

Das Problem der Impfung ist ja, dass sie nur die klinischen Symptome, nicht aber eine Infektion verhindert. Insofern ist die gemeinsame Haltung geimpfter und ungeimpfter Tiere immer riskant. Die geimpften können es verdeckt tragen und somit weitergeben. Aber auch bei dem Züchter kann sich das Küken natürlich schon infiziert haben.

Ich würde, bei einem Schlachtkandidaten 3 mal, zeitnah handeln.

Liebe Grüße, Markus

EDIT: Insgesamt ist es wahrscheinlicher, dass sich das Küken schon in den ersten Lebenstagen infiziet hat. Hatte glücklicherweise noch nie Probleme mit Marek und belese mich selbst gerade erst zu dem Thema. :)

Vinny
20.05.2019, 10:33
Ich hätte da mal eine Frage in die Runde:

Ich habe letztes jahr ein Tier zur Untersuchung eingeschickt. Marek negativ.
zwei Monate später ein verendetes Tier, dass 2 tage lang krank wirkte und dann starb. Ebenfalls kein marek. (starb wegen einer Infektion mit Bakterien)


Macht es für jemanden wie mich, dessen Tiere ungeimpft gegen Marek sind, sinn, den jetzt neuesten schlupf impfen zu lassen????

seit diesem jahr habe ich in erreichbarer nähe die Möglichkeit. oder verpflichtet das ab dann zur Impfung aller neuen küken und naturbrut ist dann Essig?

Bohus-Dal
20.05.2019, 10:45
Macht es für jemanden wie mich, dessen Tiere ungeimpft gegen Marek sind, sinn, den jetzt neuesten schlupf impfen zu lassen????

Aus eigenen Eiern? Meiner Meinung nach - NEIN!! Seih froh, daß sie resistent sind! Wenn man anfängt, resistente Tiere zu impfen, kann die Resistenz ja verlorengehen, ohne daß man es mitbekommt.

Bei fremden Eiern würde ich nachfragen. Ich persönlich würde da auch nur welche aus resistenten Linien nehmen. Ansonsten, wenn Du Fremdküken von geimpften Eltern impfst, holst Du Dir u.U. einen aggressiveren Virenstamm, das muß man ja vielleicht nicht haben.

Yokojo
20.05.2019, 10:53
Durch die Marekimpfung züchtet man sich unresistente Hühner, also wenn impfen dann immer, und nicht wundern wenn sie krank werden, weil das Virus ist angeblich überall präsent.
Sortiert man dagegen die anfälligen Tiere aus, so wie die Natur, hat man am wenigsten Probleme mit der Krankheit, weil die meisten resistent sind.


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Vinny
20.05.2019, 11:00
danke euch beiden! Dann werde ich nur die Kokzidiose impfen wie sonst auch. :-)

Rohana
20.05.2019, 14:54
Das tut mir leid, klingt ja nicht so gut :( Aber Augenmarek dachte ich kommt später, nicht bei Küken?
Weiss ich nicht, ich hätte gehofft in diesem Punkt wenigstens ein nützliches Indiz zu haben...

Habe nochmal versucht den anderen Küken tief in die Augen zu schauen - die Hälfte hat gelb-orange (alles Hähne), die Hennen und ein möglicherweise-Hahn haben eher helle, oliv-blassgelbe Augen (war echt nicht leicht zu sehen). Also schnell mal gegockelt wie das nun ist mit der Augenfarbe, steinigt mich nicht, ich könnte nicht ausm Kopf sagen ob alle meine erwachsenen Hühner die selbe haben, bei den meisten ist es aber schon Orange. Hüfo-Recherche ergibt dass a) die Augenfarbe von Küken sich noch ändern kann, b) es bei einigen Rassen helle bzw. grüne Augen gibt. Strahlendes blau wohl nicht.

Sprich: Mein Indiz ist möglicherweise hinfällig bzw. der Sachverhalt doch nicht 100% passend. Das macht mich nicht glücklicher :-X

Yokojo
20.05.2019, 15:00
Die Augenfarbe spielt keine Rolle, sondern eine unrunde Pupille ist ein Symtom

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Rohana
20.05.2019, 15:03
Okay, dann habe ich das wohl absolut falsch verstanden... danke für den Hinweis! Eine "unrunde" Pupille kann ich allerdings in dem Beispielbild auch nicht deutlich erkennen (https://de.wikipedia.org/wiki/Marek-Krankheit#/media/File:Ocular_Marek%27s_disease.jpg).

Yokojo
20.05.2019, 15:07
Aber du weißt was rund ist !?

Gesendet von meinem GT-I9515 mit Tapatalk

Rohana
20.05.2019, 15:12
Ja schon, aber wenn links normal sein soll, finde ich rechts auch nicht viel schlimmer :-[

Yokojo
20.05.2019, 15:19
Meinst du diese miserablen Bilder bei Wikip.?
Jedenfalls ist bei einem gesunden Hühnerauge die Pupille von der Iris scharf abgegrenzt und absolut rund.


Gesendet von meinem GT-I9515 mit Tapatalk

Yokojo
20.05.2019, 15:26
So sehen gesunde Augen aus
https://uploads.tapatalk-cdn.com/20190520/e426af034363ebff5810f7da07429774.jpghttps://uploads.tapatalk-cdn.com/20190520/58bb43cff9caa44abfb7a1bc38811645.jpg

Rohana
20.05.2019, 17:00
So ich habs jetzt mal geschafft ein Bild zu machen, bevor wir noch dreimal schreiben müssen. Ich war halt sehr irritiert von der Farbe, beim ganz genauen Vergleich passt auch die nicht - puh. Ändert natürlich nix an der Popohockproblematik, aber die kann ja auch andere Ursachen haben, grade siehts wieder ein bisschen besser aus...
Danke jedenfalls für die sachdienlichen Hinweise!

218654

Arnika
20.05.2019, 17:17
Erstmal würde ich das betroffene Tier schleunigst in Quarantäne nehmen, sollte es etwas ernstes haben.
Nach allem, was ich gelesen habe, gibt es keine Heilung bei Marek.

Und schlachten, sobald klar ist, dass sich die Lage nicht bessert. Marek ist auch im Labor schwer nachzuweisen. Es wird i.d.Regel eine Autopsie gemacht, und am Anfang der Erkrankung sind die Nervenstränge etwas verdickt, das ist nur mit Erfahrung zu erkennen. Ob's inzwischen einen Test auf's Virus gibt, vielleicht ?

Sterni2
20.05.2019, 17:27
Nur weil es schwankt und zusammensackt sehe ich kein Marek. - Wirkt ein Füßchen gelähmt? - Ist es nach vor oder nach hinten gestreckt, kann es nicht mehr richtig auftreten?
Dass es beim Erschrecken doch laufen kann passt mir nicht so recht zu der Krankheit, so wie ich sie verstehe.

Ansonsten würde ich andere Dinge in Betracht ziehen, wie zB. Vitaminmangel (hat es genug Tageslicht?).

Rohana
20.05.2019, 18:05
Momentan sind sie ganztags in der Voliere, Licht ist also reichlich vorhanden. Ganz raus kommen sie sobald die anderen zwei Gruppen sich miteinander vertragen, geht leider nicht anders :-X

Die Füsse wirken als ob sie das Gewicht nicht tragen könnten, aus welchem Grund auch immer. Am Anfang musste er ab und zu mal einen Schritt zurücktreten, um nicht umzufallen. Als ob die Beine nicht "stabil" wären, die Zehen vorne gehen hoch, die Beine knicken in Zeitlupe ein, der Körper verlagert sich nach hinten und wenn er den Schritt nicht macht, sitzt er bald mit dem Popo am Boden, beide Füsse nach vorne gestreckt. Mittlerweile ist es nicht nur "ab und zu mal" ein Schritt, sondern oft, und er bleibt auch mal am Popo sitzen und pickt um sich rum.
Auch wenn er heute viel gesessen hat, ist er nach wie vor mobil (teils unter Zuhilfenahme der Flügel) und kommt überall hin wo er hin will, ausser auf die Schlafstange.
Futter: Kükenkorn (konv, mit Cocci), sowie geschnittenes Grün (Vogelmiere u.ä.) hin und wieder. Er ist auch nicht der rangniedrigste, hat heute sogar im Sitzen einen Streit mit einem anderen Hähnchen angefangen, sollte also theoretisch genauso gut versorgt sein wie die anderen.

@Arnika: Isoliert habe ich ihn bisher nicht, ihn komplett von den anderen fern zu halten ist grade leider ziemlich unmöglich für mich, mal ganz abgesehen von dem zusätzlichen Stress den ich ihm ungern zumuten möchte. Wenn es Marek ist und so hochansteckend wie es heisst, haben's die anderen eh (und zeigen keine Symptome/sind nicht empfänglich?). Wenn nicht, dann ist es wohl eher eine nicht-ansteckende Geschichte wie Vitaminmangel und ich hab umsonst grössere Panik geschoben, trotzdem schade drum sollte es nicht bald besser werden.
Oder hab ich nen Knick in der Logik? :/

Bohus-Dal
21.05.2019, 05:51
Guck mal, hier (https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/100479-Casa-Capreziosa-die-Dritte/page129?p=1729777#post1729777) ist eine deformierte Pupille beim adulten Huhn. Also Lähmung und Augenmarek gleichzeitig habe ich glaube ich noch nie gehört.


Isoliert habe ich ihn bisher nicht, ihn komplett von den anderen fern zu halten ist grade leider ziemlich unmöglich für mich, mal ganz abgesehen von dem zusätzlichen Stress den ich ihm ungern zumuten möchte. Wenn es Marek ist und so hochansteckend wie es heisst, haben's die anderen eh (und zeigen keine Symptome/sind nicht empfänglich?). Wenn nicht, dann ist es wohl eher eine nicht-ansteckende Geschichte wie Vitaminmangel und ich hab umsonst grössere Panik geschoben, trotzdem schade drum sollte es nicht bald besser werden.
Oder hab ich nen Knick in der Logik? :/

Sehe ich auch so. Erkrankte Tiere scheiden das Virus wohl in größerer Menge aus, aber überall ist es doch sowieso schon, und den anderen geht es gut. Ich würde auch nicht isolieren. Mußt nur gucken, daß er nicht gemobbt wird.

Dorintia
21.05.2019, 05:58
Kannst du nicht mal ein Video machen?

Heidi63
21.05.2019, 06:24
Erstmal gilt zu beachten, dass es sich um eine meldepflichtige Tierseuche handelt. Somit müsstest Du Dich eigentlich erstmal an Dein Veterinäramt wenden.



Das ist so nicht ganz richtig.
Erst wenn in der Patho Marek diagnostiziert wird geht von dort aus automatisch eine Meldung an die zuständige Kreißbehörde raus.....und das war´s dann auch schon.

***altsteirer***
21.05.2019, 08:01
Danke für die Richtigstellung, Heidi! :bravo

Liebe Grüße, Markus

Rohana
21.05.2019, 09:22
[...] Mußt nur gucken, daß er nicht gemobbt wird.
Danke für den Link, nein so sieht das wirklich nicht aus (siehe auch Foto im letzten Post auf der vorigen Seite). Gemobbt wird er nicht.
Ich gebe ihm nun seit gestern Vit B Komplex in Joghurt, scheint lecker zu sein, die anderen bekommen auch etwas weil schaden tut's ja nicht (hoffe ich).
Dorintia: Vid kann ich leider nicht, da bin ich zu blöd zum hochladen etcblah...

PPP
21.05.2019, 09:46
Vit. B würde ich jetzt auch erstmal versuchen....evtl. auch E. (Sonnenblumenöl ins Weichfutter).

Das Auge des Tieres sieht für mein Empfinden ganz normal aus. Isolieren würde (sofern es denn Marek wäre) nichts bringen. Der Virus wäre in der Luft, im Staub, in der Erde, an dir....überall.

Ich habe einen 9-Monate alten Hahn 2018 an Marek verloren. Ich habe im gleichen Jahr gebrütet...ein paar Jungtiere haben eine deformierte Pupille gehabt. Das war es aber auch schon. Weitergezüchtet habe ich mit denen, die "normale" Augen hatten. Die anderen wurden entweder gegessen oder so vermittelt, wo sie sich nicht vermehren werden und wo die Hennen geimpft sind.

Marek ist, wie Bohus schreibt, überall. Man könnte am Schlupftag impfen. Aber so züchtet man keine resistenten Tiere...im Gegenteil. Ich war anfangs so in Sorge. Mittlerweile mach ich mich nicht verrückt. Wer es packt, packt es..wer nicht, nicht. Man sollte es pragmatisch sehen. (das ist aber jetzt nur meine Meinung)

Heidi63
21.05.2019, 10:31
Ich seh das genau so wie Nati.

Mich hat´s 2016 voll erwischt.
150 Jungtiere gezogen und alles lief in der Aufzuchtphase gut.
Im Alter von 5 Monaten fiel mir ein Junghahn auf der plötzlich humpelte.Zuerst hab ich gedacht, naja, hat sich wohl vertreten.Der Zustand verschlimmerte sich aber von Tag zu Tag.Er saß dann nur auf dem Hinterteil und stützte sich mit den Flügel ab. Fressen tat er gut und er kam auch überall hin wo er wollte, nur nicht mehr auf die Stange. Ich hab den Hahn 14 Tage lang mit Vitamin B Komplex und Weizenkeimöl /Vitamin E behandelt. Trotzdem verschlimmerte sich der Zustand täglich. Ich habe mich dann erschlossen das Tier mittags zu töten und ihn zur Sektion nach Leipzig zu schicken. Noch während ich auf das Ergebnis gewartet habe, traten bei weiteren 2 Hähnchen die selben Symtome auf.
Die beiden nächsten habe ich ebenfalls später zur Sektion nach Hannover und nach Giessen geschickt. Bei allen 3 wurde Marek diagnostiziert. Ich war damals total verzweifelt.....denn es war noch lange nicht das Ende. Keines dieser 150 Jungtiere ist älter als 8 Monate geworden.

Danach habe ich sehr viele Gespräche geführt, ich wußte überhaupt nicht wie und ob ich überhaupt weiter machen sollte. Die meisten haben mir die Marek Impfung ans Herz gelegt. Aber .....wäre es das gewesen was ich wollte.Wären das resistente Hühner gewesen. Für mich ganz klar NEIN.

Das Marek Virus ist so verbreitet, es ist überall.....die Frage ist nur ob sie erkranken.
An Marek freie Bestände glaube ich längst nicht mehr.

Ich habe mich ganz bewußt gegen die Marek Impfung entschieden und diese Entscheidung nicht bereut.
In 2017 habe ich aus den gleichen Elterntieren wieder nachgezogen.....kein einziges Tier ist gestorben.

Also, selbst wenns Marek ist, es bedeutet nicht das Ende.

Rohana
21.05.2019, 11:11
Danke für deinen Bericht, das ist schon echt heftig. Nein, ich glaube auch nicht dass Marek "das Ende" von irgendwas ist, es wär nur schön zu wissen was der Kleine denn nun hat... Die Beschreibung der Symptome bei dir ist jedenfalls gar nicht so anders, allerdings glaube ich nicht, dass ich da noch 14 Tage zugucken kann. Eine Sorge kommt auch selten allein: Eine 1,5jährige Grünlegerin sitzt apathisch rum, frisst nicht, Kamm schlapp, hat dicken Bauch und drei Tage kein Ei gelegt (sonst regelmässig täglich, mit Legepausen von 1-2 Tagen). Das hat aber, nehme ich zumindest an, nichts mit dem kleinen Umfaller zu tun - und gegen Marek ist sie geimpft.
Seufz.

Rohana
24.05.2019, 17:34
Wir haben den Kleinen erlöst, da es von Tag zu Tag schlimmer wurde. Er hat zwar immer guten Appetit gehabt, wurde nicht gemobbt und hat sich auch irgendwie fortbewegen können, sass aber nur noch auf dem Popo und es wurde ihm sehr mühsam mit Hilfe der Flügel überhaupt noch aufzustehen, auch das fressen wurde schwieriger weil die Beine im Weg waren. Tat mir wirklich leid :(
Eingeschickt habe ich ihn nicht und kann somit nichts definitives zur Ursache sagen, die Chancen sind aber hoch dass es kein Marek war (meinte der Tierarzt auch) und somit kann ich diesen Thread erstmal beruhigt verlassen.

Frank80
30.05.2019, 20:56
Ich sorge mich gerade um ein kleines Totleger Hähnchen (4 Wochen alt). Seit drei Tagen stand ein Zehe seines linken Fußes krumm, sah aus wie gebrochen. Ich dachte Mist, da haben die Kinder nicht aufgepasst und sind ihm auf die Füße getreten. Hab es leicht geschient und wollte abwarten. Heute steht das komplette rechte Bein um 90 Grad ab. Seinen Augen sehen ganz normal aus, frisst auch, aber humpelt halt wirklich total durchs Gehege. Allerdings kontrolliert, nicht torkelnd. Jetzt Frage ich mich ob es Marek sein könnte?! Was meint ihr? Bin am überlegen ob ich ihn so oder so morgen erlöse...

Vinny
30.05.2019, 22:31
Kannst du da mal ein Foto von machen bitte? Das klingt für mich jetzt nicht nach marek.
eher neurologische, rachitis oder so...

Heidi63
30.05.2019, 22:35
Mit 4 Wochen glaube ich nicht an Marek, eher an einen Vitamin Mangel.

Frank80
31.05.2019, 17:38
Hab jetzt mal nen kurzes Video gemacht. Vielleicht mögt ihr es euch ja mal ansehen?

https://sendvid.com/yzkm43vs

Lisa R.
31.05.2019, 21:05
Das sieht nach Perosis aus. Informationen dazu findest Du hier https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/102397-Perosis-slipped-tendon-K%C3%BCcken-kann-nicht-mehr-laufen-kleiner-Bericht?highlight=Perosis und hier https://www.lachshuhnzucht-herne.com/lachsh%C3%BChner/k%C3%BCken/fehlbildungen/

Leider kann man das Tier dann nicht heilen. Die kommen eine Zeitlang recht gut zurecht. Du solltest das Hähnchen aber erlösen/schlachten bevor es zu groß und schwer wird.

Frank80
31.05.2019, 21:44
Ja. Das könnte sein. Danke für den Hinweis. Einerseits schade, dass ich das Hähnchen wohl nicht mehr retten kann. Andererseits bin ich froh, dass es kein Marek ist. Hatte schon Angst um meine anderen Hühnchen...

Vinny
01.06.2019, 15:38
Das sieht aber wirklich fies aus. Gut, dass Lisa da gleich eine Antwort parat hatte. Ich hätte das nicht gewusst. Ich würde das Tier auch zeitnah erlösen. Sieht ja schlimm aus... :/

Ana
01.06.2019, 16:55
Das sieht nach Perosis aus. Informationen dazu findest Du hier https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/102397-Perosis-slipped-tendon-K%C3%BCcken-kann-nicht-mehr-laufen-kleiner-Bericht?highlight=Perosis und hier https://www.lachshuhnzucht-herne.com/lachsh%C3%BChner/k%C3%BCken/fehlbildungen/

Leider kann man das Tier dann nicht heilen. Die kommen eine Zeitlang recht gut zurecht. Du solltest das Hähnchen aber erlösen/schlachten bevor es zu groß und schwer wird.

Hier möchte ich kurz ergänzen dass bei dem zweiten Link Perosis als Spreizbeinchen übersetzt wird, was aber eher dem englischen Begriff "Splayed Leg" oder "Spraddle Leg" entspricht.
In diesem Fall wird wohl nicht mehr zu helfen sein, aber einem Küken (2 Tage) habe ich bei einer abgerutschten Sehne (mit Tape und 4 Tage im "Chick Chair") helfen können. Sie ist jetzt 9 Wochen alt und hat keine Anzeichen mehr gezeigt. Ob es so bleibt kann ich natürlich nicht sagen, und die Ursachen werde auch unterschiedlich sein, aber nicht jeder Fall ist gleich hoffnungslos.

Arnika
01.06.2019, 19:21
Was kann ich mir denn unter "Chick Chair" vorstellen ?
Vielleicht sollte man sowas immer dahaben, wenn man brütet ?

Ana
01.06.2019, 19:31
Das war relativ einfach gemacht. Einen plastik Blumentopf (hoch genug dass die Beine den Boden nicht berühren) umgedreht, den Boden raus geschnitten und ein Stück Stoff (3 Löcher für Beine und Po) als Schlinge rein gehängt (mit Panzertape außen fest geklebt). Somit waren die Beine ohne jegliche Belastung. Manche tun auch noch Plastikdeckel als Näpfe dran kleben zum Füttern/Tränken.
Ob es in diesem Fall durch ein Trauma oder angeboren war, keine Ahnung, aber pauschal alles als "hoffnungslos" einstufen würde ich jetzt nicht. Das Bein war sichtlich angeschwollen und die Sehne konnte ich an seinen Platz schieben, aber sobald Gewicht drauf kam, rutschte sie wieder ab. Durch das entlasten konnte die Schwellung abklingen.

Hier ein englischer Bericht mit ein paar Bildern:

https://www.backyardchickens.com/articles/slipped-tendons-chick-chairs-blindness-and-caring-for-the-special-needs-chick.72163/

Ein Chick Chair ist auch abgebildet.

Arnika
01.06.2019, 19:42
Danke, das ist eine gute Idee !
Erst vorgestern habe ich ein Spreizbeinchen verloren, tapen alleine hatte nicht geholfen. Mit so einem Chick Chair hätte ich es vielleicht retten können.

Sehr ausführlich, der Artikel, muss ich später mal genauer lesen.

Frank80
01.06.2019, 21:33
Es ist heute immer schlimmer geworden. Er konnte nicht mal mehr selbst in den Stall humpeln/fliegen. Ich habe ihn vor wenigen Minuten erlöst. Das war ganz schön traurig. Jetzt ist er im Hähnchenhimmel.

nero2010
01.06.2019, 21:46
Tut mir leid...aber manchmal muss man dem Tier wirklich weiteres Leiden ersparen.

Zirkon
15.06.2020, 15:38
Vielen Dank für diesen Thread.
Ist ein sehr interessantes Thema.
Einige fragen wirft es für mich allerdings auf..:

Züchter die Marek-Verluste haben, dann mit Impfen anfangen, keine Verluste mehr haben und dann wieder verkaufen verbreiten das Virus doch wissentlich weiter.

Oder habe ich da einen Denkfehler?

Ist es wirklich so, das das Virus praktisch überall ist?

Ich habe den Verdacht mir von einem Züchter das Virus eingeschleppt zu haben. Hatte ein paar Todesfälle und einige Tiere mit seltsamen Reflex-losen Augenveränderungen. Die Tiere sind laut Züchter alle geimpft.
Test habe ich noch keinen gemacht.

Selbst wenn es Marek sein sollte habe ich für mich schon den Entschluss gefasst auf Resistenz hin zu züchten. Aber kann ich dann überhaupt jemals Bruteier oder Junghennen guten Gewissens verkaufen?

Zirkon
16.06.2020, 09:25
Ich beantworte die Frage mal selbst:
Habe gerade im CVUA Stuttgard angerufen und mit dem Virologen für Vogel-Krankheiten gesprochen.

Der Virus ist wirklich überall verbreitet.
Bei un-geimpften Tieren kann es also immer zu Verlusten kommen. Es wird aber eher nicht so sein das der komplette Bestand daran hops geht. Es kann immer mal bei ein paar Tieren zum Ausbruch kommen.

Er hatte es auch mit der Leukose verglichen. Bei dieser sei es ähnlich.

Tiere aus Natur-brut haben ein geringeres Risiko zu erkranken.
Bei Kunstbrut scheint das Risiko höher zu sein.
Es wird irgendeine Art Schutz vom Muttertier mitgegeben. Genauer habe ich da nicht nachgefragt, da ich denke der Mann hat auch nach anderes zu tun.

Also wie hier schon häufig beschrieben reine Glückssache bzw. eine Frage des Immunsystems schätze ich.
Wenn die Tiere dann ein Jahr alt geworden sind ist die größte Spannung vorbei. In der Regel erkranken die Tiere dann nicht mehr.

Auch den Verdacht das einige Rassen anfälliger sind als andere hat er mir bestätigt.

Aufgrund dessen wird in der Industrie auch in jedem Fall großflächig geimpft.

Man braucht auch kein schlechtes Gewissen haben Tiere abzugeben, weil der Virus sehr wahrscheinlich eh dort im Bestand ist, wo das neue Tier hin kommt.

Ich hoffe ich konnte noch jemand anderem damit helfen, mich hat das ungemein beruhigt.

Bohus-Dal
16.06.2020, 12:58
Der Virus ist wirklich überall verbreitet.

Danke, das ist interessant für mich. Ich weiß, daß es in Schweden so ist und habe mir immer gedacht, daß es doch bei Euch bestimmt das gleiche ist.


Tiere aus Natur-brut haben ein geringeres Risiko zu erkranken.
Bei Kunstbrut scheint das Risiko höher zu sein.
Es wird irgendeine Art Schutz vom Muttertier mitgegeben.

Hm, das wußte ich nicht.


Auch den Verdacht das einige Rassen anfälliger sind als andere hat er mir bestätigt.

Was ja aber nicht unbedingt an den Rassen an sich liegt, sondern sich zufällig so ergeben haben dürfte. Auch von einer oft betroffenen Rasse gibt es hoffentlich resistente Linien.

Zirkon
17.06.2020, 12:46
Das mit den verschiedenen Rassen und deren Anfälligkeiten ist wahrscheinlich noch ein Thema für sich.
Arbeite mir grad die alten Forenbeiträge durch und stelle fest, das dieses Thema ja sehr hitzig diskutiert wird.
Mich würde dabei wirklich interessieren, warum es bei dem einem so massive Ausfälle gibt und bei anderen gar nicht bzw mal ein paar vereinzelte Tiere.

Ich hatte auch gelesen, das Orphis anfällig sein sollen. Ich hoffe natürlich sehr, das ich Glück habe. Im Moment habe ich 6 Küken davon rumrennen.

Wie bei meinen, in Naturbrut, nachgezogenen Tieren die Quote wäre, lässt sich schwer sagen.
Derzeit sind ein paar Mixe groß. Die 3 Tiere die im Sommer gebrütet wurden sind bisher kerngesund. Es waren noch einige mehr, aber die sind im Kochtopf gelandet, weil Hähne, oder wurden von Fuchs bzw Habicht geholt. Irgendwie sucht sich gerade der Habicht immer die vitalsten jüngsten Tiere ...:daumenrunter:

Die Herbstbrut ging noch, allerdings waren da viele Hähne dabei, welche nicht mehr da sind:eat. Die 2 mittlerweile legereifen Hennen(Amrock und Amrock-Bielefelder Mix) sind bisher nicht auffällig, dagegen hat der Hahn(Maran oder Mix daraus) neulich im Stall gelegen weil er nicht mehr laufen mochte. Jetzt humpelt er leicht mit stagsigem Gang. Kann natürlich auch andere Ursachen haben, würde aber zeitlich passen.
Die Tiere die ich im Winter nachgezogen hatte sind dagegen Nicht so fit, trotz Uv-Lampe im Aufzuchtraum. Einen Bielefelder Junghahn habe ich neulich erlöst, 2 Hennen haben deformierte Beine und viele Tiere sind schon im Kükenalter eingegangen. Hier kann also auch alles andere für die Verluste verantwortlich sein. So eine späte Naturbrut werde ich mit Sicherheit nie wieder zulassen.

Dieses Jahr ziehe ich sehr viel mehr Tiere nach, sowohl in Natur als auch Kunstbrut. Dabei sind Reinrassige Amrocks und Silverudds, Silverudd x Maran und Bunter Mix aus dem großem Stall, wo alles durcheinander läuft.
Bisher entwickeln sich alle hervorragend und strotzen nur so vor Lebensenergie.
Ich werde nur die Pflichtimpfungen machen und sehen wie sich das ganze entwickelt.

Habe bisher den Eindruck gewonnen, das allgemein Tiere die im Spätfrühling-Spätsommer schlüpfen erheblich fitter sind.

Bohus-Dal
17.06.2020, 15:47
Habe bisher den Eindruck gewonnen, das allgemein Tiere die im Spätfrühling-Spätsommer schlüpfen erheblich fitter sind.

Das ist ja auch noch interessant, mein Hahn damals mit dem tumorösen Marek war ein Oktoberküken ("Notfall" mit geborgtem Hahn, da meiner steril war, sonst hätte ich so spät gar nicht mehr brüten lassen und werde das auch nie wieder machen). Schlupf im Mai-Juni (Juli) finde ich am besten, Ende August zu spät, April zu früh. Dabei geht es mir nur um die Bedingungen für die Küken, wäre reiner Zufall, wenn sie dadurch auch fitter wären.

Was meinst Du denn mit Silverudd? Der Herr Silverudd hat viele Rassen erzüchtet. Die dürften aber alle marekresistent sein.

Zirkon
20.06.2020, 00:20
Mit Silverudds meinte ich die Silverudds blå.
Fange gerade an mir da einen Zuchtstamm aufzubauen, wegen der schönen bunten Eier und der Wirtschaftlichkeit (da zählt Wiederstandskraft für mich mit rein).
Dachte mir auch schon das die Schweden vermutlich allesamt weniger Probleme damit haben, wenn dort mit der Situation völlig anders umgegangen wird.
Da werden dann ja automatisch resistente Stämme erzüchtet.

Marlene92
06.08.2020, 21:56
Ich habe jetzt auch Marek ich Bestand, und das nachgewiesen.
Ich habe eine 13 Wochen alte Marans Henne eingeschickt weil die nicht richtig laufen konnte so als hätte sie keine Kraft mehr in den Beinen.

Im Befund steht: "Der Erreger der Marekschen Krankheit konnte in der Probe nachgewiesen werden und war sowohl positiv in einer klassischen PCR, welche virulentes Marek-Herpesvirus nachweist, als auch positiv in einer zweiten PCR, die den Tumormarker pp38 detektiert."

Ich hab ca. 90 Jungtiere, davon war jetzt die eine Betroffen, eine weitere kann ein Bein nicht richtig benutzen und eine weitere ist in der Entwicklung hintendran. Alle sind Marans und die, welche in der Entwicklung hintendran ist, eine Marans-Mix. Alle aus geschickten Bruteiern die ich aber vorher desinfiziert habe. Alle anderen sind unauffällig und einige haben auch schon angefangen mit dem Legen.

Ich soll die Jungtiere nächstes Jahr impfen, wie sieht das denn mit den Resistenzen aus, gehen die durch Impfung verloren?

Untersucht wurde:

Parasitologisch (kein Befund)
Bakteriologisch (kein Befund)
Virologisch (Marek gefunden)

ich lasse dann immer alles untersuchen wenn das Tier gerade eingeschickt wird (also Bakterien, Viren und Parasiten).

Hat inkl. Zerlegung 70,08 Euro Brutto gekostet

Bohus-Dal
07.08.2020, 07:03
wie sieht das denn mit den Resistenzen aus, gehen die durch Impfung verloren?

Nicht automatisch natürlich, aber sie kann verloren gehen, weil man Tiere, die erkrankt wären, nicht mehr erkennen kann und so mit ihnen weiterzüchtet. 3 von 90 ist traurig, aber doch recht wenig. Ich an Deiner Stelle würde nicht impfen und lieber auf Resistenz züchten. Stell Dir vor, ein Hobbyhalter kauft ein paar Bruteier von Dir und legt sie unter eine Glucke und ihm gehen dann alle Küken ein. Das ist soo traurig. Viele wissen das gar nicht und fragen also auch den Züchter nicht danach. Eigentlich dürften Züchter nicht guten Gewissens Eier für Naturbrut verkaufen, wenn sie impfen.

Silmarien
04.09.2020, 13:02
Wenn Küken gegen Marek geimpft wurden, scheiden sie dann ihr Leben lang Marekerreger aus, also auch als erwachsene Tiere?

Bohus-Dal
05.09.2020, 08:20
Ja, soweit ich weiß. Sollte die Krankheit ausbrechen, werden auch vermehrt Viren ausgeschieden, wenn ich es recht verstanden habe. Das hier (https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/12842-Mareksche-H%C3%BChnerl%C3%A4hme?p=1297670&viewfull=1#post1297670) hast Du gelesen?

Silmarien
05.09.2020, 08:53
@Bohus-Dal: ich gebe dazu die Aussage meiner TA weiter. Die Impfung an sich lässt die Tiere nicht zu Ausscheidern werden. Wenn sich ein geimpftes Tier nicht mit Marek infiziert, kann es ein anderes Tier nicht anstecken. Es kann aber auch geimpft mit Marek infiziert werden, erkrankt aber durch die Impfung nicht daran, es zeigt keine Symptome. Nach außen wirkt es unauffällig, tatsächlich scheidet es Erreger aus und kann dadurch ungeimpfte Tiere anstecken. Oder andere geimpfte Tiere, die dann ebenfalls keine Symptome zeigen.

Über die Annahme, dass geimpfte, infizierte Tiere aggressivere Erreger ausscheiden können, hat die TA nichts gesagt, darüber hatte ich aber auch bereits gelesen. Darauf wird in dem von dir verlinkten Artikel anschaulich eingegangen. Bisher ging ich davon aus, dass eine Impfung Mensch und Tier vor einer Infizierung schützen soll.

Widdy
07.09.2020, 17:11
Meine Erfahrungen mit Marek-Impfungen:

Ein paar Jahre ist's her, dass wir von einem Bio-Betrieb (der bis dahin noch alle seine Hühner gegen Marek geimpft hatte) ein paar Ausstallungshühner von ihm kauften.
Der Zahn der Zeit nagte, bis schlussendlich nur noch 1 Huhn davon übrig blieb.
Wir hatten ein plötzlich aufgetretenes E-Colli-Problem bei einem Grossteil unseren Huhnis, Dank TA haben es - ausser diesem Huhn - alle überlebt.

Sicherheitshalber haben wir sie zur Untersuchung eingeschickt und plötzlich wurden Zeigefingern auf uns gerichtet, da bei dem eingeschickte Huhn Marek nachgewiesen wurde.

Da bei uns in der Schweiz keine Impfpflicht herrscht, gingen nun alle davon aus, dass wir Marek im Bestand hätten.
Ich hatte sehr grosse Mühe, das den Fingerzeigenden zu erklären.

Fest stand effektiv, dass das Huhni schon vor der Erkrankung des einen Teils der Huhnis bereits am Ende ihrer Lebenszeit war und sie diese neuen (E-Colli)Bakterien einfach nicht mehr überlebte. Wegen der Marek-Impfung kamen nach ihrem Tod natürlich die entsprechenden Marek-Hinweise hervor.

Der Bio-Bauer impft seit dieser Zeit nicht mehr; er wird auch entsprechend seine Probleme damit gehabt haben (hab's andeutungsweise erfahren).

Yokojo
07.09.2020, 17:30
Ist doch beim Mensch nicht anders, sobald getestet wird bricht Panik aus ?!

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Widdy
07.09.2020, 18:04
Ja, und ich hatte genau mit dieser "Mache" nicht gerade einen leichten Stand.

Irgendwo habe ich dieses (teure) Testergebnis noch.
Da waren etliche Bestandteile falsch drinnen: Es war ja eine braune Ausstallungs-Henne in schon hohem Alter, und es wurde Brahma-Dame oben drauf geschrieben, mit nicht so altem Alter wie meine Ausstall.-Henne.
Da lief einiges schief.